In Leipzig startete die bis Ende der Woche laufende Velo-city 2023, die größte internationale Konferenz zum Thema Radverkehr. In diesem Rahmen fanden am Hauptbahnhof zwei Aktionen für eine Radwegs-Verlängerung sowie Tempo 30 statt. Und: Die Holocaust-Überlebende und Leipziger Ehrenbürgerin Channa Gildoni ist tot, sie verstarb mit 99 Jahren in Israel. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 9. Mai 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Weltfahrradgipfel in Leipzig gestartet
Es ist so etwas wie der „Weltfahrradgipfel“, wie es unser Redakteur Ralf Julke in seiner Ankündigung treffend formuliert hat: Zur Velo-city 2023 treffen sich seit dem heutigen Dienstag geschätzte mindestens 1.200 Besucherinnen und Besucher in Leipzig, dazu kommen hunderte Rednerinnen und Redner aus mehreren Dutzend Ländern.
Radfahr-Enthusiasten, Hersteller, politische Entscheidungsträger, Medienvertreter und Wissenschaftler kommen seit heute zusammen, um über die Situation für Radler in den Städten und die Zukunft des Fortbewegungsmittels Fahrrad zu diskutieren.
Wie dringend nötig das ist, zeigt sich etwa darin, dass Fahrradunfälle mit nicht selten tödlichem Ausgang noch immer beinahe zur Tagesordnung in Metropolen gehören und Leipzig, laut Ergebnissen des ADFC-Fahrradklimatests, in der Bewertung der Radfreundlichkeit bundesweit bisher nicht über das vordere Mittelfeld hinauskommt.
Viele Radlerinnen und Radler fühlen sich unsicher, als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse gegenüber den PKW, auch die Infrastruktur wird für ausbaufähig gehalten. Hier hat Leipzig mit der Errichtung eines grün markierten Radwegs am Hauptbahnhof, begleitet von heftigen Diskussionen in Politik und Gesellschaft, vor kurzem immerhin einen Anfang gemacht.
Die Velo-city gibt es als Format seit 1980. Mit Leipzig ist zum ersten Mal seit 2007 wieder eine deutsche Stadt Gastgeber. Die Veranstaltung, zentral auf der Neuen Messe, läuft bis Freitag, viele Aktionen sind geplant.
Pop-Up-Bikelane und Die-In für Tempo 30 und Verkehrswende
Zwei davon gab es bereits heute zum Auftakt: Die Initiative „Verkehrswende Leipzig“ startete zunächst um 15:30 Uhr die Pop-Up-Bikelane vom Hauptbahnhof bis zur Löhrstraße. Dabei handelt es sich um schnell eingerichtete, temporäre Radfahrstreifen in der Stadt. Mit einer solchen Strecke – von der Westseite des Hauptbahnhofs hin zur Löhrstraße – für Radler wurde einerseits „Danke“ für den grünen Radweg am Bahnhof gesagt und andererseits dessen baldige Verlängerung angemahnt. Diese ist dem Vernehmen nach bereits geplant.
Ab 17 Uhr folgte für etwa 15 Minuten dann noch ein symbolisches Die-In mit einer menschlichen TEMPO 30-Formation vor dem Hauptbahnhof, dessen Fahrbahn entsprechend vorübergehend abgesperrt war.
Man wolle gerade während der Velo-city die Chance nutzen, wenn viele Augen nach Leipzig schauen, auf das selbsterklärende Anliegen aufmerksam zu machen: Die Städte bräuchten mehr gesetzlichen Handlungsspielraum zur eigenständigen Einführung von Tempo 30 für den motorisierten Verkehr, so fordert es die „Initiative lebenswerte Städte“, der auch Leipzig angehört.
Doch die Bundespolitik, namentlich Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), ignoriere diese Forderung weiterhin, lautet der Vorwurf.
Beide Aktionen am Hauptbahnhof endeten planmäßig etwa 17:15 Uhr ohne Zwischenfälle.
Wie ein Leben in Leipzig jenseits des lärmenden Motorverkehrs aussehen könnte, sehen Sie in dieser künstlerischen Animation:
Urheber: Jan Kamensky (https://www.visualutopias.com)
Trauer um Ehrenbürgerin Channa Gildoni
Channa Gildoni lebt nicht mehr. Die gebürtige Leipzigerin verstarb am frühen Dienstagmorgen im Kreise ihrer Familie in Israel. Sie wurde 99 Jahre alt.
Die Ratsversammlung Leipzigs hatte Gildoni erst 2022 einstimmig zur Ehrenbürgerin bestimmt und damit ihr unermüdliches Engagement für die Aussöhnung gewürdigt, das sie bis ins höchste Alter betrieben hatte. Gildoni hatte als Kind und Jugendliche die Schrecken des NS-Regimes erlebt, die Familie konnte sich gerade noch rechtzeitig vor der Vernichtungsmaschinerie des Hitler-Regimes nach Tel Aviv retten.
In ihrer neuen Heimat setzte sich Channa Gildoni für Verständigung mit Deutschland ein, 1995 übernahm sie den Vorsitz im Verband ehemaliger Leipziger in Israel und knüpfte Kontakte in die Stadt ihrer Kindheit. Sie warb für das Besuchsprogramm der ehemaligen jüdischen Leipziger und sprach sich für die Erweiterung auf die Generation der Kinder und Enkel aus. Im Oktober 2022 hatte Leipzigs OBM Burkhard Jung der betagten Dame in Tel Aviv persönlich die Auszeichnung zur Ehrenbürgerin überreicht.
Das Leipziger Stadtoberhaupt würdigte die Verstorbene als „große Brückenbauerin“.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Das sächsische Dorf Mühlrose als „Anti-Lützerath“: Zwischen Abbaggern und Widerstand? + Video
ADFC-Fahrradklimatest: Taucha und die Probleme der ländlichen Räume
Vor dem „Flüchtlingsgipfel“ im Kanzleramt: Fragen und Antworten im Überblick
Velo-city 2023: In Leipzig findet für vier Tage der „Weltfahrradgipfel“ statt
Was sonst noch wichtig war:
Großer Redebedarf, schwierige Beziehung: So läuft es momentan zwischen Deutschland und China. Und auch für den Kanzler sind es keine leichten Zeiten, der seine zweite Grundsatzrede zu Europa hielt und scharfe Kritik einzustecken hatte …
Was morgen wichtig wird:
In Berlin berät der Kanzler mit den Länderchefs über die stark gestiegenen Flüchtlingszahlen in Deutschland und was daraus folgt. Eine Einordnung haben wir heute vorab mit diesem Artikel vorgenommen.
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Es gibt 12 Kommentare
Ein paar Anmerkungen zur vorausgegangenen Kommentierung über “Tempo 10/30 auch für Radfahrer”:
Es ist durchaus legal, ein Kfz ohne Tacho durch geschwindigkeitsbegrenzte Zonen zu steuern. Historische Motorräder seien hier beispielhaft aufgeführt. Die Argumentation der ahndenden Behörden lautet im Falle einer Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit, dass man sich am übrigen Verkehr (damit sind auch Passanten gemeint) und der relativ bewegten Umgebung orientieren hätte können. Ich halte es für realistisch, diese Umsicht auch von Radfahrern einzufordern.
Allgemein würde ich die Aufregung aber in die Kategorie “Nischenproblem” einsortieren. Meiner Erfahrung nach ist nahezu kein Radfahrer auf Strecken, die dafür nicht geeignet wären, über 30 km/h unterwegs. Ist bei Fahrrädern mit Hilfmotor jenseits der 25 km/h nicht auch ein Tacho vorgeschrieben?
Wenn ein Limit gilt, dann üblicherweise aus gutem Grund wie Unfallprävention – warum sollte es nicht angemessen sein, dass sich auch Radfahrer daran halten? In verkehrsberuhigten Bereichen stört so eine Selbstverständlichkeit doch auch niemanden.
@TLpz:
Auch Fahrradfahrer sind in der Lage den Unterschied zwischen 10 und 30 km/h zu erkennen. Nun gilt laut StVO die Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrradfahrer und in nehme an das es auch Tacho für Fahrräder gibt.
Der Ausgangspunkt war ja das das Gericht eine Gefährdung der Fußgänger sah und der Kläger diese nicht ausräumen konnte. Damit ist das Urteil auch richtig.
@fra
> “Interessanter Ansatz, wenn ich es nicht überprüfen kann, dann muss ich mich nicht an geltende Gesetze halten und werde auch nicht bestraft.”
Nein, das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint. Wenn es allerdings ein Gesetz/eine Verordnung/Anordnung gibt, sollte diese durch die Anwender auch überprüfbar sein. Für KfZ ist ein Tacho Voraussetzung, für Fahrräder nicht. Man stelle sich ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen vor, wenn in Autos kein Tacho vorhanden ist. Das Urteil ist einfach weit entfernt von der Realität…
Danke, lieber User “TLpz”, für den Kommentar, es war aber tatächlich ein zweispuriger minutenlanger Stau, dessen Anfang und Ende von der Stelle an den vordersten Taxis überhaupt nicht einsehbar war (von Brandenburger Straße / Georgiring bis weit auf dem Tröndlinring, vielleicht sogar bis Goerdelerring). Daß man dort nun eine vorsorgliche Rettungsgasse einnimmt, ist bisher nicht eingeübt, das vorzuwerfen, wäre wohlfeil, finde ich. Der Krankenwagen sah keinen besseren Ausweg, als durch die Haltestelle zu rasen. Ein Taxifahrer meinte, derlei hätte er schon öfter gesehen, er würde schließlich dort viel Zeit zubringen.
Und es ist eben m.E. nicht so einfach, anderer Leute wütende Sicht als arrogant und stammtischartig abzutun, finde ich. Einer der Fahrer fuhr quasi vor meine Augen aus der Haut, als er rief “Alles Wohlstandsverwahrloste!” Man muß so einen Ansicht einfach mal sacken lassen und sich fragen, wie sie zustande kommt. Nun bin ich nicht Verkehrswende-Aktivist und mache mir deren Auftreten nicht zu eigen, so daß ich hätte aus meinem Herzen heraus mit den Fahrern streiten mögen, aber ich frage mich wirklich, wie diese krasse Diskrepanz der Ansichten überbrückt werden könnte? Ich weiß es nicht, und ich dachte, ich berichte doch lieber hier einmal von meinem authentischen Erlebnis, als einfach nur mitzujubeln. Dazu besteht wenig Anlaß. Und übrigens wollten nur wenige Radfahrer – es mögen allerhöchstens ab und zu mal 10 pro Minute gewesen sein – wirklich von den Verkehrswende-Leuten bejubelt werden, und die bereitgehaltenen Süßigkeiten an der aufgebauten “Dank-Stelle” wollte nahzu niemand annehmen, das nur so zum Sagen. Das öffentliche Echo an Ort und Stelle war mau, da mache sich niemand was anderes vor.
@TLpz:
Interessanter Ansatz, wenn ich es nicht überprüfen kann, dann muss ich mich nicht an geltende Gesetze halten und werde auch nicht bestraft.
@fra
“Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hat die Rechtmäßigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung für Radfahrer auf der Bergmannstraße im Berliner Stadtteil Kreuzberg bestätigt. In dem betroffenen Bereich gilt auch für Radfahrer ein Tempolimit von höchstens 10 Stundenkilometern.”
Ich bin mir sicher, da wird es in Zukunft ein höheres Urteil geben, welches dieses Urteil wieder aufhebt. Gar nicht unbedingt aus dem Grund, dass Radfahrer an verschiedenen Stellen langsamer fahren könnten, sondern aus der Tatsache, das für Fahrräder kein Tacho vorgeschrieben ist und eine Geschwindigkeit für die Fahrer gar nicht überprüfbar wäre. Man stelle sich mal vor, auf der Autobahn wären 110km/h erlaubt und ein Auto hätte keinen Tacho! Mir erschließt sich im Falle der Bergmannstr. auch nicht, warum hier der Bereich nicht als verkehrsberuhigter Bereich deklariert wird. Wahrscheinlich dürfte man dann dort keinen Radweg errichten (was aber auch wieder gegen ein solches Tempolimit sprechen würde).
@Urs
Juhu, es ist wieder Biergartenzeit und die Stammtischparolen werden rausgeholt! Super!
–
> “Tatsächlich ist es jetzt für Velos einfacher.”
Schon das ist eine Rechtfertigung für die neue Radspur. Sie schrieben ja selbst von ca. 10 Radlern pro Minute, davon ausgehend, dass aufgrund der bisherigen Situation viele den Hbf. an der Stelle gemieden haben und zumeist Umwege gefahren sind. Ist die Situation besser, werden dass schnell mehr.
> “Die Frage ist, ob sich alles fügt? Und da kann ich berichten, daß ca. 16.30Uhr sich ein Stau auf den zwei Kfz-Spuren bildete(…). Ein Stau derart, daß ein Krankenwagen mit Sondersignal , der von Richtung Wintergartenstraße kommend überhaupt nur durchkam, weil der Fahrer tollkühn auf dem Gleis A der Straßebahn (…) durchbretterte, e(…). Mit anderen Worten, die neue Lage am Hauptbahnhof mit der Spurreduktion hat ihren Preis.”
Ein Stau (ich würde mal vorsichtig formulieren das hier nur mal ein paar Autos mehr an einer Ampel warten mussten), bei dem Autofahrer auch eine Rettungsgasse bilden könnten. Den am Hbf. existiert ja noch die 3. Spur auf die man temporär ausweichen kann (die wird in der Argumentation der Autofahrer gerne mal unterschlagen). Der Radweg ist im Regelfall auch (noch) nicht baulich abgetrennt, kann im Notfall auch befahren werden.
> “Ein Taxifahrer echauffierte sich noch, (…), und solche Leute, und auch die, die am Radwegrand stehen, wüßten überhaupt nicht was Arbeit ist. Ich möchte bitten zu überlegen, was geschehen müßte, damit so ein Taxifahrer von so einer Sicht wieder abkommen könnte? Ich fürchte, mit einer unwirschen Antwort wäre es nicht getan.”
Die Aussage des Taxifahrers empfinde ich als pure Arroganz! Man könnte sich genauso gut hinstellen und behaupten, das Taxifahren keine richtige Arbeit ist. Man steht ja schließlich viel herum und sonst fährt man ein bisschen im Auto durch die Stadt. Nicht weil der Taxifahrer die Arbeit anderer nicht versteht bedeutet das nicht, dass diese keine “Arbeit” verrichten. Auch die oft gehörten Aussagen, dass sinngemäß nur die Autofahrer zur Arbeit müssten und Werte schaffen und Radfahrer ja nur aus Dumdidelei herumfahren ist pure Arroganz!
@TLpz
Ja, sollte für alle gelten. Bestes Beispiel ist folgende Meldung vom 23.09.2022:
“Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hat die Rechtmäßigkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung für Radfahrer auf der Bergmannstraße im Berliner Stadtteil Kreuzberg bestätigt. In dem betroffenen Bereich gilt auch für Radfahrer ein Tempolimit von höchstens 10 Stundenkilometern.”
Ich möchte noch nachträglich auf die dienstägliche Aktion von Verkehrswende am Hauptbahnhof (temporäre Fahrradspur, anschließendes Happening mit Hinlegen auf die Fahrbahnen) zurückkommen:
Ich konnte mir einrichten, die Aktionen ausschnittsweise zu erleben. Die improvisierte Velospur bis zur Löhrstraße wurde von geschätzt zehn Radfahrern pro Minute befahren, soweit ich das sehen konnte, die meisten fuhren bis Gerberstraße. Daß vor dem Hbf durch die seit 1996 bestandene Mogelpackung mit dem vor den Bahnhofsausgängen uneigentlichen Radwegen es schon ewig kein Spaß war, dort mit dem Rad zu fahren, wissen alle (ich kann mich aber tatsächlich nicht mehr erinnern, ob vorher dort überhaupt ein Radweg verlief, ich glaube nicht, weiß das noch jemand?). Warum man den bestehenden, bis anhin uneigentlichen Radweg mehr als 25 Jahre lang nicht zum eigentlichen Radweg ausgewiesen hat, wie es etwa in Freiburg/Br. am Bahnhof ist, bleibt unklar, ich dachte, es würde am Grundeigentum liegen, hörte aber, daß das Areal des Hbf nicht bis zur Bordkante reicht, nun ja.
Tatsächlich ist es jetzt für Velos einfacher. Die Frage ist, ob sich alles fügt? Und da kann ich berichten, daß ca. 16.30Uhr sich ein Stau auf den zwei Kfz-Spuren bildete, wo ich in diesem Medium aber doch las, daß derlei gar nicht entstünde. Ein Stau derart, daß ein Krankenwagen mit Sondersignal , der von Richtung Wintergartenstraße kommend überhaupt nur durchkam, weil der Fahrer tollkühn auf dem Gleis A der Straßebahn (war rein zufällig gerade völlig frei) durchbretterte, etwas, was ich hätte nicht geglaubt, wenn ich es nicht gesehen hätte. Mit anderen Worten, die neue Lage am Hauptbahnhof mit der Spurreduktion hat ihren Preis.
Daß die Enthusiasten von Verkehrswende am Rand standen und noch jedes Velo mit einem leicht überdrehten Jubelschrei begrüßten, und überhaupt das Auftreten dieser Gruppe, hat wirklich erfahrene Verkehrsteilnehmer, mit denen ich unweit davon plaudern konnte, richtig aufgeregt: wartende Taxifahrer hatten dafür einen Begriff: Wohlstandsverwahrloste. Ich schreibe das hier extra, weil ich denke, daß es von Belang sein sollte zur Kenntnis zu nehmen, wie diese Aktion am Hauptbahnhof am Dienstag auf andere Teile der Bevölkerung gewirkt hat. Damit ist noch gar nicht das theatralische “Die-In”, also das 15-minütige todstellende gruppenweise Hinlegen in Form von Buchstaben und Ziffern, um insbsondere mit einer Flugdrohne schöne Erinnerungsphotos zu machen, gemeint. Ein Taxifahrer echauffierte sich noch, ein 35jähriger Schnösel (gemeint wird sein der am WE in der LVZ mit einem Interview bekannt gemachte “selbständige Zukunftsforscher” Kai Gondlach) würde bis 2035 alle Autos in der Stadt verbieten wollen, und solche Leute, und auch die, die am Radwegrand stehen, wüßten überhaupt nicht was Arbeit ist. Ich möchte bitten zu überlegen, was geschehen müßte, damit so ein Taxifahrer von so einer Sicht wieder abkommen könnte? Ich fürchte, mit einer unwirschen Antwort wäre es nicht getan.
Ansonsten hatte ich den Eindruck, daß die Polizei und die Baustellenabsperrfirmenmitarbeiter sich von der Aktion so weit es ging distanzierten, dabei aber dennoch ihre Arbeit wie erwartet taten. Mein Eindruck von der Verkehrswende-Gruppe war, bitte nehmen Sie mir das nicht übel, daß Autosuggestion innerhalb der Gruppe einen Großteil der Aktion ausmachte. Und wenn ich auch noch mal auf die publizierten Luftbilder schaue, dann sind da überwiegend Passanten zu sehen, die das Treiben überhaupt nicht interessierte. Da werden sich die Enthusiasten mehr erhofft haben.
Selbstverständlich auch für Radfahrerinnen und Radfahrer! Das Ordnungsamt wird seinen Leuten allerdings vorsorglich das Lassowerfen beizubringen haben.
@fra
> Nur für den motorisierten Verkehr? Ich würde mir so was für alle wünschen, auch wenn das jetzt wieder Stress gibt für die Fahrradfahrer.
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Wie soll man das verstehen? Soll die Stadt auch Tempo 30 für Radfahrer einführen?
@Lucas Böhme:
“Die Städte bräuchten mehr gesetzlichen Handlungsspielraum zur eigenständigen Einführung von Tempo 30 für den motorisierten Verkehr, so fordert es die „Initiative lebenswerte Städte“, der auch Leipzig angehört.”
Nur für den motorisierten Verkehr?
Ich würde mir so was für alle wünschen, auch wenn das jetzt wieder Stress gibt für die Fahrradfahrer.