Nach dem Fund einer Frauenleiche am Dienstagabend wurde nun ein 42-jähriger Verdächtiger festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Gera hat derweil Anklage gegen vier Männer aus dem Umfeld von Lina E. erhoben. Außerdem: In einem offenen Brief drängt die Polizeigewerkschaft Sachsen auf die Auszahlung ihrer Lohnerhöhung. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 10. November 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Verdächtiger festgenommen nach Leichenfund in Hotel

Nach dem Tod einer Frau in einem Hotel in Sellerhausen-Stünz hat die Polizei einen Mann festgenommen. Dies geschah laut den Angaben bereits am Mittwochabend. Am Vortag war die Leiche der 31-Jährigen gefunden worden.

Aufgrund der Umstände des Auffindens, die bisher von der Polizei nicht näher erläutert werden, hat die Staatsanwaltschaft Leipzig eine Obduktion des Leichnams angeordnet. Die Beamt/-innen gehen davon aus, dass die Frau getötet wurde.

Es war der dritte ungewöhnliche Leichenfund in Leipzig innerhalb einer Woche: Am Montag waren zwei männliche Leichen jeweils im Elsterflutbecken und in einem Gebüsch am Pleißemühlgraben entdeckt wurden. In beiden Fällen geht die Polizei jedoch nicht von einem Gewaltverbrechen aus, auch ein Zusammenhang besteht offenbar nicht.

Anklage gegen vier weitere Verdächtige aus Lina E.-Umfeld

Die Staatsanwaltschaft Gera hat Anklage gegen vier Verdächtige aus dem Umfeld von Lina E. erhoben. Die Männer sollen im Dezember 2019 am Angriff auf den Rechtsextremisten Leon R. beteiligt gewesen sein, berichtet MDR Sachsen. Den Beschuldigten wird demnach gemeinschaftlich begangene gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Urkundenfälschung sowie versuchter gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.

Eine Anklage wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, wie im Falle von Lina E., erfolgt jedoch nicht. Einer der Angeklagten ist der Kronzeuge Johannes D., der seit Juli vor dem Oberlandesgericht gegen Lina E. aussagt. Bereits seit Mai befindet sich D. im Zeugenschutzprogramm.

Offener Brief der Polizeigewerkschaft zu Tarifumsetzung

Die Gewerkschaft der Polizei Sachsen (GdP) hat sich mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gewendet. Darin geht es um die Auszahlung der Bezügeerhöhung. Laut GdP war die Umsetzung des Tarifergebnisses für den 1. Dezember geplant. Nun soll sich die Auszahlung bis spätestens März 2023 verzögern.

„Es ist unverständlich, dass die Übernahme der linearen Erhöhung zwar beabsichtigt ist, aber noch immer keine Gesetzeskraft erlangt hat und das, obwohl die Absicht bereits Monate bekannt ist“, so Landesvorsitzender Jan Krumlovsky. Deshalb verlangt man in dem Schreiben jetzt, die lineare Auszahlung der 2,8 Prozent termingerecht vorzunehmen.

Auch bezüglich der Zahlung einer Energiepauschale für die Versorgungsempfänger/-innen drängt die GdP auf eine zeitnahe Lösung, die sich an der inhaltlichen und zeitlichen Regelung des Bundes orientiert.

Petition für kostenlose Kitas und neue Erkenntnisse zum Tod von Mouhamed D. in Dortmund

Worüber die LZ heute berichtet hat: über die Ergebnisse aus der Leipziger Konjunkturumfrage im Herbst 2022,

die Aufarbeitung von Robert Schumanns poetischer Welt.

Außerdem ging es um die Leipziger Autoritarismus-Studie 2022

und um das Buch „Drei Frauen träumten vom Sozialismus“.

Was außerdem wichtig war: Während es in einigen anderen Bundesländern keine Kitagebühren gibt, sind die Beiträge für Eltern in Sachsen teilweise sehr hoch. Mit einer Petition an den Sächsischen Landtag wollen Bürger/-innen nun dagegen vorgehen. Sie haben dabei auch Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) an ihrer Seite, berichtet MDR Sachsen.

Im August wurde der 16-jährige Mouhamed D. in Dortmund von Polizist/-innen erschossen. Ein Bericht für den Rechtsausschuss des Landtags liefert neue Erkenntnisse zu dem Vorfall: Der erste Schuss aus der Maschinenpistole fiel nur 0,717 Sekunden nach einem „wahrnehmbaren Tasergeräusch“. Das habe die Analyse einer Tonaufnahme ergeben, heißt es in den Ruhr Nachrichten. Der Geflüchtete aus dem Senegal soll in einer Jugendhilfeeinrichtung damit gedroht haben, sich mit dem Messer zu töten. Daraufhin wurde er von der Polizei mit Pfefferspray und Tasern beschossen und kam schließlich durch Schüsse aus einer Maschinenpistole zu Tode.

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