Beiträge von Lucas Böhme

Noch umgeben von wildem Grün: die Markthallenstraße am Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Mittwoch, der 7. Oktober 2020: Kontroversen um Wilhelm-Leuschner-Platz, steigende Corona-Zahlen und ein brutaler Mord vor Gericht

Am 7. Oktober 2020 setzte die Leipziger Ratsversammlung im frisch umgebauten Ratssaal die Abarbeitung ihrer Tagesordnungspunkte von der September-Sitzung fort. Besonders die mögliche Bebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes bot eigentlich Zündstoff, wurde aber kurzfristig von der Agenda genommen. Dafür muss nun die Landesdirektion Sachsen prüfen, ob Leipzig Falschparker von Radwegen vorrangig entfernen, also öfter abschleppen darf. Außerdem: Sachsen kämpft weiter mit steigenden Corona-Fallzahlen und am Leipziger Landgericht muss sich seit heute der mutmaßliche Hammer-Mörder vom Auwald verantworten. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 7. Oktober 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung Deutschlands vor dem Berliner Reichstagsgebäude am 3. Oktober 1990. © Bundesarchiv / Peter Grimm
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (6): Der steinige Pfad zum Zwei-plus-Vier-Vertrag

Es ist ein Routine-Termin. Sensationen erwartet bei der Pressekonferenz am Abend des 10. Februar 1990 in Moskau niemand. Doch dann verkündet der deutsche Kanzler Helmut Kohl (CDU) den Hammer: „Generalsekretär Gorbatschow und ich stimmen darin überein, dass es das alleinige Recht des deutschen Volkes ist, die Entscheidung zu treffen, ob es in einem Staat zusammenleben will.“

Dem Gefängnis entkommen: Erika S. (81) mit ihren Verteidigern Hagen Karisch und Dr. Stefan Wirth (v.l.). Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

„Es tut mir so unendlich leid“ – 81-jähriger Frau aus Borna bleibt Gefängnis nach erweitertem Suizidversuch erspart

Ursprünglich sollte sie zwei Jahre und neun Monate Haft verbüßen: In einem Verzweiflungsakt hatte Erika S. (81) vor über zwei Jahren versucht, sich und ihren schwer erkrankten Ehemann mit Tabletten zu töten. Nach einer erfolgreichen Revision ihrer Anwälte verhandelte das Landgericht den tragischen Fall noch einmal neu – und fand eine andere Antwort.

Der abgesperrte Fundort der Leiche am Donnerstag. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Leichenfund im Clara-Zetkin-Park: Polizei veröffentlicht Bild des Toten und bittet um Mithilfe + Update Identifizierung

Nach dem Fund einer Leiche im Inselteich des Clara-Zetkin-Parks am Donnerstag steht fest, dass es sich bei dem Toten um einen älteren Mann handelt und er gewaltsam zu Tode kam. Zur Klärung seiner Identität bittet die Leipziger Polizei nun die Öffentlichkeit um Unterstützung und hat ein Foto mit Beschreibung äußerer Merkmale des Mannes veröffentlicht.

Er soll den Mord in Auftrag gegeben haben: Hüseyin D. (51, r.), hier 2018 bei seiner Vorführung am Landgericht. Er kam nun aus der U-Haft frei. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Mutmaßlicher Komplize will auspacken: Mammut-Mordprozess um verscharrten Geschäftsmann am Landgericht geplatzt

Ein ebenso spektakuläres wie zähes Verfahren um die Tötung eines Geschäftsmannes im Leipziger Norden vor fast sechs Jahren wird komplett neu aufgerollt. Dabei schien der Prozess nach über zwei Jahren seinem Ende nahe. Doch nun meldete sich überraschend ein mutmaßlicher Mittäter zu Wort, der seit Jahren untergetaucht ist. Bringt er eine Wende in den verworrenen Fall?

März 1966: Der vor dem Obersten DDR-Gericht angeklagte Auschwitzer Lagerarzt Horst Fischer zeigt an einer Tafel die Krematorien des Vernichtungslagers. Fischer wird im Juli 1966 hingerichtet. © Bundesarchiv
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (5): Der offizielle Antifaschismus in der DDR

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 81, seit 31. Juli im Handel„Wir bitten das Volk in Israel um Verzeihung für Heuchelei und Feindseligkeit der offiziellen DDR-Politik gegenüber dem Staat Israel und für die Verfolgung und Entwürdigung jüdischer Mitbürger auch nach 1945 in unserem Lande.“ Ernüchternde Worte, mit denen sich Sabine Bergmann-Pohl, Präsidentin der ersten und letzten frei gewählten DDR-Volkskammer, im April 1990 an die Öffentlichkeit wendet – und das Selbstverständnis der DDR als antifaschistisches Vorbild zerlegt.

Die Polizei sperrte den Fundort der Leiche weiträumig ab und sicherte Spuren. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Morgendlicher Leichenfund im Clara-Zetkin-Park: Kriminalpolizei im Einsatz + Update: Mann wurde offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens

Grausiger Fund am frühen Donnerstagmorgen am Inselteich im Clara-Zetkin-Park: Eine Passantin entdeckte dort einen leblosen Körper. Stundenlang waren Spezialisten der Kriminalpolizei vor Ort und sicherten Spuren. Ob es sich um ein Verbrechen handelt, war zunächst ebenso unbekannt wie die Identität der verstorbenen Person. Die Ermittler halten sich bedeckt.

Gera, 1. Juli 1990: DDR-Bürger stehen bei einer Bank an, um D-Mark abzuheben. © Bundesarchiv, Bild 183-1990-0706-400 Kasper, Jan Peter CC-BY-SA 3.0
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (4): Die Währungsunion am 1. Juli 1990

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 80, seit Freitag, 26. Juni im HandelMilliarden D-Mark im Hinterhof der Sparkasse, smarte Westbanker, denen der Anblick bekittelter Ostkollegen den Schlips hochgehen lässt, ein Jahrmarktsbudenzauber an neuen Bankhäusern, die wie bunte Pilze aus der Alltagstristesse der noch existenten DDR herausschießen – das verrückte Jahr 1990 hat im untergehenden Realsozialismus auf deutschem Boden manch eine Überraschung parat.

Im Westen selbstverständlich, nicht aber in der DDR: Streik der Gewerkschaft IG Druck und Papier in Köln 1973. Foto: gemeinfrei
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (3): Streiks, Sozialprotest und der steinige Weg der aufgeholten Modernisierung

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 79In den ersten Jubel nach dem Fall der Mauer mischt sich in der noch existenten DDR bald auch Unbehagen, denn es wird klar, dass es kein Rückfahrticket in die kuschelige Gemeinschaft der „Volkseigenen Betriebe“ (VEB) geben wird, der Orkan des kapitalistischen Umbruchs nicht ohne Verwerfungen vonstatten geht. Die Bereitschaft zum Streik und soziale Proteste werden zum Begleiter im Ostdeutschland des Jahres 1990. Wo kam das Protestpotenzial her? War es unbedeutend oder hatte es doch einen Einfluss auf den Verlauf der ökonomischen Transformation?

CDU-Plakat mit dem ersten deutschen Bundeskanzler und Vorsitzenden des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer, 1949 bei der Unterzeichnung des Grundgesetzes. Foto: Wikimedia Commons/Konrad-Adenauer-Stiftung
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (2): Sind wir in guter Verfassung?

Vorschau auf die LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 78, ab Freitag, 24. April 2020 im Handel2019 feierte das Grundgesetz seinen 70. Geburtstag. Seit 3. Oktober 1990 sind ehemals zwei deutsche Staaten unter seinem Schirm wieder vereinigt. Welcher Weg führte dorthin? Hätte es nicht einer komplett neuen Verfassung bedurft, um einstigen Bürgerinnen und Bürgern der DDR einen fairen Start auf Augenhöhe zu signalisieren statt überhebliche Siegermentalität? Wurde eine einmalige Chance versäumt?

Großer Andrang bei der Volkskammer-Wahl am 18. März 1990, hier in der Gemeinde Lobetal. © Bundesarchiv/Bernd Settnik
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (1): „Es wird keine DDR mehr geben“

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 77, seit 27. März im Handel1990 erwachte die Gesellschaft in der DDR zu einem nie gekannten Leben. Nach der Revolution schien auf einmal alles möglich, Aufbruchstimmung paarte sich mit Unsicherheit, der Verfall alter Strukturen der kommoden Diktatur sorgte gleichermaßen für Jubel und Zukunftsangst. Der vertraute Mief des Mauerstaats machte einer kapitalistischen Verwertungslogik Platz. Arbeitslosigkeit wurde zum Thema, Alltagsleben und politische Kultur waren auf den Kopf gestellt.

Polizeieinsatz.
Politik·Leipzig

Vier Corona-Fälle in den eigenen Reihen: Wie ist die Leipziger Polizei derzeit aufgestellt?

Die Covid-19-Pandemie fordert das Gemeinwesen massiv. Manche Kommentare sehen im Angesicht der unsichtbaren Gefahr auch die Stunde des Staats gekommen, der seinen Bürgern hilft und zugleich Ausgangsbeschränkungen zur Not per Zwang durchsetzt. Doch wie ist die Situation bei denen, die mit der Ausübung des Gewaltmonopols betraut sind? Sind die intern auf eine Häufung von Corona-Infektionen vorbereitet? Die L-IZ hat bei der Polizeidirektion Leipzig nachgefragt.

Frauke Petry, hier mit ihrem fünften Kind auf dem Weg zu einer Wahlkampf-Veranstaltung in Leipzig im September 2017. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Subventionsbetrug? Frauke Petry erneut vor Gericht

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 74, ab Freitag, 20. Dezember 2019 im HandelFür FreikäuferSeit 9. Dezember muss sich die ehemalige AfD-Parteisprecherin Frauke Petry wieder vor dem Leipziger Amtsgericht verantworten. Bereits vor einem Jahr hatte der Prozess gegen die 44-Jährige begonnen, war dann aber wegen eines formalen Fehlers bei der Vorladung ihres Anwalts geplatzt. Ein für April 2019 angesetzter Neustart fiel aus, da die hochschwangere Politikerin kurz vor der Entbindung ihres sechsten Kindes verhandlungsunfähig war.

Soll 20.400 Euro Geldstrafe zahlen: Oberstaatsanwältin Elke M. (54), hier bei Prozessbeginn mit ihren Verteidigern Michael Stephan (l.) und Curt-Matthias Engel. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Hohe Geldstrafe für angeklagte Oberstaatsanwältin: „Mafia-Jägerin“ will sich gegen Urteil wehren

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 74, ab Freitag, 20. Dezember 2019 im HandelFür Freikäufer Es war ein überraschendes Urteil, denn selbst die federführende Chemnitzer Staatsanwaltschaft hatte auf Freispruch plädiert. Doch die 6. Strafkammer des Leipziger Landgerichts verurteilte die 54-jährige Oberstaatsanwältin Elke M. zu 20.400 Euro Geldstrafe wegen uneidlicher Falschaussage.

Der Technikhistoriker Prof. Dr. Thomas Hänseroth in seinem Büro an der TU Dresden. Foto: Lucas Böhme
Bildung·Zeitreise

Interview Prof. Dr. Thomas Hänseroth: „Dieses System war nicht lebensfähig“

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 72, ab 25. Oktober 2019 im HandelProf. Dr. Thomas Hänseroth (66) hat seit 1993 den Lehrstuhl für Technik- und Technikwissenschaftsgeschichte an der TU Dresden inne. Der gebürtige Meißener forscht und lehrt unter anderem zur Geschichte des Ingenieurs, der Ideengeschichte von Technik, Innovationen sowie Technik und Wissenschaft im Nationalsozialismus und der DDR. Im Interview spricht er über seine DDR-Erfahrungen, wie die Geschichte der Technik dazu beiträgt, die DDR und ihren Kollaps besser zu verstehen. Und warum er dem untergegangenen Land nicht nachtrauert.

Bildung·Zeitreise

Die DDR (4): Lethargie, Missmut und Fahren auf Sicht

„Der Alltag in der DDR“, so kommentierte es ein Kabarettist mal sarkastisch, „machte die Menschen zu Überlebenskünstlern: Sie wurden immun gegen die Umweltgifte, lebten in Nischen, die die allmächtige Partei übersah oder duldete, schlossen sich in Gruppen Gleichgesinnter zusammen, und es gelang ihnen, ,aus nischt was zu machen.‘“ Worte, die zeigen, wie das Gros der DDR-Bürger die späten achtziger Jahre in seinem Land zwischen Fichtelberg und Kap Arkona empfindet: bedrückend, eng, miefig.

Annäherung zweier ungleicher Nachbarn: Erich Honecker (r.) 1974 im Gespräch mit dem Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in der DDR, Günter Gaus. Foto: Bundesarchiv (gemeinfrei)
Bildung·Zeitreise

Die DDR (3): Abkehr von Utopia – Erich Honecker und die siebziger Jahre

Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 71, ab 27. September 2019 im HandelNiemand darf von der Mission erfahren. Nur ein kleiner Zirkel Eingeweihter weiß, warum Werner Lamberz, seit 1970 Kandidat des DDR-Politbüros, Ende April 1971 nach Moskau fliegt. Er reist im Auftrag von Erich Honecker und soll bei der Sowjetführung die Erlaubnis zum Machtwechsel in der DDR einfädeln.

Benjamin B. hofft als einer der Ersten auf fleißiges Teilen einer Verleumdung bei Facebook. Über das Netzwerk verbreitet sich der fingierte Fahndungsaufruf bis hin zu besorgten Müttern und niemand prüft den Wahrheitsgehalt. Screen L-IZ.de vom öffentlich einsehbaren FB-Account von Benjamin B.
Leben·Fälle & Unfälle

Gepfeffert teurer „Scherz“: Internet-Hetze gegen L-IZ-Journalist kostet Neonazi 8.000 Euro Schadenersatz

Wie merkt ein Journalist, der zu lokalen Neonazi-Strukturen recherchiert, dass er zu tief im braunen Sumpf gestochert hat? Zum Beispiel daran, dass er plötzlich Angst haben muss, das Haus zu verlassen. Dass er im Fußballstadion aggressiv angegangen wird. Dass er sich zum Selbstschutz von der Demo-Berichterstattung fernhalten muss und seinem Beruf nicht mehr ausreichend nachkommen kann. Und all das, weil ein Neonazi ihn in einem gefälschten Fahndungsaufruf als Kinderschänder diffamiert. Einem unserer Kollegen passierte genau das. Ein Zivilgericht sprach ihm nun Schadensersatz zu – und fand deutliche Worte.

Von der Top-Juristin zur Angeklagten: Elke M. zum Prozessbeginn mit ihren Verteidigern Michael Stephan (l.) und Curt-Matthias Engel. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Prozess gegen Oberstaatsanwältin: Brisantes Zusammentreffen im Gerichtssaal – und viele Fragen offen

Hat eine einst erfolgreiche Oberstaatsanwältin ein Gericht bewusst angelogen und im Dienst das Recht verletzt? Vor dem Landgericht Leipzig läuft derzeit ein Strafprozess, wie man ihn nur selten erlebt. Am Dienstag kam es zu einem mit Spannung erwarteten Treffen: Der Richter, mit dem die Top-Juristin einst eng befreundet war und der dann die Ermittlungen gegen sie ins Rollen brachte, sagte als Zeuge aus.

Walter Ulbricht (m.) beim Besuch einer Kunstausstellung in Dresden 1967. Noch muss sich Erich Honecker direkt hinter ihm mit der zweiten Reihe begnügen. Foto: Bundesachiv (Gemeinfrei)
Bildung·Zeitreise

Die DDR (2): „Walterchens“ Wirtschaftswunder, ein wenig Wohlstand, Wahnsinnsvisionen

Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 70, seit 23. August im HandelIn den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 wird die Westberliner Polizei in Alarmzustand versetzt. Passanten und Anwohner hatten in der Nacht beobachtet, wie Kampfgruppen im Ostteil den Zugang zu den Westsektoren unter dem Schutz schwer bewaffneter Soldaten mit Barrikaden abriegelten. Neugierige werden mit Gewehr auf Abstand gehalten.

Erika S. nimmt zum Prozessauftakt neben ihrem Verteidiger Hagen Karisch Platz. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

„Friedlich einschlafen und nicht mehr aufwachen“: 80-Jährige Seniorin soll wegen versuchten Mordes ins Gefängnis

Äußerlich gefasst nahm Erika S. am Mittwoch ihr Urteil entgegen: Die 80-Jährige soll wegen versuchten Mordes an ihrem Ehemann ins Gefängnis. Sie hatte versucht, ihn und sich selbst mit Schlaftabletten zu töten, da sie mit der Pflege des schwer Demenzkranken überfordert war. In seiner Urteilsbegründung ging der Richter auch auf die Frage ein, warum die Kammer trotz schwieriger Umstände diese harte Entscheidung traf.

Noch Stadtrat Enrico Böhm (Ex-NPD, 36, l.) schirmt seine mitangeklagte Freundin Annemarie K. im Gerichtssaal ab. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Berufungsprozess um Straßenschlägerei: Noch-Stadtrat Enrico Böhm (Ex-NPD) und Lebensgefährtin erneut verurteilt

Am Freitag stand der Noch-Stadtrat und ehemalige NPD-Funktionär Enrico Böhm (36) mit seiner Lebensgefährtin vor Gericht. Hintergrund ist eine Prügelei mit einem Radfahrer von 2015. Böhm wollte seine Verurteilung aus erster Instanz nicht hinnehmen und kämpfte um einen Freispruch - am Ende vergeblich. Außerdem versuchte er, zwei Pressefotografen zu behindern.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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