Die Impfpriorisierung wird in Sachsen vollständig aufgehoben. Währenddessen wird ein ganzes Studentenwohnheim in Dresden unter Quarantäne gestellt, nachdem ein Bewohner an einer COVID-19-Mutation verstorben war. Außerdem: In Leipzig wurden heute wieder Popup-Radwege aufgebaut und könnte Delitzsch ein neues Atommüllendlager werden? Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 3. Juni 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Sachsen hat nun die Impfpriorisierung aufgehoben. Ab Montag, 7. Juni, können sich alle Bürger/-innen um einen Termin für eine Corona-Schutzimpfung bemühen. Auch Jugendliche ab 14 Jahren können über das Buchungsportal einen Termin vereinbaren. Zudem beginnen ab Montag auch die Betriebsärzte mit den Impfungen ohne Reihenfolge.

Todesfall im Studentenwohnheim, 200 Bewohner/-innen in Quarantäne

Die Stadt Dresden stellte ein Studentenwohnheim nun komplett unter Quarantäne. Grund dafür ist der Tod eines jungen Mannes. Dieser erkrankte nach seiner Rückkehr aus Indien an dem COVID-19-Virus und sein Zustand verschlechterte sich rapide. Da der Verstorbene keine Vorerkrankungen hatte, ging das Gesundheitsamt von einer Virusvariante aus. Deshalb dürfen die mehr als 200 Bewohner/-innen bis 8. Juni das Gebäude nicht verlassen. Am morgigen Freitag sollen alle betroffenen Personen verpflichtend auf das Virus getestet werden. So sollen weitere Infektionsketten aufgedeckt und nachverfolgt werden, so die Stadtverwaltung.

Popup-Radwege in Leipzig zum Weltfahrradtag

Der 3. Juni ist der Weltfahrradtag. Zu diesem Anlass ließ das Netzwerk Verkehrswende Leipzig zusammen mit Ökolöwe Umweltverbund Leipzig e. V., dem ADFC Leipzig e. V. und vielen anderen Vereinen und Initiativen wieder zahlreiche Radwege in Leipzig aufploppen.

„Weltweit schaffen Städte im Eiltempo mehr Platz für Radfahrer/-innen mit sogenannten Popup-Radwegen“, so die Veranstalter/-innen. „Die Stadt Leipzig hat im August 2020 lediglich einen temporären Radweg als Verkehrsversuch an der Zeppelinbrücke geschaffen. Das nehmen wir nicht hin.“

Um zu zeigen, wie Radinfrastruktur in Leipzig aussehen kann, gestalteten die Vereine, Initiativen und engagierte Bürger/-innen im gesamten Stadtgebiet eigene Popup-Radwege. Die Forderung: Mehr Tempo beim Ausbau des Radwegenetzes.

Atommülllager in Delitzsch?

Vom 10. bis 12. Juni findet der zweite Beratungstermin der sogenannten „Fachkonferenz Teilgebiete“ statt. Bei den insgesamt drei Veranstaltungen soll im Auswahlverfahren eine neue deutsche Atommülllagerstätte gefunden werden.

Auf der Suche nach einem Atommüllendlager in Deutschland sind mehrere Gebiete in Sachsen im Gespräch: Unter anderem unter der Stadt Delitzsch. Grund dafür sind die offenbar geeigneten geologischen Bedingungen: Es ist eine Fläche von 104 Quadratkilometern im Gebiet zwischen Leipzig und Bitterfeld, die Kernzone liegt direkt unter Delitzsch. Das ist sogenannter Pluton, eine besondere geologische Formation in mehr als 400 Meter Tiefe.

Doch die Bürger/-innen der Stadt sowie Oberbürgermeister Manfred Wilde stellen sich dagegen:

„Hier hat der Bergbau jahrzehntelang die Landschaft zerstört, Orte wurden weggebaggert, ganze Dorfgesellschaften umgesiedelt, die Chemieindustrie im Dreieck Bitterfeld-Halle-Leipzig hat ihre deutlichen Spuren hinterlassen – und nun diese Pläne! Die Aufbauarbeit der vergangenen 30 Jahre würde durch die Ablagerung des Atommülls mit Füßen getreten.“

Missbrauchsfall Münster: Mann aus Pirna vor Gericht

Am Landgericht Dresden hat am heutigen Donnerstag der Prozess gegen einen 56-jährigen Hausmeister aus Pirna begonnen, der wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Schulkindern sowie der Anschaffung und des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt wird.

Hintergrund ist der Missbrauchsfall von Münster in Nordrhein-Westfalen. Der Angeklagte soll enge Kontakte zu Adrian V., dem mutmaßlichen Hauptverantwortlichen für das Netzwerk, gehabt haben.

Start des inklusiven Theaterprojekts „Turbo“ in Leipzig

Das Theater der jungen Welt (TdJW) in Leipzig startet heute sein digitales inklusives Tanz- und Theaterfestival „Turbo“. Über vier Tage verteilt werden zahlreiche Vorstellungen, interaktive Workshops, Gastspiele und Podiumsdiskussionen angeboten. Etwa 40 Künstler/-innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit und ohne Behinderung werden auftreten.

Worüber die LZ heute berichtet hat: Nach unzähligen Abbiegeunfällen mit LKWs evaluierte die Stadt Leipzig nun, dass sie wenige Möglichkeiten hat, Abbiegeassistenten zur Pflicht zu machen.

Die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ hat den ehemaligen AfD-Politiker André Poggenburg für ihre Demonstration am Montag, dem 7. Juni, als Gast angekündigt.

Ralf Julke schreibt über eine Petition, die die Klimapolitik der Stadt Leipzig nicht nur kritisiert, sondern das erst geschaffene Klimareferat auflösen möchte.

Was heute außerdem wichtig war: Vor einer Verhandlung am Amtsgericht Celle hat ein Mann eine Frau und sich selbst erschossen, so LTO. Beide sollten demnach zu einer Verhandlung in einem Mietrechtsstreit erscheinen. Gegenstand war eine Räumungsklage. Das Opfer soll aus Sachsen kommen.

Der 1. FC Lok Leipzig teilte nun sein Statement zu den Vereins-T-Shirts, welche rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte im Zusammenhang mit einem Angriff auf einen Türsteher 2019 auf Mallorca aufweisen.

Was morgen passieren wird: Ab 18 Uhr wird in Halle (Saale) auf dem Hallmarkt die Kundgebung „Kultur in der Pandemie – Habt ihr sie noch Halle?!“ stattfinden.

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