Kinos, Museen, Schwimmhallen โ€“ viele Freizeitangebote werden heute oder in den kommenden Tagen wieder รถffnen. Ob es von langer Dauer sein wird, hรคngt davon ab, wie massiv die Omikronwelle einschlรคgt. Leipzig hat in Sachsen derzeit die hรถchste 7-Tage-Inzidenz. AuรŸerdem: Die sรคchsische Polizei rechtfertigt sich fรผr ihren Einsatz gegen Medizinstudent/-innen. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 14. Januar 2022, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.

Auf in die nรคchste Runde: Am heutigen Freitag treten im gesamten Freistaat mal wieder zahlreiche Lockerungen in Kraft. Unter anderem Kinos, Museen, Theater, Sportanlagen, Hotels und Schwimmbรคder dรผrfen wieder รถffnen โ€“ natรผrlich unter strengen 2G- oder 2Gplus-Voraussetzungen. Demonstrationen sind wieder mit bis zu 1.000 Teilnehmer/-innen erlaubt und mรผssen nicht an Ort und Stelle bleiben, sondern dรผrfen sich fortbewegen.

Neue Corona-Verordnung in Kraft

Grundlage dafรผr ist die neue Corona-Verordnung, die am heutigen Tag in Kraft tritt. Dort ist auch klar geregelt, wann es eine Rรผckkehr zu den bekannten Einschrรคnkungen geben kรถnnte. In ganz Sachsen wรคre das der Fall, wenn die โ€žรœberlastungsstufeโ€œ wieder รผberschritten wird โ€“ also wenn sich in den Krankenhรคusern mehr als 1.300 Corona-Patient/-innen auf Normalstationen oder mehr als 420 auf Intensivstationen befinden. Aktuell sind es 654 beziehungsweise 325 โ€“ Tendenz fallend.Zudem gibt es nun die sogenannte Hotspot-Regel. Sollte in einem Landkreis die 7-Tage-Inzidenz auf 1.500 klettern, wรผrde es speziell in diesem Landkreis ebenfalls wieder die bekannten Einschrรคnkungen geben. Zudem gรคbe es dort dann eine Ausgangssperre fรผr Ungeimpfte ab 22 Uhr.

Aktuell sind sรคmtliche Landkreise noch weit davon entfernt. Die durchschnittliche 7-Tage-Inzidenz in Sachsen betrรคgt aktuell 228. Der Spitzenwert liegt derzeit bei 319 โ€“ und dabei handelt es sich leider um Leipzig. Auf dem zweiten Platz folgt Dresden.

Erneut Protest gegen Corona-Demos angekรผndigt

Die Auswirkungen der neuen Demoregeln dรผrften schon am kommenden Montag spรผrbar werden. In wohl mehr als 100 sรคchsischen Stรคdten stehen dann wieder Corona-Demos auf dem Programm โ€“ vermutlich auch in Leipzig. Das Aktionsnetzwerk โ€žLeipzig nimmt Platzโ€œ ruft erneut dazu auf, sich den geplanten โ€žSpaziergรคngenโ€œ entgegenzustellen. In dieser Woche hat das โ€“ zumindest in der Innenstadt โ€“ recht gut geklappt.

Weiterhin fรผr Diskussionen sorgt eine Aktion von Medizinstudierenden in Dresden, die sich gestern symbolisch schรผtzend zwischen ein Krankenhaus und demonstrierende โ€žQuerdenkerโ€œ gestellt hatten. Gegen 22 von ihnen liefen PolizeimaรŸnahmen wegen VerstรถรŸen gegen die Corona-Verordnung, weil bis gestern lediglich zehn Personen bei Versammlungen zulรคssig waren.

Dresdens Polizeiprรคsident Jรถrg Kubiessa stellte heute klar, dass es fรผr die Polizei in einem โ€ždynamischen Einsatzโ€œ nicht mรถglich sei, zwischen moralisch richtigen und moralisch falschen RegelverstรถรŸen zu unterscheiden โ€“ wenngleich eine Gesellschaft so etwas diskutieren dรผrfe. Fรผr die Zukunft wรผnschte er sich, dass solche Kundgebungen kรผnftig im Vorfeld mit der Polizei besprochen werden.

Wรถller und Kretschmer loben Studierende

ร„hnlich sieht es Innenminister Roland Wรถller (CDU), der in einer Mitteilung betonte, dass die Regeln der Corona-Notfallverordnung fรผr alle gelten. Gleichzeitig lobte er die Studierenden fรผr deren Engagement und kรผndigte weitere Auswertungen an. Er wolle beispielsweise mit Betroffenen in Kontakt treten, um deren Sichtweise auf das Geschehen zu hรถren. Lob fรผr die Student/-innen gab es sogar von Ministerprรคsident Michael Kretschmer (CDU).

Ein anderer Konflikt, der sich um Corona-Regeln drehte, konnte unterdessen entschรคrft werden. Spรคtestens am 20. Januar soll es in der Leipziger Innenstadt einen โ€ž2G-Stempelโ€œ geben. Diesen holt man sich einmal und kann dann den gesamten Tag in alle Geschรคfte gehen, ohne jedes Mal den Nachweis fรผr die Impfung zu erbringen. Noch vor einigen Tagen hatte der Freistaat ein solches, teilweise in Leipzig schon umgesetztes, Vorhaben abgelehnt.

รœbrigens: Schon heute konnten Demoteilnehmer/-innen erstmals die neuen Freiheiten genieรŸen. An einer Kundgebung von โ€žFridays for Futureโ€œ auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz beteiligten sich etwa 60 Personen.

Anlass dafรผr war die Entscheidung der EU-Kommission, kรผnftig Erdgas und Kernenergie unter bestimmten Voraussetzungen als โ€žnachhaltigโ€œ zu labeln. Aus einigen Lรคndern โ€“ darunter ร–sterreich und Deutschland โ€“ gibt es Widerstand. Die Aktionen von โ€žFridays for Futureโ€œ fanden heute in mehreren Stรคdten statt.

Video: LZ

Worรผber die LZ heute berichtet hat: รผber eine Forderung des Jugendparlaments, die koloniale Geschichte der Baumwollspinnerei besser aufzuarbeiten, รผber Antworten der Leipziger Polizei auf Fragen rund um das Demogeschehen der vergangenen Wochen und รผber ein Rekordjahr fรผr alternative Antriebe.

Was heute auรŸerdem wichtig war: Leipzig hat angekรผndigt, ab Montag seine Schwimmhallen wieder zu รถffnen. Dampfsaunen bleiben zunรคchst geschlossen. Einen Tag spรคter sollen Grassi-Museum, Naturkundemuseum, Stadtgeschichtliches Museum und Museum der bildenden Kรผnste wieder รถffnen.

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