Französisch gilt als eine der elegantesten Sprachen der Welt. Wer sich dazu entschließt, sie zu lernen, entdeckt ein breites Spektrum an Literatur, Filmen und Musik, die in ihrer Originalsprache oft noch intensiver wirken. Dazu kommt der Einblick in ein einzigartiges Lebensgefühl, welches neben der Sprache auch im Handumdrehen erlernt werden kann.
Warum nun aber gleich Französisch lernen?
Französisch wird in vielen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten gesprochen. Hauptsächlich geht dies zurück auf die ausgeprägte Kolonialgeschichte Frankreichs und Belgiens. Frankreich ist natürlich das Mutterland der französischen Sprache, doch auch in anderen europäischen Ländern ist sie als Amtssprache anerkannt. So in Belgien, der Schweiz und Luxemburg. Auch in Monaco ist Französisch die offizielle Sprache des Fürstentums.
Besonders in Afrika, einem Kontinent, der stark durch die Kolonialisierung geprägt wurde, ist in über einem Dutzend Ländern Französisch neben den lokalen Sprachen eine Amtssprache. So kommt es, dass Afrika heute die Region ist mit den meisten Französischsprechenden weltweit.
Auch auf den beiden amerikanischen Kontinenten wird von vielen Menschen Französisch gesprochen. Und das nicht nur in den französischen Überseegebieten (Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana), sondern auch in Haiti, Saint-Martin & Saint-Barthélemy und vielen kanadischen Provinzen.
Auch in Asien und Ozeanien gibt es ehemalige französische Kolonialgebiete und Länder, die Französisch als Amts- oder Bildungssprache verwenden.
Weltweit kommen so etwa 300 Millionen Menschen zusammen, welche Französisch sprechen. Die weltweite Verbreitung, kulturelle, wirtschaftliche und politische Bedeutung führen auch hierzulande dazu, dass sich viele Schüler entscheiden, Französisch als zweite bzw. als dritte Fremdsprache zu erlernen. Der Französisch-Unterricht in der Schule ist eine der besten Möglichkeiten, die Sprache fundiert zu lernen. Doch auch wer diese Chance zu Schulzeiten nicht hatte oder sie als Teenager nicht zu schätzen wusste, kann noch Französisch lernen oder seine Kenntnisse auffrischen – französische Leichtigkeit und Lebensgefühl inklusive.
Wie gelingt ein guter Einstieg in die Fremdsprache?
Der Beginn fällt leichter, wenn man sich an alltagsnahe Ausdrücke und wichtige Vokabeln hält. Begrüßungen, Dankesformeln oder kurze Sätze zum Bestellen im Café schaffen Erfolgserlebnisse. Danach helfen meist nur regelmäßige Übungen. Schon wenige Minuten täglich reichen aus, um allmählich ein Sprachgefühl zu entwickeln, welches nach und nach gesteigert werden kann.

Online-Lösungen nutzen
Viele Lernwillige setzen mittlerweile auf digitale Schulungsangebote. Möglichkeiten sind dabei Anbieter und Apps ähnlich dieser hier Mondly, denn solche Apps beinhalten in der Regel abwechslungsreiche Lektionen, die Hör- und Sprechübungen miteinander verbinden. Es gibt viele solcher Apps mit unterschiedlichen Schwerpunkten und auch preislich recht differenziert. Bei der Auswahl einer Lern-App sollten nicht nur die individuellen Ziele, sondern auch der eigene Lerntyp mit berücksichtigt werden.
Oder vielleicht doch lieber Privatunterricht
Außerdem bieten auch die meisten Volkshochschulen oder private Sprachschulen Französischkurse für verschiedene Niveaustufen an. Die Spanne reicht dabei oft von Anfänger- bis zu Fortgeschrittenenkursen. Diese ermöglichen ein strukturiertes Lernen mit fachkundiger Unterstützung. Die Kurse sind in der Regel praxisorientiert. Der Unterricht findet in kleinen Gruppen statt, was das Sprechen erleichtern kann.
Es gibt in der Regel keine Prüfungen, sondern der Fokus liegt darauf, die Sprache Schritt für Schritt zu verstehen und anzuwenden. Themen wie französische Kultur, Landeskunde oder typische Ausdrucksweisen ergänzen oft den Unterricht. Alternativ gibt es auch Plattformen, die Sprachlehrer für privaten Online- oder Präsenzunterricht vermitteln.
Die verschiedenen Lerntypen
Aus der eigenen Schulzeit ist zumeist der klassische 45-minütige Frontalunterricht bekannt, doch dieser ist nicht für jeden wirklich geeignet.
Häufig wird in 5 Lerntypen unterschieden. Der visuelle Lerntyp erzielt in der Regel die besten Ergebnisse, wenn er mit Farben/Symbolen arbeitet und sich Videos anschaut. Für Lerntypen dieser Art eignen sich oft Apps und Online-Lösungen zum Erlernen einer Sprache ganz ausgezeichnet.
Andere Menschen lernen am besten durch Hören. Für sie ist es sinnvoll, Lernstoff laut zu wiederholen, Hörbücher zu nutzen oder an Lerngruppen und Diskussionen teilzunehmen. Während früher Lerner, die nicht lange ruhig sitzen können, als „Zappelphilipp“ bezeichnet wurden, hat man heutzutage erkannt, dass es auch motorische (kinästhetische) Lerntypen gibt. Für diese ist lange und stilles Arbeiten nicht die förderlichste Methode. Sie lernen eher durch Lern- oder Rollenspiele, in denen einfach ein bisschen Bewegungen in den Lernprozess gebracht wird.
Ein kommunikativer Lerntyp hingegen profitiert davon, Lerninhalte in eigene Worte zu fassen, mit Freunden zu diskutieren oder sich bei Fragen an einen Lehrer wenden zu können. Für diesen Lerntyp wäre ein Kurs in einer Volkshochschule oder ähnlichen Institution eine Überlegung wert.
Zu guter Letzt gibt es noch die strukturierten Lerner, die Konzepte benötigen, um logische Zusammenhänge zu erkennen und besonders gut ihr Ziel erreichen, indem sie Zusammenfassungen schreiben.
Oft sind Menschen auch eine Mischung aus mehreren Typen. Der eigene Typ lässt sich herausfinden, indem die verschiedenen Methoden ausprobiert werden. Alternativ gib es auch Tests im Internet, die einen Hinweis liefern können.
Erlernen und erhalten
Eine Sprache im Theoretischen zu lernen ist das eine, doch sie nicht wieder zu verlernen ist das andere. Dinge, die nicht häufig angewendet werden, geraten nach und nach wieder in Vergessenheit. Doch auch hierfür gibt es tolle Ideen, um gegen das Vergessen anzukämpfen.
Die „Königsklasse“ ist wohl das Sprechen mit Muttersprachlern. So könnten Urlaube zum Beispiel in Regionen verbracht werden, in denen Französisch gesprochen wird. Dies ist für viele jedoch zeit- und geldtechnisch nicht immer realisierbar, aber es gibt auch weitere Möglichkeiten. Musik, Filme und Literatur helfen nicht nur beim Erlernen der Sprache, sondern könnten regelmäßig in den Alltag eingebunden werden. Dies kräftigt das Sprachverständnis langfristig.
Weitere Möglichkeiten sind Postkarten oder Brieffreundschaften. Es gibt verschiedene Foren und Communitys, die Menschen weltweit vernetzen. Dabei kann im Profil vermerkt werden, welche Sprachen man spricht oder man gern ausbauen würde. Unter 300 Millionen Menschen, die Französisch sprechen, sollte es nicht schwerfallen, einen angenehmen Partner zu finden. Zudem ist die Freude beim Öffnen des Briefkastens so regelmäßig garantiert.

Außerdem bieten die sozialen Medien reichlich Möglichkeiten. In Gruppen können sich Französisch-Lerner connecten. Vielleicht finden sich sogar in der Nähe Gleichgesinnte, mit denen gemeinsam regelmäßig ein „Französischer Abend“ veranstaltet werden könnte. An diesen könnte zum Beispiel gemeinsam französisches Essen genossen und sich ausschließlich in der Sprache unterhalten werden. Sicherlich gibt es mit genügend Kreativität noch viele weitere Möglichkeiten, eine Sprache zu erlernen und zu erhalten.
Französisch zu lernen bietet Chancen für persönliche Weiterentwicklung und hat das Potenzial, das Leben mit vielen kulturellen Schätzen zu bereichern. Außerdem lässt sich die Sprache der Grande Nation oft leichter erlernen als gedacht. Ausschlaggebend hierfür sind oft klare Ziele und die Kenntnis des eigenen Lerntyps.
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