Erneut hat es im Leipziger Osten eine Besetzung gegeben – diesmal in Stötteritz. Doch bereits nach etwas mehr als drei Stunden holte die Polizei vier Personen aus dem Bahnhofsgebäude heraus. Außerdem: Leipzig präsentiert Zahlen zum Immobilienmarkt und eine Strategie für den Fußverkehr; Sachsen präsentiert neue Quarantäne-Regeln für Kitas und Schulen. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 27. August 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Mal wieder eine Besetzung in Leipzig. Diesmal hat es das Bahnhofsgebäude in Stötteritz „erwischt“. Allzu lange dauerte die Aktion, die gegen 14 Uhr begann, jedoch nicht. Bereits gegen 17:30 Uhr hatte die Polizei vier Personen (1x männlich, 3x weiblich) herausgeholt, gegen die zuvor ein Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt worden war.

In einem vor Ort ausgehängten „Nutzungskonzept“ wurde das Gebäude wegen seines Standpunktes in der Papiermühlstraße zur „Mühle“ umbenannt. Ziel sei es gewesen, einen „Ort des Austauschs, des Beisammenseins, der Kultur und der Jugend“ sowie einen „Schutzraum“ zu schaffen.

Im Gebäude waren unter anderem Bibliothek, Umsonstladen, Tresen, Veranstaltungsräume und Übernachtungsmöglichkeiten geplant. Bereits nach wenigen Stunden war klar, dass daraus nichts wird. Stattdessen wird es wohl bestenfalls ein weiteres Gebäude geben, das noch jahrelang leersteht, und schlimmstenfalls einen Ort, der – so die Einschätzung von Antifaschist/-innen – weiterhin als Treffpunkt für eine vor allem in Stötteritz aktive Neonazigruppe herhalten muss.

Es passte ganz gut zu diesem Ereignis, dass die Stadt Leipzig heute die Halbjahreszahlen des Gutachterausschusses präsentierte und zu dem Ergebnis kam, dass sich der Immobilienmarkt trotz Pandemie „stabil“ zeige. Das bedeutet unter anderem, dass die Preise für bebaute Grundstücke und Eigentumswohnungen weiter steigen. Die größten Steigerungen gebe es bei Büro- und Geschäftsgebäuden.

Impressionen von der Besetzung am 27. August 2021

Video: LZ

Bis 2030 fußgängerfreundlich werden

Ebenfalls heute legte die Stadt ihre Fußverkehrsstrategie vor. Ziel sei es, bis 2030 eine „besonders fußgängerfreundliche Stadt mit Vorbildcharakter“ zu werden. Um das zu erreichen, möchte die Stadt unter anderem öffentliche Räume barrierefrei nutzbar machen, Unfallgefahren reduzieren und mehr Zebrastreifen sowie Tempo-30-Zonen einrichten.Neues gibt es auch von der Corona-Front. Wie bereits bekannt, möchte es die sächsische Landesregierung unbedingt vermeiden, Schulen und Kitas während der vierten Welle erneut komplett zu schließen. Nun hat sie zudem neue Empfehlungen bezüglich Quarantäne-Anordnungen für die lokalen Gesundheitsämter herausgegeben.

Im Wesentlichen soll nur noch die Person in Quarantäne, die sich infiziert hat. Bei Kindern unter zwölf Jahren sollen zudem enge Kontaktpersonen im Erwachsenenalter in Quarantäne; bei Kindern über zwölf Jahren nur Sitznachbar/-innen sowie Schulperson mit engem Kontakt. Für alle anderen Schüler/-innen der betroffenen Klasse soll es über zwei Wochen dreimal wöchentlich einen Antigenschnelltest geben. Geimpfte sind davon nicht betroffen.

Hochwasser, Schwimmhallen und Afghanistan-Kundgebung

Worüber die LZ heute berichtet hat: über einen Appell aus der Leipziger Zivilgesellschaft, am 26. September nicht rechts zu wählen, über Klimaprotest, der am Donnerstag per Fahrrad in Leipzig gestartet ist, und über die Berichterstattung des Stadtmagazins „kreuzer“ über „Biomare“.

Was heute außerdem wichtig war: Das Landeshochwasserzentrum sieht in den kommenden Tagen eine steigende Gefahr für die Flüsse im Freistaat. Laut aktueller Prognosen ist bis Mitte kommender Woche weiterhin mit viel Niederschlag zu rechnen. Außerdem: Bis auf das Schreberbad schließen wetterbedingt alle Freibäder in Leipzig; dafür öffnen am Samstag fast alle Schwimmhallen vorzeitig.

Was am Wochenende passieren wird: Mehrere Gruppen rufen für Samstag zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz auf. Sie fordern die bedingungslose Aufnahme von Menschen, die aus Afghanistan flüchten (müssen) und kritisieren Bundesregierung und Nato scharf. Beginn ist um 14 Uhr. Außerdem geht das bereits Freitagabend gestartete Klimacamp Leipziger Land weiter. Im Mittelpunkt stehen diesmal die Aktivitäten am Flughafen.

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