Monat: April 2020

Leere Stühle auf dem Augustusplatz, Foto: privat
Wirtschaft·Leipzig

„Leere Stühle“ auch in Leipzig: Geisterhaftes „Festmahl“ auf dem Augustusplatz

Es ist angerichtet: Auf dem Augustusplatz veranstalten Leipzigs Gastronomen heute ein „Geister-Festmahl“. Um auf die prekäre Situation für Restaurant- und Barbesitzer, Veranstalter und Hoteliers im Zuge der Coronakrise aufmerksam zu machen, stellten etliche Betroffene aus der Branche Tische und Stühle vor der Oper auf. Überall in deutschen Städten soll die Initiative und Kunstaktion „Leere Stühle“ die Forderungen der Gastronomen, Hoteliers und Veranstalter unterstützen.

Neue Fahrradmessstelle an der Karl-Liebknecht-Straße / Höhe Braustraße. Foto: Stadt Leipzig, Roland Quester
Wirtschaft·Mobilität

Komplett gezählt: 2,1 Millionen Radfahrer auf der Karl-Liebknecht-Straße in zwölf Monaten

Leipzigs Verkehrs- und Tiefbauamt hat jetzt so etwas wie genaue Zahlen zu Radfahrer/-innen auch in der Karl-Liebknecht-Straße. Zumindest für die im März 2019 eingerichtete Messstelle kurz vor der Braustraße. 5.693 Radfahrer/-innen kommen da im Schnitt jeden Tag vorbei. Wobei die Zahl so einige Einschränkungen hat. Denn Durchschnitt heißt nun einmal, dass hier verkehrsarme Sonntage genauso drinstecken wie Spitzenwochentage und sogar Corona-Rückgänge.

Steht wieder mitten in allen Sichtachsen: die Litfaßsäule an der Scheffelstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Verwaltung will jetzt ausklamüsern, was mit dem verkorksten Radweg vorm Rewe in Connewitz passieren soll

Wer in Leipzig Lokalpolitik machen will, der braucht einen ganz langen Atem, muss immer wieder nachhaken und nachfragen und Anträge stellen. Oft dauert es Jahre, bis die Verwaltung positiv reagiert. So ist es auch mit dem Wunsch, die Situation für Fußgänger und Radfahrer vorm Rewe-Markt am Connewitzer Kreuz endlich zu entschärfen. Die Linksfraktion wagte im Januar den jüngsten Vorstoß. Da war an Corona-Lockdown und noch mehr Radfahrer gar nicht zu denken. Jetzt reagiert die Verwaltung – und auch noch positiv.

Eine Gesellschaft, vom Öl getrieben ... Foto: Matthias Weidemann
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #28: Die Romantik des Rohöls

Manchmal sind meine Tagebucheinträge wie russische Matrjoschkas. Besonders dann, wenn sie sehr ausführlich von einer Sache erzählen. Dann stecken viele kleine Texte in ihnen. Erst im Schreiben verwachsen sie sich, schachteln die einzelnen Teile zu Sätzen zusammen und verschmirgeln – ganz unmatrjoschkahaft – am Ende sogar noch die Bruchstellen, damit keiner einen Blick in den Betrieb werfen kann.

Eileen Christ: Schöpfung ohne Krone. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Schöpfung ohne Krone: Eileen Crists vehementer Appell, unseren Wachstumswahn endlich zu beenden

Die Coronakrise überdeckt zurzeit die eigentlich viel drängenderen Krisen, die die Zukunft der Menschheit auf der Erde tatsächlich bedrohen: die Klimaerwärmung, die Überbevölkerung und das Artensterben. Auch wenn sie alle miteinander zu tun haben, mit dem menschlichen Machbarkeitswahn, dem falschen Wachstumsdenken und dem, was Eileen Crist das menschliche Überlegenheitsdenken nennt.

Kirschbergstraße
Leben·Gesellschaft

Donnerstag, der 23. April 2020: Schwimmhalle im Leipziger Osten wieder fraglich, WGT-Durchführung auch

Die Schwimmhalle, die im Leipziger Osten am Otto-Runki-Platz entstehen soll, wird wohl keine Fördermittel des Freistaates erhalten. Stadträte mehrerer Fraktionen kritisieren das in einer gemeinsamen Mitteilung. Beim Wave-Gotik-Treffen hofft man noch auf eine Miniversion des Festivals oder eine behördliche Untersagung. Außerdem gibt es viele Klagen gegen die Corona-Schutz-Verordnung und Diskussionen über die Unterbringung von Geflüchteten. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 23. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Entwurf für die Schwimmhalle Otto-Runki-Platz. 1. Preisträger gmp Generalplanungsgesellschaft mbH (Berlin). Foto: Leipziger Gruppe
Politik·Leipzig

Sachsens Innenministerium gibt keine Fördermittel für Sport- und Schwimmhallenneubau in Leipzig

Schon vor der Leipziger OBM-Wahl war es sichtbar geworden, wie der Freistaat Sachsen sich seinen Haushalt auf Kosten der Kommunen „gesundspart“. Förderprogramme reichen nicht hinten und nicht vorne, um auch nur die wichtigsten Projekte im Schulneubau, im Straßen-, Brücken- und Radwegebau zu finanzieren. Die Kommunen geraten gerade wieder in einen Investitionsstau, der die Dimensionen der 1990er Jahre annimmt. Und irgendwie überrascht es gar nicht, dass Leipzig jetzt auch für Sport- und Schwimmhallen Förderabsagen aus Dresden bekommt.

Buchstabensalat. Foto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

Der Millionen Jahre lange Weg bis zur menschlichen Sprache

Nicht nur Wissenschaftler staunen ja über den Menschen, der so erstaunliche Fähigkeiten hat, dass er scheinbar mit der ganzen sonstigen evolutionären Entwicklung nichts (mehr) zu tun hat. Aber das Staunen relativiert sich, je intensiver sich die Forschung mit der Menschwerdung beschäftigt. Denn bevor der Mensch all diese Fähigkeiten entwickelte, verging doch eine gewaltige Menge an Zeit. Auch was unsere Sprachentwicklung betrifft.

Fridays for Future Leipzig ist mit dem neuen Kohlekompromiss nicht zufrieden. Archivfoto: L-IZ.de
Politik·Engagement

For-Future-Bewegung und Leipziger Umweltverbände rufen auch die Leipziger/-innen zum Mitmachen auf

Am morgigen Freitag, 24. April, findet der nächste Globale Klimastreik von FridaysForFuture trotz der Coronakrise statt. Aufgrund der derzeitigen Beschränkungen für Großdemonstrationen hat die ForFuture-Bewegung gemeinsam mit zahlreichen Umweltorganisationen dazu aufgerufen, unter den Hashtags #NetzstreikFuersKlima und #FightEveryCrisis die globale Demonstration ins Internet zu verlegen. Und auch die Leipziger Klima- und Umweltgruppen beteiligen sich an dieser Aktion und laden zum Mitmachen ein.

Frisch gepflanzte Esskastanie für Max Klinger in Großjena. Foto: Firma Kittel
Kultur·Ausstellungen

Leipziger Jahresausstellung muss auch 2020 ausfallen

Aufgrund der Corona-Beschränkungen müssen nicht nur Konzerte, Theaterveranstaltungen und Sportwettkämpfe abgesagt werden. Es erwischt auch Ausstellungen und Rundgänge, so wie die Frühjahrsrundgänge in der Spinnerei oder das Tapetenwerkfest am 30. April. Und auch der Verein Leipziger Jahresausstellung e. V. (LIA) muss jetzt seine für Juni geplante Jahresausstellung absagen. Schon wieder. Auch 2019 hatte es ja die Jahresausstellung aus den Socken gepustet.

Sprüche rings um Corona (im Leipziger Zentrum). Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Warum ziemlich viele „Experten“ in den Netzwerken Bullshit erzählen und Masken wohl noch lange zu unserem Alltag gehören werden

Es wird ja heftig diskutiert unter unserem Beitrag „Maskenpflicht: Warum hat Sachsen aus einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts eine Pflicht gemacht?“. Mit Betonung auf „heftig“. Denn natürlich stimmt es: Der Lockdown, die vielen Kontaktsperren, auch die Maskenpflicht in ÖPNV und Geschäften greifen tief in unser Selbstbestimmungsrecht ein. Das ist ein kleiner, aber nicht unwichtiger Unterschied zu den Grundrechten, die dann meistens zitiert werden.

Syndikat (Hrsg.): Tod unterm Schwanz. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Tod unterm Schwanz: Die Krimi-Anthologie, die zur ausgefallenen CRIMINALE in Hannover erschien

In der Woche nach Ostern sollte die CRIMINALE 2020, das jährliche Krimifestival des Syndikats mit fast 300 Krimiautoren, in Hannover stattfinden. Doch aufgrund der Corona-Beschränkungen musste auch dieses Lesefest ausfallen. Selbst der Glauserpreis musste online verliehen werden. Die extra für die CRIMINALE in Hannover geplante Anthologie mit Kurzkrimis ist natürlich trotzdem erschienen.

Demonstrieren in Zeiten der Coronakrise. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Mittwoch, der 22. April 2020: Die Coronakrise beschäftigt die Gerichte

Geflüchtete klagen vor Gericht, weil sie die Corona-Schutz-Verordnung in Massenunterkünften verletzt sehen, und „Leipzig nimmt Platz“ strengt ein Normenkontrollverfahren an, weil es die Versammlungsfreiheit unzulässig eingeschränkt sieht. Erstere konnten heute schon einen Erfolg feiern: Ein Asylbewerber muss laut Gericht nicht mehr in Dölzig wohnen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 22. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Alles dicht im Einkaufsmekka Bahnhofspromenaden - nur Apotheken, Lebensmittelhändler und Drogerien haben noch geöffnet. Foto: Michael Freitag
Leben·Gesellschaft

Corona-Hilfe made in Leipzig: Initiativen, Ideen und Hilfsangebote aus der Zivilgesellschaft zur Milderung der Coronakrise + Update 22. April

In den vergangenen Tagen ist nach dem atemlosen Zuschauen der hereinprasselnden Verfügungen und Veränderungen seitens des Freistaates Sachsen eine erste Welle von Ideen und Initiativen entstanden. Alle sollen dazu dienen, über die staatlichen Lösungsangebote hinaus, erste Auswirkungen der Coronakrise abzufedern. Die LZ hat die besten Initiativen herausgesucht und hofft, dass sich je nach eigenen Prioritäten auch die Leser unserer Zeitung an der einen oder anderen gelungenen Idee beteiligen.

Wohnungsbau in Connewitz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Der Ökolöwe fordert eine verbindliche Grünsatzung für Leipzig

Es ist seit Jahren klar, dass sich die großen Städte in Deutschland auf heißere und trockenere Zeiten einrichten müssen. Das bestätigte 2014 die Leipziger Umfrage zum Klimawandel, das bestätigte auch die Umfrage von 2018. Zwar hat Leipzig diverse Programme, die Stadt auf solche Hitzesommer wie 2018 und 2019 vorzubereiten. Aber sie sind zahnlose Tiger und werden kaum umgesetzt. Auch nicht bei all den Neubauten in der Stadt, kritisiert der Ökolöwe.

Die Ringdrossel ist in Sachsen besonders geschützt. Ihr einziges Brutgebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet „Fichtelberg“ – wo ohne die vorgeschriebene Beteiligung der Naturschutzverbände eine Fly-Line gebaut wurde. Foto: Jan Gläßer
Politik·Engagement

CDU-Bundestagsabgeordneter nennt NABU „grüne Freaks“ – NABU Sachsen wehrt sich in Offenem Brief gegen die Diffamierung

Die Leipziger kennen das Problem aus dem sogenannten „Wassertouristischen Nutzungskonzept“: Da werden große und teure touristische Investitionsprojekte angeschoben, die nicht nur jede Menge Steuergeld schlucken und sogar den Wünschen der Anwohner widersprechen. Gleichzeitig werden auch noch die Naturschutzregeln ausgehebelt. Meist mit dem Verweis auf den hohen wirtschaftlichen Wert der Investition. Doch genau dieses Denken zerstört auch noch die letzten Naturschutzräume. Und ein CDU-Abgeordneter demonstriert nun öffentlich, welches Denken dahintersteht.

In Schleußig entdeckt: Kinderwagenparkplatz. Foto: Marko Hofmann
Leben·Familie & Kinder

SPD und Grüne: Als nächster Schritt sollten Kitas und Schulen für Kinder von Alleinerziehenden geöffnet werden + Update

Schulen und Kitas sind seit dem Shutdown geschlossen. Jetzt sollen sie in Sachsen langsam wieder geöffnet werden. Mit Betonung auf langsam. Was eben für viele berufstätige Eltern trotzdem weiterhin heißt, dass sie ihre Kinder zu Hause betreuen müssen. Für manche Familien, die eh schon finanziell knapp über die Runden kommen, wird das mit jeder Woche härter. SPD und Grüne fordern jetzt, gerade an diese Familien und vor allem die Alleinerziehenden zu denken und für ihre Kinder Betreuungsangebote zu öffnen.

Abo Alsleben: Mayhem live in Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Mayhem live in Leipzig: Abo Alsleben erinnert sich an seine Begegnung mit der norwegischen Black-Metal-Band Mayhem

Das ist nun schon ganz schön lange her. 2008 und 2009 war das, als Abo Alsleben in der mittlerweile verschwundenen Leipziger Independent-Edition paperOne seine beiden Connewitz-Bücher „Tschüss Deutschland“ und „Ahoi Connewitz“ veröffentlichte, so richtige Connewitzer Alternativ-Szene-Kracher mit dem unerschütterlichen Helden Steingrimm Knaute. Bevor die Bände im Bookra Verlag wieder auftauchen, gibt es jetzt einen Alsleben-Band, der geht noch tiefer hinein in die Geschichte, ins rustikale Jahr 1990. Als eine Band namens Mayhem auch in Leipzig spielte.

Großveranstaltungen wie das Klassik airleben werden in diesem Sommer nicht stattfinden. Foto: Gewandhaus/Jens Gerber
Leben·Gesellschaft

Dienstag, der 21. April 2020: Klassik airleben und Lange Nacht der Wissenschaften abgesagt + Update Brand in Leipzig West

Die nächsten Großveranstaltungen, die im Sommer in Leipzig stattfinden sollten, sind seit heute abgesagt: das Openair-Event „Klassik airleben“ und die „Lange Nacht der Wissenschaften“. In Chemnitz gab es Ärger zwischen Polizei und rechtsradikalen Coronaregeln-Gegner/-innen. Und in Leipzig gründet sich ein Bündnis gegen den EU-China-Gipfel. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 21. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

CDU-Plakat mit dem ersten deutschen Bundeskanzler und Vorsitzenden des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer, 1949 bei der Unterzeichnung des Grundgesetzes. Foto: Wikimedia Commons/Konrad-Adenauer-Stiftung
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (2): Sind wir in guter Verfassung?

Vorschau auf die LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 78, ab Freitag, 24. April 2020 im Handel2019 feierte das Grundgesetz seinen 70. Geburtstag. Seit 3. Oktober 1990 sind ehemals zwei deutsche Staaten unter seinem Schirm wieder vereinigt. Welcher Weg führte dorthin? Hätte es nicht einer komplett neuen Verfassung bedurft, um einstigen Bürgerinnen und Bürgern der DDR einen fairen Start auf Augenhöhe zu signalisieren statt überhebliche Siegermentalität? Wurde eine einmalige Chance versäumt?

Atemschutzmaske. Foto: L-IZ.de
Wirtschaft·Mobilität

Fahrgastverband PRO BAHN fordert klare und einheitliche Maskenregelungen im ÖPNV

Seit Montag, 20. April, gilt in einzelnen Bundesländern – wie Sachsen – die Schutzmaskenpflicht im ÖPNV. Bundesweit gilt erst einmal nur die Empfehlung, sie dort zu tragen. Aber sie macht gerade in Bussen und Bahnen, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind, Sinn. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert nun, dass das kein Flickenteppich bleibt, sondern bundeseinheitliche Maskenregelungen geschaffen werden.

Songs for Alice. Foto: Michał Strokowski
Kultur·Theater

Westflügel Leipzig zeigt auch „Songs for Alice“ im Livestream

Nach „Krabat“ (21. März), „Lesson in Survival – Streams aus dem Jungen Figurentheater“ (28. März), dem Kinderstück „Die wundersame Reise der kleinen Sofie“ (4. April) und der Konzert-Session „Protect Laika“ zu Ostern folgt nun der fünfte Live-Stream aus dem Figurentheaterzentrum Westflügel Leipzig: „Songs for Alice – Special Edition“ nach Lewis Carroll am Samstag, 25. April, um 21 Uhr im Westflügel Leipzig.

Was sich gerade für Radfahrer ändert. Grafik: BMVI
Wirtschaft·Mobilität

Stadtrat Marcus Weiss beantragt 99 Schilder, die Autofahrern den Sicherheitsabstand beim Überholen klarmachen

Zahlreiche Leipziger sind seit dem Erlass der Allgemeinverfügung Mitte März aus gutem Grund aufs Fahrrad als tägliches Verkehrsmittel der Wahl umgestiegen. Das ging vier Wochen lang relativ gut. Aber schon vor Ostern begann auf Leipzigs Straßen wieder das bekannte Gedränge, Gerase und Abdrängen. Das Radnetz zeigt all seine Schwächen, die seit zehn Jahren bekannt sind, aber nicht behoben wurden. Da ist selbst Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer weiter. Ein Antrag aus dem Stadtrat macht das deutlich.

Bianca Arista. Foto: Jörg Singer
Kultur·Musik

Isolation Trap: Die Leipziger Sängerin Bianca Aristía veröffentlicht ihren ersten Song zur Coronasituation

„Wir leben ja wirklich in verrückten Zeiten und gerade diese haben mich inspiriert einen Song über die unsere globale Corona-Virus-Situation zu schreiben“, schreibt uns die Leipziger Singer-Songwriterin Bianca Aristía. „Isolation Trap“ heißt er und kommt am Freitag, 24. April, als Single heraus. „Ich singe darin über Gedanken und Gefühle, die während einer solchen Isolationsphase aufkommen können und dass es besonders jetzt sehr wichtig ist, intensiven Kontakt zu anderen (und zu seiner eigenen inneren Welt) zu pflegen.“

Auch Jante ist Teil der Leipziger Liederszene. Foto: Jante
Kultur·Musik

Blick ins Freie: Die Leipziger Band Jante hat just mitten im Lockdown ihre neue Scheibe mit beherztem Großstadt-Folk herausgebracht

Am 10. April veröffentlichte die Leipziger Band Jante ihre EP „Blick ins Freie“. Eigentlich so richtig die Musik zur Zeit. Die Fotos mit Blick auf einen Nadelwald im Gebirge, die Texte lauter Beschäftigungen mit dem Leben, dem Einsam- und Zusammensein. Aber die dazu geplante Club-Tour 2020 musste dann logischerweise wegen Corona ausfallen. Kein Auftritt in Hamburg, keiner in Berlin, keiner in Chemnitz. Und auch der am 18. April geplante in der Moritzbastei musste erst einmal ausfallen.

Kreuzung Goerdelering. Archivfoto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

Wird Covid-19 gerade in jenen Regionen tödlich, wo es vorher schon hohe Luftbelastung durch Industrie und Verkehr gab?

Die Coronakrise ist ja nur eine Krise, die gerade viele andere Krisen aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Vor den ganzen Allgemeinverfügungen standen ja Dutzende westdeutscher Städte davor, ein Fahrverbot für Dieselautos verhängen zu müssen. Höchst widerwillig, obwohl sie allesamt die von der EU gesetzten Grenzwerte rissen. Mit dem Lockdown sind die Schadstoffwerte aber deutlich gesunken. Und das verhilft einem Hallenser Forscher zu einem unerwarteten Forschungsergebnis.

Juliette Michelet: Punch Needle. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Punch Needle: Noch eine faszinierene Handarbeitstechnik, mit der man sich die Welt verschönern kann

Nicht alle Menschen haben in den vergangenen fünf Wochen mit den Füßen gescharrt und aller Welt verkündet, dass sie in diesem Lockdown nicht zur Ruhe kommen. Manche haben den Hamster im Kopf tatsächlich zur Ruhe gelegt und die auf einmal zur Verfügung stehende Fülle der Zeit dazu genutzt, Dinge zu tun, die sonst nie in den Tagesplan gepasst haben. Zum Beispiel mal diese besondere Stickerei-Technik ausprobiert: Punch Needle.

Tom Rodig (Die PARTEI), hier auf einer Kundgebung am Montagabend, dürfte so einkaufen gehen und Bahn fahren. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Montag, der 20. April 2020: Maskenpflicht mit offenen Fragen

Geschäfte öffnen wieder, Busse fahren häufiger, doch wer irgendetwas davon nutzen möchte, muss Mund und Nase bedecken. Wie genau Anwendung und Kontrolle umgesetzt werden sollen, ist vielen noch nicht ganz klar. Derweil ist die Grippesaison in Sachsen mit 50 Todesopfern und mehr als 20.000 Erkrankten zu Ende gegangen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Montag, den 20. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Stadtrat Thomas Kumbernuß von der PARTEI mit langer Vorbereitung auf diesen Tag? Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

(Nicht) Demonstrieren in Coronazeiten

Schon das Vorfeld der heutigen Demonstrationsanmeldung für den Leipziger Marktplatz war nicht leicht für „Leipzig nimmt Platz“ (LnP). Da gab es erst einen ordnungsamtlichen Hinweis auf die noch letzte Woche gültigen Ausgangsbeschränkungen, welche man mit dem aktuellen Verfassungsgerichtsurteil konterte, welches bereits ein generelles Demonstrationsverbot verneint. Und Einzelfallprüfungen und Beauflagungen vorsieht, die nun am heutigen Montag, 20. April, trotz gelockerter Regelungen in Leipzig zur Absage von LnP eine Stunde vor Demobeginn führten. Die PARTEI hingegen zog sich unverdrossen Masken über und versammelt sich seit 17 Uhr auf Augustusplatz, während LnP mit „nicht tragbaren Auflagen“ ringt.

E-Autos der L-Gruppe vorm Eingang des Neuen Rathauses. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Auch im März wurden in Deutschland über 10.000 Elektroautos neu zugelassen

Ob nun ausgerechnet die Coronakrise der Grund dafür ist, dass Briten und Deutsche mehr Elektroautos kaufen wollen, wie kryptoszene.de meldet, darf man wohl bezweifeln. Eher trifft wohl zu, dass sowohl auf der Insel als auch in Deutschland das Wissen um die dramatischen Folgen des Klimawandels nicht einfach verschwindet, bloß weil die Menschen daheim festsitzen. Tatsächlich hält der Trend zu mehr E-Autos schon länger an.

Leipzig im Bauboom (am Bayerischen Platz). Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Wie sollten die städtischen Gesellschaften mit dem Wohnungs-Streubesitz der Stadt Leipzig am besten umgehen?

Im Februar stellte das Leipziger Liegenschaftsamt eine Beschlussvorlage ins Ratsinformationssystem mit dem Titel „Übertragung des städtischen Wohnungsbestandes an die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH und die Saatzucht Plaußig Grundstücksgesellschaft mbH“. Es war wohl mal wieder so ein Schnellschuss, der irgendwie raus musste. Denn seitdem folgt ein Änderungsantrag dem nächsten.

Die Video-Collage „24. April #NetzstreikFürsKlima" . Foto: klima-streik.org
Politik·Engagement

Ein breites Bündnis unterstützt Fridays for Future an diesem Freitag beim #NetzstreikFürsKlima

Am 24. April ist mal wieder Freitag, eigentlich wieder der Tag, an dem Fridays for Future streiken würde fürs Klima und für eine ehrliche Klimapolitik. Aber das machen die notwendigen Allgemeinverfügungen aufgrund der Corona-Epidemie unmöglich. Was tun? Ein ganzes Bündnis hat sich deshalb zusammengetan, den Klimastreik an diesem 24. April komplett ins Internet zu verlegen und dort mit einem großen Livestream zu zeigen, dass das Thema wegen Corona überhaupt nicht vom Tisch darf. Im Gegenteil.

Handelsübliche FFP-Maske aus China. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Maskenpflicht: Warum hat Sachsen aus einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts eine Pflicht gemacht?

Am 17. April beschloss die Sächsische Staatsregierung ganz offiziell „Lockerungen der Beschränkungen des öffentlichen Lebens“. Doch anders als andere Bundesländer übernahm sie nicht die „dringende Empfehlung“ der Bundesregierung zum Tragen von Schutzmasken, sondern machte sie an zwei Orten sogar verpflichtend zur Bedingung. Und das ab heute, Montag, 20. April. Das empfinden viele Sachsen als massiven Grundrechtseingriff. Denn so etwas hat man in Deutschland in den letzten Jahrzehnten nicht erlebt: Maskenpflicht in der Öffentlichkeit?

Olaf Jacobs (Hrsg.): Die Treuhand. Ein deutsches Drama. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Treuhand. Ein deutsches Drama: Eine erste Skizze, die weit über den engen Fokus Treuhand hinausgeht

Im Osten gärt es – seit ein paar Jahren wieder heftiger. Man fühlt sich wieder als „Bürger 2. Klasse“. Die Nach„wende“geschichte wird wieder aktuell, als wäre das nicht alles vor über 20 Jahren passiert. Und auch Fernsehsender wie NDR und MDR haben die Geschichte der Treuhand in mehreren Beiträgen neu thematisiert. Denn so mancher Bürger macht das Wirken der Treuhandanstalt von 1990 bis 1994 verantwortlich für die Benachteiligungen des Ostens. Ist also die Treuhand der Sündenbock?

Freiheit auf Abstand. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Eine zweckdienliche Verbindung: Corona trifft Biedermeier

KommentarDer-die-das Virus? Sie wissen es bestimmt. An irgendeinem frühen Frühlingstag musste es passiert sein. Plötzlich war es da, und alle, die Anfang März noch lachten, schnäuzten sich zwei Wochen später bereits in die Ellenbeuge bis hin zur Quarantäne. Zuerst unnahbar, dann plötzlich da, unsichtbar: Nachrichtensprecher bekamen als Hintergrund bunte Bilder mit irgendwie komisch aussehenden Stachel-Litschies verpasst. Die Viren. Und so süß waren sie auch nicht. „Exponentiell steigend!“ sagte der streng dreinblickende Einzelhandelsverkäufer mit hochgezogenen Augenbrauen. Sein Geschäft blieb offen.

Erstaufnahmeeinrichtung in Dölzig im Sommer 2015. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Geflüchtete in der Coronakrise unterbringen: Dezentral, aber nicht in Hotels

Der „Infobus Leipzig“ hat in der vergangenen Woche einen Offenen Brief verfasst, in dem er fordert, Geflüchtete dezentral unterzubringen – beispielsweise in Hotels. Die L-IZ hat bei einigen Adressaten des Briefes nachgefragt. Die große Mehrheit befürwortet eine dezentrale Unterbringung und lobt zumindest die Situation in den Unterkünften in Leipzig. Hotels sind für viele aus unterschiedlichen Gründen keine sinnvolle Alternative.

Der Leipziger Kraftfahrzeugbestand nach Ortsteilen. Grafiik: Stadt Leipzig
Wirtschaft·Mobilität

Pilotprojekt soll in Stötteritz ausprobieren, wie sich mit Parkraumanagement der Suchverkehr verringern lässt

Im Bundesverkehrsministerium glaubt man felsenfest an die Wunder der digitalen Technik. Was nur irgendwie nach Digitalisierung im Verkehr klingt, wird gefördert, auch wenn es am eigentlichen Problem gar nichts ändert – so wie dem Problem fehlender Stellplätze am Straßenrand in Leipzig, was ja zu Parkchaos in etlichen innerstädtischen Quartieren führt. Aber vielleicht kann man das ja steuern, meint das Dezernat Stadtentwicklung und Bau und hat Fördergeld für RuDi beantragt.

Sitz der Sparkasse Leipzig im Löhr's Carré. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Verbraucher

Wie hätte die Sparkasse Leipzig die Zinsen zum Prämiensparen rechtskonform anpassen müssen?

Fast vergessen in all den Corona-Nachrichten ist ja derzeit die langanhaltende Debatte um die Negativzinsen und die Reaktion vieler Sparkassen darauf. So hat auch die Sparkasse Leipzig die variablen Zinsen für Prämiensparer angepasst. Aber aus Sicht der Verbraucherzentrale augenscheinlich zu ihrem eigenen Vorteil und zu einem geldwerten Nachteil für die Prämiensparer. Am Mittwoch, 22. April, wird darüber am Oberlandesgericht Dresden verhandelt.

Mal aus der (Garten-)Vogelperspektive: Carolas Garten. Foto: Tom Schulze
Kultur·Ausstellungen

Panometer Leipzig ruft weiterhin zum Foto-Einsenden unter #MeinGartenparadies auf

Im Januar 2019 wurde im Panometer Leipzig das neue Panorama von Yadegar Asisi „Carolas Garten“ eröffnet. Über 250.000 Menschen haben es im ersten Jahr besucht, manche fasziniert von diesem Blick in die Mikro-Makro-Welt eines bunten Leipziger Gartens. Andere aber auch bewegt von dem Grundgedanken, der Yadegar Asisi nun seit Jahren umtreibt: Wie gefährdet der Reichtum und die Schönheit der Natur um uns herum ist durch unser gedankenloses Immermehr. Und nun? In der Corona-Schließzeit?

Großer Andrang bei der Volkskammer-Wahl am 18. März 1990, hier in der Gemeinde Lobetal. © Bundesarchiv/Bernd Settnik
Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (1): „Es wird keine DDR mehr geben“

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 77, seit 27. März im Handel1990 erwachte die Gesellschaft in der DDR zu einem nie gekannten Leben. Nach der Revolution schien auf einmal alles möglich, Aufbruchstimmung paarte sich mit Unsicherheit, der Verfall alter Strukturen der kommoden Diktatur sorgte gleichermaßen für Jubel und Zukunftsangst. Der vertraute Mief des Mauerstaats machte einer kapitalistischen Verwertungslogik Platz. Arbeitslosigkeit wurde zum Thema, Alltagsleben und politische Kultur waren auf den Kopf gestellt.

Nancy Hünger: 4 Uhr kommt der Hund. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

4 Uhr kommt der Hund: Nancy Hüngers berührende Geschichte vom Verlorensein und Der-Welt-Abhandenkommen

In den vergangenen vier Wochen haben viele Menschen erstmals etwas erlebt, was sie so aus ihrem Leben noch nicht kannten: eine wochenlange Ausgangssperre, Lockdown auf englisch. Auch wenn sie natürlich zu wichtigen Besorgungen trotzdem raus durften. Aber einige haben dieses Abgeschottetsein als höchst belastend empfunden. Dabei gehört es für einige Mitmenschen zur Lebenserfahrung. Nancy Hünger erzählt in poetischer Verdichtung so eine Geschichte.

Leben·Gesundheit

Keine Zeit für ein Sonnenbad – hier steckt viel Vitamin D drin

Vitamin D ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst herstellen kann. Alles was er dafür benötigt, ist Sonnenlicht. Aber gerade in den düsteren Wintermonaten und bei partiellen Ausgangsbeschränkungen fällt es schwer, genügend UV-Strahlung auf die Haut zu bringen. Auch im Sommer gelingt es nicht immer, unseren Schutzmantel mit den wohligen Strahlen zu verwöhnen, sei es wegen des zeitintensiven Jobs oder wegen einer zu lichtempfindlichen Haut.

Gedenktafel an der Runden Ecke. Foto: Gernot Borriss
Bildung·Zeitreise

Vor 75 Jahren befreite die US-Armee Leipzig von der NS-Diktatur

Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung Leipzigs von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft durch amerikanische Truppen sollte am heutigen Samstag, 18. April 2020, um 11 Uhr vor der Gedenktafel an der „Runden Ecke“ die offizielle Gedenkfeier stattfinden, zu der Oberbürgermeister Burghard Jung und US-Generalkonsul Timothy Eydelnant gemeinsam mit dem Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Tobias Hollitzer einladen wollten.

Die „Johannes-Passion“ am Karfreitag in der Thomaskirche. Foto: MDR/Stephan Flad
Kultur·Musik

Virtuell beim Konzert in der Thomaskirche: Über 500.000 Abrufe in 76 Ländern der Erde

Eine Passionsmusik zum Karfreitag in der Leipziger Thomaskirche war in diesem Jahr mit gefüllten Sitzreihen einfach nicht möglich. Weshalb sich Thomaskirche und Bacharchiv etwas völlig Neues einfallen ließen: Die Übertragung einer (kleinen) Johannespassion per Livestream im Internet – direkt aus der Kirche. Wenigstens digital sollten die Menschen dabei sein. Und es wurde ein großer Erfolg, meldet das Bacharchiv.

Die alte Schwimmtribüne an der Arena Leipzig. Foto: L-IZ.de
Politik·Brennpunkt

Festlegung auf Erbbaupachtvertrag für RB Leipzig wird begrüßt, das Festklammern an der Alten Elster verwundert die Grünen

Im März veröffentlichte Leipzigs Verwaltung eine Stellungnahme zum Grünen-Antrag zum Sportforum, die wir dann kurzerhand unter der Überschrift „Wir wollen keine Debatte über die Alte Elster!“ an die Wand pinnten. Die Vorlage verschwand dann wieder aus dem Verfahren, eine neue wurde am 14. April hochgeladen. Geändert hat sich nicht viel, außer dass die Verwaltung jetzt dem Druck aus dem Stadtrat nachgibt, das Gelände des ehemaligen Schwimmstadions nur in Erbbaupacht an RB Leipzig zu geben.

Wenigstens ein bisschen Abkühlung: Brunnen am Richard-Wagner-Platz. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Der Ökolöwe kritisiert die Substanzlosigkeit der bisherigen Leipziger Klimaschutzpolitik

Zwei Hitzesommer hat Leipzig gerade hinter sich. Es ist noch offen, ob 2020 gleich der nächste kommt. Aber das alles kam nicht unerwartet. Spätestens 2014 war klar, dass Leipzig sich auf solche Dauerhitzebelastung einstellen muss und entsprechend umgebaut werden muss. Aber passiert ist kaum etwas. Die ämterübergreifende Zusammenarbeit in der Verwaltung klappt überhaupt nicht, kritisiert der Ökolöwe.

Der große Seufzer ... Foto: Marko Hofmann
Leben·Gesellschaft

Wie frei sind wir Menschen wirklich?

Nun brodelt es mal wieder, wird in Kommentarspalten und Foren über den übergriffigen Staat diskutiert, die Einkassierung von Grundrechten, wird Big Brother heraufbeschworen und mal wieder eine Verschwörung ausgemalt, mit der die „da oben“ die Bürger da unten mit geheimen Absprachen entmündigen wollen oder sie gar einem riesigen, weltweiten Experiment unterwerfen. Und wenn man dann diese Rauner und Beschwörer gar noch in ihren ach so alternativen Medien sieht, wird es ganz und gar muffig. Über Freiheit haben diese Leute allesamt noch nie wirklich nachgedacht.

Michael Ptok: Die Hildegard-Hausapotheke für die ganze Familie. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Hildegard-Hausapotheke für die ganze Familie: Das Heilwissen des 12. Jahrhunderts und seine Bedeutung für unsere zerrissene Gegenwart

Noch so ein Buch, das genau zu passen scheint zum aktuellen Corona-Lockdown, der mindestens noch bis zum 3. Mai andauern wird, auch wenn die ewig Rastlosen jetzt schon wieder die Straßen unsicher machen. Aber viele Bücher, die eigentlich für eine Leipziger Buchmesse ohne Kontaktverbot produziert wurden, regen jetzt zum Nachdenken an. Und sie passen, weil diese Auszeit dazu animiert, über das wirklich Wichtige im Leben nachzudenken. Und das war ja das Lebensthema von Hildegard von Bingen.

Wohin geht der Weg in Zukunft? Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Das Coronavirus verstehen – den sozialen Zusammenhalt stärken

Das Coronavirus zu entschlüsseln, seine Wirkweise zu verstehen und dann entsprechende Gegenmittel zu entwickeln, das ist Aufgabe der Viro- und Infektiologen. Den gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus politisch zu begegnen und diese organisieren, ist Aufgabe der Parlamente und Regierungen, begleitet von einem öffentlichen, kritischen, gesellschaftlichen Diskurs. Jede/r einzelne/r Bürger/in aber steht in der Verantwortung und vor der Aufgabe, dem nachzuspüren, warum das Coronavirus gerade jetzt und global so erfolgreich sein kann und warum das Immunsystem von Individuen wie von Gesellschaften offensichtlich so schwach ausgeprägt ist.

Fahrgäste der LVB werden ab Montag anders als gewohnt aussehen. Foto: Susanne Jutzeler von Pixabay
Leben·Gesellschaft

Freitag, der 17. April 2020: Maskenpflicht im ÖPNV und Einzelhandel

Wer in Sachsen mit dem ÖPNV unterwegs ist oder ein Geschäft betritt, muss ab Montag eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Was in anderen Bundesländern nur dringend empfohlen wird, ist hierzulande also bald Pflicht. Kritik an anderen Punkten der neuen Corona-Verordnung kommt aus der FDP. Die Auszahlung der Soforthilfen des Bundes wurde unterdessen wegen Betrugsversuchen vorerst gestoppt. Die L-IZ fasst zusammen, was am Freitag, den 17. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Kommt es zu Ausfällen ... Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

PRO BAHN: Bessere Fahrgastinformationen sind das A und O im ÖPNV

Es wird jede Menge geredet über Digitalisierung in Deutschland. Bei den Jublern herrscht geradezu eine Technik-Besessenheit, die so klingt, als würden gleich lauter Wunder passieren, wenn erst G5 oder die Cloud oder die App ... Das alles ist Unfug. Was jeder Nutzer des öffentlichen Verkehrs weiß, wenn er irgendwo strandet und alle die hübschen elektronischen Spielzeuge nicht verraten, warum, wie lange und wo die Alternative ist. PRO BAHN hat das mal thematisiert.

Veränderung der Verkehrsmittelnutzung von 2014 zu 2018. Grafik: Stadt Leipzig
Wirtschaft·Mobilität

Klimafreundliche Verkehrsmittelwahl: Öfter zu Fuß zum Einkaufen und mit dem Rad zur Arbeit

Hätte es nicht fast parallel die neue Auswertung „Mobilität in Städten – SrV 2018“ der TU Dresden gegeben, die belegt, wie deutlich der Radverkehr in Leipzig zugenommen hat, dann hätte spätestens der in dieser Woche vorgelegte Ergebnisbericht zur „Befragung zum Klimawandel in Leipzig 2018“ gezeigt, wie sehr sich das Mobilitätsverhalten der Leipziger/-innen in den letzten Jahren verändert hat.

Kein Golf mehr dank Corona. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesundheit

Stellt der Umgang mit der Sars-CoV-2-Ausbreitung nicht viel eher unser Verhältnis zu Alter und Tod infrage?

Wie berechtigt war der starke Shutdown in Deutschland? Das wird ja in diversen Foren eifrig diskutiert, gern mit Verweis auf die nur zum Teil genutzten Betten auf Intensivstationen, die geringe Sterberate von Sars-CoV-2-Infizierten und die Tatsache, dass sich die Zahl der der Lungenkrankheit Covid-19 zugeschriebenen Verstorbenen im Bereich einer gewöhnlichen Grippe bewegt. Waren die Maßnahmen also überzogen? Der Leipziger Wissenschaftsverlag setzt seine Kritik etwas anders an.

Matthias Platzeck: Wir brauchen eine neue Ostpolitik. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wir brauchen eine neue Ostpolitik: Matthias Platzeck fordert endlich wieder eine mutige Friedenspolitik nach dem Vorbild von Willy Brandt

Er gehörte zu den größten Talenten der SPD und war kurzzeitig ihr beliebtester Vorsitzender, bevor er aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste: Matthias Platzeck. Viele kennen ihn noch als couragierten Ministerpräsidenten von Brandenburg, vorher war er OBM in Potsdam. Die Friedliche Revolution machte er als Grüner mit. Und nun schreibt er so ein mahnendes Buch, das wie aus der (Corona-)Zeit gefallen wirkt. Und fast ein bisschen verboten klingt. Ja, darf man denn mit Russland reden?

Nahaufnahme von Rico Gebhardt.
Leben·Gesellschaft

Donnerstag, der 16. April 2020: Reaktionen, Korrekturen und Forderungen zu den neuen Coronaregeln

Die Linkspartei im sächsischen Landtag scheint weitgehend zufrieden, Museen und Zoos dürfen doch nicht wieder öffnen und Geflüchteteninitiativen fordern eine „Gesundheitskarte“ für alle. Coronaregeln und -pandemie sorgen weiterhin für Diskussionen und Forderungen in vielen Bereichen. Neuigkeiten gibt es aber auch zum fast vergessenen Wasserwerke-Skandal. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 16. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Schild zum Bewohnerparken im Waldstraßenviertel. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Keine Chance für Bewohner des Waldstraßenviertels mit Nebenwohnsitz, einen Parkausweis zu bekommen

Die Einführung des Anwohnerparkens im Waldstraßenviertel ging ja mit einigem Geholper vor sich, denn mit der strikten Fixierung auf Bewohner mit Erstwohnsitz wurden nicht nur die ansässigen Gewerbetreibenden in eine Zwickmühle gebracht, Probleme bekamen auch die 160 Bewohner/-innen mit Nebenwohnsitz. Ihrer nahm sich der Stadtbezirksbeirat Mitte an. Doch der wird jetzt vom zuständigen Ordnungsdezernat eines anderen belehrt. Da gibt es nämlich einen Paragraphen.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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