An diesem Montag gingen erneut Demonstrant/-innen gegen „Querdenken“ auf die Straße. Derweil wurde gegen einen 29-Jährigen Haftbefehl erlassen, nachdem er am Wochenende auf der Eisenbahnstraße mutmaßlich auf einen Mann geschossen hatte. Außerdem: Laut Bundesfinanzminister Christian Lindner soll es keine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket geben. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 8. August 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Demo gegen „Verschwörungsfans“
„Montag ist der Tag geworden, an dem seit Jahren Verschwörungsfans und Wutbürger/-innen im seligen Widerstandstaumel auf die Straße gehen“, so die Ankündigung von Leipzig nimmt Platz (LnP). Am heutigen Montag wollte man sich dem wieder entgegensetzen. „In dieser Gesellschaft soll jeder Mensch glücklich werden dürfen. Diejenigen, die Vorurteile und Hass verbreiten, Antisemitismus und Rassismus teilen, gehören nicht dazu.“
Deshalb versammelten sich heute Gegendemonstrant/-innen um 18:30 Uhr auf dem Augustusplatz, um sich gegen die sogenannten „Querdenken“-Proteste zu stellen. Ab etwa 19 Uhr soll es dann bis circa 21 Uhr an gleicher Stelle einen Rave von Dari and the Beast geben.
Die LZ ist vor Ort und berichtet ausführlich vom Geschehen.
Schusswechsel auf Eisenbahnstraße: Haftbefehl erlassen
Nach einer Auseinandersetzung in der Eisenbahnstraße ist gegen einen 29-jährigen Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen worden. Am Wochenende war dabei ein 32-Jähriger angeschossen und verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Die Beamt/-innen wurden am Samstag, 6. August, gegen 21 Uhr gerufen und bemerkten einen Mann, der stark blutete.
Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, Ricardo Schulz, nun sagte, werden dem mutmaßlichen Täter versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Bisher ist unbekannt, ob weitere Personen beteiligt waren und ob noch mehr Schusswaffen zum Einsatz kamen.
Keine Nachfolge für 9-Euro-Ticket
Im Interview mit der Augsburger Allgemeinen erklärte Finanzminister Christian Lindner (FDP) erneut, dass in der Finanzplanung keinerlei Mittel für eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets zur Verfügung stünden. Zudem kritisierte er aber auch die „Gratismentalität“ und nennt das Ticket „nicht fair“.
Wenn man ein #9EuroTicket auf 3 Monate limitiert & anschließend beklagt, dass Menschen mangels Langfristperspektive ihre Autos behalten, auch ärmere Menschen Freizeitfahrten machen & so “unökologisch” handeln, ist man Autolobbyist, aber kein Finanzminister #Lindner #365EuroTicket https://t.co/nPMgCCrV3m
— L-IZ.de (@LIZ_de) August 8, 2022
Am Samstag hatten die Bundesländer ihre Bereitschaft erklärt, ein Nachfolgeangebot finanziell mitzutragen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte zuletzt, die Länder müssten sehen, „wie sie das finanzieren wollen“.
Die Spitzenpolitiker/-innen der Grünen hatten ein Nachfolgemodell vorgeschlagen, das ein Regionalticket für 29 Euro und ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat vorsieht. Mehr als 30 Millionen Menschen haben im Juni laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) das 9-Euro-Ticket besessen. Die Zustimmung in der Bevölkerung ist unbestreitbar.
Leipzigs neuer Energie- und Klimaschutzplan und Morddrohungen gegen Drosten
Worüber die LZ heute berichtet hat: Über Leipzigs neuen Energie- und Klimaschutzplan, der 1.000 zusätzliche Straßenbäume pro Jahr vorschreibt, ein Konzept für den ruhenden Verkehr und eines für die Straßenbahn beinhaltet und auf fehlende Mobilitätsstrategien in den Stadtquartieren hinweist.
Außerdem gab es auch ein bisschen Kultur: Markus Sahrs Roman „Wallis“, Live-Kunstperformance im Rahmen einer Lastenrad-Kunst-Tour und Skuppin & Weitmeer im Bandhaus Leipzig.
Was außerdem wichtig war: Ein Mann hatte bei Facebook dazu aufgerufen, den Corona-Experten Christian Drosten zu erschießen. Deshalb ist der Erfurter nun verwarnt worden, wie der MDR berichtet. Die Staatsanwaltschaft habe zur Abschreckung eine höhere Strafe gefordert, da diese Drohungen mittlerweile Alltag seien.
Auf dem Firmengelände der Zamek Food Solutions GmbH in Dresden war seit dem gestrigen Sonntagabend Salzsäure ausgetreten. Trotz keiner akuten Gefahr wurden die Anwohner/-innen dazu aufgerufen, im Umkreis von 500 Metern um das Gelände Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rettungsleitstelle Dresden hat die Gefahrenmeldung für den Stadtteil Leubnitz-Neuostra am heutigen Nachmittag aufgehoben.
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