Jahr: 2016

Nur systematisches Erfassen hilft, den Zündlern in Sachsen auf die Spur zu kommen. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Hinter der zunehmenden Zahl von Anti-Asyl-Aktionen in Sachsen steckt fast jedesmal ein gut geschmiertes rechtsextremes Netzwerk

Das wollte dann die Linksfraktion im Sächsischen Landtag doch so nicht stehen lassen, dieses Wegducken und Nicht-geahnt-haben-Wollen, obwohl die Handschrift der Rechtsextremen bei Anschlägen auf Asylbewerberunterkünfte und bei allen möglichen „rechtspopulistischen“ oder „islamkritischen“ Demonstrationen unübersehbar war. Also hat die Fraktion eine richtig dicke Anfrage gestellt.

Die ehemalige Deponie Möckern mit Eisenbahnbrücke und Neuer Luppe. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest beantragt die Ertüchtigung der ehemaligen Deponie Möckern zum Sportberg in der Elsteraue

Leipzigs Stadtbezirksbeiräte werden immer munterer. Vielleicht lernen sie ja auch voneinander und merken, dass man Freiräume, die der Stadtrat und die Verwaltung nicht besetzen, nutzen muss. Jetzt hat auch der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Nordwest ein Projekt angemeldet, das aus der Stadtbezirksperspektive natürlich Sinn macht: Warum wird die alte Deponie Möckern nicht nutzbar gemacht als „Ein Balkon für Leipzig“? War mal eine CDU-Idee.

Schon seit ein paar Jahren richtig blass: der Turm des Alten Rathauses. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Turm des Alten Rathauses bleibt weiter im Aufschieberitis-Modus

Wie reagiert eigentlich eine Stadtverwaltung, die nicht das richtige Geld in der Tasche hat oder das Geld nicht in der richtigen Tasche hat, auf eine Petition, die einfach fordert, es sollten die Stadtratsbeschlüsse von 2011 und 2013 nun doch mal umgesetzt werden? Nämlich die zur Sanierung des Turmes des Alten Rathauses? Vielleicht so, wie es das Kulturdezernat jetzt getan hat.

Karikatur: Schwarwel
Leben·Satire

Schwarwels Fenster zur Welt: Was die Männer nur immer haben!

Böhmermann hier, Böhmermann da, jetzt wird er auch noch bedroht? Gehört das noch zur Show oder geht es tatsächlich um ein Staatsoberhaupt mit einem - eventuell, mutmaßlich, vielleicht, volksmundlich (für Anwälte) - sehr, sehr, sehr großen Auto? Da stellt dieser notorische Antispaß und 1.800-fache Gerichtshansel doch tatsächlich eine persönliche Strafanzeige und fordert „seine“ Freunde in Deutschland zum Protest auf? Ergebnis: Personenschutz und Sendeschluss. Das nennt man doch mal eine Kanone auf einen Spatzen richten. Sind ihm tatsächlich schon die eigenen Journalisten ausgegangen, die er noch verknacken, drangsalieren und bedrohen kann?

Foto: Tom Schulze
Veranstaltungen·Bühne

Premiere am 16. April: Vampir-Musical „Dracula“ in der Musikalischen Komödie

Mit der Premiere von „Dracula“ feiert die Musikalische Komödie am Samstag, 16. April, 19 Uhr, den bekanntesten Vampir aller Zeiten. Die schaurige und zugleich schillernde Figur erweckte der irische Schriftsteller Bram Stoker gegen Ende des 19. Jahrhunderts in seinem gleichnamigen Roman zum Leben. Die auf dem Schauerroman basierende Handlung des Musicals von Frank Wildhorn ist Drama und Romanze in einem.

Foto: CH Beck
Leben·Gesellschaft

Der Philosoph und Bildungswissenschaftler Christoph Türcke warnt vor Normierungs- und Kompetenzwahn und fordert eine „Lehrerdämmerung“

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 29Es ist schon ein Dauerthema. Die „nicht gebildete“ Bildung an unseren Schulen. Abbrecher, Angsthasen, Armutszeugnisse – trotz hervorragender Noten. Gymnasien rühmen sich mit Abtiturbestehensquoten um die 100 % und alle – Schüler, Eltern, Erzeuger, Pädagogen und nicht zuletzt „die Wirtschaft“ – sind dennoch unzufrieden. Alles jammert, alles verzweifelt, alles weiß Bescheid, wie es besser sein sollte.

Engelsköpfe am Eingang erinnern an das ehemalige Kinderheim. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Erinnerung an sechs junge Opfer des NS-„Euthanasie“-Programms

Auch das Haus der Demokratie bekommt in diesem Jahr erstmals Stolpersteine vor die Tür. Am 7. Mai um 14 Uhr werden vor dem Haus der Demokratie die ersten Stolpersteine für Opfer der NS-Diktatur verlegt. Zu diesen Opfern gehören nämlich auch Kinder aus dem damaligen Kinderheim der Stadt, das sich in der Elisenstraße, der heutigen Bernhard-Göring-Straße 152, befand.

Wofür alles sanktioniert wird. Grafik: Sächsische Arbeitsagentur
Politik·Kassensturz

Sachsens Jobcenter haben die Sanktionsquote 2015 weiter nach oben geschraubt

Es hat zumindest etwas von behördlicher Kühnheit, wenn die Sächsische Arbeitsagentur jetzt vermeldet, in sächsischen Jobcentern habe man 2015 „insgesamt 74.800 Sanktionen ausgesprochen“. Und dann auch noch titelt, als wäre das aus lauter Schusselei passiert: „Die meisten Sanktionen wurden wegen verpassten Terminen ausgesprochen.“ Dass die Zahl der Sanktionen schon wieder angestiegen ist, erwähnt man dann lieber weiter unten.

Die Arbeitsagentur Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Piratin beantragt: Leipzigs Hartz-IV-Bescheide müssen endlich barrierefrei werden

Da kennt die Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten) nichts: Wenn sie Unrecht sieht, versucht sie es abzustellen. Und wenn sie merkt, dass die wuchernde deutsche Bürokratie gerade jene Menschen im Ungewissen lässt, die von dieser drangsaliert werden, dann beantragt sie, dass sich das ändert. So wie bei den „Hartz-IV-Bescheiden“ in Leipzig: Wer diese amtlichen Monster verstehen will, braucht schon ein abgeschlossenes Jura-Studium.

Raymond J. Bowman (links) und Clarence Ridgeway auf dem Balkon des Hauses Frankfurter Straße 39 (heute Jahnallee 61),18. April 1945. Foto: Robert Capa, Copyright International Center of Photography/Magnum Photos
Leben·Gesellschaft

Am 17. April werden Robert Capa und Raymond J. Bowman am und im Capa-Haus in Lindenau gewürdigt

2012 – wer erinnert sich noch? – stand die Existenz des Hauses Jahnallee 61 auf der Kippe. Ein Dachstuhlbrand hatte das schon seit Jahren leerstehende Haus an der Ecke Lützner Straße / Jahnallee noch weiter zerstört. Das Wort „Abriss“ stand im Raum. Und das bei einem Haus, das wie kein zweites in Leipzig für das Ende des Zweiten Weltkriegs steht. Denn hier entstand das berühmte Foto von Robert Capa „Der letzte Tote des Krieges“.

Yussuf Poulsen. Foto: GEPA-Pictures
Sport·Fußball

Sieg in Düsseldorf: RB Leipzig gewinnt 3:1

Etwa 45 Minuten lang sah es so aus, als könnte RB Leipzig es den Nürnbergern nachmachen und gegen ein Kellerkind patzen. Doch dann drehten Poulsen und Selke die Partie. Am Ende stand es 3:1 für die Leipziger. Fünf Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung vor dem Relegationsplatz nun sechs Punkte.

Keine Frage: Wer es eilig hat, hat ein Problem. Grafik: L-IZ
Bildung·Medien

Entgleitet Herrn L. auch diese Geschichte wie ein Fisch?

LeserclubVielleicht hat Herr L. doch den falschen Beruf ergriffen. Denkt er so. Das Herz pocht ihm bis in den Hals. Der Schweiß rinnt über die Stirn. Und trotzdem friert er in seinem zu kurzen Mäntelchen, mit dem er sich so gar nicht an die frischen Aprilwinde angepasst hat. An die Gefühlsausbrüche wütender Taxifahrer schon gar nicht.

Veranstaltungen·Gesellschaft

Workshop am 16. April: Sicher Auftreten gegen Rechts -Argumentations- und Handlungstraining

Wie reagieren, wenn im Familienkreis, im Bus, in der Mensa oder auf Arbeit diskriminierende Äußerungen fallen? Was tun, wenn behauptet wird: „Muslime passen einfach nicht zu Deutschland“? Wie reagieren, wenn ...GIDA Positionen auf der Arbeit oder bei eigenen Veranstaltungen geäußert werden? Wie reagieren, wenn Bekannte oder Arbeitskollegen eine „neu-rechten“ Zeitschrift lesen?

Blick von der Funkenburgbrücke übers nächste freizulegende Kanalstück. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Noch in diesem Jahr soll das nächste Stück Elstermühlgraben zwischen Lessingstraße und Funkenburgbrücke gebaut werden

Stück für Stück werden die alten Leipziger Mühlgräben wieder freigelegt. Auch das ist so ein echtes Leipziger Jahrhundertprojekt. Vor 60 Jahren wurden Pleiße- und Elstermühlgraben in aller Eile verrohrt, weil die Industrieabwässer aus dem Süden die Brühe schäumen und stinken ließen. Entsprechend teuer und aufwendig wird die Wiederherstellung der Wasserlandschaft. Am Elstermühlgraben geht es jetzt weiter.

Mit guten Platzierungen steht Franz Anton (vorn) und Jan Benzien die Tür nach Rio offen Foto: Sebastian Beyer
Sport·Weitere

Kanu-Slalom: Franz Anton und Jan Benzien auf Olympia-Kurs

Franz Anton und Jan Benzien erpaddelten sich eine gute Ausgangsposition für das Ticket nach Rio. Denn bei der Olympiaqualifikation der Slalom-Kanuten entscheiden die wenigsten Punkte über den Platz in der jeweiligen Bootsklasse. Mit ihren Platzierungen erreichten sie insgesamt zwei Punkte, haben aber als Weltmeister 2015 einen Bonus von zwei Punkten. Am kommenden Wochenende in Markkleeberg wollen beide die Teilnahme sichern.

Mit Kanu unterwegs im Leipziger Gewässerknoten. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Die ersten drei Leipziger Bootsverleihe haben jetzt eine Sondergenehmigung fürs Leipziger Gewässernetz beantragt

Es tut sich was im Leipziger Gewässernetz. Nachdem der Grüne-Abgeordnete Wolfram Günther bei der Landesregierung nachgefragt hatte zu den „Gewässerbezogenen Sondernutzungsgenehmigungen“ in Sachsen, war natürlich die Frage: Warum gab es eigentlich gerade in Leipzig keine? Gibt es hier Sonderregeln für Bootsverleiher? Eigentlich nicht, bestätigt Angelika Freifrau von Fritsch auf Nachfrage.

Die Branchen mit dem höchsten Fachkräftebedarf im Jahr 2016. Grafik: IHK zu Leipzig, Fachkräftemonitor
Wirtschaft·Metropolregion

Laut IHK-Fachkräftemonitor fehlen bis 2022 satte 129.000 qualifizierte Arbeitskräfte in Sachsen

Wie kommt man da nun raus? Oder ist das Problem des zunehmenden Fachkräftemangels gar keines? Oder ist die Fragestellung falsch? - Wahrscheinlich nicht. Denn mit dem „Fachkräftemonitor“ besitzt die IHK zu Leipzig seit 2014 ein Programm, mit dem sich recht zielgenau berechnen lässt, wo es künftig Fachkräfteengpässe geben wird. Und für 2022 prognostiziert das Programm 129.000 fehlende Fachkräfte in Sachsen.

Geldsäckel und Münze.
Leben·Familie & Kinder

Auch in Leipzig wächst die Zahl der Kinder in „SGB II“-Familien wieder Jahr für Jahr

In der aktuellen „Leipziger Zeitung“ (erschienen am 8. April) gehen die Autoren auf einige Facetten des prekären Lebens in Leipzig ein. Alle Seiten zu beleuchten, das schaffen sie natürlich nicht. Nach über 20 Jahren Vernebelung sind ja Armut und Ausgrenzung auch in Leipzig fast völlig in den Bereich der Nichtwahrnehmung abgedriftet. Oder abgeschoben worden, was wohl eher zutrifft. Stichwort: Kinderarmut.

Karikatur: Schwarwel
Bildung·Medien

Mal etwas über Kunstfreiheit, das Grundgesetz und einen neuen Satiriker mit Wirkung

Es ist großartig zu erleben, was für eine teils unsinnige, überpolitisierte und leider oft strunzdumme Debatte zu Jan Böhmermanns ZDF-Satire rings um ein Gedicht angeblich über Recep Tayyip Erdoğan geführt wird. In den sozialen Netzwerken so und so – hier ist noch nicht einmal das gesamte Video bekannt, da weitgehend gelöscht. Dabei gerät die Genialität des satirischen Kunstwerkes fast in den Hintergrund, auch für seinen Brötchengeber ZDF, da sich nach den weiträumigen Löschungen alle auf den Inhalt des Gedichtes konzentrieren. Doch selbst das Schmäh-Gedicht an sich ist eine Parodie und somit gesetzlich gedeckt.

Tina Dico. Foto: Mathilde Schmidt
Kultur·Musik

Eine Dänin in Leipzig: Tina Dico im WERK 2

Sie ist die Singer-Songwriterin aus Dänemark, die auch in Deutschland, nicht zuletzt wegen ihres Hits „Paper Thin“, bekannt ist. Seit 2004 solo unterwegs, hat sie 2015 ihre zehnte LP „A hándfuld danske“ veröffentlicht. Diese stellt sie u. a. am 24. April im WERK 2 vor.

Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Mehr Mut zum Public Viewing

Als schick und tiefgründig gilt heutzutage, wer sagt, dass er quasi nie fernsehe. Stattdessen wird gern mit wichtiger Miene verkündet, man hole sich höchstens und gegebenenfalls in der Mediathek was runter. Die Leute tun so, als sei das bloße Negieren eines (auch noch zu Unrecht) verpönten Mediums schon ein Qualitätskriterium an sich. Dies ist natürlich absurd, denn schließlich kann man ja in der Zeit, in der man NICHT in die Röhre guckt, auch viel Frevelhaftes leisten. Jack the Ripper z. B. hat doch gewiss nicht allzu viel ferngesehen und bekanntlich wenig Löbliches zustande gebracht.

Thomas Wüppesahl von der Bundes-AG kritischer Polizistinnen und Polizisten. Foto: Martin Bühler
Politik·Sachsen

Ein „kritischer Polizist“ über die Probleme seines Berufsstands

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 29Bürgerrechte, Polizeigewalt und Demokratieverständnis – mit diesen Themen beschäftigt sich seit 1987 die Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten. Mit ihrem Vorsitzenden Thomas Wüppesahl sprach die LZ über Leipzigs Polizeipräsidenten Bernd Merbitz, den Einsatz in Clausnitz und Ursachen für die Gewalt gegen Beamte.

Entwicklung der „politisch motivierten Kriminalität“ 2011 bis 2015. Grafik: Freistaat Sachsen, SMI
Politik·Kassensturz

Rechte und Linke sind nicht dasselbe, das ahnt so langsam auch der sächsische Innenminister

Am 6. April stellte Innenminister Markus Ulbig wieder irgend so etwas Ähnliches wie einen Jahresbericht zur politisch motivierten Kriminalität in Sachsen vor. Dabei nutzte Ulbig wieder Frames, die alles zukleistern und nichts erklären. Ein Innenminister, der lieber vernebelt als erhellt. „Besorgniserregend ist vor allem die Entwicklung der politisch motivierten Gewaltkriminalität, die im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent gestiegen ist“, sagte er zum Beispiel.

Entwicklung der Diebstahlszahlen in Leipzig 2011 bis 2015. Grafik: Polizeidirektion Leipzig
Leben·Fälle & Unfälle

Weniger Einbrüche und Diebstähle 2015 in Leipzig, dafür sank die Aufklärungsrate weiter

Da stutzten nicht nur einige politische Akteure, als in Dresden der Innenminister und in Leipzig der Polizeipräsident in dieser Woche die neuen Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung vorstellten. Wurden die Zahlen geschönt, wo doch gleichzeitig die großen Medien der Bundesrepublik über einen rapiden Anstieg der Einbruchszahlen lamentierten? Im Landkreis Nordsachsen stellte die Unabhängige Wählervereinigung gleich eine ganze Latte von Fragen.

2012 startete auch BMW ins Zeitalter der Elektroautos. Archivfoto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Sächsisches Kabinett fährt noch immer dicke Schlitten, nur der Verkehrsminister rollt schon hybrid

In einer der jüngsten Landtagsanfragen der verkehrspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Katja Meier, ging es zwar vor allem um Antriebsarten, Spritverbrauch und CO2-Ausstoß der Dienstwagenflotte der sächsischen Regierung. Aber eigentlich geht es um Statussymbole und das Selbstverständnis von Regierenden, was ihre eigene Rolle und Bedeutung betrifft. Denn Prestige bedeutet noch immer: jede Menge PS.

Aus AfD-Sicht könnte da auch ein Kernkraftwerk rumstehen. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Metropolregion

Sachsens Regierung hat noch immer kein Konzept zum Strukturwandel in der Lausitz

Am 8. April waberten ja schon die ersten Gerüchte durch den Medienwald: „Tschechen sichern sich ostdeutsches Braunkohlegeschäft“, meinte etwa das „Handelsblatt“ selbstgewiss. Im Text relativierte man dann: „Das ostdeutsche Braunkohle-Geschäft von Vattenfall geht aller Voraussicht nach an den tschechischen Versorger EPH.“ Eine offizielle Meldung von Vattenfall gibt es noch nicht. Aber jede Menge Ratlosigkeit in Sachsen.

Polizisten bei einer Legida-Demonstration. Foto: LZ
Politik·Sachsen

Sachsens Innenminister in Erklärungsnot zum Bildungsstand der Polizei

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 29Es gibt Tage, da schaut man in sein überquellendes E-Mail-Postfach und denkt: Da fehlt doch etwas. Und am Tag darauf ebenfalls. Bis einem einige – genauer: 16 – Tage später klar wird, dass da bestimmte Institutionen und Behörden offensichtlich nicht antworten wollen oder können. In diesem Fall das Sächsische Ministerium des Innern (SMI) zu einer parlamentarischen Auskunft des Innenministers in Sachsen. Dabei war die Bitte um Informationen eine einfache, und neben dem SMI eigentlich an die fünf sächsischen Polizeidirektionen in Leipzig, Chemnitz, Dresden, Görlitz und Zwickau gerichtet. Anfragen, die das SMI kurz nach dem 22. Februar 2016 einkassierte, um sie zentral zu beantworten.

Foto: Myra Maud-PR
Kultur·Musik

Würdigung einer Soul-Legende: Whitney-Houston-Tribute im Haus Leipzig

Vor ihrem zu frühen Tod tauchte die US-amerikanische Soul-Sängerin Whitey Houston nur noch mit ihrem Drogenkonsum, ihrem Ehedrama mit Rapper Bobby Brown und ihren verfehlten Auftritten in den Schlagzeilen auf. Ihre große Glanzzeit hatte sie in den Achtziger- und frühen Neunzigerjahren. Im Haus Leipzig wird ihr musikalisches Schaffen noch einmal gewürdigt.

Vignette der Loge „Balduin zur Linde“. Quelle: Stadtgeschichtliches Museum
Kultur·Ausstellungen

Ausstellungseröffnung am 29. April: „Freimaurer, Symbole und Logen“

Rätselhafte Gesten, geheimnisvolle Rituale, vernebelt vom Rauch des Mystischen und oft genug beladen mit Verschwörungstheorien von Teufelsanbetung, Klüngel und heimlicher Weltherrschaft aus dem Untergrund – spontane Gedanken beim Stichwort Freimaurer. Doch wie sieht die Realität aus? Eine Briefmarken-Ausstellung Ende April bietet Gelegenheit zur Meinungsbildung und zum persönlichen Austausch abseits aller Klischees.

Die neue Leipziger Zeitung vom 8. April: Viel von nichts. Foto: L-IZ
Bildung·Medien

Intransparente Macht, flüchtiger Reichtum und der Leidensdruck der Leipziger im prekären Unterbau

Selbst die FAZ hat sich mittlerweile intensiv mit der zunehmenden Schere zwischen Reich und Arm beschäftigt. Sogar noch vor Bekanntwerden der Panama-Affäre. Scheinbar streiten sich die Ökonomen, ob die zunehmende Ungleichheit nun gut oder kontraproduktiv für unsere Gesellschaft ist. In der neuen Ausgabe der „Leipziger Zeitung“, die am Freitag, 8. April, erschien, beschäftigen sich die Autoren mit ein paar Facetten des Problems, wie es in Leipzig sichtbar wird.

Chance für Lok durch Djamal Ziane, doch Lukas Wurster im Tor vom SSV bekommt den Ball unter Kontrolle. Foto: Bernd Scharfe
Sport·Fußball

SSV Markranstädt vs. 1. FC Lok 0:0

Auch nach 20 Spielen ist der Oberliga-Spitzenreiter noch ungeschlagen. Allerdings erlebten die Mannen von Heiko Scholz am Freitagabend in Markranstädt vor über 2.100 Zuschauern bereits die vierte Punkteteilung in diesem Jahr.

Klassischer Kalter Hund. Foto: Maike Klose
Leben·Topf & Quirl

Topf & Quirl: Kalter Hund

Man kennt ihn als Schwarzen Peter, als Kalte Schnauze oder auch als Lukullus – der Kalte Hund hat es schon bei Vielen in den Wortschatz, aber vor allem auf den Kuchenteller geschafft, und erfreut sich seit einigen Jahren größter Beliebtheit. Während die Zubereitung mal wieder denkbar einfach und rasant getätigt ist, ist der Geschmack nach feiner Kakaocreme und buttrigen Keksen mehr als köstlich und erinnert den ein oder anderen vielleicht an Kindergeburtstage auf saftigen Wiesen.

Binnen weniger Minuten strömten etwa 100 Menschen auf das Gelände. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Asylunterkunft Braunstraße: Wie eine Pension für Geflüchtete

Viele Interessierte nutzten am Freitagnachmittag die Einladung der Landesdirektion Sachsen, sich ein eigenes Bild von der neuen Asylunterkunft in der Braunstraße 3-5 zu machen. Hier sollen am Montag zunächst 50 Geflüchtete ankommen. Ausgelegt ist die Einrichtung für bis zu 600 Personen. Sie sollen in der nahe gelegenen BAMF-Außenstelle ihren Asylantrag stellen und möglichst nur einmal hier übernachten.

Tatra-Straßenbahn am Connewitzer Kreuz. Archivfoto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

VCD und Ökolöwe fordern die Stadt Leipzig auf, den Zuschuss an die LVB wieder deutlich zu erhöhen

Der Verkehrsclub Deutschland, VCD Landesverband Elbe-Saale, fühlte sich an einen berühmten Film erinnert, als er die Meldung von der nächsten Fahrpreissteigerung im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) las: „Es ist wie in dem berühmten Film ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘. Pünktlich zum Frühlingsbeginn verkündet der MDV die erneute Erhöhung seiner Fahrpreise und begründet dies vor allem mit steigenden Kosten bei Fahrzeugen, Kraftstoffen und Personal.“

Hübsche alte Tatra-Straßenbahn in Schönefeld unterwegs. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

In dieser Zusammensetztung kann der Mitteldeutsche Verkehrsverbund nicht funktionieren

Falsches Denken führt in die Sackgasse. Das gilt auch für den Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV), einem sogenannten Mischverbund, in dem nicht nur die Verkehrsunternehmen der Region Leipzig/Halle alle an einem Tisch sitzen und versuchen, so eine Art gemeinsam abgestimmten ÖPNV zu organisieren, sondern auch die Kommunen. Das Ergebnis ist die Vermengung der Interessen und die völlig fehlende demokratische Kontrolle.

Straßenbahn der LVB in der Windmühlenstraße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Die Lösungsvorschläge des MDV zur Finanzierung von Bus und Bahn sind nur Scheinlösungen, die die Bürger zusätzlich belasten

Der ÖPNV in der Region Leipzig steckt in der Klemme. Eigentlich geht nichts mehr. 2012 hatte der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) 2012 den Auftrag bekommen, neue, alternative Finanzierungsvorschläge zu machen. Daraus wurde dann 2014 ein Gutachten, das erst einmal wilde Preissteigerungen in die Zukunft malte. Und seit dem Wochenende geistern fünf neue Ideen durch die Stadt. Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

Dietrich Bonhoeffer. Lebensorte & Wirkungstätten. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Ein kleiner, kompakter Reiseführer zu den Lebensstationen Dietrich Bonhoeffers

Das Format, das der St. Benno Verlag da für Pilgerwege und Wallfahrtsorte entwickelt hat, scheint gut anzukommen. Das Büchlein ist schmal, passt wirklich sogar in Jacken- und Hemdentaschen und in die Handschuhfächer von Autos. Kleine Karten ermöglichen, sich die Touren vor Reiseantritt zusammenzustellen. Und dann fährt man zielgenau los. Dass das sogar auf den Spuren Dietrich Bonhoeffers möglich ist, zeigt dieser Band.

Ohne weitere Debatte. Es geht mehr Geld in den Westen. Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Der Stadtrat tagte: Fördergelder für den Westen von Leipzig

Das weitläufige Quartier rings um den Plagwitzer S-Bahnhof bekommt mehr Geld für soziale Projekte. Natürlich nicht einfach so, aber immerhin 2,042 Millionen sollen vor allem aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) in den Leipziger Westen fließen. Der Grund ist letztlich kein schöner. Als sozial benachteiligtes Quartier wies die Gegend in der Fördervoraussetzung zum Stichtag 31.12.2013 eine SGB II-Quote oder auch „Hartz-IV“-Berechtigungen auf, welche über dem sächsischen Landesdurchschnitt (12,9 Prozent) lag. Zeit also, Geld in nachhaltige Integrationsprojekte zu stecken.

Schieflage in der Argumentation? Dorothee Dubrau musste am 7. April viel erklären. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Am Rande der Ratsversammlung: Kein guter Tag für die Leipziger Baudezernentin beim Bau der Haltestellenhäuschen + Video

Es war tatsächlich ein ziemliches Hin und Her in Sachen Werbekonzessionen und hier speziell die Frage, ob und wann nun die ersten 500 Haltestellenhäuschen in Leipzig abgebaut und neu hingestellt werden würden. Hin und Her offenkundig auch hinter den Kulissen, denn am Rande der Ratsversammlung wurde auf L-IZ – Nachfrage in CDU-Kreisen eines deutlich. Für die durchaus lukrative Chance, offenbar sogar mit bis zu 17 Millionen Zuschuss vom Land Sachsen selbst die Wartehäuschen aufzubauen, hatte Dorothee Dubrau ein durchaus wichtiges Detail offenbar nicht genannt.

Livestream im Stadtrat Leipzig (Symbolbild) Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Die Sitzung des Leipziger Stadtrats vom 7. April im Video

LeserclubDa war die Tagesordnung der März-Stadtratssitzung so mit Themen vollgepackt, dass bis zum späten Abend nicht alle Punkte besprochen und diskutiert werden konnten. Daher gibt es heute eine zusätzliche Stadtratssitzung mit einigen wichtigen Themen: die Werbekonzession der Stadt, die Kosten für die Demokratiekonferenz, die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt zur Haushaltsplanung, die weitere Entwicklung des Clara-Zetkin-Parks sowie aktuelle Planungen zur Unterbringung von Geflüchteten. Die L-IZ war wieder mit dem Livestream dabei. Hier ist der Mitschnitt der Sitzung.

Frank Tornau (CDU): Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Umbau der Leipziger Haltestellen wohl erst 2019 + Video

Bleibt genug Zeit, um eine geordnete Aktion beim Umbau der rund 500 Haltestellenhäuschen, welche sich im Besitz der Firma JCDecaux befinden, auf die Beine zu stellen? Und wer wird den Aufbau der neuen bezahlen? Die Stadt Leipzig alleine jedenfalls hat dies nicht vor, man hofft auf einen Zuschuss in Höhe von 10 Millionen Euro vom Land Sachsen über die eigenen Mittel von rund 2,5 Millionen hinaus. Hinzu kam heute im Stadtrat die Abstimmung über die weiteren Ausschreibungen rings um die gesamte Außenwerbung in Leipzig.

Etwa 150 Interessierte kamen zur Info-Veranstaltung in Stötteritz. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Asylunterkunft in Reudnitz-Thonberg: Sorgen bereitet vor allem die Parkplatznot

Wenn Sozialbürgermeister Thomas Fabian und Sozialamtsleiterin Martina Kador-Probst zur Infoveranstaltung über die Unterbringung von Geflüchteten laden, kann es schon mal hoch hergehen. In der Vergangenheit ließen Bürger ihren rassistischen Ansichten teils freien Lauf. Bei der Diskussion zum Bauvorhaben auf dem Barnet-Licht-Platz in Reudnitz-Thonberg ging es gemäßigter zu. Sorgen bereitete vor allem die Parkplatzsituation.

Geplanter Bauplatz: Die Wiese westlich der Sporthalle Brüderstraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stadt nimmt einen neuen Schulstandort an der Brüderstraße ins Visier

Im März legte das Leipziger Sozialdezernat den „Schulentwicklungsplan der Stadt Leipzig“ vor. Der beruhte zwar „nur“ auf der Bevölkerungsprognose von 2013. Aber auch die zeigte schon deutlich, dass allein bis 2020 14 neue Schulen gebraucht werden. Und auch bei Grundschulen im Stadtbezirk Mitte wird’s eng. Auf einmal tauchte da ein ganz neuer Standort auf: Brüderstraße.

Das Koalamännchen Oobi-Ooobi. Foto: Dierenpark Planckendael Jonas Verhulst
Leben·Gesellschaft

Am 12. Mai wird das Koala-Haus im Leipziger Zoo eröffnet

Eigentlich war Australien gar nicht geplant im großen Projekt „Zoo der Zukunft“. Afrika, Asien und Südamerika sollten vorkommen. Dazu Pongoland und Gondwanaland. Aber als 2012 die letzten Bewohner aus dem alten Tieraffenhaus auszogen, kam der Planungsstab des Leipziger Zoos doch schwer ins Grübeln: Wer sollte eigentlich künftig in die denkmalgeschützte Anlage einziehen? Insekten vielleicht?

Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2014. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Der Erste Weltkrieg, das Leipziger Gemetzel und ein paar erstaunliche Parallelen im Jahrbuch 2014 der Leipziger Stadtgeschichte

Einmal im Jahr gönnt sich der Leipziger Geschichtsverein ein Almanach: einen schönen Sammelband mit Texten zu allerlei Seiten der Leipziger Geschichte, um die sich bislang niemand gekümmert hat. Das „Jahrbuch 2014“ erschien 2015, mitten im Jubiläumsjahr 1.000 Jahre Ersterwähnung. Und bewies so nebenbei: Das Jahr 2015 stellt keinen Schlusspunkt der Beschäftigung mit Stadtgeschichte dar. Nicht mal einen Zwischenhalt.

Ein Haufen Geld. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Über 500 Millionen Euro mehr eingenommen als geplant, Schulden abgebaut und Garantiesumme bezahlt

Wäre Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland nicht so ein vorsichtiger Mann, dann würde er sich auch einfach mal freuen, wenn er wieder einen Jahresabschluss vorlegen kann, in dem er wieder einen Überschuss erwirtschaftet hat. Trotz Schuldentilgung und Garantiefondszahlung. Auch darüber informierte der Finanzminister am Mittwoch, 6. April, den Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtags.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
Bildung·Leipzig bildet

Auf Kante gespartes Bildungssystem sorgt für ungleiche Verteilung von Bildungschancen in Sachsen

Auch Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, kommt zum selben Ergebnis wie die L-IZ: Die Bildungskarrieren der sächsischen Schüler hängen extrem davon ab, wo sie wohnen. „Die Bildungschancen sind in Sachsen höchst ungleich verteilt. Es macht einen enormen Unterschied, in welchem Landkreis oder Stadtteil man zur Schule geht und welches Geschlecht man hat“, stellt sie fest.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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