Jahr: 2018

Warum scheitern so viele Kinder im sächsischen Bildungssystem? Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Sachsens SPD schlägt die Einführung einer Hotline gegen AfD-Mobbing vor

Anprangern, Verleumden, Einschüchtern. Mit ihrem Lehrerpranger hat die AfD endgültig gezeigt, wes dunklen Geistes Kind sie ist. Und worum es der Partei eigentlich geht, wenn sie von Meinungsfreiheit redet. Dass sie mit ihrem Vorstoß gerade in Sachsen in einen Leerraum vorstieß, hat vor wenigen Tagen erst die Grüne Abgeordnete Petra Zais auf den Punkt gebracht.

Die Mannschaft des "Café kaputt". Foto: Sebastian Kastenholz, Café kaputt
Wirtschaft·Verbraucher

Das Leipziger „Café kaputt“ fordert ein „Recht auf Reparatur“ für alle Verbraucher

Dass unsere Müllberge so wachsen und unsere Umwelt so zerstört wird, hat auch mit einer Art des heutigen Wirtschaftens zu tun, die Dinge so herstellt, dass sie immer schneller verschleißen, geplant kaputtgehen und dann nur noch weggeschmissen werden können. Selbst Dinge, die in einer vernünftigen Welt alle wieder zu reparieren wären. Logischer Schluss: Eine Forderung nach einem EU-weiten Recht auf Reparatur.

Rüde des Daubitzer Wolfsrudels auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz im sächsischen Teil der Lausitz. Foto: NABU/Jan Noack
Politik·Sachsen

Sachsens Vorstoß im Bundesrat zur Änderung des Wolfsschutzes ist blanker Populismus

Bundesweit orakeln ja die Parteien aus der Großen Koalition in Berlin, woran es liegt, dass sie bei Wahlen derart abgestraft werden. Auch in Sachsen geht ja das große Geheule um. Aber am Mittwoch, 17. Oktober, machte Sachsens Agrarminister Thomas Schmidt deutlich, warum das so ist. Und warum mit der CDU im jetzigen Zustand kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Ein exemplarisches Beispiel von So-tun-als-ob-Politik.

André Herrmann: Platzwechsel. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

André Herrmanns „Platzwechsel“ oder Zurück mit allen Gefühlen in der mittelostdeutschen Provinz

Einer unser treuesten Leser warf uns gleich vor, wir würden eine nicht wirklich begründete Jubelmeldung veröffentlichen, als wir ankündigten, für André Herrmanns neuen Roman „Platzwechsel“ seien die Filmrechte schon vergeben worden. Und dann liest man das Buch und weiß schon beim Lesen: Das kann ein gnadenlos guter Film werden. Wenn es nur nicht die üblichen ÖRR-Regisseure in die Hand bekommen.

16. Schule in Volkmarsdorf. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Linke Abgeordnete kritisiert, dass Sachsen das Menschenrecht auf Bildung für geflüchtete Kinder nicht einlöst

Es ist eine symptomatische Antwort auf eine grundlegende Frage, die die Landtagsabgeordnete der Linken, Juliane Nagel, jetzt von der Staatsregierung bekommen hat. Laut der Antwort auf ihre aktuelle Anfrage bleibt die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen (EA) des Landes untergebracht werden, hoch. Und damit bleiben sie auch monatelang der Schule fern. Sachsens Flüchtlingspolitik verhindert auch hier frühe und sinnvolle Integration.

Eröffnung der Wasserstofftankstelle in Leipzig. Foto: H2 MOBILITY/ Michael Bader
Wirtschaft·Firmenwelt

Erste Wasserstofftankstelle der Region Leipzig im Güterverkehrszentrum eröffnet

Die Mobilität auf unseren Straßen wird sich ändern. Das steht fest. Ob tatsächlich das individuell besessene Auto die Zukunft sein wird, ist offen. Wahrscheinlich nicht. Das verkraften unsere immer kompakteren Städte nicht. Derzeit fokussiert sich die Entwicklung trotzdem erst einmal auf alternative Antriebe. Das erste E-Taxi fährt jetzt bei 4884 und die erste TOTAL-Tankstelle stellt jetzt auch Wasserstoff bereit.

Arbeiten, auch wenn's hart wird. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Hochrechnung: Rund 490.000 Sachsen sind von Depression betroffen

Was passiert eigentlich mit einer Gesellschaft, in der die Ansprüche an Mobilität, Flexibilität und Verfügbarkeit der Beschäftigten immer weiter wachsen? In der auch die Freizeit immer weiter durchplant, optimiert und nutzbar gemacht wird? – Sie zeigt Überlastungserscheinungen. Die Menschen sind dafür nicht gemacht und erkranken psychisch. Die Barmer Ersatzkasse hat jetzt einmal Zahlen für 2016 vorgelegt.

Bundestagsabgeordneter Sören Pellmann (Die Linke). Foto: L-IZ.de
Politik·Nachrichten

Warum hat die Rheinische Post die Zahlen eher als der Abgeordnete, der gefragt hat?

Sören Pellmann ist sauer. Und das wohl zu Recht. Seit 2017 sitzt er für die Linkspartei im Bundestag. Und er nimmt seine Arbeit ernst und beschickt die Bundesregierung auch immer wieder mit Anfragen zu Themen, bei denen die Regierung immer nur herumdruckst. Normalerweise bekommt ein Abgeordneter nach einer Woche Antwort. Aber nun tauchen dise Zahlen auf einmal in der Presse auf, ohne dass Pellmann die Antwort der Verteidigungsministerin bekommen hätte.

Michelle Steinbeck: Eingesperrte Vögel singen mehr. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Gedichtetes und Geträumtes von Michelle Steinbeck: Eingesperrte Vögel singen mehr

Mit Michelle Steinbeck hat der Verlag Voland & Quist eine neue große Autorin gewonnen. Eine mit einer richtigen Vor-Geschichte. Darauf spielt schon das Zitat an, das die 1990 geborene Schweizerin ihrem Buch beigegeben hat: Elke Heidenreich „Wenn das die neue Generation ist, dann gnade uns Gott.“ Hinter dem Zitat steckt der Skandal, den Heidenreich 2016 mit ihrem Auftritt im „Literaturclub“ ausgelöst hat.

Endlich mal nur Frauen beim Lichtfest 2018 auf der Bühne. Das Thema? 100 Jahre Kampf um Gleichberechtigung. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Ein Gastbeitrag zu einem Lichtfest-Demontage-Artikel der LVZ

„Politiker rechnen mit Lichtfest ab – nächste Feier ohne Meier?“, titelte die LVZ (auch online) am 13. Oktober. Ein Beitrag, der gegen den künstlerischen Leiter des Lichtfestes, Jürgen Meier, zielte, aber aus der Politik nur Vertreter der CDU und ausgerechnet der AfD zu Wort kommen ließ. Bewusst wurde darauf angespielt, es handele sich ja bei Meier um einen Westdeutschen. Völlig daneben jedoch fand die Übernahme rechter Argumentationsmuster dabei der Leipziger Professor für Romanische Literaturwissenschaft und Kulturstudien Alfonso de Toro. Sein Kontra dazu hier als Gastbeitrag.

Werner Herzog (l.) im Gespräch mit Gorbatschow. Foto: DOK Leipzig / Lena Herzog
Kultur·Film & TV

DOK-Festival freut sich über hohen Frauenanteil und Eröffnungsfilm von Werner Herzog

Als angeblich erstes Filmfestival der Welt hatte sich das DOK eine Frauenquote für die Regie im Deutschen Wettbewerb auferlegt. Nun sind nicht nur in diesem Wettbewerb, sondern auch im gesamten Programm die Regisseurinnen in der Überzahl. Die Organisatoren freuen sich zudem über prominente Namen zum Auftakt: Der diesjährige Eröffnungsfilm kommt von Werner Herzog und porträtiert Michail Gorbatschow, den letzten Präsidenten der ehemaligen Sowjetunion.

Kassensturz mit Groschen. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Auch selbstständige Sachsen meiden, wo es geht, die Wohltaten des Jobcenters

Sachsen wollen arbeiten. Für sie ist Arbeit nicht nur Sinngebung, sondern auch ein Stück ihres Stolzes. Und das würde wohl auch funktionieren, wenn es kein „Hartz IV“ gäbe und die Sanktionspraxis der Jobcenter, bei der ja die sächsischen besonders eifrig sind. Da arbeiten die Sachsen lieber für einen Hungerlohn, als sich bürokratisch drangsalieren zu lassen. Oder sie versuchen sich als Selbstständige durchzuschlagen, auch wenn’s eigentlich nicht zum Leben reicht.

Sammelfahrzeug im Einsatz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Verbraucher

SPD-Stadträtin fordert den OBM auf, kleinere Müllfahrzeuge kaufen zu lassen

Verwaltungen machen es sich gern einfach. Viele neue Vorschriften haben oft nur den Zweck, Kosten und Aufwand (für die Verwaltung) zu reduzieren und sich anstrengende Änderungen zu ersparen. So auch bei der nun auch in der Leipziger Abfallwirtschaftssatzung auftauchenden Neuregelung, Straßen, die schmaler als 3,55 Meter sind, künftig nicht mehr mit Abfallfahrzeugen zu befahren. Da vermisste auch Nicole Bärwald-Wohlfarth ein bisschen Anstrengung im Eigenbetrieb Stadtreinigung.

Kleiner Willy-Brandt-Platz. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Warum eine Umfrage zum Sicherheitsempfinden nur von rosa Elefanten erzählt

„Der Artikel über den Fragebogen enthält mehr Vorurteile als der Fragebogen selbst....wie sicher fühlen sie sich in ihrem Umfeld....was ist an dieser Frage unwissenschaftlich?“, fragte uns Leser/-in „peku“ unter unserem ersten Bericht dazu. Zu Recht. Weil diese Frage den Blick auf das richtet, was an dieser Umfrage schon im Ansatz nicht stimmt. Der Fragebogen macht einen Frame auf, einen Rahmen. Oder noch genauer: Er verengt den Fokus. Damit wird er unwissenschaftlich.

Unbekannte veröffentlichten dieses Plakat. Foto: Marco Santos
Leben·Fälle & Unfälle

Ein neues „Plakatgate“: Leipziger CDU kritisiert „linken Hass“

Erneut sorgt ein satirisches Plakat in den Schaufenstern der Abgeordnetenbüros von Leipziger Landtagsabgeordneten der Linkspartei für Aufregung bei der CDU. Im Zusammenhang mit den rechtsradikalen Demonstrationen in Chemnitz sind dort „Fahndungsplakate“ mit Abbildungen von CDU-Politikern und Neonazis zu sehen. Bereits im Januar 2018 hatten ähnliche Plakate im Zusammenhang mit Polizeigewalt beim G20-Gipfel wütende Reaktionen und Strafanzeigen hervorgerufen.

SPD
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: SPD am Scheideweg

Das Positive zuerst: Bei den Landtagswahlen im Freistaat Bayern hat es keinen Durchmarsch rechtsradikaler Parteien gegeben. Die AfD hat ein im Vergleich zu den Befürchtungen eher bescheidenes Wahlergebnis erreicht: 10,2 %. Dieser Stimmenanteil ist noch viel zu hoch, aber weniger als erwartet. Vor allem kann man das katastrophale Wahlergebnis der SPD nicht mit einem Erfolg der AfD erklären. Die SPD ist kein Opfer rechter Stimmungsmache geworden.

Geldsäckel und Münze.
Politik·Kassensturz

Mindestens 131.000 erwerbstätige Sachsen stecken in der Armutsfalle fest

Armut ist ein weites Feld. Was Armut wirklich bedeutet, wissen nur die, die schon lange vor Monatsschluss wissen, dass das Geld nicht zum Nötigsten reicht und sie wieder Abstriche an den normalsten Dingen der Welt machen müssen: keine Straßenbahnfahrt, kein Obst aus dem Frischeregal, kein warmes Essen unter der Woche, Billigfleisch nur aus dem Supermarkt usw. Und nach wie vor sind hunderttausende Sachsen arm, obwohl sie arbeiten.

Abfallsammelfahrzeug bei der Arbeit. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Verbraucher

Änderung in der Leipziger Abfallwirtschaftssatzung sorgt für politischen Ärger

Eine neue Regelung in der neuen Abfallwirtschaftsatzung bringt jetzt Stadträte der verschiedensten Fraktionen dazu, sich vehement zu Wort zu melden. Denn beim Eigenbetrieb Stadtreinigung hat man es sich aus ihrer Sicht erst einmal nur leicht gemacht: Wenn die Straßen zu schmal sind, um ohne weiteres mit den dicken Sammelfahrzeugen durchzuflutschen, dann haben die Anwohner ihre vollen Mülltonnen eben bitteschön bis vor an die Hauptstraße zu bringen.

Der Gohliser Anger in der Menckestraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Bürgerverein Gohlis will, dass der Gohliser Anger wieder erlebbar wird

Wie repariert man eine Stadt? Irgendwie wohl doch so, dass man die Übernutzung durch überall abgestellte Autos beendet und Räume wieder zurückgewinnt. So geht auch der Bürgerverein in Gohlis an die Sache heran – einer der rührigsten in Leipzig. Mal kämpft er um den Erhalt des „Budde“, mal um Tempo 30 in überlasteten Straßen. Und nun hat er die Rettung des Gohliser Angers auf seine Fahnen geschrieben.

Freya Klier: Dresden 1919. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Freya Kliers großes Panorama der Stadt Dresden im Jahr 1919

Menschen sind fehlbar. Und meistens sind sie überfordert, die Folgen ihrer Entscheidungen wirklich zu bedenken. Da dominieren Emotionen von Rache, Wut, tiefer Verletztheit und sorgen dafür, dass die Geschichte für Generationen auf katastrophale Gleise gerät. Was hat das mit Dresden im Jahr 1919 zu tun? Eine Menge. Gerade weil Freya Klier sich um die Komplexität eines Jahres bemüht, das bislang eher so mitdümpelte im Schatten von 1918.

Schimpansen im Taï-Nationalpark an der Elfenbeinküste teilen Nahrung mit ihren Freunden. Foto: Liran Samuni, Taï Chimpanzee Project
Bildung·Forschung

Warum Schimpansen ihre Nahrung vor allem mit Freunden und Jagdgenossen teilen

Da war wohl der alte Adam Smith Vater des Gedankens, als Evolutionsforscher meinten, Primaten würden ihre Nahrung mit anderen deshalb teilen, weil sie sich damit für später Vorteile erhoffen. Also schon mal einkalkulieren, dass einem die jetzige Investition später zunutzen kommt. Aber weder Schimpansen sind solche „natürlichen“ Geschäftsleute, noch die meisten Menschen. Die Taï-Schimpansen machen es deutlich.

Fremdenfeindlichkeit als Fragebogen. Screenshot: L-IZ
Politik·Leipzig

Ein Leipziger Fragebogen mit Menschenverachtung zum Ankreuzen

Einige tausend Leipziger haben im Mai/Juni einen Fragebogen „Lebensqualität und Sicherheit in der Stadt“ zugesandt bekommen, ausgewiesen als „Wissenschaftliche Bewohnerbefragung“, die parallel in Düsseldorf und Leipzig stattfand. Es ging dabei um das Verbundprojekt „Sicherheit im Bahnhofsviertel“ (SiBA). Die Befragten sollten Daten liefern zu ihrer Sicht auf die Sicherheitsprobleme rund um die Bahnhöfe. Oder doch nicht? Die Fragebögen lesen sich hochproblematisch.

So sehen die Recycling2go-Kaffeebecher aus. Foto: BUND Regionalgruppe Leipzig
Wirtschaft·Verbraucher

Ab 2019 soll Leipzig ins Mehrwegbecher-Zeitalter starten

Andere Städte haben so etwas schon länger. Es liegt ja auf der Hand: Jeder Einweg-Kaffeebecher sorgt für neuen Ressourcenverbrauch und wachsende Müllberge. Das wollen nicht mal die Menschen, die gern ihren „Coffee to go“ mit sich tragen. Was also liegt näher, als auch diese Kaffeebecher in ein Mehrweg-System zu packen? Der BUND Leipzig hat dafür einen Becherlieferanten gefunden. Und Cafés und Bäckereien können jetzt mitmachen.

Wird ab November in Halle gedruckt: die LVZ. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Kann Leipzigs OBM die Schließung der LVZ-Druckerei in Stahmeln verhindern?

Manchmal verblüffen einen auch die Linken im Stadtrat. Da verliert die Leipziger Volkszeitung seit Jahren immer mehr Abonnenten und die Auflage schnurzelt zusammen, so wie bei allen Regionalzeitungen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann sich das vor 25 Jahren gebaute eigene Druckhaus nicht mehr rechnet. Sind die Manager in Hannover also dumm? Und kann Leipzigs OBM an der Schließung der Druckerei irgendetwas ändern? Wohl eher nicht.

Yvonne Kuschel: Der Pullover. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Der Pullover: Eine neue, traumhafte Liebesgeschichte von Yvonne Kuschel

Haben Sie im Traum schon mal ein Schaf namens Ramona getroffen? Oder Sonja, Susanne oder Sophia? Dem Helden dieser von Yvonne Kuschel liebevoll illustrierten Geschichte passiert das. Er ist ein einsamer Wolf, also einer von den vielen heutzutage, denen das Alleinsein passiert, weil sich Gelegenheiten nicht mehr bieten und sowieso Menschen immer vorsichtiger werden, sich aufeinander einzulassen.

Eine beeindruckende Demonstration für mehr Miteinander und gegen Ausgrenzung am 13. Oktober in Berlin auf dem Weg zur Siegessäule. Foto: Marco Arenas
Leben·Gesellschaft

Fotogalerie: „Unteilbar“ bringt über 240.000 Menschen für mehr Miteinander zusammen

Es sollten 40.000 sein, die der Veranstalter der „Unteilbar“-Demonstration in Berlin erwartet habe. Am Ende wurden es über 240.000 Menschen und ein machtvolles Licht in der scheinbaren Dunkelheit, die sich über ein ganzes Land zu legen droht. Wo sonst Pegida und AfD in vielen Städten mit Grüppchen von wenigen Dutzend bis 2.000 Teilnehmern eine Art Volksaufstand gegen „die da oben“ zu inszenieren suchen, fanden sich am heutigen 13. Oktober beeindruckende Menschenmengen unter dem Motto „Unteilbar“ in Berlin zusammen.

Barocke Stadt auf der Suche nach der Debattenkultur. Foto: Michael Freitag
Leben·Gesellschaft

Doktoranden aus Dresden positionieren sich gegen Rassismus

In Dresden sorgen seit Jahren immer wieder Berichte über rassistisch motivierte Angriffe auf Migranten für Schlagzeilen. Nachdem im September dieses Jahres eine junge Wissenschaftlerin betroffen war, veröffentlichten nun Doktorandinnen und Doktoranden sechs Dresdner Forschungsinstitute einen Offenen Brief. Auch in anderen Städten reagieren Akademiker auf Rassismus – zum Beispiel in Köthen, wo die Hochschule einen Aktionstag veranstaltet.

Sachsen-Euro. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Am Ende darf Sachsen aus dem Garantiefonds für die Sachsen LB 1 Milliarde Euro behalten

Am Ende blieb tatsächlich eine Milliarde Euro übrig. Eine Milliarde von 16 Milliarden. Denn so groß war ja das Risiko, das die einstige Sächsische Landesbank bis 2007 aufgebaut hatte. Bis die sächsische Regierung die Reißleine zog und die Bank verkaufte an die LBBW. Und die LBBW hat seitdem dieses Risiko-Portfolio verwaltet und Stück für Stück abgebaut. Im Herbst 2017 wurden nun die letzten Papiere verkauft.

Verdorrte Wiese vorm Neuen Rathaus. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Grüne legen Aktionsplan Klima vor und fordern die Umsetzung einer Klimaanpassungsstrategie für Sachsen

Ist Sachsen auf solche Hitzewellen eigentlich vorbereitet, wie sie Europa im Jahr 2018 in Atem hielten? Nicht wirklich, finden die Grünen im Sächsischen Landtag, nachdem sie eine sehr ausführliche Antwort von Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) bekommen haben. Denn das Problem der Landesregierung ist: Sie hat einfach keine Zahlen. Und sie bemüht sich auch nicht darum, welche zu bekommen.

Das zerstörte Auto des Linken-Politikers. Foto: Sören Pellmann
Leben·Gesellschaft

Brandanschlag vermutet: Auto von Linke-Politiker Sören Pellmann in der Nacht zu Samstag zerstört

Eigentlich sollte es ein Tag werden, an dem die antirassistische Großdemonstration "Unteilbar" in Berlin im Mittelpunkt steht. Aus Leipzig wollte unter anderem der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann anreisen. Doch in der Nacht verübten Unbekannte nach seinen Angaben einen Brandanschlag auf sein Wahlkreisauto. Auch in Eisenach gab es einen Vorfall: Dort zeichneten unbekannte Personen die Umrisse einer Leiche vor ein Wahlkreisbüro der Linkspartei.

Ein Großteil des im Osten erzeugten Stroms wird in die südlichen Bundesländer exportiert. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Das Thema Akzeptanz interessiert die Netzbetreiber in Sachsen augenscheinlich nicht

Da kann Uwe Hitschfeld in Leipzig predigen und mahnen – die Botschaft dringt einfach nicht durch. Nicht in der Politik und schon gar nicht in den Konzernzentralen. Augenscheinlich haben sich viele Konzerne seit Jahrzehnten daran gewöhnt, dass Politiker springen, wenn man pfeift, und die Bürger bitteschön nicht im Weg herumstehen sollen. Und natürlich betrifft das auch den Netzausbau in Sachsen. Alles ist beim Alten, kann Gerd Lippold nun feststellen.

Eine Straßenbahn voller Quengelknöpfe ... Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

OBM legt einen dicken Vorschlag zur Dämpfung der Fahrpreissteigerungen bei den LVB vor

Als der Stadtrat sich mit den sechs Mobilitätsszenarien für die Zeit bis 2030 beschäftigte, tauchte auch das Thema der Fahrpreiserhöhungen wie Kai aus der Kiste auf: 3,5 Prozent Preissteigerung jedes Jahr, das war für die Mehrzahl der Stadträte nicht mehr akzeptabel. Ganz kurz drohte sogar ein echtes, vom Stadtrat beschlossenes Fahrpreismoratorium. Das hätte nicht nur den OBM in Schwierigkeiten gebracht.

Franziska Wilhelm: Die schönsten Abgründe des Alltags. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Franziska Wilhelms Survivaltexte: Die schönsten Abgründe des Alltags

Sie ist das Sternchen im Schkeuditzer Kreuz, die kleine Kesse, die bis jetzt ein bisschen im Schatten der fünf Jungs stand, die das Schkeuditzer Kreuz zu einer durchaus über Leipzig und Schkeuditz hinaus wahrgenommenen Lesebühne gemacht haben. Und für zwei von ihnen gibt es in Franziska Wilhelms Buch auch freundliche Anspielungen. Für einen gleich im Titel.

Pro Chemnitz und AfD gemeinsam am 1. September 2018 in Chemnitz. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Hatespeech im Gerichtssaal: Rechtsanwaltskammer ermittelt gegen Martin Kohlmann

Die Sächsische Rechtsanwaltskammer hat ein berufsrechtliches Verfahren gegen den Chemnitzer Rechtsanwalt Martin Kohlmann eingeleitet. Der Pro-Chemnitz-Politiker hatte in seinem Plädoyer im Prozess gegen Mitglieder der „Gruppe Freital“ versucht, die Richter verbal einzuschüchtern. Weiterhin beschäftigt sich die Kammer mit Äußerungen des Juristen während der Neonazi-Kundgebung am 27. August vor dem Karl-Marx-Monument in Chemnitz.

Abgeerntetes Feld bei Wiederau. Foto: Michael Freitag
Wirtschaft·Metropolregion

Fehlender Regen kostet 2018 rund 15 Prozent der Ernte

Die Ernte ist nun langsam eingefahren. Eigentlich fehlen nur noch die Zuckerrüben. Aber jetzt können auch Sachsens Statistiker so langsam sagen, wie hoch die Einbußen in der Landwirtschaft durch die monatelang anhaltende Dürre sind. Und Sachsen ist ja noch nicht aus dem Schneider. Die Grundwasservorräte fürs nächste Jahr sind noch längst nicht wieder aufgefüllt.

Katja Meier (Grüne). Foto: Juliane Mostertz
Politik·Sachsen

Auch in Sachsen besetzen Frauen nur 25 Prozent der Führungspositionen

Die „Hans-Bremse“ funktioniert. Nicht nur in den Bundesministerien, auch in den Behörden des Freistaats Sachsen. Etwas, was jetzt die Grünen-Fraktion im Landtag thematisiert. Denn Katja Meier hat nachgefragt. Und die Zahlen dazu bekam sie von Gleichstellungsministerin Petra Köpping. Auch in Dresden sorgen die Hänse dafür, dass Hänse bei Beförderungen bevorzugt werden.

Abfalltonnen zur Abholung am Straßenrand. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Verbraucher

Teurer Müll, kostenintensive Straßenreinigung und keine Elektrokleingeräte mehr in die Gelbe Tonne

Alles wird teurer. Auch die Abfallentsorgung. Am 22. November wird die Ratsversammlung über die Neufassungen der Satzungen zur Abfallwirtschaft und zur Straßenreinigung am 1. Januar 2019 entscheiden. Und das kurze Fazit: Die Kosten und die Abfallmengen der Abfallentsorgung erhöhen sich und die Leerungen sowie die Behälteranzahl steigen. Also wird’s ab 2019 wieder ein bisschen teurer.

Mely Kiyak: Haltung. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Haltung: Mely Kiyaks eindringlicher Essay gegen das Lautsein

Ein wenig liest sich der Essay von Mely Kiyak wie ein Kontra zu Anja Reschkes „Haltung zeigen!“. Auch wenn er so bestimmt nicht gemeint war. Eher geht es um eine ganze Menge anderer Kollegen aus der Medienwelt, die uns nun seit zwei, drei Jahren die Ohren zuflöten mit der Mahnung, wir möchten jetzt Haltung zeigen, und uns also irgendwie öffentlich dem menschenfeindlichen Gezeter entgegenstellen oder so. Und dann machen sie doch in ihrem alten Quark weiter.

Lok-Trainer Björn Joppe und Abwehrspieler Patrick Wolf vor dem Pokalspiel gegen den Hainsberger SV. Foto: Screen Heimspiel TV
Sport·Fußball

Video Pressekonferenz mit Trainer Björn Joppe: Stand der Dinge beim 1. FC Lok Leipzig vor dem Pokalspiel

VideoNoch steht die Lokomotive nicht wieder wirklich fest im Gleis, auch an Fahrt fehlt es bislang. Doch erste Rauchzeichen gab es bereits. Nach dem Trainerwechsel von Heiko Scholz zum derzeitigen Interim Björn Joppe haben die Probstheidaer zumindest die vorherige Talfahrt immer tiefer in den Regionalligakeller gestoppt. Mit dem Auswärtssieg (2:0) gegen Budissa Bautzen endete am 6. Oktober die Sieglosserie. Nun steht die 3. Runde im sächsischen Landespokal vor der Tür, nachdem der Hainsberger SV das Heimrecht an die Leipziger aus Gründen der Durchführbarkeit abtrat.

Horst Riedel. Foto: Archiv Pro Leipzig
Leben·Gesellschaft

Trauer um den Stadtchronisten Horst Riedel

Am Sonntag, den 7. Oktober 2018, verstarb im Alter von 84 Jahren der Pädagoge und Leipziger Chronist Horst Riedel. Riedel ist vielen Leipzigern und Historikern bekannt als Autor des „Stadtlexikon Leipzig von A bis Z“, herausgegeben vom Verein Pro Leipzig. Das Nachschlagewerk – in Fachkreisen bereits liebevoll „der Riedel“ genannt – reflektiert erstmals umfassend und nahezu vollständig die Entwicklung und Gegenwart Leipzigs mit über 2.400 Begriffen aus Wirtschaft, Verkehr, Bildung, Wissenschaft, Wohnungs- und Siedlungsbau, Militär, Gemeinwesen und Volkskunde.

Christian Wolff (beim Brückenfest 2018). Foto: Michael Freitag
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Gaulands Klärung

Alexander Gauland, Bundessprecher der AfD, hat am vergangenen Samstag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)“ einen Gastbeitrag geschrieben: „Warum muss es Populismus sein?“. Was in diesem zu lesen ist, kann niemanden überraschen: Das gesellschaftliche Leben wird beherrscht und bestimmt von abgehobenen, Englisch sprechenden, in Großstädten lebenden, global vernetzten Eliten in Medien, Parteien, Universitäten, Unternehmen, NGOs.

Kleingartenidylle - ohne Nazis. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Sachsens Rechtsextreme treffen sich immer öfter in Schrebers grüner Idylle

Seit geraumer Zeit thematisieren die Fraktionen im sächsischen Landtag die Tatsache, dass sich Rechtsextreme in Sachsen gehäuft in diversen Lokalen in Städten und Dörfern zu Rechtsrockkonzerten, „Schulungen“ und anderen derartigen Veranstaltungen treffen. Und da sie an einigen Orten mittlerweile zu viel Druck und Aufmerksamkeit bekommen, weichen sie öfter in Kleingärten aus, wie nun eine Anfrage der Grünen ergab.

LVB-Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Stadt sieht keinen Spielraum für die Reduzierung des Preises der Leipzig-Pass-Mobilcard

Als die Leipzig Pass Mobil Card 2009 eingeführt wurde, kostete sie 26 Euro und passte gerade so mit Ach und Krach in das Budget von Hartz-IV-Beziehern und etwa 30.000 anderen Leipzigern, die aufgrund ihres Einkommens berechtigt waren, dieses Sozialticket der LVB in Anspruch zu nehmen. Seither aber stieg der Preis für das Ticket auf 35 Euro. Eine Petition wollte jetzt wieder eine deutliche Absenkung erreichen. Und wird wohl scheitern.

Leipziger Auenwald. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Wenn eine Fledermaus die Vernichtung eines wertvollen Waldes stoppen muss

Wenn es um große Konflikte in unserer Gesellschaft geht, tauchen unsere gewählten Politiker nur zu gerne weg. Sie werden zu wuschelweichen Frotteehandtüchern, tun so, als stünde nichts in ihrer Macht, irgendwo gibt es irgendwelche Verträge oder privatwirtschaftlichen Rechte. Und dann müssen Umweltvereine um drei Ecken klagen, weil vom Aussterben bedrohte Tierarten wenigstens ein einklagbares Gut sind. So wie im Hambacher Forst.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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