Die Ukraine stand heute unter massivem Raketenbeschuss durch Russland. Vorrangiges Ziel ist dabei die Energie-Infrastruktur des Landes. Außerdem: In Baden-Württemberg verstarb heute ein 14-jähriges Mädchen durch einen Messerangriff und in der Leipziger Innenstadt fanden am Abend erneut verschiedene Protestveranstaltungen statt. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 5. Dezember 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Massiver Raketenbeschuss der Ukraine
Die Ukraine meldete heute massive Luftangriffe vonseiten Russlands auf das ganze Land. Vorrangiges Ziel der Raketen seien Stützpunkte der Stromversorgung. So seien etwa 40 Prozent der Region Kiew ohne Strom. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, die ukrainische Luftwaffe habe die Angriffe größtenteils abwehren können. Derzeit laufen die Arbeiten, um die Stromversorgung wiederherzustellen.
Russlands Staatschef Wladimir Putin soll derweil heute auf der Halbinsel Krim verweilt haben. Er wurde dort auf der Brücke gesichtet, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet. Sie war im Oktober teilweise zerstört worden. Nach Ansicht Russlands geschah dies durch ukrainische Einheiten, was als Begründung für Angriffe auf die Energie-Infrastruktur des Landes durchzuführen.
Montag, Demo-Tag: Umstrittene Kundgebung zu Sexwork
Wir erzählen wie an jedem Montag auch heute nichts Neues, wenn wir feststellen: Es gab wieder einige angemeldete Protestaktionen in der Stadt. Während in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem die Themen Inflation, Energiekrise und wie gut/schlecht die Regierung damit umgeht, die Veranstaltungen dominierten, ging es heute auch um die Auswirkungen legaler Prostitution.
Der Sisters e. V. hielt um 18 Uhr auf dem Burgplatz eine Kundgebung ab, die unter das Motto „Gegen Sexkauf – für Frauenbefreiung!“ gestellt war. Ausgangspunkt der Veranstaltung war der Tod von Malina, die in Leipzig als Prostituierte gearbeitet hatte und mutmaßlich von einem Freier getötet worden war.
„In Zeiten, in denen der Staat versagt und Deutschland zur ‚europäischen Drehscheibe des Frauenhandels‘ und zum Einreiseland für Sextouristen geworden ist, appellieren wir an euch, zu handeln, und euch gegen eine frauenverachtende Politik auszusprechen“, so der Verein.
Die Veranstaltung war im Vorfeld umstritten, da dem Verein vorgeworfen wird, für ein generelles Verbot von Sexarbeit einzutreten. Ein Konflikt war unter anderem im September aufgetreten, als in einem Offenen Brief gefordert wurde, dem Sisters e. V. keine Räume für Veranstaltungsformate zu bieten.
Deshalb wiederum wurde es als kritisch angesehen, dass Personen, die in der Prostitution tätig sind oder waren, auf der Kundgebung des Vereins sprachen bzw. diese mit einem Redebeitrag unterstützten. Dabei ging es auch um den geringen Raum, der Betroffenen geboten würde, um ihre Erfahrungen und Ansichten in der und zur Prostitution zu teilen.
Die (leider) übliche Melange
Natürlich wäre der Montag aber auch nicht der Montag, wenn nicht auch Stimmen aus dem rechten Spektrum wieder zum Protest aufgerufen hätten. Auf Kanälen wie „Patriotische Stimme für Deutschland“ wurde eine Veranstaltung für 19 Uhr gemeldet, die auf dem Richard-Wagner-Platz ihren Anfang nahm. Der Anmelder: Volker Beiser.
Auch auf dem Simsonplatz sammelten sich Anhänger/-innen von Querdenken und Co, um ihrem Frust über die aktuelle Politik und dem Leben in der angeblichen Diktatur Deutschland Luft zu machen. Ziel der Veranstaltung war erneut der Marsch über den Leipziger Ring. Diese Veranstaltung wurde (mal wieder) angemeldet von Annette H.
Da die von Beiser angemeldete Veranstaltung nur knapp 50 Menschen anlockte, wurde das Laufen auf dem Ring nur als Gehen auf dem Fußweg gestattet. Begleitet wurden die Demonstrant/-innen vom Gegenprotest, zu dem unter anderem das Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“ aufgerufen hatte. Unter dem Motto „Die einzige R(o)ute, die Nazis verdienen“, fand um 19:30 Uhr eine Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz statt.
Worüber die LZ heute berichtet hat: Auf der LZ ging es heute um die Pläne fürs Leipziger Sportforum über Einser-Schüler/-innen bis hin zur Kultur:
Einser-Schwemme: Werden Sachsens Schüler immer schlauer?
Schule in Sachsen: Der Lehrermangel zeigt sich nun auch im Detail
Nur an drei Tagen zu sehen: Die tierischen Welten von Phillip Janta in der Galerie KUB
Dresdner Straße: Am 6. Dezember gibt es zwei Stunden lang eine Pop-Up-Zebrastreifen-Aktion
Rahmenplan zum Sportforum: SPD-Fraktion will wissen, warum seit Jahren nichts passiert
Was heute außerdem wichtig war: Schockierende Nachrichten kamen heute aus der Nähe von Ulm: In Illerkirchberg ging am Morgen ein Mann aus bisher unbekannten Gründen mit einem Messer auf zwei Mädchen los, die auf dem Weg zur Schule waren. Eine 14-Jährige erlitt so schwere Verletzungen, dass sie kurze Zeit nach dem Überfall verstarb.
Gestern berichtete die LZ über einen Brand in der Harkortstraße in der Leipziger Südvorstadt. Beim Einsatz der Feuerwehr wurde auch eine Leiche entdeckt. Bei der verstorbenen Person handelte es sich um eine 66-jährige Frau, wie die Polizei heute ergänzend mitteilte.
Es wurde eine Obduktion des Leichnams angeordnet, um die Todesursache feststellen zu können. Ersten Erkenntnissen nach war die Frau wahrscheinlich bereits vor Ausbruch des Feuers verstorben.
Was morgen passieren wird: Morgen werden nicht nur die blitzeblank geputzten Schuhe für den Nikolaus vor die Tür gestellt, sondern auch, wie oben bereits erwähnt, Pop-Up-Zebrastreifen auf der Dresdner Straße installiert.
Außerdem findet morgen ein Aktionstag der Initiative Genug ist Genug an der Universität Leipzig statt. Der Tag startet mit einer Soli-Aktion zur Betriebsversammlung der LVB. Dafür findet vor dem Ring-Café von 11 bis 12 Uhr eine Kundgebung statt.
Anschließend geht es von 13 bis 17 Uhr am Hauptcampus der Uni unter dem Motto „Stiefel leer, Geld her“ weiter. Von 18 Uhr bis 20 Uhr findet ein offenes Treffen zur Kampagne und Mitmachmöglichkeiten statt.
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:
Keine Kommentare bisher