Monat: Januar 2017

Wie die Sachsen sich politische Einflussnahme vorstellen könen. Grafik: Sachsen Monitor 2016, Dimap
Politik·Sachsen

Schwindendes Vertrauen in eine Politik der medialen Boxkämpfe

Wie Politik in Deutschland und Sachsen wahrgenommen wird, hängt stark von ihrer medialen Inszenierung ab. Ist es nur eine Inszenierung, so, wie wir es derzeit nicht nur in diversen Sendeanstalten erleben, sondern auch in einstmals seriösen Zeitungen und Magazinen, die jedes kleine Hickhack emotionalisieren und politische Diskussionen aufs Niveau eines Boxkampfes reduzieren? Oder ginge es auch anders?

Das "Leipziger Montagsforum" beinhaltet diese Anleitung zum paramilitärischem Kampf. Screenshot: L-IZ.de
Politik·Brennpunkt

Vor Legida-Geburtstag: Planen rechtsextreme Unterstützer Sprengstoffanschläge?

Unterstützer der Legida-Bewegung planen in einem geheimen Internetforum möglicherweise terroristische Anschläge. In der frei zugänglichen Datensammlung von offenkundigen Neonazis finden sich Anleitungen zum bewaffneten Untergrundkampf und zur Herstellung von Sprengstoff. Darüber hinaus trugen die Nutzer massenhaft Daten zu potenziellen Anschlagszielen wie politischen Gegnern, Journalisten und Einrichtungen der Flüchtlingssozialarbeit zusammen. Auch Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz steht auf der Liste.

Kinder? Kinder ...! Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Kinder? Kinder …!

Angesichts der Unwirtlichkeit der augenblicklichen Witterung da draußen vorm Balkon hat man dann doch manchmal ausschließlich den Wunsch, „Schnell ins Warme!“ auszurufen, zu Hause zu sein, die Heizung auf Anschlag, die Schotten dicht, das behagliche Licht an. Wort, Bild, Buch, Klang dazu und vor allem: Leckt mich doch mit euren Köln-Alptraum-Szenarios, leckt mich mit Erhöhungen der Krankenkassen-Beiträge, leckt mich mit Tatort-Verrissen, leckt mich mit Extremismus-Diskussionen und Merkel-Schuldzuweisungen für Magenverkleinerungen bei der SPD. Leckt mich am besten da, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.

Könnte auch der Schleifstein von Hans im Glück gewesen sein ... Foto: Ralf Julke
Leben·Fälle & Unfälle

Ein DNA-Abgleich muss die Polizei schon frühzeitig auf die Spur der rechtsextremen Täter gebracht haben

Am Ende war es ein großes Geeier um die Einschätzung des Anschlags auf die Leipziger Wohnung von Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) am 24. November 2015. Statt die Klappe zu halten und die Polizei einfach ihre Arbeit machen zu lassen, übten sich die üblichen sächsischen Maulwürfe wieder im Ätschibätschi: Die Linken waren es! – Und sie lagen ja bekanntlich voll daneben.

Kassensturz (Symbolbild).
Wirtschaft·Metropolregion

Sachsen gehen die Selbstständigen verloren

Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin für Mittelstand, Handwerk- und Tourismus der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, hat im Sommer ein neues Thema für sich aufgemacht. Ein Thema, über das man stolpert, stutzt und sich dann fragt: Warum kümmert sich eigentlich sonst niemand drum? Ist es zu unwichtig? Oder überfordert es die übliche Politik? Denn Selbstständige haben in Sachsen eigentlich keine Lobby. Was schon erstaunt.

Eisenbahnstraße in Neustadt-Neuschönefeld. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Linke Autonome treiben die Mietpreise hoch!

Was nicht sein kann, das darf auch nicht sein. Denn wenn in der Branche das Vorurteil herumgeistert, dass die Immobilienpreise und Mieten fallen, wenn Linksautonome um die Ecke wohnen, dann muss sich das doch bestätigen lassen. Kann ja sein, dass sich der sächsische Innenminister bei der ersten Anfrage von Uwe Wurlitzer (AfD) geirrt hat. Fragt man also noch einmal.

Managementplan für den Wolf in Sachsen. Cover: Freistatt Sachsen
Wirtschaft·Metropolregion

Ablenken von einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Agrarpolitik

Leben wir in einer seltsamen Zeit? Mit seltsamen Menschen? Sieht ganz so aus. Man nehme ein paar Wölfe, ein paar Agrarminister, die zwar Traktor fahren können, von Biodiversität aber keine Ahnung haben, und heraus kommt eine wilde Wolfsjagd. Nicht nur in Sachsen. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hat sich auch schon eingemischt und nachgedacht, mit welcher hübschen Begründung man Wölfe schießen dürfte.

Bruchlandung gegen Brest. Amandine Tissier reißt Alexandra Mazzucco (HCL) mit sich zu Boden. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

HC Leipzig vs. Brest Bretagne 15:34 – “Wir müssen die Erwartungen zurückschrauben”

Die zurückliegende Woche ging den Handballerinnen des HC Leipzig mächtig an die Nieren. Der 12-Tore-Niederlage am Mittwoch gegen Oldenburg folgte am Samstag eine noch heftigere 19-Tore-Klatsche im Europapokal gegen Brest. Die Ergebnisse zeigen, dass das Team mit der derzeitigen Personalsituation an der Grenze der Wettbewerbsfähigkeit angekommen ist. "Ich glaube, wir müssen die Erwartungen endlich mal zurückschrauben und uns damit abfinden, dass andere Zeiten eingezogen sind", fordert Nationalspielerin Saskia Lang.

Begehrte Oberschule in Gohlis: die 68. in der Breitenfelder Straße. Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Das Fehlen neuer Schulen führt insbesondere in Leipzig zu immer mehr Zuweisungsärger

Das Thema wird immer brisanter: fehlende Schulen in den sächsischen Großstädten und insbesondere in Leipzig. Schon in den vergangenen Jahren machten überfüllte Klassen in einigen Leipziger Schulen von sich reden, die Verwaltung versuchte gegenzusteuern, indem Kinder in andere Schulen umgelenkt wurden. Doch immer mehr Eltern lassen sich das nicht gefallen, so das Ergebnis einer Landtagsanfrage.

Leipziger Ortsausgangsschild. Foto: Marko Hofmann
Politik·Leipzig

So wird die Einführung der Ortschaftsverfassung in den Leipziger Stadtbezirken medial wieder nur abgewürgt

So ganz unschuldig ist Leipzigs Verwaltung nicht daran, dass die Diskussion um neue Rechte für Stadtbezirksbeiräte und Ortschaftsräte in Leipzigs Medien schon wieder dem Gebell zum Opfer fällt. Sie hat den Antrag der Linksfraktion zum Thema zwar begrüßt und einen Workshop für das Frühjahr angekündigt. Aber sie hat die Gelegenheit versäumt, zu sagen, was alles möglich ist.

Eine Straßenbahn biegt am Augustusplatz in die Goethestraße ein. Foto: Michael Freitag
Wirtschaft·Mobilität

Linke und Grüne halten am Antrag zur besseren ÖPNV-Finanzierung in Leipzig fest

Es drängt auf die Tagesordnung und die Stadt Leipzig kann nicht länger ausweichen: Wenn der ÖPNV auch in der wachsenden Stadt funktionieren soll, dann muss der Ausgleichsbetrag an die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) steigen. Und zwar ab 2018 um 3 Millionen Euro. So haben es linke und grüne Fraktion gemeinsam beantragt. Und sie bleiben dabei, auch wenn die Verwaltung meint, das Geld sei gar nicht da.

Eine etwas überfallartige Begegnung mit Herrn Shark. Grafik: L-IZ
Bildung·Medien

Herr L.s Begegnung mit dem Haifisch

LeserclubWie ist das, wenn man einen Haifisch besucht? Sieht man ihn seine Beute begutachten? Die Zähne fletschen? Ist Herr L. eine Beute für den Mann, der sein Unternehmen nach dem Räuber der Meere benannt hat? Oder nur ein kleiner Fisch, dem man gnädig ein wenig Trockengebäck und ein Glas Wasser anbietet? „Aber so setzen Sie sich doch, mein lieber Herr L.!“

Marina Tenório als Penthesilea. Foto: Westflügel, Thomas Rohrer
Kultur·Theater

Penthesilea, frei nach Heinrich von Kleist getanzt und gespielt

Eigentlich gehört „Penthesilea“ von Kleist zu den Dramen, die Zuschauer besoffen machen und Schauspieler verzweifeln lassen. Schon wegen dieser ganzen bombastischen Blankverse. Aber auch dieser völlig idiotische Konflikt der Amazone Penthesilea ist zum Haareraufen. Aber irgendwie erstaunlich gegenwärtig in einer Zeit, in der die blutigen Krieger wieder aus lauter Blödheit drauflos morden.

Eine AN22 auf dem Flughafen Leipzig / Halle. Foto: Flughafen Leipzig / Halle
Politik·Region

Lärmende Uraltflieger für den Leipziger Weihnachtsfrieden

Die Weihnachtszeit war für viele Leipziger im Norden keine ruhige Zeit. Und es waren nicht die Päckchenflieger, die die Nächte besonders zermürbend machten, auch wenn es davon noch allemal genug gab. Wo private Frachtkutscher die Nacht zum Tag machen können, darf es die Bundeswehr schon lange und ließ uraltes Fluggerät aufheulen in der Nacht. Was nun wieder den Leipziger Stadtrat beschäftigen wird.

Dante, der große Kenner menschlicher Höllen. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes in Sachsen klemmt noch im Streit der Ministerien fest

In Sachsen war immer irgendetwas Anderes wichtiger. Mal war es die Autoschieberei, mal die Crystal-Dealerei, mal die Wohnungseinbrecherei. Beim Thema Prostitution und Menschenhandel hat sich die sächsische Regierung meist lieber weggeduckt, das brisante Thema nicht so ernst genommen, wie schon 2015 eine Große Anfrage der Grünen ergab. Nun scheint man sich auch mit der Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes eher schwerzutun.

Kleiner Mann - mal von oben betrachtet. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Ein berechtigter Kommentar und die Frage nach der Ursache für die um sich greifende Menschenverachtung

„Wieso zitieren Sie gerade einen reaktionären Autor wie Martenstein?“, fragte „Janine“ im Kommentar zum Artikel „Der kleine, wütende Mann und die Frage nach dem Respekt“. Eine berechtigte Frage. Die ich auch nicht abschwächen würde durch das Wörtchen „streitbar“. Das ist so ein Gummiwort wie „besorgt“. Man könnte Harald Martenstein auch als „besorgten Autor“ bezeichnen oder als respektlosen. Und damit beginnt ja die Farce.

Hermann-Josef Zoche: Der Apostel. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Ein dicker Roman über den nicht kleinzukriegenden Apostel Paulus

Es ist ein durchaus ehrgeiziges Projekt, das sich der St. Benno Verlag da vorgenommen hat mit der Sammlung von Romanen über bekannte biblische und religiöse Gestalten. Sozusagen ein thematisch gebündeltes Lesefutter für Leute, die sich gern hineinversetzen wollen in diese Gestalten: Wie war das damals wirklich? Eine ganz verzwickte Frage. Auch beim Apostel Paulus.

Der Eingang des Landgerichts Leipzig in der Harkortstrasse. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Thügida-Rassist Robert K. wegen Nötigung von Legida-Gegnern zu Geldstrafe verurteilt

In einem Berufungsprozess am Landgericht Leipzig sind zwei Teilnehmer einer Legida-Demonstration wegen Nötigung zu Geldstrafen verurteilt worden. Sie hatten nach Ansicht der Richter am 30. Januar 2015 zwei Gegendemonstranten auf dem Leipziger Augustusplatz eine Antifa-Fahne entrissen. Einer der Verurteilten bezeichnet sich selbst als Rassist und gilt als wichtiger Akteur in der Thüringer Neonaziszene.

Oldenburg hatte den HC Leipzig (Im Bild: Saskia Lang) fest im Griff. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

HC Leipzig vs. Oldenburg 24:36 – Voll auf die Zwölf

Das hat richtig geklingelt. Die Handballerinnen des HC Leipzig wurden am Mittwochabend in der heimischen Arena vom VfL Oldenburg mit Gegentoren förmlich zugepflastert. Gleich drei Dutzend bekam der ersatzgeschwächte HCL zum Jahresauftakt eingeschenkt - ganze 12 Stück mehr, als auf der Haben-Seite standen. "Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, aber Oldenburg hat verdient gewonnen", gab Tamara Bösch unumwunden zu.

Warten an der Ampel auf dem Johannisplatz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Warum gibt es in Leipzig keine Fahrradhaltestangen an Ampeln?

Das Leipziger Jugendparlament erweist sich immer wieder als eine erfrischende Bereicherung für den Leipziger Stadtrat. Es kann zwar nichts beschließen, sondern über den Jugendbeirat nur Anträge an die Ratsversammlung stellen. Aber die sorgen immer wieder für frischen Wind, weil sie daran erinnern, dass das Leben in Leipzig auch aus ganz simplen Alltagsärgerlichkeiten besteht.

Soziale Nähe herstellen durch konzentriertes Erzählen. Foto: MPI CBS
Leben·Gesundheit

Leipziger Forscher suchen wirksame Methoden gegen unsere soziale Einsamkeit

Was man nicht mehr so ganz selbstverständlich hinbekommt in seinem stressgeplagten Leben, das könnte man ja mit ein paar mentalen Übungen wieder einbauen. Das finden zumindest die Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS). Denn die heutige Vereinsamung hat ihren Preis. Wir leiden auch psychisch unter fehlenden menschlichen Kontakten.

Pflanzaktion an der Könneritzstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Für ganze Mobilitätsstationen in der Könneritzstraße reicht das Geld nicht, deswegen gibt’s erst mal kleine

Im Herbst wurde die umgebaute Könneritzstraße wieder dem Verkehr übergeben. Irgendwie war sie fertig. Aber irgendwie fehlte auch noch etwas. Das kritisierten die Grünen. „Ärgerlich ist nur, dass zunächst auch einige Chancen vertan wurden: So werden die geplanten Mobilitätsstationen an Industrie- und Holbeinstraße zunächst nicht eingerichtet, weil sich LVB und Stadt nicht einigen konnten“, merkte Daniel von der Heide, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, an.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Amerikanische Ratingagenturen haben europäische Staaten spürbar schlechter bewertet

Es gibt tatsächlich eine Menge Menschen, die glauben, Märkte wären etwas Rationales, Investoren würden mit klugem mathematischem Kalkül vorgehen und Ratingagenturen wären unabhängige Schiedsrichter. Dabei ist all das, was dem staunenden Michel als klug organisierter Markt verkauft wird, voller Eigeninteressen und folgenreicher Machtspiele. Ein Thema, mit dem sich eine Studie des IWH beschäftigt hat.

Der Terror ist kein Naturereignis. Foto: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Terror hat tiefe Ursachen, aber die ignorieren wir immer wieder

Terroristenjäger sind dumm. Das wird einem dieser Tage wieder bewusst, in denen der Bundesinnenminister den bayerischen Obergrenzer mit Vorschlägen für noch härtere Maßnahmen gegen Terroristen ... sorry: Flüchtlinge zu übertrumpfen versucht. Beide Herren werfen einfach das eine mit dem anderen zusammen. Fertig das Bollwerk. Und es wird nichts nützen.

Fahndungsbilder (verfremdet). LKA Sachsen
Leben·Fälle & Unfälle

Marcus M. gefasst? Medien melden Verhaftung von Leipzigs Ex-„Hells Angels“-Chef

Die zuletzt international ausgedehnte Fahndung nach Marcus M. ist offenbar abgeschlossen. Zwar gab es noch keine Bestätigung durch das Landeskriminalamt Sachsen oder das zuletzt federführende Bundeskriminalamt, doch in Österreich berichtete heute die Nachrichtenplattform „Heute“ von einem Polizeieinsatz in Wien. Dem Medium zufolge soll dabei eine Spezialeinheit gegen 11 Uhr ein örtliches „Hells Angels“-Clubhaus in der Siebenbrunnengasse 11 im Stadtteil Margareten gestürmt haben. Dabei hätte sich Marcus M. widerstandslos festnehmen lassen.

Ein Euro aus dem fernen Jahr 2008. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Kein weiterer Euro mehr für den Garantiefonds der Sachsen LB

Was war eigentlich das Spannende an der kleinen Meldung des Sächsischen Finanzministeriums am 2. Januar mit dem lakonischen Titel „Zahlung aus dem Garantiefonds“? Denn spektakulär war ja die Nachricht erst einmal nicht, dass im vierten Quartal 2016 wieder „eine Zahlung aus dem Garantiefonds in Höhe von rd. 15,9 Millionen Euro geleistet“ wurde.

„Komödie wider Willen“, vor einem Jahr im fact zu sehen. Foto: Theater Fact
Kultur·Theater

Das theater.FACT verlässt die Bühne

Begonnen hat alles mit einem großen Enthusiasmus, einem Baulöwen und einem Ende. Denn am Anfang der Geschichte vom theater.FACT stand das Ende des „Poetischen Theaters“ im Beyerhaus – in der Wendezeit eine Legende und einer der Hotspots dessen, was Leipzig zum Brodeln brachte. Mit Theatermachern, die das Brodeln nicht sein lassen wollten und nach einem neuen Ort suchten, wo das Verrückte möglich war.

Ergebnisbericht der Leipziger Migrantenbefragung 2016. Cover: Stadt Leipzig
Politik·Kassensturz

Vom Ankommen, Lernen und Trittfassen in der großen Transitstadt Leipzig

Was lernt man eigentlich aus der „Migrantenbefragung“, die das Referat für Migration und Integration gemeinsam mit dem Amt für Statistik und Wahlen am Dienstag, 3. Januar, vorstellte? Immerhin die erste ihrer Art in Leipzig. Mit 1.500 Teilnehmern. So viel wusste Stojan Gugutschkow, Leiter des Referates für Migration und Integration, noch nie über seine Schützlinge.

Wie schafft man Respekt? Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Der kleine, wütende Mann und die Frage nach dem Respekt

Über Macht haben wir gerade ein wenig nachgedacht – noch nicht ganz bis zu dem Punkt, an dem es um die Frage geht: Was macht Macht eigentlich mit denen, die sie haben? Oder glauben, zu haben? Wie verändert sie diese Leute? Augenscheinlich untersucht das niemand. Ist das den Soziologen, Politologen und Psychologen zu poplig? Oder haben sie da ein Problem? Sind ihnen die Mächtigen zu gefährlich? Reden wir da über ein Tabu?

Die Arbeitsagentur Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Den Jobmarkt für ältere Arbeitsuchende hat auch Leipzig noch nicht erfunden

Irgendwie ging das Jahr 2016 ganz gut zu Ende – zumindest für Leipzigs Arbeitsagentur. „Das Jahr 2016 war für den Leipziger Arbeitsmarkt ein gutes Jahr. Es brachte der Stadt im November mit 7,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Monat überhaupt seit 1991. Und die Arbeitslosenquote im Dezember ist mit 7,9 Prozent die niedrigste in einem Dezember“, freut sich die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, Reinhilde Willems.

Einbildung eines eleganten Schiffbruchs. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Erstaunlich vertraute Töne von jungen Dichtern aus dem Ostseeraum

Der Untertitel stimmt – und führt doch erst einmal in die Irre. Denn so ein wenig erwartet man bei „Gedichten aus dem Ostseeraum“ eine Anthologie von jungen deutschen Dichtern aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Von denen hat man wirklich lange nichts gehört. Aber in diesem Fall ist das Ganze viel größer gedacht.

Präsentation der Migrantenbefragung 2016 im Rathaus. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Migranten fühlen sich in Leipzig wohl

Zum ersten Mal hat die Stadtverwaltung unter den in Leipzig lebenden Migranten eine ausführliche Befragung durchgeführt. Die am Dienstag im Rathaus vorgestellte Auswertung zeigt, dass sich die mehr als 500 Teilnehmer mehrheitlich in Leipzig wohlfühlen. Dennoch sind viele von ihnen nicht ganz zufrieden: Häufig wünschen sie sich vereinfachte Behördengänge, mehr Toleranz gegenüber Migranten und ein besseres Angebot an Arbeitsplätzen.

„GELENK“. Foto: Vitiko Schell
Veranstaltungen·Ausstellungen

Vernissage zur Ausstellung „GELENK“ am 5. Januar

Am Donnerstag, den 5. Januar 2017, 18:00 Uhr lädt Claudia Maicher, kulturpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion zur Vernissage der Ausstellung »GELENK« ein. Die Leipziger Nachwuchskünstlerin Vitiko Schell (*1994 in Stuttgart) studiert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. In der Ausstellung „GELENK“ zeichnet sie in Variationen desselben Motivs eine künstlerische Forschung über Bewegung, Erotik und Zugehörigkeit. Im Blick: ein spezielles Körperteil, das für Nähe, Wärme und Geborgenheit ebenso, wie für Entblößung, Scham und Verborgenheit steht.

Felix Axel Preißler als Peer Gynt. Foto: Schauspiel Leipzig
Kultur·Theater

„Peer Gynt“-Premiere im Schauspiel am 28. Januar

Der Kerl war ein Widerspruch. Schon immer. Ein Aufschneider, der seine brave bürgerliche Umwelt nicht ernst nimmt. Und nicht vorsorgt, indem er seine materiellen Verhältnisse klärt. Logisch, dass dieser Peer Gynt schon bei seinen ersten Auftritten für Verstörungen sorgte. Man kommt doch nicht weit, wenn man nicht erst mal für Sicherheit sorgt, oder? Gute Frage für den 28. Januar. Dann ist Premiere im Schauspiel.

Fahndungsbilder (verfremdet). LKA Sachsen
Leben·Fälle & Unfälle

Gesucht wird Ex-„Hells Angel“-President Marcus M.: Panne oder rechtsstaatliches Verfahren?

Mal wieder steht die Staatsanwaltschaft Leipzig in der Kritik. Am 13. Juli 2016 mussten die Ermittlungsbehörden den einstigen Chef der „Hells Angels“ Leipzig aus der Untersuchungshaft entlassen, da sich offenbar kein Tatvorwurf gegen ihn ergab, um ihn länger festzuhalten. Nun fahndet man öffentlich nach Marcus „Matze“ M. wegen der Schüsse, welche es beim Aufeinandertreffen von „Hells Angels“ und den „United Tribuns“ am 25. Juni 2016 gegen 15 Uhr gab. Der Vorwurf nach der Erschießung eines United-Tribuns-Mitgliedes an der Eisenbahnstraße, Ecke Neustädter Straße lautet nun „gemeinschaftlicher Mord“ – Marcus M. gilt wieder als tatverdächtig.

Der Eine da vorn und die Anderen da hinten. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Geld, Macht und die medial inszenierte Schlagseite von Politik

„Geld verdirbt den Charakter“, heißt es immer wieder. Das mag zutreffen. Gerade bei Leuten, die mit irrwitzigen Summen jonglieren und „Tschakka!“ brüllen, wenn sie wieder eine Wette auf abstürzende Aktienkurse oder bröckelnde Staatsanleihen gewonnen haben. Aber dahinter steckt noch etwas anderes. Denn Geld ist geronnene Macht. Es ist die Verführung der Macht, die den Charakter verbiegt: die Lust, andere Menschen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.

Etta Streicher in „Rabe. Chronik eines Halunken“. Foto: Thilo Neubacher
Kultur·Theater

Ein Rabenspiel im Westflügel Leipzig

Das Jahr beginnt und es wird wieder gespielt. Die Theater holen ihren hübschesten Kostüme und mutigsten Spieler aus der Requisite und probieren es wieder, das Leipziger Publikum für ein paar schräge Gedanken zu erwärmen. Raus aus dem einlullenden Gleichmaß der Feiertage, rein ins finstere Vergnügen. Schnee ist auch gefallen. Zeit für den Raben.

Kirche in Portitz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wie die Leipziger Debatte über Ortschaftsräte und Stadtbezirksbeiräte schon wieder ins alte „Nee, nee, nee“ verfällt

Wie viel Mitbestimmung darf’s denn sein? Das ist die eigentliche Frage, die in der Debatte um die Zukunft der Ortschaftsräte und der Stadtbezirksbeiräte geklärt werden muss. Das soll 2017 diskutiert werden. Aber wie das so ist – manche können es nicht abwarten und klopfen schon mal Pflöcke ins Eis. Wie am 30. Dezember die LVZ: „Linke wollen die Ortschaftsverfassung auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnen“. Was zu diesem Zeitpunkt nun wirklich nicht mehr neu war. Den Antrag hat die Linke schon 2015 gestellt.

Ein Morgen ohne Streuselkuchen. Grafik: L-IZ
Bildung·Medien

Was haben Sie nur angerichtet, Herr L.!

LeserclubDabei wusste doch Herr L. nur zu gut, dass in drei Monaten kein Mensch mehr über die Panama-Papers reden würde. Das Thema würde einfach nur abmoderiert werden. Ein neuer Skandal würde die Leute beschäftigen. Panama? Nie gehört. Liegt das in Afrika? „Morgen, Herr L.“, knarrte eine Stimme am Telefon, als L. abnahm. Kannte er die?

Historische Spielszene aus dem Pokalfinale des VfB Leipzig gegen Schalke 04 im Berliner Olympiastadion. Quelle: privat
Sport·Fußball

80 Jahre Sensation: Leipziger Außenseiter-Truppe gewinnt den Tschammer-Pokal

5.291 Vereinsmannschaften hatten im Jahr 1936 versucht, den Tschammer-Pokal zu gewinnen. Dem VfB Leipzig, dem ersten deutschen Fußballmeister, war es sensationellerweise mit einem Endspielsieg gegen den FC Schalke 04, der damals besten deutschen Vereinsmannschaft, gelungen. Der VfB, zu der Zeit gerade mal fünftbeste Mannschaft in Sachsen, räumte fünf Gaumeister aus dem Weg und schlug am 3. Januar 1937 den Deutschen Meister von 1934 und 1935. Ein Gedenken an diese Leistung gibt es in der Stadt nicht.

Ragna Schirmer. Foto: Mathias Bothor
Veranstaltungen·Bühne

Traditionelles Neujahrskonzert in der Denkmalschmiede Höfgen

Die Kunst der Nuance, die Liebe zum Detail sowie der Anreiz, bekannte und weniger bekannte Kompositionen neu zu entdecken und in moderne Zusammenhänge zu stellen, zeichnen Ragna Schirmer aus. Am 8. Januar, 17:00 Uhr ist die herausragende Pianistin in der Denkmalschmiede Höfgen zu Gast mit den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach.

Damit Sie nicht abgelenkt werden: Eine schöne Tasse Tee. Foto: L-IZ
Leben·Satire

Leo Leu denkt mal über allgegenwärtige Anmachen nach

Geht es Ihnen auch so? Man geht in den Supermarkt hinein und wird immer schneller, weil einen schon in der Gemüseabteilung eine Musik empfängt, bei der sich die Nackenhaare sträuben? Heute gern auch unterbrochen von fröhöhöhölichen Jingles, in denen einem überdrehte junge Leute mit dem Verstand einer Konservendose erklären, dass heute wieder ein wunderschöner Tag ist und man doch bitte das tolle Dingsbums zum Frühstück mitnehmen soll?

Nur Mut! Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Mit Horst Köhler anfangen, die Welt zu verändern

Man freut sich ja riesig, wenn auf einmal Bündnispartner auftauchen, die man als solche nie und nimmer vermutet hätte. Horst Köhler zum Beispiel, unser ehemaliger Bundespräsident, der 2010 mit so viel Frustration aus dem Amt schied. Da erschien er wie ein stahlharter Transatlantiker, der Waffeneinsatz für wirtschaftliche Zwecke für etwas Selbstverständliches hielt. Und nun? Nun macht er Druck für eine ökologische Transformation.

Blick in den Hirnscanner Connectom. Foto: MPI CBS
Bildung·Forschung

Der Superhirnscanner Connectom kann zeigen, was er kann

Ihr großes Weihnachtsgeschenk bekamen die Forscher des Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften schon am 14. Dezember. Da konnten sie den Hirnscanner Connectom in Betrieb nehmen. Ein Gerät, mit dem sie das menschliche Gehirn beobachten können wie die Astronomen das Weltall mit dem Hubble-Teleskop. Der Scanner ist einer von drei seiner Art weltweit.

So simpel? Ganz bestimmt nicht. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Über Politikerbashing, simple Sendemuster und die fehlende Kraft für Marshallpläne

Das Schöne an diesen Jahreswechseln ist, dass manche Redaktionen endlich Zeit finden, auch einmal nachdenklichere Texte zu veröffentlichen. Wie die „Zeit“, die den Gastbeitrag „Politikverdrossenheit: Warum deutsche Politiker so unpopulär sind“ des Politologen Thomas Leif veröffentlicht hat. Der Forscher hat sich wirklich einmal die Frage gestellt, warum Politiker so verachtet werden.

Cornelia Lotter: Durch die Hölle. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Cornelia Lotters Roman über die dramatischen Folgen falscher Erinnerungen und eines schlimmen Verdachts

Mit Krimis hat sie sich einen Namen gemacht. Mit Krimis, die vor allem die Abgründe in den Mittelpunkt stellen, die im Menschen schlummern. Die Cornelia Lotter gar nicht erfinden muss. Sie machen unsere Gesellschaft zum Pulverfass. Erst recht, wenn es dabei um scheinbar selbstverständliche Dinge geht wie Vertrauen, Sicherheit und Erinnerung. Kann man Erinnerungen fälschen? Ja.

Einer, der einfach nur seinen verdammt einfachen Job macht. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Das ist schließlich dein Job!

Prosit Neujahr! Jungfräulich liegt 2017 vor uns und man möchte es fast ein bisschen in Watte packen, damit es möglichst lang seine Unschuld bewahre. Viele von uns schlagen sich bekanntlich in diesen Tagen mit guten Vorsätzen herum oder zumindest mit dem Gedanken, was man vom neuen Jahr wohl so zu erwarten hat. Vielleicht aber können wir in Anbetracht der wünschenswerten Unschuldskonservierung von Jahren einmal den Spieß herumdrehen und stattdessen fragen, was das neue Jahr von uns erwarten darf?

Silvester am Connewitzer Kreuz. Foto: Alexander Böhm
Leben·Fälle & Unfälle

Jahreswechsel in Leipzig 2016/17 + Video

Der ganz normale Wahnsinn einer Silvesternacht ist einmal wieder vorbei, gespickt mit einem Spontanversammlungsverbot und einer PARTEI-Kundgebung für Tierschutz in Connewitz, Böllern, körperlichen Auseinandersetzungen und einer Brandstiftung im Arbeitsamt in Gohlis.

Gesehen bei einem Handwerksmeister in Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Die Karriere eines Wortes zum Rettungsanker in Krisenzeiten

Es pfeift ein rauer Wind durch die Welt. Gigantische Warenströme fließen von Kontinent zu Kontinent. Nachrichten aus allen Ecken des Erdballs sind zeitgleich überall verfügbar. Und damit auch jedes grauenvolle Ereignis, das nur passieren kann. Gemütlich ist das alles nicht. Was ja unübersehbar eine Menge Leute richtig ungemütlich gemacht hat. Und wütend.

Schimpansen halten in Konflikten gegen Rivalen zusammen. Foto: Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Liran Samuni
Bildung·Forschung

Leipziger Primatenforscher auf der Spur von Krieg und Frieden

Eine nicht ganz unwichtige Frage wollten die Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig noch zum Jahresende klären: Wie entsteht eigentlich das Zusammengehörigkeitsgefühl in Primatengruppen? Warum kleben die wie Pech und Schwefel zusammen, wenn sie sich etwas Gemeinsames vornehmen – eine Prügelei zum Beispiel oder einen Krieg?

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up