Jahr: 2016

Polizeistärke in der Polizeidirektion Leipzig. Grafik: L-IZ
Politik·Kassensturz

Seit 2007 hat der Polizeibezirk Leipzig über 200 Polizisten verloren

Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Auch für einen Abgeordneten wie Enrico Stange, den innenpolitischen Sprecher der Linksfraktion im Sächsischen Landtag. Während er sonst immer recht kleinteilig nach den vorhandenen Polizisten in den sächsischen Polizeidirektionen fragt, hat er diesmal die Gesamtzahlen für die Jahre 1990 bis 2015 abgefragt. Er hat trotzdem nicht alle bekommen. Aber der Rest erzählt genug.

Cyber-Mobbing kommt in Sachsen immer öfter zur Anzeige. Foto: Ralf Julke
Leben·Fälle & Unfälle

Sachsens Polizei hat das Thema Cyber-Mobbing zumindest auf dem Schirm

Erstaunlich auskunftsfreudig zeigte sich Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf eine Anfrage des Abgeordneten der Linksfraktion Nico Brünler. Der wollte wissen, was Sachsens Regierung gegen Cyber-Mobbing unternimmt. Gerade Jugendliche haben immer öfter mit Mobbing-Attacken im Internet zu tun. Aber eine extra Cyber-Mobbing-Polizei gibt es nicht, teilt Ulbig mit. Das mache auch keinen Sinn.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Die Bundesrepublik braucht mehr als nur eine hohe Zuwanderungsquote für Ausländer

Das Argument, Deutschland brauche Zuwanderung, um seinen Fachkräftebedarf zu decken, ist bislang das einzige, das von Seiten der Wirtschaft unterstützt wird, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht. Die Zahlen dazu selbst stammen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das der Bundesagentur für Arbeit angegliedert ist. 400.000 Menschen müssten jedes Jahr zuwandern, um das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland zu sichern.

Die Gesundheitskarte würde auch in Sachsen eine Menge Bürokratie abbauen helfen. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Gesundheitskarte für Flüchtlinge wird 2017 in Leipzig eingeführt

Wenn die Landespolitik kneift, landen Aufgaben zwangsläufig bei den Kommunen. Beispiel dafür ist auch wieder die Einführung einer Gesundheitskarte für Geflüchtete. Die Karte würde die Behandlung für beide Seiten erleichtern und entbürokratisieren. Aber 2015 weigerte sich die sächsische Staatsregierung, sich mit dem Thema zu beschäftigen. In Leipzig aber beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, eine Lösung zu suchen.

Joachim Krause (Hrsg.): Fremde Eltern. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Frames der NS-Ideologie, Liebe, Hoffen und Zweifeln in den Briefen dreier junger Menschen

Ist es tatsächlich so, dass erst die Enkelgeneration die Lügen und Täuschungen der Großväter entlarvt? Es sieht ganz so aus. Auch wenn es die Kindergeneration war, die in den 1960ern die Aufarbeitung der Nazi-Zeit endlich ins Rollen brachte. Nur hatten die Kinder ein gewaltiges Problem: Sie trauten sich nicht, die eigenen Eltern infrage zu stellen. Vielleicht sollten sie tatsächlich die Kisten auf dem Dachboden mal öffnen.

Bastian Roscheck (mi.) stoppt Alexander Hermann. Alen Milosevic (li.) und Niclas Pieczkowski (re.) sichern ab. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

SC DHfK Leipzig vs. Bergischer HC 30:21 – Zwei Punkte ohne Harakiri

Die stärkste Liga der Welt ist im Wettkampfmodus und der SC DHfK ist wieder mit dabei. Am Sonntag starteten die Leipziger mit einem überzeugenden 30:21 (14:8)-Sieg gegen den Bergischen HC in ihre zweite Bundesliga-Saison. Grundlage dafür war die sattelfeste Abwehr der Gastgeber und die Tatsache, dass die beiden Top-Neuzugänge Rojewski und Pieczkowski tatsächlich die erhoffte Verstärkung brachten.

Das Jubeln geht weiter. Foto: Jan Kaefer (Archiv)
Sport·Fußball

Kamenz vs. 1. FC Lok Leipzig 1:4 – Furiose Schlussphase Richtung Achtelfinale

Erst kurz gekleckert, dann im Verwaltungsmodus geklotzt, am Ende locker und souverän: Der 1. FC Lok ist durch einen 4:1 (1:0)-Sieg bei Landesligist Einheit Kamenz in das Achtelfinale des Sächsischen Landespokals eingezogen. Den Mannen von Heiko Scholz reichte eine über weite Strecken durchschnittliche Leistung zum Sieg. Becker, Gottschick und Maurer trafen für Lok.

Die einen halten's so ... Foto: Ulrike Gastmann
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Sag, wie hältst du’s mit der Obergrenze?

Wenn heute Abend diese Kolumne erscheint, wird Meckpomm gewählt haben. Ich will den Menschen dort „oben“ im Norden, diesen Menschen mit der schönen Sprache und der gefälligen Landschaft pauschal nichts Übles unterstellen, schon gar nicht, weil ich ausgerechnet im Bundesland Sachsen hocke, aber auszuschließen ist leider auch nichts. Oder wie mein Vater immer sagte, wenn er von seinen studentischen Trips an die Ostsee erzählte: „Diejenigen von uns, die dort mit langen Haaren aufkreuzten, haben erst mal ausgiebig auf die Fresse gekriegt.“

Das Conne Island ist erneut ins Visier der CDU geraten. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Leipziger CDU greift Amadeu-Antonio-Stiftung und Conne Island an

Es wirkt fast wie abgestimmt: Erst verlangt der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Feist, die finanzielle Förderung der antirassistischen Amadeu-Antonio-Stiftung zu beenden; kurz darauf folgt seine Partei- und Parlamentskollegin Bettina Kudla mit einem ähnlichen Vorstoß in Bezug auf das Conne Island. Die Angegriffenen reagieren empört bis genervt.

Der Grundstein des Stadtteils Grünau. Foto: Gernot Borriss
Politik·Brennpunkt

Der große Generationenwechsel in Grünau hat gerade begonnen

Grünau ist der wohl am besten erforschte Stadtteil von Leipzig. Schon die Erbauer in der DDR-Zeit hatten so ihre Bauchschmerzen, wie diese erste große Satellitensiedlung der Stadt Leipzig von ihren neuen Bewohnern angenommen werden würde. Dass die sich über Warmwasser und dichte Dächer und Zentralheizung freuen würden, war zu erwarten. Aber dann? Seit 1979 werden die Grünauer also systematisch befragt.

Entwicklung der Angebotsmieten in Leipziger Ortsteilen. Grafik: Stadt Leipzig / Quartalsbericht II/ 2016
Politik·Kassensturz

Bundesverordnungen zum Wohnungsbau machen Neubauwohnungen in Leipzig für Durchschnittsverdiener unbezahlbar

Die Mieten steigen. Auch in Leipzig. Ein Dauerbrenner in der Diskussion. Im am Freitag, 2. September, veröffentlichten Quartalsbericht der Stadt Leipzig versuchen Johannes Heinemann und Andrea Schultz, beide Mitarbeiter im Amt für Statistik und Wahlen, dem unheimlichen Thema mal mit Zahlen und Fakten zu Leibe zu rücken. Dabei finden sie einen Schuldigen für die Misere, der gern so tut, als hätte er überhaupt keine Schuld daran.

Irgendwo hier ist Mitteldeutschland. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Metropolregion Mitteldeutschand, war da mal was?

Eigentlich hatte man sich, als vor einigen Jahren die Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland und das Städtenetzwerk der Metropolregion miteinander verschmolzen, erhoffen dürfen, dass die neue Organisation schlagkräftiger, mutiger und politischer wird. Aber von einer Aktionsplattform ist das Netzwerk meilenweit entfernt. Es fehlen ihm schlicht die mutigen Politiker.

Christop Hundhammers Plastik „Judith und Holofernes“ an der Lützowstraße. Foto: Ralf Julke
Kultur·Lebensart

Über Christoph Hundhammers Judith und Holofernes kann man noch eine Woche lang gründlich nachdenken

Am Samstag, 3. September, feierte die Georg-Schumann-Straße wieder „Nacht der Kunst“, die siebente mittlerweile, die den Blick darauf lenken soll, dass an dieser ellenlangen Magistrale was passiert. Etwas anderes als anderswo, etwa an der „KarLi“ im Süden oder der „Kö“ in Schleußig. Was auch damit zu tun hat, dass hier Lebenswelten aufeinander treffen. Das muss gestaltet werden.

Ein kurzer Abstecher an den Herrmannkai. Grafik: L-IZ
Bildung·Medien

Herr L. fährt mit den Olegs mal kurz zum Hermannkai

LeserclubWer an diesem Nachmittag etwas aufmerksamer auf große schwarze Limousinen geachtet hätte, hätte das Fahrzeug mit seinen polierten Chromleisten sicher auch in der Nähe des Herrmannkais entdecken können, fast im Schritttempo schwebend, während drinnen zwei Herren aufmerksam die schmucküberladenen Fassaden beäugten und die flatternden Absperrbänder der Justiz.

Lok-Präsident Jens Kesseler: "Kritiker sollten öfter mal den Rollenwechsel vollziehen und sich in unsere Lage hineinversetzen". Foto: Jan Kaefer
Sport·Fußball

Lok-Präsident Jens Kesseler: “Weil wir diesen Club lieben!”

Die Anfeindungen, denen sich der Lok-Sicherheitsbeauftragte Martin Mieth zuletzt aus Teilen der Fanszene ausgesetzt sah, beschäftigen auch den Vereinsvorsitzenden Jens Kesseler. "Martin Mieth ist ein großer Lok-Fan, der nun schon drei Jahre immens viel Zeit und Lebensenergie in unseren Club investiert hat", unterstreicht der 54-Jährige im Gespräch mit L-IZ.de. "Es ist mir unbegreiflich, dass ein Teil der Fans meint, er oder wir würden gegen sie arbeiten, unabhängig von unpopulären Entscheidungen".

Eintracht und Chemie - eine Fanfreundschaft wird zum Fußballspiel. Foto: Jan Kaefer
Sport·Fußball

Chemie Leipzig vs. Eintracht Frankfurt 2:2 – Freundschaftsspektakel in Leutzsch

Festtagsstimmung im Alfred-Kunze-Sportpark, wo am Samstag der Fünftligist BSG Chemie den Bundesligisten Eintracht Frankfurt empfing. Diese Begegnung war nicht nur Ausdruck der langjährigen Freundschaft beider Ultra-Szenen, sondern spülte den Leutzschern auch dringend benötigte Mittel zur Instandhaltung ihres Stadions in die Kassen. 4.999 Zuschauer sorgten für ein ausverkauftes Haus und sahen am Ende ein freundschaftliches 2:2-Unentschieden.

Die Sachsenfahne vorm Neuen Rathaus in Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Antrag von Linken und Grünen zur direkten Demokratie ist jetzt auch im Sächsischen Landtag abgeprallt

2013 hat nicht nur die damalige Staatsregierung aus CDU und FDP in Sachsen eine große Chance verpasst – auch die Grünen haben eine einmalige Gelegenheit vermasselt, die dauerregierenden Konservativen dazu zu bringen, die Hürden für direkte Demokratie abzubauen. Ohne die Grünen hätte es die Verfassungsänderung, mit der die sogenannte „Schuldenbremse“ Verfassungsstatus bekam, nicht gegeben. Jetzt kichert selbst die AfD und lehnt Direkte Demokratie ab.

Gesunde Müsliriegel mit Nüssen und Flocken. Foto. Maike Klose
Leben·Topf & Quirl

Topf & Quirl: Gesunde Müsliriegel mit Kokos und Haselnüssen

Ein Frühstück zum Mitnehmen, ohne viel Geklecker und mit einer Menge Energie – wie ungemein praktisch! Wenn sich dann noch zu kernigen Haferflocken knackige Haselnüsse und exotische Kokosflocken gesellen, ist der Tag bereits gerettet, denn er beginnt mit köstlichstem Geschmack. Selbstgemachte Müsliriegel lautet das Geheimrezept, das die nötige Kraft für tolle Taten bereitstellt und so gut schmeckt, dass man am liebsten mehr als nur ein Stück davon essen möchte.

Vielleicht das beste Symbol gegen Fremdenhass und Krieg. Hier bei einer Gegendemonstrantin am heutigen Abend in Leipzig. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Das große Schweigen

Ein Jahr danach. Ein Jahr nach dem Moment, in dem Deutschland wirklich internationale Verantwortung übernommen hat, übernehmen musste – nicht militärisch, sondern humanitär. Da wurden keine Soldaten oder Raketen in ein Kriegsgebiet entsandt. Da wurden Menschen aufgenommen, die vor Kriegen, vor Armut, vor religiöser Intoleranz flüchteten. Ein Jahr, nachdem die weltweite Flüchtlingsbewegung nicht mehr vor Mitteleuropa gestoppt werden konnte, sondern Deutschland erreichte. Ein Jahr danach begehen wir – kaum merkbar – den 1. September, den Weltfriedens- oder Antikriegstag: Vor 77 Jahren begann der 2. Weltkrieg mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen – ein horrendes Verbrechen.

Es geht auch ohne Gehwegparken: Brockhausstraße in Schleußig. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs Ordnungsamt versteckt sich hinter dem Opportunitätsprinzip

Als das Leipziger Ordnungsdezernat jüngst auf eine Einwohner-Anfrage aus Plagwitz antwortete, klang das ganz so, als wären die Politessen angewiesen, nicht zu viel zu kontrollieren. Was die Grünen in dem Verdacht bestärkte, dass Leipzigs Politessen eine interne Weisung haben, bei Parkverstößen lieber zwei Augen zuzudrücken und lieber gar nicht zum Mittel des Abschleppens zu greifen, auch wenn die Fahrzeuge direkt in der Kreuzung oder auf Radwegen parken.

Neue Wendung: Zwei Teilnehmer der Sitzblockade sollen nun nur noch 100 beziehungsweise 200 Euro zahlen. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen einer Sitzblockade in zahlreichen Fällen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat die Ermittlungen gegen zahlreiche Teilnehmer einer Sitzblockade am 2. Mai dieses Jahres eingestellt. Dies betrifft jedoch nicht alle – mindestens eine Person hat kürzlich eine Vorladung der Polizei erhalten, weitere werden wohl folgen. Unterdessen klagt die antifaschistische Kampagne „A monday without you“ vor dem Verwaltungsgericht – sie möchte am kommenden Montag in der Nähe der Kanzlei des Rechtsanwalts Arndt Hohnstädter eine Kundgebung abhalten.

Adipositas und Durchschnittsalter in Leipziger Ortsteilen. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2015
Leben·Gesundheit

Ältere autofahrende Leipziger sind öfter übergewichtig als junge radfahrende Innenstadtbewohner

Leipzig ist nun schon seit Jahren ein Forschungszentrum für die großen Zivilisationskrankheiten, insbesondere die schwerwiegenden Folgen des Übergewichts. Und so ein wenig sorgt sich auch die Verwaltung um die übergewichtigen Leipziger und wollte mit der „Bürgerumfrage 2015“ wissen: Wo wohnen denn die meisten Übergewichtigen? Und: Hat Übergewicht vielleicht etwas mit zu wenig Sport zu tun?

Radfahrer in der Innenstadt. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Jüngere Leipziger steigen lieber aufs Rad als in die teure Straßenbahn

Leipzig ist in Bewegung, stärker, als es sich die Verwaltung ausmalt. Und vor allem: Es steigt um. Das zeigen auch die Aussagen zur Fahrradnutzung in der „Bürgerumfrage 2015“: Immer mehr Leipziger steigen aufs Fahrrad um. Und vor allem die Jüngeren nutzen das Fahrrad, wo immer sie können. Die flache Landschaft macht Leipzig zur Fahrradstadt. Nur die Politik kleckert hinterher.

Pressekonferenz zum Lichtfest 2016. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Über Mut, Werte, Veränderung und die Benutzung des eigenen Kopfes zum Denken

Wenn Tobias Hollitzer vom Bürgerkomitee Leipzig richtig gezählt hat, feiert Leipzig am 9. Oktober das zehnte Lichtfest. Das kann man eine Tradition nennen, mit der 1999, als Leipzig zum ersten Mal daran dachte, die „Friedliche Revolution“ mit einer Feier zu würdigen, nicht unbedingt zu rechnen war. Den nächsten Anlauf gab es ja dann 2007 auf dem Nikolaikirchhof. Erst mal probehalber: Interessiert das die Leipziger überhaupt noch?

Infoveranstaltung zum Thema Asyl: Viel Platz für Hass und Hetze. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Hasserfüllte Stimmung im „Pavillon der Hoffnung“

Bereits im April wollte die Stadt über eine geplante Asylunterkunft in Meusdorf informieren. Damals musste die Veranstaltung wegen Überfüllung abgebrochen werden. Nun trafen Verwaltung und Bürger doch noch aufeinander. Nimmt man den Abend im „Pavillon der Hoffnung“ als Maßstab, drohen den Geflüchteten problematische Verhältnisse.

Unisters Bürozentrale in Sachen Reisen und mehr am Dittrich-Ring. Foto: L-IZ.de
Wirtschaft·Firmenwelt

6 aus 20: Unisterverkauf geht in die letzte, erste Runde

Lange tat natürlich Insolvenzverwalter Dr. Lucas Flöther so, als habe er 20 ernsthafte Anbieter für den insolventen Reiseanbieter Unister. Und dass die Gläubiger Unisters sich erst melden können, wenn das offizielle Insolvenzverfahren eröffnet ist. Beides ist mit der heutigen Meldung aus Köln hinfällig. Sechs ernstzunehmende Kaufangebote lägen nun vor und die Gläubiger haben einen „vorläufigen Gläubigerausschuss“ gebildet.

Auch tagsüber sind Leipzigs Straßen zugeparkt. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Leipzigs Stellplatzproblematik mal aus Senioren- und Supermarkt-Sicht

Es werden ja eine Menge Märchen erzählt über das Verkehrsverhalten der Leipziger. Eines lautet zum Beispiel: Der Motorisierungsgrad in der Stadt steigt, weil immer mehr Menschen nach Leipzig ziehen. Mehr Bewohner gleich mehr Autos. Das Bevölkerungswachstum ist also schuld. So sah es auch OBM Burkhard Jung bei der Vorstellung der „Bürgerumfrage 2015“ am Montag, 29. August. Es stimmt nur nicht.

Die Identitären - mal wieder mit zu langen Stangen unterwegs. Foto: L-IZ
Politik·Sachsen

Nun beobachtet der Verfassungsschutz die „Identitären“ in Sachsen doch

Mitte des Monats musste die Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Landtag, Kerstin Köditz, noch frustriert feststellen, dass die sächsischen Schlapphüte die „Identitäre Bewegung“ einfach nicht auf dem Schirm zu haben schienen. Aber irgendjemand scheint diese nationalistische Bewegung in Sachsen dennoch inzwischen zu beobachten. Der Innenminister gab bereitwillig Auskunft. Das erste Mal.

Willkommen in Plaußig im Partheland. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Wer kennt denn schon das Partheland?

Leipzig ist auch Mitglied im Forschungsvorhaben „stadt PARTHE land“. 260.000 Menschen wohnen in dem Raum, den das Flüsschen Parthe durchfließt. Aber irgendwie scheint die Parthe nicht wirklich im Bewusstsein der Leipziger zu existieren. Das kann auch an der schlechten Beschilderung der Radroute liegen. Aber die Stadt hat in der „Bürgerumfrage 2015“ mal nachgefragt.

Die im August gemeldeten Arbeitsstellen in Leipzig. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
Politik·Kassensturz

Nach 25 Jahren stablisieren sich wenigstens die Großstädte im Osten

Es ist ja nicht so, dass immerfort die Ansiedlung neuer großer Werke verkündet wird in Sachsen. Es gibt keine neuen Pläne – für ein neues Solar Valley oder ein neues Jahrtausendfeld der E-Technologien. Und trotzdem sinken die Arbeitslosenzahlen stärker als in jenen Jahren, als Sachsens Regierung noch jubelnd neue Unternehmensakquisen verkündete. Auch im August. Da staunt der Westen.

Keine Leerung außerhalb der Festspielzeit. Foto: Karsten Pietsch
Kultur·Theater

Zaun und Polizei auf dem Weg zum reinen Tor. Angst breitet sich aus. Bayreuther „Parsifal“ in TV-Nachrichten-Szenen

Parsifal entpuppte sich vor zwei Jahren als ein Leipziger! Man fand in der Universitätsbibliothek Pergamentstreifen mit einer Abschrift aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Doch Wolfram von Eschenbachs Original war längst verschwunden. Zu dieser Zeit verbrachte der Minnesänger Heinrich von Morungen seinen Lebensabend im Augustiner-Chorherrenstift St. Thomas.

Nicht nur wegen der Abschaffung der Lok-Nummerngirls erlebt Spielbetriebs-GmbH-Geschäftsführer Martin Mieth momentan unruhige Zeiten. Foto: Jan Kaefer
Sport·Fußball

„Miet(h)e“ einen Sündenbock

Das Ende des Fanradios, Abschaffung der Nummerngirls, Kartenbeschränkung für Babelsberg. Der Geschäftsführer der Lok-Spielbetriebs-GmbH Martin Mieth muss in diesen Tagen viel Kritik ertragen, noch mehr als sonst. Nicht immer ist sie berechtigt. Der 32-Jährige wird - gleich eines aktuellen Trends - immer wieder für die wenigen negativen Begleiterscheinungen des Clubs verantwortlich gemacht. Warum ist das so und wie wird er da wieder rauskommen?

Rechtsanwältin Annette Clement-Sternberger und Christoph F. Foto: Alexander Böhm
Leben·Fälle & Unfälle

Chemie-Fans am Landgericht abgeurteilt

2014 verprügelten mehrere Personen den LOK-Spieler Nico F. (22) in einer Straßenbahn am Connewitzer Kreuz. Christoph F. (21) und Amos L. (22) und ein weiterer unbekannter Täter schlugen zu. Anfang 2016 verurteilte das Amtsgericht Leipzig beide wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein Helfer der beiden erhielt einen Freispruch. Am Dienstag fand am Landgericht Leipzig die Berufungsverhandlung statt und endete mit drei Verurteilungen.

Foto: Ökolöwe
Veranstaltungen·Familie

Am 4. September: Vorlesenachmittag für Kinder im Stadtgarten Connewitz

Am Sonntag, den 4. September um 16 Uhr veranstaltet der Ökolöwe gemeinsam mit dem LeseLust Leipzig e.V. einen spannenden Vorlesenachmittag im Stadtgarten Connewitz. Dieses Mal gibt es „Hände hoch und Ohren auf! – Geschichten von kleinen Schurken und Möchtegernganoven“ für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Kinder und Eltern sind eingeladen, es sich bei Sonnenschein und frischem Kräutertee gemütlich zu machen und sich auf eine literarische Reise zu begeben.

In der Burgaue. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Leipzigs „Wassertourismus“-Politik widerspricht komplett den Wünschen der Leipziger zu ihrer Auenlandschaft

Am Mittwoch, 24. August, hat ja der Leipziger Stadtrat – völlig sinnfrei – das „Tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im Mitteldeutschen Raum“ beschlossen. Nicht allein. Andere Gemeinderäte aus dem „Grünen Ring“ haben noch viel unkritischer einfach die Hand gehoben – gewählte Ahnungslosigkeit. Das Problem: Damit wird die Gewässerpolitik auf ein völlig falsches Gleis geschoben.

Das Messfahrzeug des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs Umweltamt hat noch immer keine Anpassungsstrategie, stellt aber eine bunte Broschüre vor

Vielleicht haben wir irgendetwas verpasst, irgendeine der vielen Umwertungen von Worten, mit denen Dinge, die einmal klar bezeichnet waren, sich in Mulch verwandeln. Strategie ist so ein Wort. Wie will Leipzig eine „Strategie für die Anpassung an den Klimawandel“ umsetzen, wenn es keinen Feldherren hat? Griechisch: Strategos. Vom Heer („stratos“) müssen wir ja an dieser Stelle gar nicht reden.

Kein billiges Pflaster: Prager Straße im Grafischen Viertel. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Die Entmischung der Leipziger Innenstadtquartiere ist längst im Gang

Es lohnt sich, sich systematisch durch die Ergebnisse der „Bürgerumfrage 2015“ zu arbeiten. Leipzigs Verwaltung hat einige Themen aufgegriffen, die den Bürgern auf den Nägeln brennen. Zum Beispiel die Sache mit den Mieten. Ein Thema, bei dem es scheinbar zwei unvereinbare Fronten gibt: Die einen rufen Alarm, weil sie die steigenden Kosten nicht mehr tragen können. Die Stadt sagt gern: Gibt doch gar keinen Grund zur Besorgnis.

Gala in der Musikalischen Komödie. Foto: Ida Zenna
Veranstaltungen·Bühne

Deutsche Erstaufführung bei der Eröffnungsgala in der Musikalischen Komödie

Den Auftakt der Spielzeit 2016/17 macht die Musikalische Komödie am Samstag, 3. September, 19 Uhr mit der traditionellen Eröffnungsgala. Unter dem Motto „Kein Pardon für Prinzessinnen und Piraten“ präsentieren Solisten, Chor, Ballett und Orchester der Musikalischen Komödie Highlights der kommenden Inszenierungen, darunter auch Ausschnitte aus dem Musical „LoveMusik“ von Kurt Weill und Alfred Uhry, das im Januar seine deutsche Erstaufführung an dem Operetten- und Musicalhaus feiert.

Veranstaltungen·Bühne

globaLE Filmfestival: Krater für den Frieden

Am Donnerstag ist Weltfriedenstag! Im Rahmen des globaLE Filmfestivals zeigen die Passage Kinos am Donnerstag, den 1. September, um 20:00 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Bündnis „Leipzig gegen Krieg“ den Dokumentarfilm Krater für den Frieden, der sich mit dem gescheiterten Abrüstungsgipfel in Paris 1960 beschäftigt. Die Regisseurin Gaby Weber wird als Gast zum anschließenden Gespräch anwesend sein. Die Moderation übernimmt Mike Nagler von globaLE. Der Eintritt ist frei!

Blick auf die Baustelle Siemeringstraße von der Josephstraße. Foto: M. Hofmann
Leben·Fälle & Unfälle

Baggerbrand in Lindenau: Polizei schließt technischen Defekt aus und hält linksextremes Motiv für denkbar

Beim doppelten Baggerbrand auf einer Baustelle in der Siemeringstraße in Lindenau geht die Polizei von Brandstiftung aus. Dort wo ein neues Wohnquartier mit 24 Wohnungen entstehen soll, waren in der Nacht zum vergangenen Freitag gleich zwei Bagger in Flammen aufgegangen. Einen technischen Defekt schließt die Polizei aus, eine politische Motivation für die Brände hält sie für „fraglich“.

Europa braucht keinen Mythos, sondern Alternativen. Foto: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Das Tödlichste für die EU ist die organisierte Sprachlosigkeit

KommentarNatürlich schreiben wir hier nicht ohne Grund auch über Lärm, über die Vermüllung einer Welt mit lauter Dingen, die vor allem zu Einem gut sind: ruhiges Nachdenken zu unterbinden. Stanislaw Lem hat einst darüber geschrieben, wie man die Entwicklungsphasen von planetaren Gesellschaften auch aus Lichtjahren Entfernung messen kann: an ihrem Lärm.

Veranstaltungen·Bühne

Das Akkordeonspiel: Autorenlesung mit Gerald Netsch am 8. September

Der Autor Gerald Netsch ist am Donnerstag, den 8. September um 15:30 Uhr Gast im Stadtteilprojekt Dresdner 59 (Haltestelle: Reudnitz-Köhlerstraße) und liest dort im Nachbarschafts-Cafe aus seinem Buch „Das Akkordeonspiel“, einer bewegenden Erzählung über die Geschichte eines Mannes, der in seiner Kindheit vom Wesen seiner Mutter zutiefst geprägt wurde.

Der Mindestlohn hat für einige Leipziger die wirtschaftlichen Sorgen gemildert. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Leipziger sind nicht reich geworden, aber zufriedener

Auch das verblüffte den OBM, als er die Zahlen der neuen „Bürgerumfrage 2015“ las: Mit 79 Prozent erreichte die „Lebenszufriedenheit“ der Leipziger 2015 einen neuen Rekordwert. Als die Bürgerumfrage 1992 begann, lag der Wert noch bei 47 Prozent. Und irgendwie scheint das nicht zu passen zu einer Stadt, die bei den Einkommen immer am unteren Tabellenende liegt im Vergleich deutscher Großstädte. Das hat sich ja nicht geändert.

Hauptsache Kompressor. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzig ist nicht Hype, sondern Lärm

KommentarGlauben Sie wirklich, dass Sie diese Geschichte jetzt zu lesen bekommen? Dass hier überhaupt eine Geschichte steht? Haben Sie sich noch nie darüber gewundert, dass in Leipzig überhaupt noch Texte geschrieben werden? Leipzig ist eine laute Stadt. Eine Stadt, die von Leuten regiert wird, die nicht mal begreifen, warum man sich über Lärm überhaupt aufregt. Genau so sehen dann die Vorlagen der Stadtverwaltung auch aus.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
Bildung·Leipzig bildet

In Sachsen verhindert die Kultusbürokratie eine echte Modernisierung der Schule

Sachsen könnte ein liebenswertes Land sein. Auch ein modernes. Eines, in dem Lehrer geachtet werden und Schüler gern zur Schule gehen. Aber das alles ist Sachsen nicht. Und daran sind weder Lehrer noch Schüler schuld, sondern eine Regierung, die schon Kinder teilt in Erwünschte und Unerwünschte. „Null Bock“ hat immer eine Ursache – und die heißt immer: Arroganz und Ignoranz. Jetzt hat mal ein Gericht dieser Art Politik widersprochen.

Straßenbahn am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Befragte Leipziger lehnen ein Bürgerticket mit deutlicher Mehrheit ab

Da war auch Oberbürgermeister Burkhard Jung überrascht, wie klar dieses Ergebnis aus der „Bürgerumfrage 2015“ ausfiel. Die hat er am Montag, 29. August, gemeinsam mit Bürgermeister Ulrich Hörning und Amtsleiterin Dr. Ruth Schmidt vorgestellt. Irgendwie hatte er die Hoffnung, wenigstens die LVB-Fahrgäste würden der Idee mit großem Hurra zustimmen. Und dann das.

In der allerletzten Instanz. Grafik: L-IZ
Bildung·Medien

Herr L. weiß inzwischen, wie man mit vom Leben gebeutelten Kommissaren umgeht

LeserclubIn einem großen schwarzen Wagen bogen sie ein in die Trauerweidenallee zum Friedhof, glitten an den verdutzten Blumenverkäuferinnen, den verblüfften Steinmetzen und den blitzenden Scheiben des Sarggeschäftes vorbei. Die Bremsen quietschten nicht. Oleg hatte seinen TSCHAIKA gut in Schuss. Und so schwebte das Fahrzeug geradezu vor die kleine Gastwirtschaft, die nicht mal eine Aufschrift trug. Auch wenn alle Welt wusste, wie sie hieß.

Veranstaltungen·Bühne

Am 10. September: Bührnheims Literatursalon mit Monika Zimmermann

Glück gehabt! Als Chefredakteurin und Regierungssprecherin war Monika Zimmermann ständig unter Leuten. So saß sie mit Angela Merkel in einer Moskauer Kneipe, als noch niemand ahnte, was aus ihr werden würde, traf Helmut Kohl zu Kaffee und Kuchen, belauschte Erich Honecker beim Small Talk, wunderte sich über Bundespräsident Johannes Rau als Witzeerzähler, staunte in einer Magdeburger Dachkammer über Joachim Gaucks Haltung und erlebte Alfred Neven DuMont als eifrigen Faxe-Versender.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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