Es gibt auch gute Nachrichten: Wer am Wochenende nach Berlin oder Brandenburg möchte und nicht plant, in ein Löwengehege zu springen, wird vermutlich nicht von einer Löwin gefressen. Außerdem: Zu den Party-Crasher-Plänen der Polizei gibt es Kritik und die Staatsanwaltschaft Dresden hat ihre Ermittlungen zu einer Aktion der „Letzten Generation“ in einem Museum beendet. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 21. Juli 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Dann wäre das also auch geklärt: Die gesuchte Löwin, die Deutschland oder zumindest Teile der Medienlandschaft in helle Aufregung versetzt hat, ist wohl gar keine Löwin, sondern ein Wildschwein. Es werde deswegen künftig weder nach dem Tier gesucht noch davor gewarnt, berichtete heute unter anderem der RBB.
Kommen wir zu den wichtigen Dingen: Partys. Manchen sind Partys so wichtig, dass sie schon mal einen Konflikt mit dem bürgerlichen Gesetz riskieren. Dass die Polizei am kommenden Wochenende verstärkt gegen illegale Raves im Neuseenland vorgehen möchte, war bereits gestern Thema in unserem Tagesrückblick.
(K)eine Party mit der Polizei
Auf die entsprechende Ankündigung der Polizei in den sozialen Medien folgten einige negative Reaktionen. So schrieb etwa Irena Rudolph-Kokot, kürzlich noch Vorsitzende der Leipziger SPD: „Ich kann ja verstehen, dass der Job spaßfrei ist, aber gleich mit Drohnen nach Partys zu suchen, ist doch etwas übertrieben. Auf jeden Fall mein Beileid, dass keiner mit euch feiern möchte.“
Andere erkundigten sich, ob die Polizei mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen nichts „Besseres“ zu tun habe, oder beschwerten sich darüber, dass der Einsatz vorab angekündigt wurde. Zum Teil erhielt die Polizei aber auch Zustimmung, die außerhalb der Twitter-Blase vermutlich noch deutlich größer sein dürfte.
So manche Naturfreund*innen dürften zumindest heimlich mit dem Vorgehen der Polizei sympathisieren. Wir sind jedenfalls gespannt auf die Polizeimeldungen in den kommenden Tagen.
Offenbar rechter Angriff in Brandis
Fast täglich tauchen dort übrigens Meldungen zu rechten Aktivitäten in und um Leipzig auf. Häufig handelt es sich um Parolen oder Graffiti, manchmal auch um körperliche oder verbale Angriffe. So meldete die Polizei heute beispielsweise folgenden Vorfall in Brandis:
„Gestern Abend skandierten Unbekannte in einer öffentlichen Parkanlage verfassungsfeindliche Parolen, sodass es für andere zu hören war. Als sie auf eine Gruppe Jugendlicher trafen, schlugen sie einen davon in den Bauch. Anschließend flüchteten sie in unbekannte Richtung. Die Streifenbeamten des Polizeireviers Grimma nahmen den Sachverhalt auf. Nun wird wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Organisationen und Körperverletzung ermittelt.“
Erst am Mittwoch meldete die Polizei diesen Vorfall auf dem Richard-Wagner-Platz in Leipzig: „Gestern Mittag meldete sich ein junger Mann (20) bei der Polizei und gab an, von einem ihm unbekannten Mann rassistisch beleidigt worden zu sein. Der Tatverdächtige konnte später durch die Polizei bekannt gemacht werden. Hierbei handelt es sich um einen 40- jährigen Mann (deutsch). Dieser muss sich nun wegen Beleidigung verantworten.“
Geldstrafe für Klimaaktivist*innen beantragt
Abgeschlossen sind derweil die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden gegen drei mutmaßliche Mitglieder der „Letzten Generation“. Zwei von ihnen sollen sich im vergangenen August in Dresden an den Rahmen eines Gemäldes geklebt haben. Dadurch sei ein Sachschaden von etwa 2.300 Euro entstanden. Ein dritter Beschuldigter soll den beiden ein Transparent gereicht haben.
Wie die Staatsanwaltschaft heute mitteilte, hat sie beim Amtsgericht Dresden eine Geldstrafe in Höhe von 50 Tagessätzen zu jeweils 30 Euro für die beiden Kleber*innen beantragt. Die Person, die das Banner gereicht haben soll, sei hingegen nicht eindeutig als Tatverdächtiger zu identifizieren gewesen. In diesem Fall wurden die Ermittlungen eingestellt.
Worüber die LZ heute berichtet hat: über die Anklage gegen den ehemaligen NPD-Stadtrat Enrico B. im Fall des antisemitischen Online-Versands „Der Schelm“,
über bessere Sichtbarkeit der Gesundheit von Kindern und
über das Antwortverhalten sächsischer Bundestagsabgeordneter auf Anfragen bei Abgeordnetenwatch.
Was heute außerdem wichtig war: Der MDR berichtet über einen nahe Leipzig liegen gebliebenen ICE, stundenlange Ungewissheit, eine Evakuierung, planlose Bahn-Mitarbeiter*innen und die fundamentale Kritik seitens des Fahrgastverbandes „Pro Bahn“.
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