Der Bundestag beschloss heute das Gebรคudeenergiegesetz, um das in den vergangenen Monaten intensiv gerungen wurde. Es legt den Ausstieg aus fossilen Energietrรคgern wie ร–l und Gas fest. Passend dazu haben heute Nachmittag vor dem Leipziger Hauptbahnhof Umweltaktivist*innen fรผr eine sozial gerechte Klimapolitik protestiert. AuรŸerdem: In Leipzig wurde ein 19-Jรคhriger wegen Verdachts des Mordes festgenommen und in Griechenland haben heftige Regenfรคlle verheerende Schรคden angerichtet. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 8. September, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.

19-Jรคhriger festgenommen wegen Mordverdacht

Die Leipziger Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion gaben heute Morgen gemeinsam bekannt: Ein 19-jรคhriger junger Mann wurde am gestrigen Donnerstag festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, einen anderen Mann (25) getรถtet zu haben. Das Opfer war am 27. Juli in einem ehemaligen Speichergebรคude des Lindenauer Hafens gefunden worden.

โ€žIm Zuge aufwendiger Ermittlungen der Mordkommission der Kriminalpolizeiinspektion der Polizeidirektion Leipzig und der Staatsanwaltschaft Leipzig konnte ein Tatverdรคchtiger (19, deutsch) bekannt gemacht werdenโ€œ, hieรŸ es am Vormittag dazu von Polizei und Staatsanwaltschaft. Es bestรผnde der dringende Tatverdacht des Mordes โ€žin Tateinheit mit besonders schwerem Raub mit Todesfolge sowie wegen Computerbetrugs.โ€œ

Unser Redakteur Lucas Bรถhme hat weitere Informationen zu dem Fall hier zusammengefasst.

Gebรคudeenergiegesetz (GEG) beschlossen

Der Deutsche Bundestag hat heute nach einer anderthalbstรผndigen Aussprache das neue Heizungsgesetz bzw. korrekt: Gebรคudeenergiegesetz (GEG) beschlossen. รœber das Gesetz, รผber das in den vergangenen Monaten erbittert gestritten wurde, wurde namentlich abgestimmt. Von insgesamt 679 Abgeordneten votierten 399 fรผr das Gesetz, 275 Parlamentarier*innen stimmten mit โ€žNeinโ€œ, fรผnf enthielten sich. Voraussichtlich am 29. September wird der Bundesrat รผber das Gesetz entscheiden.

Das GEG legt den Ausstieg aus Gas und ร–l im Gebรคudebereich fest. So soll ab Januar 2024 mรถglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Die Regelung gilt zunรคchst unmittelbar nur fรผr Neubauten; bestehende Heizungen kรถnnen weiterlaufen und auch repariert werden. Eine sofortige Austauschpflicht fรผr bestehende Heizungen wird es nicht geben.

Ampel-Protest

An der Westseite des Leipziger Hauptbahnhofs protestierten heute Nachmittag Aktivist*innen fรผr sozial gerechte Klimapolitik. Die Aktion wurde im Vorfeld des in einer Woche, am 15. September, stattfindenden globalen Klimastreiks angekรผndigt. Aufgerufen zu der Veranstaltung hatten unter anderem die Parents for Future.

Im Vorfeld zum heutigen Protest hieรŸ es: โ€žDieser Sommer war der heiรŸeste, der jemals aufgezeichnet wurde. Extremwetter, Dรผrre und รœberschwemmungen kosten weltweit unzรคhlige Menschenleben und verursachen Milliardenschรคden. Wรคhrenddessen werden in Deutschland 110 Milliarden Euro fรผr die Autoindustrie ausgegeben werden, obwohl der Verkehrssektor seine eigenen Klimaziele um GrรถรŸenordnungen verfehlt.โ€œ

รœberschwemmungen in Griechenland

Wie ernst den Klimawandel zu nehmen ist, zeigt die aktuelle Situation in Griechenland: Hier haben die heftigen Regenfรคlle der letzten Tage gebietsweise fรผr รœberschwemmungen und Verwรผstungen gesorgt. So fielen in Sagora, einem der am schwersten von dem Unwetter betroffenen Gebiete, seit Dienstag mehr als 900 Liter Regen pro Quadratmeter. In der Region Thessalien hat sich auf einer Flรคche von 700 Quadratkilometern so viel Wasser angesammelt, dass eine Art neuer โ€žSeeโ€œ entstanden ist.

Das Sturmtief โ€žDanielโ€œ sei laut Behรถrden inzwischen abgezogen, die Folgen jedoch sind verheerend: Noch immer seine acht Dรถrfer von der AuรŸenwelt abgeschnitten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wurden bisher sieben Todesopfer vermeldet, die Anzahl der Vermissten ist unklar.

Demo gegen Polizei

Unter dem Titel โ€žBullen bieten keine Sicherheitโ€œ fand im Stadtteilpark Rabet im Leipziger Osten am frรผhen Abend eine weitere Protestaktion statt. Die Veranstaltung richtete sich gegen die geplante Polizeiwache auf der EisenbahnstraรŸe. Die Einrichtung dieser stellte Sachsens Innenminister Armin Schuster als Bedingung fรผr die Abschaffung der Waffenverbotszone in der EisenbahnstraรŸe auf.

Dass es bis dahin noch mindestens bis zum nรคchsten Jahr dauern wรผrde, war Thema der letzten Tage. Schon in den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Anschlรคge gegen das Gebรคude, in welches die neue Polizeiwache einziehen soll, gegeben. Die LZ berichtete beispielsweise hier.

โ€žWir wissen: Die Polizei bietet uns keine Sicherheit! Sie schรผtzt nicht unsere Interessen als Arbeiter:innen und migrantische Personen. Eine verstรคrkte Polizei Prรคsens wird nur zu mehr rassistischen Kontrollen und Polizeigewalt fรผhren. Gleichzeitig rรผstet die Polizei immer weiter auf. Es reicht! Die Polizei macht unseren Kiez nicht sichererโ€œ, verkรผndeten die Organisator*innen der Demo im Vorfeld (Zitat wรถrtlich รผbernommen).

Seglerkaffee, Karl Helga und bedrohte Solarindustrie

Worรผber die LZ heute berichtet hat:

Herzlicher Empfang in Connewitz: Seglerkaffee in Leipzig angekommen + Video

Der neue Leipzig-Kalender: Sigrid Schmidts Blick auf das Leipzig der 1960er Jahre

Warum wir noch hier sind: Ein manchmal wรผtendes Buch รผber das Leben nach der sinnlosen Tat

Bebauung am Plagwitzer Bรผrgerbahnhof, Wagenplatz Karl Helga bedroht: Petition fordert Umdenken

Sachsens Energieminister Wolfram Gรผnther schlรคgt Alarm: Die mitteldeutsche Solarindustrie ist akut in Gefahr

Europapremiere ab 15. September im Westflรผgel: Sesam

Streikende FuรŸballerinnen und TagX-Festival

Was heute auรŸerdem wichtig war: Die FuรŸballspielerinnen der ersten spanischen Liga sind im Kampf fรผr ein besseres Mindestgehalt in Streik gegangen, nachdem Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft AFE und Verantwortlichen der F-Liga gescheitert waren. Fรผr die Garantie eines Mindest-Saison-Gehalts von 20.000 Euro werden an diesem und am nรคchsten Wochenende deshalb die ersten Spiele der Saison bestreikt.

Damit reihen sich die FuรŸballerinnen ein in weitere Streikaktionen des spanischen Frauen-Nationalteams. Dessen Mitglieder streiken, um die endgรผltige Absetzung des spanischen FuรŸballverbandsprรคsidenten Luis Rubiales zu erwirken. Der 46-Jรคhrige hatte nach dem Gewinn der spanischen Nationalelf in der FuรŸball-Weltmeisterschaft der Frauen der Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt einen Kuss auf den Mund aufgedrรผckt. Hermoso erstattete inzwischen Anzeige gegen Rubiales.

Was morgen passieren wird: Morgen wird โ€žTagXโ€œ erneut Thema sein in der Stadt: Beim TagX-Festival auf dem Alexis-Schumann-Platz sind Interessierte und Betroffene ab 13 Uhr zu Diskussionen, Vortrรคgen und Konzerten eingeladen.

Ab 16 Uhr wird unabhรคngig davon auรŸerdem auf dem Richard-Wagner-Hain ein โ€žRave against Repressionโ€œ stattfinden.

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