„Smash“ wurde zum Jugendwort des Jahres 2022 gekürt – dies ergab eine Online-Umfrage. In Deutschland konnte am Dienstag eine partielle Sonnenfinsternis bestaunt werden. Und: Bundespräsident Steinmeier traf zu einem Besuch in der kriegsgebeutelten Ukraine ein, wo er selbst kurzzeitig Schutz in einem Bunker suchen musste. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 25. Oktober 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
„Smash“ ist Jugendwort des Jahres 2022
Eigentlich meint das englische Verb „to smash“ so viel wie „zerbrechen“, „zertrümmern“ oder „zerschlagen“. Doch die junge Generation nutzt es in eingedeutschter Form („smashen“) gern, um zu umschreiben, dass man mit einer anderen Person etwas anfängt, sie „abschleppt“ oder auch Sex mit ihr hat.
Nun ist „smash“ zum Jugendwort des Jahres 2022 gewählt worden – in einer Online-Umfrage des Verlags Langenscheidt konnte sich die aus dem Datingspiel „Smash oder Pass“ entwickelte Schöpfung mit 43 Prozent durchsetzen. Deutlich dahinter folgten die Worte „bodenlos“ (mies) und „Macher“ (ein zupackender Mensch) mit 33 und 24 Prozent.
"Smash" ist das Jugendwort des Jahres. Das ist laut Langenscheidt-Verlag das Ergebnis einer Online-Abstimmung.#Jugendwort #Smashhttps://t.co/w1Ec4t8CNx
— NDR Info (@NDRinfo) October 25, 2022
Vor einem Jahr war „cringe“ der Sieger, er bedeutet das berühmte Fremdschämen für peinliches Handeln einer dritten Person. Der Langenscheidt-Verlag veröffentlicht das Jugendwort des Jahres seit 2008 und führt dazu ein mehrstufiges Online-Verfahren durch. Hier könnten sich laut Verlag zwar alle Altersgruppen beteiligen, jedoch gingen nur die Stimmen Jugendlicher in die Wertung ein. Kritiker sehen die jährliche Aktion vor allem als PR-Gag.
Sonnenfinsternis: seltenes Spektakel auch in Mitteldeutschland
Seltenes Himmelsspektakel am Dienstag: Eine partielle Sonnenfinsternis verdüsterte vorübergehend den Himmel. Auch in Mitteldeutschland und Sachsen war das Phänomen zu beobachten. Dabei schien letztlich auch der Wettergott ein Einsehen zu haben, der Astronomie-Fans und Neugierigen trotz eher pessimistischer Prognosen immer mal wieder den Blick durch die Wolkenschleier freigab.
Guten Morgen zusammen – wie immer mit einem Livebild der Sonne via Satellit SDO. Und nicht vergessen: Wenn sich nachher ab 11 Uhr der Mond teilweise davor schiebt – nur mit Spezialbrille betrachten! #Sonnenfinsternis pic.twitter.com/XYhEinFBZn
— DLR_next (@DLR_next) October 25, 2022
Die Sonnenfinsternis begann in Deutschland kurz nach elf Uhr am Vormittag. Im Osten war der Verdunklungs-Effekt am größten, hier wurden bis zu 30 Prozent der Sonne durch den vorgeschobenen Mond abgedeckt. Nach etwa zwei Stunden war das Spektakel vorüber.
Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Phänomen, das maximal zwei- bis viermal jährlich an verschiedenen Stellen auf dem Erdball zu beobachten ist. Sie kann nur bei Neumond eintreten, wobei sich der Mond genau zwischen Erde und Sonne schiebt. Wegen der Neigung der Umlaufbahn unseres Erdtrabanten zieht dieser in den meisten Fällen jedoch ober- oder unterhalb der Sonne vorbei und alles bleibt wie gewohnt.
Die letzte partielle Sonnenfinsternis, die von Deutschland aus sichtbar war, fand im Juni 2021 statt. Die nächste ist erst für 29. März 2025 vorausberechnet. Eine totale Sonnenfinsternis, bei der die Sonne komplett abgedeckt wird, werden wir von hier aus erst 2081 wieder erleben. Eine solche gab es zuletzt im Sommer 1999.
Raketenalarm: Steinmeier muss Zuflucht in Bunker suchen
Erstmals seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 reiste der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66, SPD) persönlich in die Ukraine. Er wollte sich vor allem einen persönlichen Eindruck von den Zerstörungen in den einst russisch besetzten Gebieten verschaffen.
Nur wenige Stunden nach seiner Ankunft musste das deutsche Staatsoberhaupt bereits wegen Raketenalarms in einem Luftschutzbunker Zuflucht suchen. Zu dieser Zeit befand sich Steinmeier gerade in der nordukrainischen Stadt Korjukiwka. Im Keller bekam der SPD-Politiker vom Beginn des Krieges aus der Sicht ukrainischer Bürgerinnen und Bürger aus erster Hand erzählt.
Zum Überraschungsbesuch des Bundespräsidenten, von dem vorab nur wenige wussten, wurde Stunden zuvor bei Steinmeiers Ankunft in Kiew weitere Hilfe für das Land zugesichert. „Wirtschaftlich, politisch und auch militärisch“ sollte die Ukraine weiterhin Unterstützung erfahren.
Die Stadt Korjukiwka ist nach dem Rückzug russischer Truppen zwar nicht mehr besetzt, kämpft aber nun mit zerstörter Infrastruktur und Versorgungsproblemen. Steinmeier hatte sie zuletzt vor Beginn des Krieges besucht, um dort an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg teilzunehmen.
Erster Steinmeier-Besuch scheiterte noch am Widerstand
Am Dienstag ist auch noch ein Treff mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) geplant. Bereits im April wollte der Bundespräsident nach Kiew reisen – doch das scheiterte daran, dass er offenbar von einigen Stellen nicht erwünscht war.
Der inzwischen abgetretene Ukraine-Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk (47), hatte Steinmeier offen dessen Russland-Kontakte vorgeworfen. Die Ausladung galt als Affront, erst nach einem Gespräch der Präsidenten konnte die Lage entspannt werden.
Ukraine-Konferenz in Berlin: "Nie zu früh" für Wiederaufbau https://t.co/x7EOmbBm6O #Konferenz #Wiederaufbau #Ukraine
— tagesschau (@tagesschau) October 25, 2022
Unterdessen wurden schon jetzt auf einer hochrangig besetzten Konferenz in Berlin erste Pläne für den Wiederaufbau der Ukraine entworfen. Dabei scheint ein Ende des Krieges weiterhin nicht in Sicht.
Schwerer Verdacht gegen jungen Mann, Wichtigkeit der Stimme und die Psyche des Homo Digitalis
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Marko Hofmann sprach mit Prof. Dr. Michael Fuchs über Sprach- und Stimmerwerb.
Am 8. November startet die 32. euro-scene.
Forscherinnen und Forscher haben Ursachen für den Artenrückgang durch Nährstoffeinträge gefunden.
AfD-Klage in Karlsruhe, neue Regierungschefs in Großbritannien und Italien
Was sonst noch wichtig war: Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verhandelt derzeit eine Klage der AfD zum Erhalt staatlicher Fördergelder für eine parteinahe Stiftung.
Gleich zwei bedeutende Regierungswechsel fanden in europäischen Ländern statt. Im Vereinigten Königreich trat Rishi Sunak (42) als Premierminister die Nachfolge der glücklosen Liz Truss (47) an, die nach gerade einmal sechs Wochen im Amt zurückgetreten war. Nun hat Sunak den Auftrag zur Regierungsbildung von König Charles III. (73) und schwört seine Landsleute auf schwere Zeiten ein.
Währenddessen bekannte sich Giorgia Meloni (45) als neue Regierungschefin Italiens zur EU und zur NATO, zugleich kündigte die rechte Politikerin Reformen in der Familienpolitik und eine härtere Gangart gegen Einwanderung an.
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