Heute trat die neue Sรคchsische Corona-Schutzverordnung in Kraft. Und wรคhrend Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Fragen und Kritik von Klimaaktivist/-innen in Connewitz annahm, startete auf dem Augustusplatz eine Radtour nach Berlin. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 26. August 2021, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.
Am heutigen Donnerstag trat die neue Sรคchsische Coronaschutzverordnung in Kraft. Erst am Dienstag hatten die Minister/-innen รผber das novellierte Regelwerk abgestimmt. Die wichtigsten Neuerungen fรผr Sachsen: Nur noch die zwei Inzidenzstufen 10 und 35 sind maรgebend.
Bettenbelegung entscheidend
Auรerdem will sich der Freistaat nicht mehr ausschlieรlich an den Inzidenzwerten orientieren, sondern verstรคrkt die Bettenbelegung in den sรคchsischen Krankenhรคusern in Verordnungen mit einbeziehen. Lรคden, Einrichtungen und Veranstaltungen sollen, unabhรคngig von der Inzidenz, bestmรถglich offengehalten werden.
Groรveranstaltungen sind unter Auflagen erlaubt, ab einer Inzidenz von 35 greift jedoch eine Verschรคrfung โ es dรผrfen in Innenrรคumen maximal 50 % der Kapazitรคt (hรถchstens 5.000 Personen) teilnehmen. Fรผr Fuรballspiele gelten 25.000 Zuschauer/-innen als Hรถchstgrenze. Zudem mรผssen Kontaktdaten angegeben werden und der Nachweis einer Genesung, einer Impfung oder eines aktuellen PCR-Tests ist verpflichtend.
Eine รbersicht der neuen Verordnung findet sich hier. Diese wird bis vorerst 22. September in Kraft sein.
Ohne Kerosin Nach Berlin
Um 14 Uhr startete heute vom Augustusplatz die Osttour von Ohne Kerosin Nach Berlin mit rund 40 Teilnehmer/-innen. โAls eine von sechs groร angelegten Fahrradtouren tragen wir den Klimaprotest auf dem Rad bis nach Berlinโ, so die Organisator/-innen. Nach einigen Redebeitrรคgen ging es zunรคchst nach Markkleeberg Nord, von wo aus die erste Etappe Altenburg angestrebt wurde.
Da es auf der Strecke immer wieder S-Bahn-Stationen gebe, kรถnne man so weit mitfahren, wie man mรถchte und kann, so die Aktivist/-innen. Die Initiative mรถchte sowohl die Gesellschaft als auch die Politik ansprechen und einen effizienten und sozial gerechten Klimaschutz fordern. Die Tour fรผhrt auรerdem durch Dresden, Chemnitz, Gรถrlitz und viele andere Orte: โAlso halt die Augen offen!โ
Bundesumweltministerin Svenja Schulze in Leipzig
Gemeinsam mit den Leipziger SPD-Bundestagskandidat/-innen Holger Mann und Nadja Sthamer stellte sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) heute im Ilses Erika den Fragen von Klimaaktivist/-innen. Nach einer emotionalen Debatte mit Vertreter/-innen der Scientists, Parents und Omas for Future sowie der Leipziger Ortsgruppe des Bundes fรผr Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) kristallisierten sich zwei maรgebliche Punkte heraus.
Zum einen scheint wirksamer, sozial gerechter Klimaschutz mit einer CDU als stรคrkste Koalitionskraft nicht mรถglich zu sein. Das hรคtten auch die letzten Legislatur-Perioden gezeigt. Zum anderen mรผsse man vor allem die Menschen mitnehmen, wie Holger Mann, Kandidat im Leipziger Norden, ausfรผhrt: โMan braucht fรผr Klimaschutz nicht nur Geld und gute Ideen. Man braucht auch die Menschen.โ Nun hoffen sowohl Politiker/-innen als auch die Aktivist/-innen auf die Ergebnisse der Bundestagswahl im September.
Podiumsdiskussion zu rechten Strukturen auf der Eisenbahnstraรe
Im Hof der Eisenbahnstraรe 125 fand heute auรerdem ein Podiumsgesprรคch zu rechten Strukturen im Leipziger Land statt. Die Diskussionsteilnehmer/-innen gingen den Fragen nach: Wie organisieren sich extrem rechte Strukturen in und um Leipzig? Wie ist die aktuelle Lage und welche Verรคnderungen gab es? Und welche Handlungsstrategien haben zivilgesellschaftliche Akteur/-innen im Leipziger Umland gegen eine Mobilisierung von rechts bzw. was kรถnnen wir alle dagegen tun?
Mit dabei waren Personen von chronik.LE, vom โNetzwerk fรผr Demokratische Kulturโ (Wurzen) und dem Verein โSolidarische Alternativen fรผr Tauchaโ (SAfT e. V.).
Truppenรผbungsplatz fรผr die Lausitz und Spahn lagert Impfstoff ein
Worรผber die LZ heute berichtet hat: Eine Kleine Anfrage der Lausitzer Landtagsabgeordnete Antonia Mertsching (Linke) ergab, dass bei den geplanten Strukturwandelmaรnahmen fรผr die Lausitz eine Investition in einen Truppenรผbungsplatz priorisiert wird.
Forschende der Max-Planck-Institute fรผr Menschheitsgeschichte (Jena) und fรผr evolutionรคre Anthropologie (Leipzig) stieรen bei ihren Untersuchungen gemeinsam mit tschechischen Wissenschaftler/-innen auf drei groรe Migrationsereignisse, die die Vorgeschichte Mitteleuropas geprรคgt haben, und liefern damit bahnbrechende neue Erkenntnisse.
Ralf Julke sinnierte heute รผber den visionรคren Philosophen Stanislaw Lem, seine Positionen zur Klimakatastrophe, die derzeitige Politik und einen schnelleren Kohleausstieg. Auรerdem stellte er zwei interessante Leipziger Kunstprojekte im รถffentlichen Raum vor: โZucker.Rausch.Germaniaโ und โKรผnstliche Paradieseโ.
Was heute auรerdem wichtig war: Eine Kontraste-Anfrage hat ergeben, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) 80 Millionen Impfstoffdosen vorsorglich einlagert, um fรผr jeden Bรผrger und jede Bรผrgerin eine Dosis bereitstellen zu kรถnnen. Expert/-innen kritisieren diese Vorgehensweise, da der Impfstoff weltweit noch knapp ist. In Afrika seien beispielsweise bisher nur etwa zwei Prozent der Bevรถlkerung vollstรคndig geimpft.
Das US-Verteidigungsministerium gab heute bekannt, dass es vor dem Flughafen in Kabul heute eine Explosion gegeben haben soll. Dabei handelte es sich nach ersten Angaben um einen Selbstmordanschlag; lokale Medien berichten von Todesopfern. Derweil beendete die Bundeswehr heute ihren Einsatz.
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte, man habe alle betroffenen Personen gebeten, nicht mehr zum Flughafen zu kommen. Die Bundeswehr hat mit den Evakuierungsflรผgen rund 5.200 Menschen aus dem Land geholt, darunter 4.200 Afghan/-innen und rund 500 deutsche Staatsbรผrger/-innen.
Was morgen passieren wird: Im Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e. V. findet morgen, 27. August, eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl mit einigen Leipziger Bundestagskandidat/-innen sowie Vertreter/-innen von Fridays for Future statt. Ab 18 Uhr kann jeder mit einer medizinischen oder FFP2-Maske dabei sein.
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