Seit 18:50 Uhr ist in Paris eine Katastrophe im Gange. Die Kathedrale von Notre Dame, neben dem Eiffelturm wohl das Wahrzeichen der Stadt auf der Ile de la Cité, brennt aus. Von der ersten Minute an dabei, der Leipziger Unternehmer Dirk Pappelbaum, der gerade miterlebt, wie sich ein Paris-Urlaub in einen Zeitzeugentrip entwickelt. Wenige Minuten vor Ausbruch des Brandes noch Tourist, nun mittendrin in den Menschenmassen vor Ort.
Update 16. April, 0:13 Uhr: Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, ist die Pariser Feuerwehr mittlerweile der Überzeugung, die „Struktur der Pariser Kathedrale Notre-Dame“ gerettet zu haben. Insbesondere die beiden Haupttürme seien außer Gefahr, auch wenn die Löscharbeiten noch mindestens den gesamten heutigen 16. April weitergehen dürften. Zudem konnte ein Einsturz der Fassaden der Kathedrale verhindert werden. Bereits zuvor hatte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron versprochen, dass das weltbekannte Kirchengebäude wieder vollständig aufgebaut und saniert werden würde.
Dafür werden bereits seit dieser Nacht über die französische Stiftung „Fondation du Patrimoine“ Spenden gesammelt. Der entstandene Schaden ist nach wie vor vollkommen unklar und durch das Ausbrennen des Hauptschiffes der Kathedrale historisch unermesslich. Verletzte des Brandes, der auf der ab 17 Uhr verlassenen Baustelle ab zirka 18:50 Uhr ausgebrochen war, wurden hingegen bislang nicht gemeldet.
Update 22:30 Uhr: Wie die ARD berichtet, kämpft die Feuerwehr gerade darum, zumindest Teile des Gebäudes erhalten zu können.
So habe „das Feuer einen der beiden Haupttürme erreicht. Hinter dessen bunten Glasfenstern seien Flammen zu sehen.“ Weiter heißt es, der hintere Teil der Kirche stehe unter Wasser, während im Nordturm Feuer ausgebrochen sei, brenne vor allem das Hauptschiff der Kirche. Das Problem der Feuerwehrleute zur Stunde sei Blei.
Im Hauptschiff seien „250 Tonnen Blei verbaut worden, die beim Schmelzen eine enorme Hitze entwickelten. Dies mache es extrem schwer, den Brand unter Kontrolle zu bekommen.“, so die Tagesschau.
Die Feuerwehr habe nach eigener Einschätzung nur noch etwa eine Stunde (Stand 22:30 Uhr), um die endgültige Ausbreitung des Feuers wieder einzudämmen. Bereits jetzt dürften neben dem historischen Schaden Millionenwerte an Kunstgegenständen in der Kathedrale vernichtet worden sein.
Kurzinformation zu Notre Dame: Die beiden Türme sind 69 Meter hoch. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz. Der Dachreiter, der bei einem Großbrand am 15. April 2019 einstürzte, war 96 Meter hoch. (Quelle Wiki)
Spiegel Online zeigt derzeit in einem Livestream auf Facebook die weiteren Abläufe vor Ort. Laut Welt.de werden die Löscharbeiten wohl Tage dauern.
Die Tagesthemen um 22:15 Uhr aus Paris
Die Abläufe vor 21 Uhr
Video: Dirk Pappelbaum
Wenige Minuten vor Ausbruch des Brandes ist es ein ganz normaler Parisbesuch der Pappelbaums, doch die Lage ändert sich rasch. Aus dem Blick Richtung Kathedrale wird erst ungläubiges Staunen und bald Entsetzen. Notre Dame brennt, immer höher schlagen die Flammen, über Paris hängt eine riesige Rauchwolke.
Trotz Löscharbeiten frisst sich das Feuer weiterhin durch das Gebäude. Bereits sicher scheint zu sein dass von dem Dachstuhl nichts übrigbleiben wird, derzeit kämpft die Feuerwehr eher darum, dass die Flammen nicht noch das Gewölbe erreichen werden, welches die Kathedrale schützt.
Nach übereinstimmenden Medienberichten brach der Brand wohl auf dem Dachboden der Kathedrale aus, wobei es einen Zusammenhang mit gerade stattfindenden Reinigungs- und Sanierungsarbeiten am weltbekannten Gebäude zu geben scheint. Ursprung des Feuers scheinen die Baugerüste zu sein, die zur Zeit das Gebäudedach überspannen. Oder besser überspannten, denn zur Stunde scheint klar zu sein, dass große Teile des von 1163 bis 1345 errichtete, eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs überhaupt nicht mehr zu retten sein werden.
Zur Stunde bleibt den Parisern und Pappelbaum nur, den Löscharbeiten der Feuerwehr zuzusehen. Die Menschen haben begonnen für ihre Kirche zu singen.
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