Am Montag, 4. November 2024, beginnen im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes die Abrissarbeiten an der ehemaligen B 2-Brücke (Bauwerk 32d) bei Großdeuben.

Das Bauwerk aus dem Jahr 1972 überbrückt die Kreisstraße 7935, die Pleiße sowie drei Bahngleise. Sie wurde einst als Bindeglied zwischen der B 2 und der früheren B 95 geschaffen. Nun wird sie nicht mehr benötigt. Denn wo der Verkehr ursprünglich auf die B 95 mündete, rollt er nun teilweise einspurig über die neugebaute A 72. Mit Bau der Autobahn entstand unweit der alten Überquerung auch die Anschlussstelle Zwenkau und damit eine neue Autobahnbrücke als Anbindung an die B 2.

Die alte, 189 Meter lange Spannbetonbrücke war zuletzt aus Sicherheitsgründen nur noch für Fahrzeuge bis 30 Tonnen befahrbar. Mit der Verkehrsfreigabe der Autobahnbrücke im Juni 2024 hatte sie vollständig ausgedient.

Daher laufen bereits seit September die Vorbereitungen für den Abriss.

Im Vorfeld wurden die Rampen für die Zufahrt zur Pleiße angelegt und eine Verrohrung für den Fluss hergestellt. Derzeit wird die Asphaltschicht der Fahrbahn abgefräst. Da die Brücke aus technischen Gründen entgegen ihrer Herstellungsrichtung zurückgebaut wird, starten die Abrissarbeiten aus Richtung Zwenkau.

Die erste von den vier wesentlichen Rückbauphasen beginnt am 4. November 2024. In dieser Phase werden die ersten drei Brückenfelder abgerissen.

Unterhalb des zweiten Brückenfeldes verlaufen Gleise der DB AG.

Besondere Aufmerksamkeit gilt deshalb dem Schutz dieser drei Bahngleise. „Wir bauen die technischen Anlagen, wie die Oberleitung und die Signaltechnik, für den Zeitraum der Arbeiten zurück. Im nächsten Schritt werden die Kabelanlagen und die Gleise geschützt, erst dann folgt der Abbruch“, erklärt Eric Winter, Abteilungsleiter für bauliche Umsetzung bei der Autobahn GmbH des Bundes.

Für den Rückbau des Überbaus, der Pfeiler und der Widerlager werden Bagger mit Hydraulikzange eingesetzt, um die akustische Belastung des Abrisses für die Anwohnerinnen und Anwohner geringer zu halten. Sie kneifen die Elemente der Brücke durch und verursachen im Vergleich zu anderen Abrisstechnologien weniger Lärm.

Für die Ausführung der Arbeiten werden die Bahnstrecken Leipzig – Hof (6362) und Gaschwitz – Böhlen (7378) vom 4. bis 10. November 2024 voll gesperrt. „Die auszuführenden Leistungen sind minutiös getaktet und es wird rund um die Uhr im Schichtbetrieb gearbeitet, damit der Zugverkehr schnellstmöglich wieder rollen kann“, betont Eric Winter.

In Phase zwei erfolgt der Rückbau der Brückenfelder vier bis sieben. Diese Phase beginnt am 8. November 2024 mit zeitlichem Überhang zur ersten Phase.

Denn während die Bahnanlagen wieder aufgebaut werden, kann der Abbruch kontinuierlich weiterlaufen.

Die zweite Phase dauert bis zum 6. Dezember 2024 an. Dabei wird insbesondere der Bereich über der Pleiße zurückgebaut. Um den Fluss vor herabfallenden Abbruchteilen zu schützen, verhüllen einen Meter dicke Stahlrohre über eine Gesamtlänge von 30 Metern das Wasser. Es kann so ungehindert weiterfließen. In diesem Zeitraum erfolgt der Abbruch im Normalbetrieb.

Ende November folgt die dritte große Rückbauphase. In dieser werden die letzten zwei Brückenfelder abgerissen. Neben Pfeilern wird auch das erste von zwei Widerlagern abgetragen. Diese massiven Betonunterbauten bilden den Übergang zwischen Straßenrampe und Brückenbauwerk.

Aus Sicherheitsgründen ist es notwendig, die K 7935 sowie den Geh- und Radweg, die beide unterhalb der Brücke verlaufen, vom 22. November bis 26. November voll zu sperren, auch für Radfahrer und Fußgänger.

Der fließende Verkehr wird während der Bautätigkeiten umgeleitet. Von der Umleitungsstecke sind auch die Buslinien 107 und 106 des Regionalbusses Leipzig betroffen. Die Linien werden zwischen den Haltepunkten Großstädeln S-Bahnhof / Zörbigkerstraße und den Haltepunkten in Zwenkau bzw. Böhlen über die Autobahn A 72 umgeleitet. Für die nicht angefahrenen Haltestellen wird ein kostenloser Shuttlebus am Freitag, dem 22.11.2024 und Montag, dem 25.11.2024 eingesetzt. Radfahrer und Fußgänger werden gebeten, an diesen beiden Tagen die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen und finden so trotz Sperrung sicher an ihr Ziel.

„Wir sind uns bewusst, dass diese Phase von den Betroffenen noch einmal sehr viel abverlangt, besonders was die Lärmbelastung betrifft“, sagt Eric Winter. „Deshalb bemühen wir uns, die Beeinträchtigungen durch die Wahl lärmärmerer Technologien so gering wie möglich zu halten. Wir arbeiten auch an diesem Wochenende wieder rund um die Uhr, sodass die Straße sowie der Geh- und Radweg schnell wieder freigegeben werden können.“

In der letzten Phase ist geplant, das Widerlager West auf der Zwenkauer Seite abzubrechen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich am 20. Dezember 2024 beendet sein.

Die Autobahn GmbH des Bundes bittet alle Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die notwendigen Arbeiten. Um einen sicheren und reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, bitten wir zudem darum, die Abrissarbeiten nicht zu besichtigen und die Baustelle keinesfalls zu betreten. Gern stellen wir im Nachhinein fotografische Eindrücke vom Rückbau auf unserer Homepage zur Verfügung.

Da der Abriss ein komplexes Vorhaben ist, kann es trotz umfassender Vorbereitung und Koordinierung zu Änderungen im Ablauf und Zeitplan kommen.

Hintergrund zum Neubau A 72:

Seit August 2013 rollt der Verkehr auf der A 72 vom Bayerischen Vogtland über Chemnitz bis Borna. Zeitgleich starteten auch die Hauptbauleistungen im anschließenden Abschnitt Borna bis Rötha, der 9,5 Kilometer lange Abschnitt 5.1 der A 72 ist inzwischen ebenfalls fertiggestellt. Die Bauarbeiten am letzten, rund sieben Kilometer langen Abschnitt 5.2 der A 72 von Rötha bis zur A 38 südlich von Leipzig laufen seit 2016. Weiter Informationen zum Neubau der A 72 finden Sie auf unserer Projektwebseite.

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