In ganz Sachsen fanden heute erneut zahlreiche „Querdenken“-Proteste statt. Während diese in Dresden, Borna und Leipzig-Engelsdorf gestoppt werden konnten, konnten knapp 100 Menschen mit Fackeln durch Liebertwolkwitz ziehen und in der Leipziger Innenstadt kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gegenprotest und Maßnahmen-Gegner/-innen. Die Polizei kontrollierte derweil mehrmals den Impfstatus des Gegenprotests. Außerdem: RB Leipzig verzeichnet bei drei Spielern eine Infektion mit dem Coronavirus. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 3. Januar 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

„Querdenken“-Proteste in ganz Sachsen

„Auch heute werden unsere Kräfte die Corona-Notfall-Verordnung konsequent durchsetzen“, twitterte die Polizei Sachsen am heutigen Montag. Beamt/-innen hätten einen Aufzug in den Schilleranlagen in Bautzen gestoppt. Und auch in Dresden wurde am Abend ein Protest durch die Einsatzkräfte beendet.

Am Montag (3. Januar 2022) hat die LZ an dieser Stelle berichtet, dass sich nach Beobachtungen von Augenzeugen knapp hundert Personen zu einem Fackelmarsch in Liebertwolkwitz versammelt hatten.

„Unter ihnen zahlreiche Personen aus der rechtsextremen Szene, die mit Fackeln und Hitlergrüßen durch die Straßen gezogen sein sollen“, hieß es bei uns auf L-IZ.de am Montag.

Nach Sichtung von weiterem Videomaterial im Netz ist die Darstellung vom 3. Januar, es habe in Liebertwolkwitz einen „Fackelmarsch“ gegeben, nicht haltbar. Es wurden offenbar auf dem sogenannten „Spaziergang“ von rund 150 Personen zwar vereinzelte Kerzen, jedoch keine Fackeln mitgeführt. Wir bitten den Recherchefehler zu entschuldigen.

Auseinandersetzungen und eine auffällig unauffällige Polizei bei „Querdenken“-Versammlung in Leipzig

In Leipzig hatten die rechtsextremen „Freien Sachsen“ ebenfalls zu zwei Corona-Protesten aufgerufen. Auf dem Augustusplatz hatten sich bis zu 150 Maßnahmen-Gegner/-innen und Pandemie-Leugner/-innen eingefunden. Währenddessen kontrollierte die Polizei mehrmals den Impfstatus des antifaschistischen Gegenprotests, der zu mehreren Dutzend erschienen war.

Die Sitzblockaden des Gegenprotests hielten den „Querdenken“-Aufzug inklusive Polizeigeleit nicht davon ab, an der Nikolaikirche vorbei durch die Innenstadt zu marschieren. Unsere LZ-Reporter/-innen berichten von mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gegenprotest und den „Querdenkern“.

Die Polizei schien erneut deutlich unterbesetzt. Der Fokus habe laut eigenen Angaben auf „der Trennung der zwei Lager“ gelegen, nicht etwa auf der Beendigung der unerlaubten Versammlung. Im Leipziger Stadtteil Engelsdorf konnten die Einsatzkräfte einen Aufzug mit ca. 200 Personen jedoch verhindern.

Corona beim RB L

Wie RB Leipzig am Montag bekannt gab, befinden sich die Offensivspieler Andre Silva und Christopher Nkunku in häuslicher Quarantäne. Sie wurden während ihres Urlaubs in Portugal beziehungsweise Frankreich positiv getestet, berichtet der MDR. Beide sollen im Laufe der Woche nach Leipzig zurückkehren, ob sie gegen den FSV Mainz 05 spielen werden, sei jedoch noch unklar.

Außerdem teilte der Fußballbundesligist mit, dass bei der Testung am vergangenen Sonntag bei Jungprofi Solomon Bonnah das Virus nachgewiesen wurde. Bei Nordi Mukiele, Benjamin Henrichs und Dani Olmo soll es hingegen „unklare Befunde“ gegeben haben.

Tankstelle in Grünau erneut überfallen und 1.400 AfD-Mitglieder als extremistisch eingestuft

Worüber die LZ heute berichtet hat: Der Sächsische Verfassungsschutz erklärt dem AfD-Landtagsabgeordneten Carsten Hütter, warum 1.400 Mitglieder seiner Partei im Verfassungsschutzbericht 2020 als extremistisch eingestuft werden.

Und wieder ein Ausblick auf 2022: zum einen zur Debatte über die faire Bezahlung des Pflegepersonals im Leipziger Klinikum St. Georg. Zum anderen zur Verzögerung der Streckenneueröffnung in Mockau.

Und Andreas Käppler lädt mit seinem Buch über Paul Müller-Kämpff ein, den fast vergessenen Landschaftsmaler (wieder) zu entdecken.

Was außerdem wichtig war: Eine Tankstelle in Grünau wurde innerhalb kurzer Zeit erneut überfallen. Nachdem Unbekannte bereits zu Weihnachten einen Raubüberfall begangen hatten, bedrohten sie diesmal erneut das Personal und erbeuteten 500 Euro.

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