Jahr: 2017

Der Rest des einstigen Springbrunnens auf der Petersstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Soll der Burgplatz wieder leuchten und wer sprudelt künftig in der Petersstraße?

Die 1990er Jahre waren schon sehr experimentell. Gerade in der Gestaltung von Plätzen und Straßen wurde so einiges ausprobiert, worüber die Leipziger selbst nur verwundert den Kopf schüttelten. Das berühmteste Beispiel sind ja die legendären Milchtöpfe auf dem Augustusplatz. Aber zwei dieser Experimente verschwinden jetzt aus dem Straßenbild. Der CDU-Stadtrat Ansbert Maciejewski hatte nachgefragt.

Fast schon ländlich: Lindenthal im Leipziger Norden. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Leipzigs Wohnungsmarkt ist der Deckel fürs prophezeite Bevölkerungswachstum

Nun wird einiges klarer. Wenn Politiker noch lamentieren und handeln wie die Pferdehändler und glauben, sie könnten wichtige Entscheidungen einfach in eine Billigpackung verwandeln, handeln die Bürger. Müssen sie auch. Sie haben überhaupt keine Zeit, auf die von Ignoranz blockierter Politiker zu warten. Sie packen ihre Sachen und gestalten ihr Leben. Der neue Quartalsbericht zeigt, was da 2016 in Leipzig passiert ist.

Timo Brunke: 10 Minuten Dings. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Lauter 10-Minuten-Dinger, die Kinder zum Denken, Fabulieren und Ausprobieren anregen

Wenn Bücher sich gut verkaufen, dann machen sich Verlage irgendwann Gedanken, ob es die Titel dann auch mal in etwas preiswerteren Paperbacks gibt. Sogar Kinderbuchverlage. Einen Erfolgstitel aus dem Jahr 2013 hat jetzt auch der Klett Kinderbuchverlag als Paperback aufgelegt. Für Jungen und Mädchen, die so eine Ahnung haben, dass das Leben vor allem aus lauter guten Geschichten besteht.

Polizeisprecher Andreas Loepki. Foto: Lucas Böhme
Leben·Gesellschaft

Interview mit Polizeisprecher Andreas Loepki: „Die Verantwortung für friedliche Verhältnisse liegt nicht allein auf den Schultern der Polizei“

Ein am Montagvormittag veröffentlichtes Statement der Polizeidirektion Leipzig im Vorfeld der Neonazidemo am 18. März hat in den sozialen Medien viel Zustimmung erfahren, aber auch Kritik hervorgerufen. Potentielle Gegendemonstranten würden eingeschüchtert werden, lautete ein Vorwurf. Ein weiterer: Die Polizei verbreite ein Klima der Angst. Pressesprecher Andreas Loepki hat der L-IZ einige Nachfragen zu diesem Thema beantwortet.

Das Alte Rathaus im Regen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Antragsdauerlauf zur Sanierung des Alten Rathauses endet wohl im Mai

Es geht noch nicht gleich los. Erst 2018/2019 soll das Alte Rathaus endlich für 2 Millionen Euro wieder äußerlich hergerichtet werden. Der Stadtrat hatte das mehrfach gefordert. Am Montag, 13. März, hatte die Verwaltung gemeldet, dass auch die Fördermittel dafür akquiriert sind. Im Mai soll der Sanierungsbeschluss in den Stadtrat.

Prof. Holger Müller. Foto: HTWK
Bildung·Forschung

Ist das schon Industrie 4.0 oder ist wieder mal der Roboter Vater des Gedankens?

Da entwickelt sich was. In kleinen Schritten. Zumindest hat Prof. Holger Müller das Gefühl. Er ist Professor für Supply Chain Management an der der HTWK Leipzig, also so etwas wie Professor für Beschaffungsketten in der Wirtschaft. Es könnte durchaus ein Teil von „Industrie 4.0“ sein: die zunehmende Nutzung von intelligenten Systemen im Einkauf. Aber die meisten Unternehmen sind da nicht ganz so euphorisch.

Nachts wurden die Hebeseile zur Bergung des Fragments montiert. Foto: Dr. Dietrich Raue/ Universität Leipzig
Bildung·Forschung

Leipziger Ägyptologe hofft noch auf weitere Fragmente des Kolosses von Heliopolis

Es ist der Fund seines Lebens. Anfangs ging es nur um die Ermittlung von ein paar historischen Umfassungsmauern. Aber dann stieß das Grabungsteam um Dr. Dietrich Raue und Dr. Aiman Ashmawy vom Ägyptischen Antikenministerium im Kairoer Tempelbezirk Heliopolis auf mehr, als sie erwartet haben. Und seit ein paar Tagen macht der jüngste Fund von sich Reden: eine riesige Statue, die wohl den legendären Pharao Ramses II. darstellt.

Wo landen nur all die Gutachten? Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wofür gibt Leipzigs Verwaltung eigentlich jedes Jahr 8 Millionen Euro an Gutachterkosten aus?

Während der Beratungen zum Leipziger Doppelhaushalt 2017/2018 war es die Linksfraktion, die die ausufernden Kosten für externe Gutachter kritisierte und eine Absenkung der für beauftragte Gutachten vorgesehenen Summe um 2 Millionen Euro beantragte. Ein Antrag, der am Ende nicht durchkam, aber die Grünen jetzt auf den Gedanken brachte, mal nachzufragen: Wofür braucht das Rathaus derart viele Gutachten?

Polizisten bei einer Einkesselung. Foto: L-IZ
Politik·Sachsen

Kommt heute die Kennzeichnungspflicht für sächsische Polizisten?

Es ist ein Uraltthema der sächsischen Politik: die Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte. Am heutigen Mittwoch, 15. März, stimmt der Sächsische Landtag darüber ab. Es ist der Gesetzentwurf der Grünen, der zur Abstimmung kommt. Denn – man vergisst es ja so leicht – Polizisten sind auch nur Menschen. Und deshalb fehlbar.

Die Polizei als Feuerwehr und selbst teils fassungslos. Foto: Alexander Böhm
Leben·Gesellschaft

Vor der Nazidemo am 18. März: „Die Polizei baut ein Klima der Angst auf“

Der Ton wird rauer im Vorfeld des Demogeschehens am 18. März: Nachdem die Neonazikameradschaft „Brigade Halle“ mit einer Handgranate symbolisch im Netz drohte und Antifa-Aktivisten zur Gewalt gegen die Polizei aufgerufen hatten, ging diese selbst in die Offensive. Dabei nahm die Behörde vor allem die Gegendemonstranten ins Visier. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ reagierte mit einem Offenen Brief. Eine umfangreiche Anfrage der L-IZ blieb seitens der Polizei noch unbeantwortet.

Wer zündelt denn da? Im Vorfeld des 18. März 2017. Foto (vom 12.12.2015): L-IZ.de
Politik·Engagement

18. März in Leipzig? Dona Nobis Pacem

Liebe Juliane, liebe Irena (Ladies first), lieber Jürgen, lieber Alexander, lieber Christian, lieber Andreas und lieber Bernd. Und vor allem: liebe Alle, die Ihr am 18. März friedlich gegen Rassismus, nationale Beschränktheit und Hass auf die Straße gehen werdet, weil Ihr Euch von niemandem im Vorfeld habt Angst machen lassen. Doch beginnen möchte ich mit Euch, Alexander und Christian. Denn wenn das Beste immer am Schluss kommt, muss auch irgendwer den Anfang machen.

Der Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons und das neue Programm des Gewandhauses. Foto: Alexander Böhm
Kultur·Musik

„Das ist ein sehr emotionaler Moment“: Andris Nelsons stellt Leipziger Antrittsspielzeit vor

Der designierte Gewandhauskapellmeister hat am Montag seine erste Spielzeit in der Messestadt vorgestellt. Eingerahmt in die Feierlichkeiten anlässlich des 275. Gewandhausgeburtstags wird Andris Nelsons am 22. Februar den vakanten Posten übernehmen. Insgesamt stehen in der Saison 2017/2018 69 Große Konzerte auf dem Spielplan. Das musikalische Repertoire reicht wie üblich vom Barock bis zur Gegenwart.

Der VNG-Vorstand: Bodo Rodestock, Ulf Heitmüller und Hans-Joachim Polk (v.l.). Foto: VNG
Wirtschaft·Leipzig

VNG-Gruppe schafft 2016 wieder ein Plus von 40 Millionen Euro

Am Montag, 13. März, hat die Verbundnetz Gas AG ihr Jahresergebnis für das Jahr 2016 vorgestellt. Ein recht turbulentes Jahr. Denn es gab nicht nur einen Wechsel im Vorstand – auch der Konzernumbau hat begonnen. Das Jahr 2015 war noch mit einem satten Minus von 53 Millionen Euro über die Bühne gegangen. Von „Neuausrichtung“ spricht Bodo Rodestock.

Der Huygensplatz in Möckern. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Jetzt werden Geschichten und Wünsche für eine grüne Georg-Schumann-Straße gesammelt

Selbst Leipzigs Stadtverwaltung war jahrelang ratlos, was man mit den großen alten Magistralen anstellen sollte. Und wie man die Anwohner für so eine elend lange Straße begeistern könnte. Geht das überhaupt? Können Magistralen wie die Georg-Schumann-Straße eine eigene Identität entwickeln? Das ist ein Thema, mit dem sich die Gruppe Liminale Räume (LMN) beschäftigt. Liminal? Ist die Straße vielleicht krank?

Innenminister Markus Ulbig. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Sachsen

Innenminister Ulbig hätte seine Personalentscheidung nach der Pannenserie von Chemnitz wohl besser gestoppt

Nichts, aber auch gar nichts schreckt den sächsischen Innenminister aus seinem Trott. Da geht die versuchte Festnahme eines mutmaßlichen Terroristen in Chemnitz gründlich schief. Doch nur wenige Tage später wird der verantwortliche Einsatzleiter sogar zum Dresdner Kripo-Chef befördert. Nicht für die vermasselte Verhaftung. Aber der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion findet es trotzdem seltsam.

Heiner Geißler: Kann man noch Christ sein, wenn man an Gott zweifeln muss? Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Heiner Geißlers Fragen zum Christsein in einer Welt mit einem völlig unberechenbaren Gott

Da wundert man sich, dass in erstaunlich vielen Schriften zur Religion immer wieder gemutmaßt wird, die Atheisten hätten irgendwie ein Problem mit dem Sinn des Lebens, ohne Gott und Glauben würde ihnen ein Halt im Leben fehlen. Und dann kommt dieser nach wie vor ungemein kluge und nachdenkliche Heiner Geißler daher, und stellt nüchtern fest: Das Problem haben eigentlich die Christen. Und es ist gar nicht neu.

Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Ein bisschen Lobbyarbeit, ein paar fröhliche Besuche aus der Heimat und eine emsig tagende Ausschussgruppe

Was treibt eigentlich unsere Landesregierung in Brüssel? Das interessiert ja nicht nur eine auf Europa gar nicht gut zu sprechende Partei wie die AfD. Aber die hat nun mal nachgefragt, was denn so im Jahr für Veranstaltungen im sächsischen Verbindungsbüro stattfinden und was das so kostet. 44.000 Euro kosteten diese Veranstaltungen im Jahr 2016. Aber die Gäste aus der Heimat sind es nicht, die für die Kosten sorgen.

Deponie Cröbern. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Sachsen

Umweltminister lässt Grüne mit Antrag auf ein besseres Abfallgesetz abblitzen

Irgendwie hatten auch die Grünen sehr viel Hoffnung auf den Wechsel an der Spitze des sächsischen Umweltministeriums gesetzt. Umweltminister Frank Kupfer war nach mehreren sehr heftigen Umweltskandalen in die Kritik geraten und wechselte 2014 lieber an die Fraktionsspitze der CDU. Sein Nachfolger im Ministeramt aber macht jetzt mit einem Rundumschlag den Grünen klar, dass sich im Ministerium gar nichts geändert hat.

Sachsen-Fahne im Sonnenschein. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

9 Millionen Euro für eine Zuckerkampagne für den Freistaat

Am Ende sieht alles gleich aus. Alles eine Machart. Die Welt verwandelt sich in ein Märchenland. Die Realität verschwindet einfach. So wie im Werbe-Clip „Being here – a winter story“, mit dem die Werbekampagne „So geht sächsisch“ für Winterurlaub in Sachsen wirbt. Der Clip bekam jetzt einen Preis auf der Tourismusmesse ITB in Berlin: einen silbernen.

Thomas Fabian mit einem Zahlenregen im Stadtrat zum Thema Kitaplätze. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagte: Wie ist eigentlich der Stand bei den Kita-Plätzen in Leipzig? + Video

Seit Jahren ein Dauerbrenner - Betreuungsplätze für die kleinsten Leipziger. Für die Eltern, die in der wachsenden Stadt einen Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen und im Ratssaal. Die Linksfraktion hatte am 8. März das Thema wieder auf dem Schirm und fragte nach: Wie sieht es mit Krippen- und Kitplätzen in Leipzig aus? Wo genau fehlen noch welche und wie ist die Betreuungssituation? Wissen wollte die Fraktion auch, wie viele Kinder von Geflüchteten sich nunmehr in Betreuung befinden. Thomas Fabian antwortete mit einem regelrechten Zahlengewitter.

Dana Menzel: Diebe im Dunkeln. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Der unerwartete Bestseller einer 14-jährigen Autorin

Es war ein Experiment, auf das sich der Lychatz Verlag da im vergangenen Jahr eingelassen hat: Er nahm ein echtes Jugendbuch ins Programm. Geschrieben von einer 14-jährigen Autorin, was nicht allzu oft passiert. Hätte ja auch schiefgehen können. Doch zur Leipziger Buchmesse liegt das Buch nun schon in der dritten Auflage vor, erzählt Verleger Sven Lychatz. Die junge Autorin hat ihre jungen Leser(innen) gefunden.

Mehr Wetter bitte! Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Ulrike Gastmann fordert mehr Wetter am Frauentag

Auch wenn er schon wieder ein paar Tage vorbei ist: Im Kopf ist bei mir noch Frauentag. Jedes Jahr aufs Neue empört mich nämlich eine bisher wenig diskutierte bestehende Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern – die saisonale Verteilung der ihnen zugeeigneten Feiertage. Während die Frauen bei beißendem Märzwind in Daunenschlafsäcken nachempfundenen Jackengebirgen mit nicht selten noch zitternden Händen ihre floralen Geschenke annehmen müssen, dürfen Männer zur meist schönen Maienzeit mit freiem Oberkörper durch die arglose Landschaft marodieren.

Vor dem Leutzscher Norddamm als Kulisse steigen Robert Rode (Inter) und Tim Bunge (Chemie) zum Kopfball hoch. Foto: Jan Kaefer
Sport·Fußball

BSG Chemie vs. Inter Leipzig 0:0 – Mehr Emotionen als Torchancen

Dass torlose Fußballspiele dennoch den Puls nach oben schrauben können, zeigte am Samstag die Spitzenpartie zwischen der BSG Chemie Leipzig und dem FC International. Die hart umkämpfte Begegnung bot reichlich Emotionen, eine rote Karte - aber kaum klare Torchancen. Damit verpasste Chemie den vorläufigen Sprung an die Tabellenspitze und belauert die führenden Halberstädter weiterhin aussichtsreich von Platz 3 aus.

Mit 1.000 Menschen gegen das Patriarchat: Demo in Leipzig. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Rund 1.000 Menschen demonstrieren gegen Patriarchat und Rechtsruck

Der Feminismus steht vor schweren Zeiten, wenn Demonstrationen allein damit gefüllt werden könnten, alle sexistischen Twitter-Einträge und sonstigen diesbezüglichen Äußerungen des amtierenden US-Präsidenten vorzulesen. Das Bündnis „Feministische Kämpfe in die Offensive“ hat am Samstagnachmittag einen anderen Weg gewählt und in eher theoretisch angelegten Redebeiträgen unter anderem die Neue Rechte, den Kommunismus und die Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen thematisiert. Etwa 1.000 Menschen sind dem Aufruf zur Demonstration gefolgt.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Arbeitsmarktreformen haben milliardenschwere Einbußen bei der Wirtschaftsleistung bewirkt

Manchmal braucht man wirklich eine Menge Geduld, um engstirnigen Politikern beizubringen, dass Ungleichheit nicht nur Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließt, sondern auch die Wirtschaftsleistung mindert. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat dazu am 8. März einen neuen Bericht veröffentlicht: „Wie steigende Einkommensungleichheit das Wirtschaftswachstum in Deutschland beeinflusst“.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
Bildung·Leipzig bildet

Die Hürden für Kinder aus bildungsfernen Familien sind noch höher geworden

Die Bildungsempfehlung war ja in der sächsischen Politik wieder mal ein heiß debattiertes Thema. So ein schönes Randthema, über das man sich zerfetzen kann, wenn man ein Schulsystem nicht wirklich modernisieren will. Manch Politiker prophezeite ja regelrecht einen Ansturm auf die Gymnasien, wenn jetzt die Eltern ein Wörtchen mehr mitreden dürfen. Das Gegenteil ist wohl der Fall, wenn man den in der letzten Woche veröffentlichten Zahlen glauben will.

Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten, SPD im Stadtrat). Foto: L-IZ.de
Leben·Satire

Artenschutz für Leipzigs Vorzeige-Piratin

Politik ist ja so ein komisches Ding. Zumindest hierzulande, bei uns, mit dieser verflixten Demokratie, die nicht mal Demokraten so richtig verstehen. Denn da steht ja was von Volk drin, dem demos, aber dann melden sich lauter Leute zu Wort, die alle eine eigene Meinung haben. Also nicht die von Volker und auch nicht die von Donald. Nicht auszuhalten. Da kann einem schon mal die Hutschnur platzen. Auch als Großfraktion, irgendwie.

Leipzig-Hauptbahnhof mit Gleisvorfeld. Foto: Matthias Weidemann
Wirtschaft·Metropolregion

Zur Elektrifizierung der Bahnstrecken Chemnitz-Leipzig und Dresden-Görlitz ist jetzt der Bundesverkehrsminister am Zug

Am Donnerstag, 9. März, hatte die Deutsche Bahn AG zur Pressekonferenz eingeladen in ihre Räume an der Richard-Wagner-Straße, gleich vis-à-vis vom Hauptbahnhof. Man hat das Schmuckstück von hier aus immer im Blick. Und regelmäßig erzählt man hier auch, wie es weitergeht mit den Investitionen in Mitteldeutschland. Das war am Donnerstag wieder dran. Da ging es um den sächsischen Teil.

Stadträtin Juliane Nagel hält zivilen Ungehorsam für legitim. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Interview mit Juliane Nagel (Teil 2): „Verschiedene Aktionsformen können ineinandergreifen“

Am 18. März werden Neonazis in Leipzig demonstrieren – nach aktuellem Stand jedoch nicht wie geplant in Connewitz, sondern Richtung Bayerischer Bahnhof. Stadträtin Juliane Nagel (Linke) gehört zu den Anmelderinnen der Gegenkundgebungen. Im zweiten Teil des Interviews spricht sie über die „Öffentlichkeitsarbeit“ von Antifa-Aktivisten, die Legitimität bestimmter Protestformen und den Stand der Strafverfahren zum 12. Dezember 2015.

Olga Witt: Ein Leben ohne Müll. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie man den Müll aus unserem Leben entfernt und dabei immer reicher wird

Bücher zu den Problemen der Wegwerf- und Wachstumsgesellschaften haben wir an dieser Stelle schon mehrere besprochen. Selbst den meisten Ökonomen ist nicht bewusst, dass unser Wachstumsdenken vor allem eines verursacht: Berge von Müll. Und zwar nicht irgendwelchen Müll, sondern hochgiftigen, unverweslichen, nicht recyclebaren Müll. Wir müssen uns ändern. Wir dürfen es sogar. Ein richtiges Buch für alle, die raus wollen aus der Mühle.

Mario Gomez brachte die Wolfsburger bereits nach neun Minuten in Führung. Foto: RB Leipzig
Sport·Fußball

0:1 gegen Wolfsburg: RB Leipzig fehlt die Kaltschnäuzigkeit

Die Anwesenheit des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich hat RB Leipzig kein Glück gebracht: Stattdessen ließen die Rasenballer mit der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg eine gute Möglichkeit liegen, sich im Kampf um die Champions League von der Konkurrenz abzusetzen. Gomez hatte die Gäste bereits nach neun Minuten in Führung gebracht.

Matthäikirchhof mit Blick zur Rückseite der Runden Ecke. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Linksfraktion kritisiert neue Äußerungen von Burkhard Jung zu Freiheitsdenkmal und Matthäikirchhof

Im Hause LVZ kann man irgendwie nicht anders: Wenn ein Thema nach Aufregung und Streit riecht, dann wird es gehypt, bis die Zähne knirschen. So war es beim jüngsten Vorstoß der Stiftung Friedliche Revolution zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal, in dessen Kuratorium der OBM sitzt. Der auch gleich eine hübsche Idee hatte, wo man den neuen Gedächtnisort platzieren könnte: auf dem Matthäikirchhof.

Zwergmuntjak im Leipziger Zoo. Foto: Zoo Leipzig
Politik·Leipzig

Leipzigs Verwaltung wird keine Patenschaft über die Zwergmuntjaks übernehmen

Es wäre ein ganz und gar symbolischer Akt gewesen. Das war Ute Elisabeth Gabelmann, der Piratin im Leipziger Stadtrat, sehr wohl bewusst, als sie ihren Antrag stellte, der Oberbürgermeister möge die Patenschaft über die verbliebenen Muntjaks im Leipziger Zoo übernehmen. Quasi auch als Zeichen der Leipziger Widerständigkeit gegen sinnlose EU-Vorgaben. Aber davon rät das Leipziger Kulturdezernat lieber ab.

Verschwiegene Gänge. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Grüne fordern jetzt eine echte Transparenzoffensive für Leipzig

Manchmal braucht es jemanden, der den Stein einfach ins Rollen bringt. Das hat Ute Elisabeth Gabelmann getan, die für die Leipziger Piraten im Stadtrat sitzt und in der SPD-Fraktion für einigen Wirbel sorgt. Denn die Fraktion, in der sie Mitglied ist, hat als erste auf ihren Antrag zu mehr Transparenz im Stadtrat reagiert. Nun folgen die Grünen, die den Druck zur Transparenz noch erhöhen.

Neue Luppe kurz vorm Nahleauslasswerk. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Warum wartet Leipzig nicht, bis der Freistaat eine echte Potenzialanalyse für die Elsteraue vorlegt?

Es war vielleicht nicht der richtige Vorschlag, den die SPD-Fraktion in Bezug auf die Wasserzufuhr in der Nordwestaue gemacht hat. Aber die Frage traf augenscheinlich den richtigen Punkt. Denn wenn es in Sachsen kein Konzept zum Schutz der Auen gibt, kann man auch keine Mini-Projekte wie das Projekt „Lebendige Luppe“ initiieren. Es macht schlicht keinen Sinn. Auch wenn Leipzigs Umweltdezernat sich hütet, das so offen zu sagen. Es steckt ja zwischen Baum und Borke.

Die Visualisierung des CDU-Vorschlags zur Troglösung. Copyright: CDU Fraktion Leipzig
Politik·Brennpunkt

Kann man den Kraftverkehr vorm Hauptbahnhof komplett unter die Erde verlegen?

Nicht kleckern, klotzen. Mit ihrem Vorschlag, am Hauptbahnhof eine Troglösung für den Kfz-Verkehr zu bauen, hat die CDU-Fraktion im Stadtrat eine durchaus rege Diskussion darüber angeregt, wie man die Verkehrsprobleme auf dem Innenstadtring angehen könnte. Die Bandbreite der Vorschläge ist durchaus spannend für die Stadtpolitik. Die CDU setzt jetzt noch eins drauf: Warum nicht den ganzen Kfz-Verkehr vorm Hauptbahnhof unter die Erde stecken?

"Ich dachte, er geht drüber", Lok-Keeper Julien Latendresse-Levesque kassierte gegen Schönberg einen unglücklichen Gegentreffer. Foto: Jan Kaefer (Archiv)
Sport·Fußball

1. FC Lok Leipzig vs. Schönberg 0:1 – „Fußballspiele nehmen einen eigenartigen Lauf“

Zu Hause lässt der 1. FC Lok weiter Punkte liegen. Gegen den FC Schönberg bot das Team von Heiko Scholz eine durchschnittliche Leistung und verlor mit 0:1 (0:1). Bitter für Leipzig: Die Schönberger waren alles andere als gut, schossen vor 2.616 Zuschauern gerade zweimal auf das Lok-Tor und trafen mit einer abgerutschten Flanke. Lok fand sich gegen den tiefgestapelten Gegner in der Offensive zu selten zurecht und verlor erstmals seit September 2013 wieder ein Flutlichtspiel.

Nach dem Sieg in Wolfsburg, aber auch generell: gute Laune bei den Spielern von RB Leipzig. Foto: GEPA Pictures
Sport·Fußball

RB Leipzig im Kampf um die Champions League

Die Meisterschaft ist in weite Ferne gerückt. Nun liefert sich RB Leipzig mit Borussia Dortmund und Hoffenheim einen Wettkampf um die direkte Qualifikation für die Champions League. Die Ausgangslage ist ideal, auch am kommenden Spieltag: Mit dem VfL Wolfsburg kommt ein Abstiegskandidat nach Leipzig.

Frachtflieger beim Abkürzen über der Stadt. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Bürgerinitiative hat neues Petitionsverfahren zur Abschaffung der kurzen Südabkurvung gestartet

Die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ gibt nicht auf. Sie startet einen erneuten Anlauf, um mittels einer Petition die in jetziger Form und Umfang widerrechtlich beflogene kurze Südabkurvung doch noch zu kippen. Denn wo den Bürgern das Geld fehlt, um gegen steuergeldfinanzierte Rechtsanwaltskomitees anzukommen, da hilft – vielleicht – noch eine Petition. Auch wenn die erste abgeschmettert wurde.

2009 erschienen: Hagen Kunzes Büchlein über die Liebe von Clara und Robert Schumann. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wie kann man den 200. Geburtstag von Clara Schumann 2019 einfach vergessen?

Wenn Frauen in Leipzig richtig wütend werden, dann haben sie allen Grund dazu. Es sind nicht nur die Patriarchen und Machos weltweit, die dafür sorgen, dass Frauen immer wieder zurückgesetzt, benachteiligt und degradiert werden. Dieselbe Ignoranz gibt es auch in der Leipziger Stadtpolitik. Zuletzt ablesbar in einer mehr als dubiosen Vorlage des Kulturdezernats aus dem Januar. Was von den Stadträtinnen eigentlich so keine erwartet hätte.

Der Frühjahrskatalog von Seemann Henschel. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Leipziger Verlagsgruppe Seemann Henschel hat Insolvenz angemeldet

Seit Monaten schwebt das Damoklesschwert über den kleinen und mittelständischen Verlagen in Deutschland. Fast alle sind sie mit Rückforderungen der VG Wort und der VG Bild konfrontiert, die für die vergangenen Jahre all jene Gelder zurückfordern, die sie den Verlagen anteilig für die Verwertungsrechte ihrer Bücher ausgezahlt haben. Diese Gnadenlosigkeit hat nun auch einen Leipziger Vorzeigeverlag in die Insolvenz getrieben.

Den Naziaufmarsch durch Connewitz hatte bereits die Stadt gestoppt. Foto: Alexander Böhm
Leben·Gesellschaft

Neonazis dürfen am 18. März wohl nicht nach Connewitz

Die Mobilisierung gegen einen geplanten Neonaziaufmarsch in Connewitz läuft seit Wochen auf Hochtouren. Doch nun deutet sich an: Die Route wird verlegt. Stattdessen soll die Demonstration am 18. März offenbar von der Semmelweisbrücke bis zum Bayerischen Bahnhof verlaufen. Die Gegenseite ruft zu Protestkundgebungen, Sitzblockaden und körperlicher Gewalt auf.

Hübsch beklebte Bach-Straßenbahn. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Leipzigs SPD-Fraktion trägt den Wunderglauben an alternative ÖPNV-Finanzierung nicht mit

Wer einen zukunftsfähigen ÖPNV haben will, der muss ihn bezahlen. So einfach ist es eigentlich. Und so schwer. Und ganz bestimmt hätte OBM Burkhard Jung dereinst nicht erwartet, dass es die SPD-Fraktion im Stadtrat sein wird, die sagen wird: So geht es nicht! Man sichert den ÖPNV nicht mit „alternativen Finanzierungsquellen“. Und man stopft damit auch keine selbst verursachten Löcher.

Uwe Schimunek: Tödliche Zeilen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Uwe Schimuneks neuer Krimi entführt die Leser ins Leipzig des Jahres 1907

Seine Liebe zur Geschichte hat der Leipziger Krimi-Autor Uwe Schimunek schon in den Katzmann-Krimis ausgelebt, die im Jaron Verlag erschienen. 2016 startete er eine eigene historische Krimi-Reihe zu seiner Heimatstadt Leipzig. Im ersten Band – „Mörderisches Spiel in Leipzig“ – ging es um Fußball. Nun im zweiten Band bekommt es Polizeireporter Edgar Wank mit der mörderischen Seite der Buchstadt Leipzig zu tun.

Die künftige Haltestelle Baaderstraße in der Virchowstraße. Visualisierung: LVB
Politik·Brennpunkt

Die Linie 12 bekommt im Herbst eine neue Haltestelle Baaderstraße

Wenn Dirk Sikora, Bereichsleiter Infrastruktur der Leipziger Verkehrsbetriebe, über die geplanten Baumaßnahmen der LVB im Jahr 2017 berichtet, dann wird schon spürbar, dass das Straßenbahnnetz sich schon verändert. Noch wächst es nicht. Das ist aber nur eine Frage der Zeit. Aber an anderer Stelle verändert es sich, um möglicherweise einmal 180 Millionen Fahrgäste aufnehmen zu können.

Künftige LVB-Haltestelle Kolmstraße in der Holzhäuser Straße. Visualisierung: LVB
Politik·Brennpunkt

Holzhäuser Straße, Karl-Heine-Straße und spannende Umleitungen ab April in der KarLi

Nicht nur in der Prager Straße und Georg-Schwarz-Straße werden in diesem Jahr große LVB-Baustellen für Engpässe und Umleitungen im Leipziger Verkehr sorgen. In anderen Jahren der jüngeren Vergangenheit hätte eine einzige der 2017er Großbaustellen für großes Oho gesorgt. Viel zu lange haben auch die LVB viel zu wenig gebaut. Mit 25 Millionen Euro Investitionen ins Netz (die Hälfte davon als Fördermittel vom Land) erreichen die LVB eigentlich erst Normalmaß.

So soll der neue Abschnitt mit Rasengleis in der Prager Straße aussehen. Visualisierung: LVB
Politik·Brennpunkt

Ketten-Baustellen in der Prager Straße und in Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg

So viel Geld haben die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) seit dem Olympia-Sofortprogramm 2006 nicht mehr ausgeben können für ihre Bauvorhaben im Gleisnetz: 25 Millionen Euro im Jahr 2017. Das metert nicht nur, wie LVB-Geschäftsfüher Ronald Juhrs so gern sagt. Das sorgt für rauchende Köpfe. 16 große und mittlere Baustellen werden die Leipziger in diesem Jahr in Atem halten. Oder zur Verzweiflung bringen.

Jurij Koch, Thomas Leibe: Bauer Sauer hinter dem Mond. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Bauer Sauers wundersame Landung hinterm Mond

Was Jurij Koch derzeit beim Lychatz Verlag anstellt, ist ein Versuch, über die Generationen hinweg zu kommunizieren – von den (Ur-)Großeltern zu den Enkeln. Der sorbische Schriftsteller Jurij Koch ist mittlerweile längst ein gestandener 80er. Und er erzählt noch immer mit Fabulierfreude von seiner Heimat und den Menschen, die da wohnen. Auch und gerade den alten.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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