Nach zwei Jahren Verkaufsverbot ist die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk sehr hoch. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Leipziger DJ erhoben, der eine Frau vergewaltigt und Fotos von Frauen ohne deren Zustimmung auf einer Pornoseite veröffentlicht haben soll. Und Leipzigs OB hat der ersten Ehrenbürgerin Leipzigs zum 99. Geburtstag gratuliert. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 29. Dezember 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Geschäft mit Silvesterfeuerwerk auf Rekordniveau

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause ist am heutigen 29. Dezember der Verkauf von Pyrotechnik der Kategorie F2 in Deutschland wieder gestartet. Unter die Kategorie F2 fallen beispielsweise Raketen, Verbundfeuerwerk und Römische Lichter – das klassische Silvesterfeuerwerk also. Es darf in Deutschland jedes Jahr in der Zeit vom 29. bis 31. Dezember an volljährige Personen verkauft werden.

In den Jahren 2020 und 2021 allerdings blieb der Feuerwerksverkauf aufgrund der Corona-Pandemie auch an diesen drei Tagen untersagt, um die Krankenhäuser nicht zusätzlich mit feuerwerksbedingten Verletzungen zu belasten und Menschenansammlungen zu Silvester vorzubeugen.

Laut dem Bundesverband Pyrotechnik zeichnet sich derzeit ab, dass die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk in diesem Jahr höher denn je sei. Das sagte der Verbandsvorsitzende heute dem RBB. Die Auftragslage im Onlinehandel sei kaum zu bewältigen.

Vielerorts bildeten sich heute Schlangen vor Supermärkten und vor temporär eingerichteten Feuerwerks-Verkäufen, beispielsweise in Leipzig-Taucha. In einigen Discountern waren die Feuerwerkskörper nach wenigen Stunden ausverkauft.

Nach mutmaßlicher Böllerei von Jugendlichen: Discounter in Brandenburg abgebrannt

Aber nur dort, wo die Supermärkte noch verkaufstüchtig sind. In der Nacht zu Donnerstag brannte eine Norma-Filiale in Hohen Neuendorf im Kreis Oberhavel (Brandenburg) vollständig ab, nachdem eine Gruppe Jugendlicher am Mittwochabend im Bereich des Einkaufswagenunterstandes Pyrotechnik gezündet haben soll. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.

Auch ein Getränkemarkt und eine Bäckerei in der Nähe wurden durch den Brand beschädigt, mehrere Mehrfamilienhäuser mussten evakuiert werden. Der Schaden wird auf über zwei Millionen Euro geschätzt.

Leipziger DJ wegen sexuellen Missbrauchs und mutmaßlich illegal verbreiteten Nacktfotos angeklagt

Ein Leipziger DJ muss sich unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs und der unerlaubten Verbreitung von Bildern vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Anklage am hiesigen Amtsgericht erhoben, wie LVZ und MDR berichten. Wann der Prozess starten soll, ist noch nicht bekannt.

Angeklagt ist ein 37-jähriger Leipziger DJ aus der Drum-und-Bass-Szene. Er soll im Jahr 2013 eine Frau, die nicht imstande war, sich zu wehren, vergewaltigt haben. Von der Tat sollen Fotos ins Internet gestellt worden sein.

Über mehrere Jahre hinweg soll der Angeklagte außerdem private Fotos, darunter auch Nacktbilder, von über 50 Frauen ohne deren Wissen oder Zustimmung auf eine Pornoplattform gestellt haben. Seit zwei Jahren wird gegen den Mann ermittelt. Im Dezember 2020 durchsuchte die Polizei die Wohnung des Tatverdächtigen und sicherte Datenträger.

Die Staatsanwaltschaft nahm 2020 Ermittlungen auf, nachdem betroffene Frauen eine Petition mit eigener Website gestartet und Anzeige erstattet hatten.

OB Jung gratuliert Ehrenbürgerin Channa Gildoni zum 99. Geburtstag

Sie ist die erste Ehrenbürgerin Leipzigs: Die Holocaustüberlebende Channa Gildoni wurde im Oktober einstimmig vom Leipziger Stadtrat zur Ehrenbürgerin gewählt. Am gestrigen Mittwoch feierte sie ihren 99. Geburtstag im Kreis ihrer Kinder, Enkel und Urenkel in Tel Aviv und bekam auch Glückwünsche von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung übermittelt, wie die Stadt heute mitteilte.

„Channa Gildoni grüßt ihre Geburtsstadt und wünscht allen Leipzigerinnen und Leipzigern ein gutes, gesundes Neues Jahr“, schreibt die Stadt auf ihrer Website, dazu ein aktuelles Foto der lachenden Channa Gildoni.

Die Ehrenbürgerwürde wurde Gildoni wegen ihrer „außerordentlichen Verdienste um Leipzig und die deutsch-israelische Versöhnung“ verliehen. Sie war Vorsitzende des Verbands ehemaliger Leipziger in Israel und ist laut Stadt maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leipzig das israelische Herzliya für eine Städtepartnerschaft gewinnen konnte.

Channa Gildoni wurde 1923 in Leipzig als einziges Kind des jüdisch-orthodoxen Ehepaares Moronowicz geboren. Unter dem Regime des Nationalsozialismus konnte die Familie über Ungarn nach Tel Aviv fliehen.

Kommunale Impfstellen in Leipzig schließen

Worüber die LZ heute berichtet hat:

über die durch Corona sinkende Lebenserwartung in ärmeren Stadtteilen Leipzigs

über den gefährdeten Lebensraum von Blaukehlchen & Co am Störmthaler See

über die Sanierung der ehemaligen Hermann-Liebmann-Oberschule in Leipzig

über die Frage solidarischer Gesundheitsversorgung

über die Mobilitätsgewohnheiten von Leipzigerinnen und Leipzigern

über den Wiederaufbau von Spezialkräften der sächsischen Polizei

über einen Ausblick, ob die Stadt ihr Kapital in der VNG aufstocken wird und

über einen DDR-Krimi im Dickicht von Kripo, Geheimdienst und Ideologie.

Was heute außerdem wichtig war: Für alle, die regelmäßig mit dem Fernverkehr der Deutschen Bahn unterwegs sind, vielleicht interessant: Im Januar verkauft die Bordgastronomie in allen IC- und ICE-Zügen vegane Currywurst. Die Deutsche Bahn will sich mit dieser Aktion am sogenannten „Veganuary“ beteiligen, einem Aktionsmonat, der auf vegane Ernährungsweise aufmerksam machen soll.

Was morgen wichtig wird: Am Freitag, dem 30. Dezember 2022, schließen die Impfstellen in den kreisfreien Städten Dresden, Chemnitz und Leipzig ihre Türen. Die von staatlicher Seite angebotenen Impfangebote in den Landkreisen wurden bereits am 20. Dezember eingestellt. Ab dem neuen Jahr kann man sich somit vorrangig in Arztpraxen gegen Covid-19 impfen lassen.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Luise Mosig über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar