Das Solarunternehmen Meyer Burger hat in einem Brief an Finanzminister Christian Lindner damit gedroht, neue Standorte nicht in Deutschland, sondern in den USA zu bauen. Dort gibt es mit dem Inflation Reduction Act (IRA) deutlich mehr Subventionen. Meyer Burger ist aktuell der einzige groรŸe Solarzellenhersteller Europas und hat Standorte unter anderem in Freiberg.

Dazu sagt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Robert Clemen: โ€žIch mache mir groรŸe Sorgen um die sรคchsische und ostdeutsche Solarindustrie, die sich gerade wieder berappelt. Umweltminister Wolfram Gรผnther muss alles unternehmen, um Meyer Burger in Sachsen zu halten. Er ist der einzig verbliebene groรŸe europรคischen Solarhersteller. Die Solarindustrie ist entscheidend, um dem Klimawandel zu begegnen und die Umwelt zu bewahren.โ€œ

โ€žSachsen muss alle verfรผgbaren Ressourcen fรผr die Energie der Zukunft einbringen. Dazu gehรถrt, den Solarmodul-Produzenten Meyer Burger im Freistaat zu halten und im Rahmen der Mรถglichkeiten bei seinen Ausbauplรคnen zu unterstรผtzenโ€œ, betont Clemen. 

Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Jan Hippold: โ€žDer Inflation Reduction Act ist ein derzeit konkurrenzloses US-Fรถrderprogramm. Wir haben auf dem Energieforum der CDU-Fraktion in Chemnitz auch intensiv รผber seine Auswirkungen geredet. Wir sind der รœberzeugung, dass die Bundesregierung endlich aufwachen und ein vergleichbares Programm mit der Europรคischen Union auflegen muss, um Abwanderung von Produktionsunternehmen zu stoppen.โ€œ 

โ€žWir mรผssen einen zweiten Kahlschlag in der hiesigen Solarindustrie verhindern! Andernfalls geht uns ein wichtiger Teil zukunftstrรคchtiger und umweltfreundlicher Fertigung verloren. AuรŸerdem ist es ein Unding, dass Meyer Burger fรผr die Einfuhr des fรผr Solarzellen benรถtigten Silizium jรคhrlich Zรถlle in Millionenhรถre zahlen mรผsse, chinesische Solarprodukte aber ungehindert in die EU gebracht werden kรถnnten. Auch hier muss die Bundesregierung dringend gegensteuernโ€œ, so Hippold.

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Es gibt 2 Kommentare

Gab es eigentlich eine Zeit ohne Drohungen der Wirtschaft, dieses Land zu verlassen, anderswo gehts billiger bzw mit mehr Subventionen?
Mir saรŸ mal ein Fensterbauer gegenรผber, der stolz verkรผndete, von Peitz รผber Polen, Tschechien, Ungarn nun nach Rumรคnien zu verlagern, billigere Arbeitskrรคfte, Grundstรผck geschenkt, Baukosten gefรถrdert. Die damalige go-east-Welle. Ich sagte dann, er solle alle die Produktionsanlagen nicht verkaufen. Er: Warum? Ich: wer immer weiter nach Osten geht, steht irgendwann wieder am Anfang der Reise.
Fรถrdermittel zu beantragen ist legitim. Die Politik mit Forderungen und Drohungen zu erpressen, ist eine Frechheit. Es ist das immer wiederkehrende alte Muster: Gewinne privatisieren, Verluste kann der Staat wuppen.

Nun, liebe CDU-Fraktion des Sรคchsischen Landtages,

> โ€œWir mรผssen einen zweiten Kahlschlag in der hiesigen Solarindustrie verhindern!โ€
Wem haben wir denn den โ€œerstenโ€ Kahlschlag der hiesigen Solarindustrie zu verdanken?
In โ€“ sehr wahrscheinlich nicht ausschlieรŸlich โ€“ meiner Erinnerung sind das maรŸgeblich Ihre Kollegen der Bundes-CDU und die Partei des Finanzministers, dem Meyer Burger gerade in einem Brief droht. Sollte das ein Satire-Beitrag von Ihnen werden?

> โ€œAuรŸerdem ist es ein Unding, dass Meyer Burger fรผr die Einfuhr des fรผr Solarzellen benรถtigten Silizium jรคhrlich Zรถlle in Millionenhรถre zahlen mรผsse, chinesische Solarprodukte aber ungehindert in die EU gebracht werden kรถnnten. Auch hier muss die Bundesregierung dringend gegensteuernโ€
Na, dann schlagen Sie doch mal konkrete MaรŸnahmen, die das wichtigste, nรคmlich den schnellstmรถglichen, massiven Ausbau erneuerbarer Energien, sicherstellen, vor! Oder geht es nur darum, dass Ihr Wirtschaftspartner vor Ort die maximal mรถglichen Subventionen aus dem aktuellen Bundeshaushalt, fรผr den Sie ja glรผcklicherweise nicht verantwortlich sind, herausquetscht? Ich bin fast sicher, Sie haben nur den Sรคchsischen Bรผrgerinnen und Bรผrgern wohlgesonnene Intentionen.

Ein schรถnes Wochenende und ein tatkrรคftiges letztes Jahr ihrer Legislaturperiode wรผnscht
Ihr Leser

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