Die USA versorgen die Ukraine mit weiteren Waffen. Dafür werden mehr als 300 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Auch Regionen in der Umgebung sollen finanzielle Unterstützung bekommen. Außerdem: Sachsens neuer Innenminister Armin Schuster wurde heute im Amt vereidigt und tritt damit die Nachfolge des vielfach kritisierten CDU-Mannes Roland Wöller an. Und der Delitzscher OBM-Kandidat mit Nähe zur AfD wurde von der LVZ von einer Wahlveranstaltung ausgeladen. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 25. April 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
USA schnüren Millionenpaket für die Ukraine
Die USA sicherten der Ukraine ein millionenschweres Waffenlieferungspaket zu. 322 Millionen US-Dollar sollen zur Hilfe der Ukraine bereitgestellt werden. Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin besuchten dieser Tage die ukrainische Hauptstadt Kiew und sicherten Präsident Wolodomyr Selenskyj erneut die Solidarität und Unterstützung der USA zu.
Auch weitere Länder in der Region sollen finanzielle Unterstützung durch die USA erhalten. Insgesamt beläuft sich das Finanzpaket auf 713 Millionen US-Dollar, etwa 662 Millionen Euro.
Saw the courage and resilience of the Ukrainian people firsthand during my visit to Kyiv with @SecDef Austin. During our meeting with President @ZelenskyyUA, we reaffirmed our unwavering support for Ukraine as it withstands Russian aggression.
— Secretary Antony Blinken (@SecBlinken) April 25, 2022
Im Kreml reagierte man mit (zu erwartender) Empörung auf die Ankündigung. Russland habe eine offizielle diplomatische Notiz nach Washington gesendet, in der der Kreml zum Ausdruck brachte, dass die Waffenlieferung der USA die Konfliktsituation zusätzlich verschärfe. „Wir haben betont, dass es inakzeptabel ist, wenn die USA Waffen in die Ukraine liefern. Wir haben ein Ende dieser Praxis gefordert“, äußerte der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossiya 24.
Quarantänezeit in Sachsen verkürzt
Ab heute gilt eine kürzere Dauer der Quarantäne für Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben und ein positives Testergebnis vorweisen. Mussten Infizierte sich bisher für zehn Tage in Isolation begeben, kann die Absonderung nun schon nach fünf Tagen beendet werden. Das gilt allerdings nur, wenn vor Ablauf dieser fünf Tage zwei Tage lang keine Symptome aufgetreten sind. Treten noch Symptome auf, verlängert sich die Isolationszeit bis auf maximal zehn Tage.
Kontaktpersonen von Infizierten müssen sich hingegen gar nicht mehr in Quarantäne begeben. Auch eine Freitestung ist nach Ablauf der Quarantäne nicht mehr notwendig. Immer noch erforderlich aber ist die Bestätigung durch einen PCR-Test.
„Die aktuelle Lage und das durch Omikron stark gewandelte Pandemie- und Krankheitsgeschehen lässt eine fachlich angemessene Verkürzung der Isolationsdauer und die Abschaffung der Quarantäne zu. Infektionszahlen und Bettenbelegung sinken seit mehreren Wochen“, erklärt Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD).
„Mit dem Abklingen der Saison der akuten Atemwegserkrankungen und mehr Aufenthalt im Freien nimmt auch der Infektionsdruck ab. Ich appelliere jedoch an alle, sich verantwortungsvoll zu verhalten und trotzdem weiter die Hygieneregeln einzuhalten.“
Weitere Informationen zu den Regelungen können hier nachgelesen werden.
LVZ lädt Delitzscher OB-Kandidat Grell vom Podium aus
Am 29. Mai wird in Delitzsch ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Zur Wahl gehen insgesamt vier Kandidaten ins Rennen: Zum einen der von Linke, Grüne und SPD aufgestellte Jens Müller, der Kandidat der Freien Wähler, Uwe Bernhardt, Amtsinhaber Manfred Wilde (parteilos) sowie Hagen Grell, IT-Fachmann, Moderator und selbsternannter Bürgerrechtler. Dieser wurde nun von einer Podiumsdiskussion zur Oberbürgermeisterwahl der Leipziger Volkszeitung ausgeladen – von der Chefredaktion höchstpersönlich.
In einem Telegram-Kanal veröffentlichte Grell eine E-Mail, in der es hieß: „Die LVZ hat sich nun entschieden, die Podiumsdiskussion am 16. Mai zur Bürgermeisterwahl ohne Sie zu veranstalten – sowohl auf der Bühne als auch im Publikum. Ebenso werden wir im geplanten Fragebogen-Format sowie der Videovorstellung der Bewerberinnen und Bewerber auf Sie verzichten.“ Als Gründe gab man die politischen Positionen und Einstellungen Grells an.
Der 38-Jährige gilt als AfD-nah und wird ebenso mit der Identitären Bewegung in Verbindung gebracht. Auch auf Protesten gegen die Corona-Politik der Regierung zeigte sich der ehemalige Youtuber regelmäßig. „Die Ironie muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Demokratie abschaffen im Namen der Demokratie!“, kommentierte Grell seine Ausladung.
Terrassen am Palmengarten werden erneuert
Am heutigen Montag haben die Sanierungsarbeiten an den Uferterrassen am Richard-Wagner-Hain begonnen. Die Anlage soll denkmalgerecht wiederhergestellt werden. Unter anderem ist geplant, die stark geschädigte südliche Freitreppe teilweise zurück- und neu aufzubauen.
Außerdem werden die Ufermauern auf den Bastionen absturzgesichert und an den Treppenanlagen Handläufe installiert. Obendrein werden Bänke sowie eine Informationstafel zur Geschichte der Anlage installiert. Ebenso wichtig: Der Zugang zur mittleren Ebene der Terrassen wird endlich auch barrierefrei gestaltet.
Die Arbeiten vor Ort sollen voraussichtlich bis Ende September dieses Jahres andauern. Ziel ist es, das Bindeglied zwischen dem Clara-Zetkin-Park im Süden, dem Palmengarten im Südwesten und den sich anschließenden Grünbereichen beiderseits des künstlich angelegten Elsterbeckens als attraktiven Aufenthaltsraum zu gestalten. Finanziert wird das Bauprojekt aus dem Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“.
Wöllers Nachfolger, Leipziger Einheits- und Freiheitsdenkmal, und die Sehnsucht nach der Vergangenheit
Worüber die LZ heute berichtet hat: Es ist ein bereits seit längerer Zeit diskutiertes Thema: Das Einheits- und Freiheitsdenkmal, das in Leipzig gebaut werden soll. Jetzt soll die neue Wettbewerbsrunde eingeläutet werden. Zudem ging es heute um den mehr schlechten als rechten Zustand der sächsischen Fließgewässer. Deren Zustand lässt auch in Leipzig zu wünschen übrig.
Ralf Julke stellt das Buch „Das komische Gefühl“ vor, das Kindern dabei helfen soll, Grenzen zu setzen gegenüber Erwachsenen.
Was heute außerdem wichtig war: Die Ewig-Gestrigen? Laut einer Online-Befragung für die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco sprechen sich 56 Prozent der 18- bis 34-Jährigen dafür aus, lieber in der Vergangenheit als in den heutigen Zeiten leben zu wollen. Hauptgrund, der angegeben wurde für diese Tendenz, war der fehlende Zusammenhalt.
Weitere Ursachen dafür, dass mehr als die Hälfte der erwachsenen Personen bis 34 Jahren sich vergangene Tage zurückwünschen, sind fehlende Sicherheit und Beständigkeit, die vorherrschenden Kriege und Krisen sowie die schlechten Umweltbedingungen der heutigen Tage.
Nun wirklich gestrig ist mit dem heutigen Tage auch Sachsens ehemaliger Innenminister Roland Wöller (CDU). Sein Parteikollege und Ministerpräsident Michael Kretschmer vereidigte heute seinen Nachfolger im Amt, Armin Schuster. Am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass Wöller seinen Posten los ist.
Vorausgegangen waren etliche Skandale in den letzten Jahren, die in seinem Verantwortungsbereich gelegen hatten, wie beispielsweise das sogenannte Fahrradgate bei der Leipziger Polizei oder zuletzt eine offenbar durch Steuergelder finanzierte Ski-Reise des Mobilen Einsatzkommandos.
Außerdem: In der Leipziger Innenstadt fand heute Abend eine Demonstration zum Protest gegen den Einsatz von Chemiewaffen durch die Türkei in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten statt.
Was morgen passieren wird: Morgen (26. April 2022) gastiert das Kyiv Symphony Orchestra um 20 Uhr im Leipziger Gewandhaus. Insgesamt in sieben Städten macht das Ensemble Halt auf einer kurzfristig angesetzten Tournee.
Die Erlöse aus der Ticketkasse fließen zu großen Teilen an den Verein Ukraine-Kontakt e.V. für die Hilfe der Ukraine und der Personen, die aus dem Kriegsgebiet fliehen mussten. Geflüchtete Personen sind kostenlos zu dem Konzert eingeladen. Tickets gibt es unter Telefon: 0341 1270280 oder E-Mail: ticket@gewandhaus.de
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