Das Rektorat der Universität Leipzig in der Ritterstraße ist noch immer besetzt. Am Mittwoch, den 29. Juli, hatten Lehramtsstudent/-innen zu der Besetzung aufgerufen. Die Studierenden fordern eine Verlängerung aller bestehenden Arbeitsverträge in der Lehramtsausbildung bis September 2021. Der Protest setzt sich auch am heutigen Donnerstag fort. Schon vor einigen Wochen hatten Lehramtsstudent/-innen vor den Rektoraten in Leipzig und Dresden demonstriert, bisher ohne Erfolg. Die Proteste wurden laut, nachdem Bund und Länder sich auf den „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ geeinigt hatten, der unter anderem besagt, dass Lehrkräfte künftig 20 anstatt wie bisher 16 mit Vorlesungen und Seminaren halten sollen. Die Studierenden klagen über unzureichende Betreuung.
Die Besetzer/-innen kündigten an, das Gebäude erst nach der Erfüllung ihrer Forderungen zu räumen. Am heutigen Nachmittag fand außerdem eine Kundgebung im Innenhof des Rektorats statt. Die Aktion findet inzwischen etliche Unterstützer, unter anderem die Landtagsabgeordneten der Linken, Marco Böhme und Anna Gorskih. Auch die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) solidarisiert sich mit den Studentinnen und Studenten.
#LehreOhneZukunft
Die Besetzung des Rektorats bleibt bestehen! Die @UniLeipzig soll die Mittel nutzen die der #Landtag bereitstellt um die auslaufenden Stellen bis zum nächsten Doppelhaushalt im April weiter zu finanzieren. Wir als #LINKE sind solidarisch mit den Betroffenen! pic.twitter.com/HwgG6nGuIS— Marco Böhme 🏳️🌈🚩🏴 (@BoehmeMarco) July 30, 2020
Die Universität wehrt sich gegen die Vorwürfe. Es fänden weder Stellenkürzungen noch Entlassungen statt, so die Hochschule. Die Verträge liefen zwar Ende 2020 regulär aus, doch würden neue Stellen ausgeschrieben, sodass die Qualität der Lehrerbildung nicht darunter leide, hieß es am Donnerstag auf einer am Vormittag einberufenen Pressekonferenz. In einer Pressemitteilung bewertete die Uni die Besetzung des Rektoratsgebäudes als „rechtswidrig“ und „in keiner Weise akzeptabel“.
Mehr Arbeitslose in Sachsen
Währenddessen ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen im Juli leicht angestiegen; auf 6,3 Prozent. Das teilte die Agentur für Arbeit in Chemnitz am Donnerstag mit. Laut der Erhebung waren 134.318 Menschen im Juli ohne Job. Im Gegensatz zum Vorjahr stieg die Anzahl der Arbeitslosen damit um 20.578 Personen. Verglichen mit dem Vormonat Juni waren 597 mehr Menschen betroffen.
Es trifft vor allem die jungen Menschen: Mehr als 12.700 Personen unter 25 Jahren seien demnach im Juli arbeitslos gemeldet gewesen. Das sind 2.400 mehr als noch im Vorjahr. Jüngere Menschen befinden sich öfter in befristeten Arbeitsverhältnissen, sind deshalb geringer vor der Entlassung geschützt.
TV-Club am Donnerstag wieder geöffnet
Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle, die aufs Feiern nicht mehr verzichten wollen oder können: Am heutigen Donnerstag hat auch der TV-Club im Leipziger Norden seine Pforten wieder geöffnet. Damit reiht sich der Club, der in der Stadt schon fast zum Inventar gehört, ein in eine Riege von Veranstaltungsstätten, wie die Tille, das mjut oder das Noch Besser Leben, die mit Hygiene-Konzept die Türen für das Partyvolk öffnen. Zwar darf weiterhin nicht getanzt werden, doch die Außenbereiche laden zum Verweilen bei Musik und Getränken ein. Für die Läden ist die teilweise Öffnung essenziell, viele Clubs und Veranstaltungshäuser warnen vor einem baldigen Aussterben der Szene durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Mit dem Kauf des Club-Solitickets kann noch immer Unterstützung geleistet werden.
Mittwoch, der 29. Juli 2020: Rektorat besetzt, Kontrolleure entlassen
Mittwoch, der 29. Juli 2020: Rektorat besetzt, Kontrolleure entlassen
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