Seit einigen Tagen sind Maßnahmen wie 9-Euro-Ticket und Tankrabatt in Kraft. Die Diskussionen darüber dauern an – manches soll gleich wieder abgeschafft, anderes unbefristet verlängert werden. Außerdem: Stadtfest und Wave-Gotik-Treffen haben nach der Corona-Pause wieder zahlreiche Besucher/-innen nach Leipzig gelockt. Nicht ganz so viele beteiligten sich an Demonstrationen. Die LZ fasst zusammen, was an Pfingsten, 4. bis 6. Juni 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Na, über Pfingsten auch mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs gewesen? Darüber, wie sinnvoll diese Maßnahme und anderen Maßnahmen wie der Tankrabatt eigentlich sind, wird weiterhin eifrig gestritten. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) forderte heute, den Tankrabatt gleich wieder zu streichen, wenn davon nur große Unternehmen, aber nicht die Autofahrer/-innen profitieren würden.
Gegenteilige Forderungen gibt es beim 9-Euro-Ticket. So schlug die Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt heute vor, dieses bis Ende des Jahres zu verlängern. Noch weiter geht der Städte- und Gemeindebund, der sich perspektivisch ein günstiges, einheitliches und bundesweit gültiges Ticket wünscht. Die Diskussion über einen (fast) kostenfreien ÖPNV hat möglicherweise gerade erst Fahrt aufgenommen.
Die einen fahren nach Sylt, die anderen nach Leipzig
Dass bereits die ersten Punks auf Sylt gelandet und sich den Alkoholvorrat an eine Amazon-Packstation haben schicken lassen, haben Sie ja vermutlich schon mitbekommen. Auch in Leipzig bot sich am Pfingstwochenende ein seltenes Bild.
Ganz in Schwarz waren tausende Besucher/-innen gekleidet. Nach zwei Corona-bedingten Ausfällen war mal wieder Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Gleichzeitig zog das diesjährige Stadtfest zahlreiche Besucher/-innen in die extrem gut besuchte Innenstadt. Zumindest bis Sonntagabend gab es aus Sicht der Polizei keine nennenswerten Vorkommnisse.
Demonstriert wurde in Leipzig natürlich auch wieder. Weniger als 100 Personen schlossen sich am Samstag einem Aufzug der „Bewegung Leipzig“ an. Sie haben es vielleicht nicht mitbekommen, liebe Leser/-innen, weil das Wetter so schön war, aber wir befinden uns offiziell immer noch in einer Corona-Diktatur. Gut, dass diese wackeren Widerstandskämpfer/-innen uns einmal pro Woche daran erinnern.
Ebenfalls am Samstag hatte die Gruppe „Aktion Antifa Leipzig“ zu einer Demonstration gegen den neuen sächsischen Innenminister Armin Schuster aufgerufen. Daran beteiligten sich etwa 200 Personen.
Die Redebeiträge thematisierten natürlich die Personalie Schuster selbst, von dem nichts Gutes zu erwarten sei. Im Gegenteil: Vergangene Äußerungen ließen auf einen „Hardliner“ in Asyl-, Sicherheits- und Ordnungspolitik schließen. Thema waren auch die Polizei, die laut „CopWatch“ abgeschafft gehört, und die sächsischen Ordnungsbehörden, die Grünen-Stadtrat Jürgen Kasek häufig „zum Kotzen“ findet.
Anlässlich einer offenbar für Dienstag geplanten Abschiebung nach Pakistan folgte am späten Montagnachmittag eine Kundgebung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Dazu hatte wieder einmal die Initiative „Protest LEJ“ aufgerufen. Nach deren Angaben beteiligten sich unter anderem die „Seebrücke“ und der sächsische Flüchtlingsrat mit Redebeiträgen.
Worüber die LZ an Pfingsten berichtet hat: über die morgen startende Sanierung der Brücke in der Theodor-Neubauer-Straße, über den Wunsch nach neuen Waldflächen in Leipzig und über die aktuelle Jahresbilanz der Leipziger Verkehrsbetriebe.
Was an Pfingsten außerdem wichtig war: Der britische Premier Boris Johnson muss sich wegen des „Partygate“ einem Misstrauensvotum stellen, der spanische Tennisprofi Rafael Nadal hat erneut die „French Open“ gewonnen und in Thüringen denkt die CDU darüber nach, mit Unterstützung der AfD ein Gesetz gegen Windräder zu verabschieden.
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