Monat: Januar 2016

Kultur·Theater

Kabarettistische Stammelsinfonien: Rolf Miller im Haus Leipzig

„Wenn der Schuss nach vorne losgeht“ oder „Ich nehm mich selbst nicht so wichtig, wie ich bin.“- das wären Titelalternativen für Rolf Millers viertes Kabarettprogramm gewesen. Hier spürt man schon, wo’s langgeht - Millers Alter Ego würde sagen: „So gut, dass es schon wieder blöd ist.“ Findet die L-IZ auch und versteigert 2x2 Freikarten für einen kabarettistischen Samstagabend mit einem ausgewiesenen Langsamsprecher der Extraklasse.

Das Konzept "Festung Europa" bleibt weiter umkämpft. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Kundgebung: Geflüchtete beklagen Einschüchterungsversuche und Ignoranz

Bei eisiger Kälte informierten am Montagabend Bewohner der Zeltanlage am Deutschen Platz über die Zustände in ihrer Unterkunft. Security-Mitarbeiter und Polizisten sollen sich abfällig und einschüchternd geäußert haben. Für bessere Lebensbedingungen soll auch ein am Freitag veröffentlichtes Positionspapier Leipziger Asyl-Aktivisten sorgen.

Tillich-Interview auf welt-online. Screenshot: L-IZ
Politik·Sachsen

“Welt”-Interview des sächsischen Ministerpräsidenten sorgt für heftige Gegenrede von Grünen und Linken

Man muss keine freie Autorin beim WDR sein, um öffentlich Quatsch zu erzählen. Man kann auch einfach Ministerpräsident in Sachsen sein und der Zeitung "Die Welt" versuchen zu erklären, wie man das sieht mit den ganzen Flüchtlingen, Kontingenten, der konzeptlosen AfD und den äh - dings - Extremisten. Hat OBM Burkhard Jung überhaupt schon eine harsche Protestnote an den Herrn Ministerpräsidenten geschrieben?

Der 180 Jahre alte Bau an der Lortzingstraße. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Brennpunkt

Verhindert der Denkmalschutz jede weitere Überlegung zum Naturkundemuseum an der Lortzingstraße?

Es gibt Schutzrechte, die sind nicht nur den Deutschen im Allgemeinen heilig, sondern auch den Leipziger Stadträten. Und damit ist nicht der Umweltschutz gemeint, sondern der Denkmalschutz. Wenn ein emsiges Amt entschieden hat, an einem Gebäude wie dem der ehemaligen II. Bürgerschule ein kleines blau-weißes Emaille-Schild anzubringen, gerät nicht nur die Stadtverwaltung in Panik. Auch die Ratsfraktionen bekommen kalte Füße.

Opernhaus am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
Kultur·Theater

Actori lebt und kommt mit zwei CDU-Anträgen zu Leipzigs Kulturbetrieben wieder auf den Tisch

Es gibt Begriffe, die verschwanden einfach aus der städtischen Diskussion, wenn lange niemand darüber geredet hat. Das passierte auch dem einst heiß diskutierten "Actori-Gutachten" zu den großen Leipziger Kulturbetrieben. Zuletzt wurde darüber 2011 und 2012 ernsthaft diskutiert. Dann preschte die CDU-Fraktion im Frühjahr 2015 vor mit dem Vorschlag einer Theater GmbH, scheiterte und legt jetzt einen neuen Vorschlag vor.

Straßenbahn am Tröndlinring. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Linksfraktion beantragt sofortige Erhöhung des Zuschusses für die Leipziger Verkehrsbetriebe auf 48 Millionen Euro

2015? Das war auch mal wieder eine kurzzeitig aufflackernde Diskussion um die Fahrpreise bei den LVB, schnell wieder abgewürgt mit dem Hinweis, darüber würden die Gremien des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) befinden, da hätte der Stadtrat gar kein Mitbestimmungsrecht. Hat er aber doch - nämlich an der Stelle, an der entschieden wird, in welcher Größenordnung die Stadt selbst den ÖPNV mitfinanziert.

Anstieg der Leipziger Asylbewerberzahlen im Jahr 2015. Grafik: Stadt Leipzig, Sozialamt
Politik·Leipzig

2016 sollen große Leichtbauhallen helfen, die Leipzig zugewiesenen Asylbewerber schnell unterbringen zu können

Mitte Dezember gab Leipzigs Sozialbürgermeister Thomas Fabian einen Ausblick auf die wahrscheinlichen Zahlen, wie viele Asylbewerber Leipzig 2015 aufnehmen werde. Die Zahl 4.000 stand damals im Raum. Jetzt hat sein Dezernat die endgültigen Zahlen vorgelegt. 4.230 asylsuchende Personen hat die Stadt Leipzig im Jahr 2015 aufgenommen. Man hat auch über Weihnachten und Neujahr weitergearbeitet.

The Fuck Hornisschen Orchestra: Palmen. Foto: Ralf Julke
Kultur·Musik

Herrlich unverschämte Lieder aus dem Land, in dem die Palmen nicht wachsen

Ein wenig experimentell und noch etwas suchend klang es 2012 noch, als "The Fuck Hornisschen Orchestra" die erste Scheibe veröffentlichte: "Hoffnung 3000". Es war wie ein Herantasten an den eigenen Ton. Denn an der Bandbreite des Stils hat es Christian Meyer und Julius Fischer auch damals nicht gefehlt. Vielleicht mussten beide auch nur ein bisschen älter werden. "Männer über 30" eben.

Nadine Schwarte (li.), Kapitänin der Hockeyfrauen des ATV Leipzig. Foto: Jan Kaefer
Sport·Weitere

ATV-Kapitänin Nadine Schwarte: “Es war eine verrückte Saison”

Die Hockey-Frauen des ATV Leipzig haben ihre diesjährige Hallensaison beendet. Am letzten Spielwochenende erkämpften sie einen 8:7-Heimsieg gegen Absteiger Zehlendorf und machten damit den Klassenerhalt klar. Fast wäre am Sonntag gegen den verlustpunktfreien Berliner HC eine echte Überraschung gelungen. Nach 3:2-Halbzeitführung musste sich der ATV dennoch mit 3:6 geschlagen geben. Im L-IZ-Interview zieht Kapitänin Nadine Schwarte ein versöhnliches Saisonfazit.

Ja - Ja - Januar!!! Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Seminar für Positives Denken

Schnee, Eisregen, zweistellige Minusgrade, scharfer Ostwind, hereinflatternde Rechnungen. Der Januar macht es einem mit seiner Verhaltensauffälligkeit nicht gerade leicht, ihn zu lieben. Wer das trotzdem nicht hinkriegt, sollte das allerdings nicht allzu leichtfertig auf die Jahreszeit schieben, der hat es bloß noch nicht raus: positives Denken! Überall spricht man davon, allerorten ist es ins Internet hineingepinselt: Ändere nicht die Dinge, sondern deine Einstellungen zu ihnen. Cheer up, mach dir die Welt, wie sie dir gefällt. Du musst die Geschehnisse nur zur Farbberatung schicken!

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Wie viele Flüchtlinge sind denn 2015 nun tatsächlich gekommen?

Konservative Politiker von CSU bis SPD überbieten sich ja gerade in hysterischen Verlautbarungen zur Flüchtlingsdebatte. Mit den Zahlen überbieten sie sich sogar gegenseitig, um dann ziemlich unisono zu fordern: "Frau Merkel, schließen Sie die Mauer." Frei nach US-Präsident Ronald Reagan: "Miss Merkel, close this Wall!" Überforderte Politiker gleichen sich weltweit, egal, welcher Partei sie angehören.

In der Elsteraue gelegen: die Auwaldstation bei Lützschena. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Sächsische Behörden können in europäischen Schutzgebieten nicht einfach die Verträglichkeitsprüfungen nach eigenem Gusto abschwächen

Oha, sagte sich Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKla e.V., als er das in sächsischen Zeitungen las: "Klage zur Waldschlösschenbrücke: Gericht muss EU-Naturschutz beachten", berichtete die "Freie Presse" zum Beispiel am 14. Januar. An diesem Tag hatte der Gerichtshof der EU seine Entscheidung zu einem Rechtsstreit aus Sachsen veröffentlicht: zur Waldschlösschenbrücke in Dresden.

Die Eisenbahnbrücke von der Karl-Heine-Straße aus gesehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Grüne wünschen sich eine Verlängerung der Linie 14 in die Spinnereistraße

Nicht nur die "Grundsatzentscheidung" zum neuen Standort des Naturkundemuseums steht am 20. Januar auf der Tagesordnung des Stadtrates. Denn die Verwaltung ist schon viel weiter beim Nägel-mit-Köpfen-machen, denn ein Theaterhaus will sie aus der Halle 7 der Baumwollspinnerei unbedingt machen. Das will sie am 20. Januar nicht nur beschließen lassen, sondern auch gleich mal Geld dafür freischlagen.

Das Naturkundemuseum - hier vom Goerdelerring aus gesehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stadtratsfraktionen versuchen, den unfertigen Grundsatzbeschluss zum Naturkundemuseum in Lindenau zu verschönbessern

Leipzigs Stadträte sind gerade emsig dabei, den Leipzigern ein richtig teures Naturkundemuseum zu verschaffen. Nicht weil sie bereit wären, den alten Kasten an der Lortzingstraße mit 20 oder auch 26 Millionen Euro mal richtig auf Vordermann zu bringen. Sondern weil sie glauben, sie bekämen den Pott billiger, wenn sie den Vorschlägen des Kulturbürgermeisters folgen. Der will den Laden ja in die alte Spinnerei entsorgen.

Arbeitsgruppe Zukunft: Viel Schönes dabei. Foto: Ralf Julke
Kultur·Musik

Beswingte Lieder über Daten-Piraten, falsche Freunde, Selbstausbeuter und echte Gangsta-Rapper

Dass echte Gesellschaftskritik in deutschen Medien kaum noch vorkommt, hat sich ja herumgesprochen. Die Meisten merken es nicht mal mehr. Die Musikszene ist ebenso brav geworden. Oder scheinheilig, denn man will ja in der Hitparade der Radiosender noch auftauchen. Selbst einst rebellische Strömungen wie Rap und Punk sind nur noch Show für Ahnungslose. Und trotzdem tourt da eine Truppe durchs Land, in der noch das Leben lodert. Oder maunzt? Schöne Frage.

Helena Hertlein, Luisa Schulze, Alexandra Mazzucco und Anne Hubinger (v.l.) in Feierlaune. Foto: Sebastian Brauner
Sport·Handball

Muratpasa vs. HC Leipzig 25:26 – Leipzig bleibt im Rennen

Der HCL reitet die Welle. Sechs Spiele, sechs Siege - und das innerhalb von nur 18 Tagen. Der Erfolg am Samstag in Antalya bedeutete für die Leipziger Handballerinnen den Einzug ins Viertelfinale des EHF-Cups. Damit sind sie in Bundesliga, DHB-Pokal und Europapokal weiterhin in drei Wettbewerben voll im Rennen.

"Fight Racism". Foto: Alexander Böhm
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Ein paar Gedanken zur Lage

In den vergangenen Tagen bin ich von verschiedenen Journalisten und Bürger/innen gefragt worden, wie ich das einschätze: ob es über die Flüchtlingsfrage zu einer Spaltung der Gesellschaft gekommen sei; wie wir damit umgehen, dass sich viele Menschen zurückziehen, Ängste haben, verunsichert sind; warum sich gerade in der sogenannten bürgerlichen Mitte so viele zurückhalten, wenn es um Positionierung geht.

Anselm Kiefers Buch-Skulptur mit dem Titel „Der Rhein“ steht im Zentrum der Spielfläche, drumherum fließen die Tänzer. Foto: Karsten Pietsch
Kultur·Theater

Leipziger Ballett im Museum der bildenden Künste

Wenn es draußen dunkel ist, leuchtet Leipzigs Museum der bildenden Künste, zuweilen strömen spätnachmittags noch Besucherscharen ins Haus. Gut 200 Besucher dürften es Mittwochabend gewesen sein, am 13. Januar, verteilt über die Ebenen um den Innenhof. Mehr als 10 Jahre schon zieht der wuchtige Baukörper Neugierige an, mancher Hingucker wird zum Kopfschüttler.

Straßenbahnen in der Lützner Straße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Keine Streckenstilllegungen bis Verabschiedung des Leipziger Nahverkehrsplans 2018

Die Linksfraktion im Leipziger Stadtrat ist aufs Höchste besorgt. Das Erschrecken über die Stilllegung der Straßenbahnstrecke von Connewitz Kreuz nach Markkleeberg West sitzt den Linken noch in den Knochen. Fast gedankenlos hat die Ratsversammlung hier schon in der Vergangenheit das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Jetzt versucht die Linksfaktion, wenigstens bis 2018 neue "Überraschungen" zu verhindern.

Plakate zur Landtagswahl 2014. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs OBM soll sich für eine Änderung der Sächsischen Kommunalwahlordnung stark machen

Seit dem Buttersäureanschlag auf die Leipziger Wohnung von Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) am 23. November bewegt ein Thema auch die Leipziger Stadträte: Wie kann man Bürger, die sich für ein politisches Wahlamt zur Verfügung stellen, davor schützen, dass Kriminelle und Extremisten Anschläge auf ihr persönliches Umfeld verüben? Müssen ihre Privatadressen denn überhaupt veröffentlicht werden?

Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) zeigte sich zufrieden mit der Spendensammlung am Connewitzer Kreuz. Foto: Alexander Böhm
Politik·Engagement

Connewitz: 150 Menschen „Saufen“ aus Solidarität + Video

Nachdem am 11. Januar über 200 rechte Randalierer durch die Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz gezogen waren, dauerte es nicht lange, bis die ersten Spendenaktionen angekündigt wurden. Die Partei Die PARTEI rief am Freitag zum „Saufen für den Kiez“ auf. Am Startpunkt am Connewitzer Kreuz versammelten sich über 150 Personen. Vermutlich ein höherer dreistelliger Betrag wurde dabei gesammelt.

Gesundes Frühstück mit Chiasamen und Früchten. Foto: Maike Klose
Leben·Topf & Quirl

Topf & Quirl: Fruchtiger Frühstücksbecher mit Joghurt und Chiasamen

Chiasamen, wer hat noch nicht von ihnen gehört? Die kleinen schwarzen Körner werden derzeit als Superfood schlechthin betrachtet und an jedes erdenkbare Gericht geworfen. Darum liest man auch von Chiapudding und -marmelade, von Chiashakes oder -brot; es gibt nichts, das es nicht gibt. Da die kleinen Samen nicht nur ungemein viel Protein liefern, sondern auch noch vor Magnesium, Calcium und Ballaststoffen nur so strotzen, werden sie kurzerhand auch in dieses leckere Frühstückchen transferiert.

Phoebe Giannisi: Homerika. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

In Homerika verbinden sich Mythen, Irrfahrten und die Täuschungen des Lebens zum Großen griechischen Gesang

Es gibt Bücher, die wirken, als wären sie genau fürs aktuelle Drama der Zeit geschrieben. Und dabei sind sie in ganz anderen Zeiten erschienen. Der Gedichtband "Homerika" von Phoebe Giannisi schon 2010 in Athen, sogar noch vor Beginn des großen Troika-Dilemmas, erst recht vor dem großen Beginn der Flüchtlingsströme. Aber genau diese Szenerie ist ja der Schauplatz der Dramen des Jahres 2015. Eine homerische Szenerie.

Lichter gegen LEGIDA. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Leipzigs CDU versucht es mal mit fünf Forderungen – an wen auch immer

Forderungen sind immer gut. Erst recht, wenn man damit der politischen Konkurrenz zeigen kann, was für eine emsige Macher-Truppe man ist. Seit Montag, 11. Januar, ist ja Leipzigs CDU irgendwie in der Defensive. Die Begründungen, warum sie sich ganz offiziell nicht an der Lichterkette für Toleranz "Leipzig bleibt helle" beteiligt hat, klangen wenig überzeugend. Jetzt versucht Leipzigs CDU, sich mit fünf richtigen Forderungen wieder in eine starke Position zu spielen.

Schienenträume Richtung Prag. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Metropolregion

Neubaustrecke Dresden-Prag: Das 3-Milliarden-Projekt ist vor 2030 gar nicht umsetzbar + Update

Sachsen träumt weiter. Von Großprojekten, die auf Jahrzehnte Mittel binden, die für viele kleine, viel wichtigere Projekte fehlen. Die Neubaustrecke zwischen Dresden und Prag ist kein neues Projekt. Davon hat schon der damalige Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) geträumt. Jetzt ist die von ihm bestellte Studie zu dem Milliarden-Projekt fertig. Sein Nachfolger hat sie am Donnerstag, 14. Januar, vorgestellt.

Monika Lazar sieht keinen Grund für Ermittlungen gegen sich. Foto: Privat
Politik·Leipzig

Sächsische Bundestagsabgeordnete fordert von Leipziger Staatsanwaltschaft eine Begründung

"Sächsische 'Erziehungsjustiz'", nennt es Monika Lazar. Im Februar 2015 hatte die Leipziger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die Grüne Bundestagsabgeordnete aus Leipzig angestrengt. Tatvorwurf: die öffentliche Aufforderung zu Straftaten gemäß §111 Strafgesetzbuch. Und das nur, weil sie in einer Pressekonferenz zu friedlichem Gegenprotest gegen Legida aufgerufen hatte.

Tränengasschwaden, Randale, brennende Barrikaden und Steinwürfe am 12. Dezember 2015 in der Südvorstadt. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Nazidemo als „rechtspopulistisch“ eingestuft, abgelaufene Tränengaskartuschen und 130 Polizisten in Zivil

Was passiert eigentlich, wenn die Polizei radikalisierte Demonstrationen falsch einschätzt und verharmlost und gleichzeitig mit untauglichen Mitteln anrückt? Ungefähr das, was am 12. Dezember in Leipzig passierte. Dann kippen Einschätzungen, werden Entwicklungen verharmlost und ein wohl doch irgendwie erwarteter autonomer Gewaltauftritt wird gleich mal zum Testfeld für überlagerte Tränengas-Bestände.

Andrej Nikolaidis: Der Sohn. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

In “Der Sohn” demontiert Andrej Nikolaidis die Rolle der Väter in der Lebensfurcht der Söhne

Wieder in Ulcinj, wieder in Montenegro. Am Rand Europas, könnte man sagen, wenn man die derzeitige Politik betrachtet. Balkan - das klingt wieder wie 1913, genauso abwertend, genauso fremd. Folge einer 25 Jahre dauernden Einmauerung. Die Deutschen müssen erst gar keine Mauern bauen, um die Welt draußen zu halten. Sie tragen ihre Mauern im Kopf. Dagegen hilft zumindest ab und zu ein Blick in die Bücher aus dieser Region.

Dr. Bernd Klose. Foto: Matthias Weidman
Politik·Region

Markkleeberg hat Alt-OBM Bernd Klose zum Ehrenbürger gemacht

Es ist auch ein Zeichen an die große, wachsende Stadt Leipzig, das die kleine Große Kreisstadt Markkleeberg im Dezember gesetzt hat, gleich nach der heftigen Diskussion um die Einstellung der Straßenbahnlinie 9 nach Markkleeberg-West: die Stadt hat ihren langjährigen Bürgermeister und Oberbürgermeister, Dr. Bernd Klose, zum Ehrenbürger ernannt.

Veranstaltungen·Bühne

Giftmorde II: Tödliche Anleitungen im Sächsischen Apothekenmuseum

Am Dienstag, dem 26. Januar, wird das Sächsische Apothekenmuseum im Thomaskirchhof zum Schauplatz heimtückischer Morde mithilfe giftiger Pflanzen. Ab 19 Uhr zeigen hier die Autoren Andreas M. Sturm (Hrsg.), Jan Flieger und Frank Kreisler, dass der Mörder bei Weitem nicht immer der Gärtner sein muss. Die literarischen Giftmischer präsentieren vielmehr ihre - ausdrücklich nicht zur Nachahmung empfohlenen - tödlichen Anleitungen aus der Anthologie "Giftmorde II".

Polizeiinterne Einsatzunterlagen der Polizei am 11. Januar 2016 bei Legida und NPD Leipzig auf Twitter erschienen. Hier mit geschwärzten persönlichen Daten. Foto: Legida Twitter
Leben·Fälle & Unfälle

Innenminister Ulbig muss sich Fragen nach der Integrität seiner Polizeibeamten stellen lassen

Sachsens Polizei hat ein Problem. Es klingt zwar strafverschärfend, wenn Polizeibeamte interne Informationen und Protokolle direkt an Nazis und Rechtspopulisten weiterreichen. Aber das eigentliche Problem ist das Weiterreichen der Dokumente an sich. Auch wenn es da augenscheinlich ein paar Beamte gibt, die auf diese Weise mit sächsischen Rechtsextremen kooperieren. Seit Montag, 11. Januar, wieder einmal mit einem Vorfall publik.

Abendbeleuchtung an der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Hochschulen droht bis 2020 der Abbau von weiteren Beschäftigungsverhältnissen

Es ist eine Rütteltour, mit der Sachsen seine Hochschulen zukunftsfit machen will. Und das ganze System bebt noch immer nach unter den Erschütterungen, die es unter der CDU/FDP-Regierung erlebt hat. 2011 hatte Hochschulministerin Sabine von Schorlemer einfach die Kürzung von 1.042 Stellen angeordnet, ohne sich ein Jota darum zu kümmern, wo Sachsens Hochschullandschaft überhaupt Anpassungsbedarf hat.

Eine gute S-Bahn-Anbindung ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Auch Borna profitiert vom Bevölkerungszuwachs rund um Leipzig

Die offiziellen Zahlen aus dem Statistischen Landesamt fehlen zwar noch. Aber ein Trend, über den Ruth Schmidt im Leipziger Quartalsbericht III/2015 schrieb, verfestigt sich auch 2015: "Leipzig wächst - sein Umland wächst mit", hatte es Ruth Schmidt auf den Punkt gebracht. Oder jetzt mit griffiger Formal aus Borna: "Bevölkerungswachstum wird zum Trend".

Uni-Rektorin Schücking muss weder mit rechtlichen noch mit disziplinarischen Folgen rechnen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Bis 2020 hat die Uni Leipzig Zeit, ihre neuen Strukturen zu finden

Wohin geht die Reise an Sachsens Hochschulen? Die Frage schwelt vor sich hin, während die Hochschulen noch immer versuchen, irgendwie die angewiesenen Stellenkürzungen zu verdauen. Auch das Rektorat der Universität Leipzig reagiert mit gemischten Gefühlen auf die jüngsten Entscheidungen zum Stellenabbau an Sachsens Hochschulen.

Bühne 36: Über Arbeiten und Fertigsein. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Neuer Name, erstes Buch und immer wieder dieses Känguruh

Da waren es noch vier: Julius Fischer, Marc-Uwe Kling, Sebastian Lehmann und Maik Martschinkowsky. Vormals mit Kolja Reichert die Mannschaft der "Lesedüne". Der Kolja ist ihnen irgendwie abhanden gekommen. Da haben sie sich einfach umbenannt. Seit Dezember heißt die Truppe "Bühne 36". Klingt irgendwie sehr heftig. Hat aber nur mit dem Klub zu tun, in dem sie am häufigsten lesen: dem "SO36" in Berlin.

Vorsitzender des NuKLA e.V. Wolfgang E. A. Stoiber. Foto: Volly Tanner
Politik·Engagement

Tanners Interview mit dem Vorsitzenden des NuKLA e.V. Wolfgang E. A. Stoiber

In Diskussionen, auch philosophischen, wird mit dem Argument "...es muss sich lohnen!" jegliches freies Denken und Handeln totgeschlagen. Die Wirtschaftlichkeit, die totale Verwertung, die Gewinnmaximierung - all dies sind Aspekte einer inhumanen und destruktiven Religion, die in den Abgrund führt und dabei noch von den meisten Menschen in Europa - und im Westen, diesem sich als Wertegemeinschaft generierenden Durcheinander - beklatscht wird. Da ist es wichtig, auch andere Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Vor allem, wenn es um Gemeingut geht, wie den Leipziger Auwald. Tanner traf auf den Chef des NuKLA e.V. und horchte an ihm herum.

Ältestes Textzeugnis schiitischer Ismailiten in der Universitätsbibliothek: Vor ihrer Restaurierung im Jahre 2006 war der fragmentarische Charakter der Handschrift noch deutlich zu sehen. Foto: UB Leipzig
Bildung·Forschung

Universitätsbibliothek hat das “Buch des Schmucks” aus der Frühzeit der schiitischen Ismailiten aufwendig restauriert

Es gibt so manches Sammelstück in der Leipziger Universitätsbibliothek, das erst bei näherer Untersuchung seine ganze Geschichte preisgibt. Oder zumindest einen Teil davon. Denn ein ordentliches Impressum, wie es heute in jedem Buch steht, hatte das "Buch des Schmucks" (Kitab az-Zina) aus dem 10. Jahrhundert natürlich nicht. Und auch die Abschrift aus dem 11. Jahrhundert hat keine. Dafür ist sie jetzt schmuck restauriert.

Ex-Chef einer zahnlosen Behörde - Gordian Meyer-Plath, Präsident des sächsischen Verfassungsschutzes. Foto: Alexander Böhm
Politik·Sachsen

Grüne und SPD verlangen Konsequenzen vom sächsischen Verfassungsschutz-Präsidenten

Da hat Sachsen wohl den falschen Mann fürs Landesamt für Verfassungsschutz geholt. Oder den richtigen, wenn es nur darum ging, die Behörde in ihrer Sinnlosigkeit so weiter laufen zu lassen, wie sie vorher schon lief. Möglichst mit Scheuklappenblick auf die Rechtsextremen im Land, mit deftigen Aussagen gegen links. Aber zwei Mal hintereinander nichts gewusst? Das kann auch Gordian Meyer-Plath nicht mehr erklären. Sein Rücktritt ist überfällig.

Kerstin Köditz (Linke). Foto: DiG/trialon
Politik·Region

Trotz sächsischer Fördergelder hinterlässt Wehrsport-Hoffmann eine Ruine in Kohren-Sahlis

Das Rätselraten ging schon ein paar Jahre: Wie kommt es, dass sich bekannte Rechtsradikale aus dem Westen in Ostdeutschland reihenweise alte Burgen, Schlösser, Gutshäuser kaufen konnten? Wovon haben sie das bezahlt? Und warum bekamen sie auch noch Fördergelder? Und wofür eigentlich? In Kohren-Sahlis zum Beispiel, wo sich mit Karl-Heinz Hoffmann einer der bekanntesten Rechtsextremen der Republik eingekauft hatte.

Wo tags zuvor noch randaliert wurde, demonstrierte man an diesem Abend Solidarität. Foto: Alexander Böhm
Leben·Gesellschaft

Connewitz: 2.000 Menschen demonstrieren gegen rechte Zerstörung + Video

Etwa 2.000 Menschen zogen am späten Dienstagabend mit Bannern und lautstarken Parolen durch den Leipziger Süden. Sie reagierten damit innerhalb eines Tages auf die Zerstörungen in der Connewitzer Wolfgang-Heinze-Straße durch rechte Hooligans. Auf der Online-Plattform Indymedia kündigte ein User namens "Hoolizei" noch am selben Abend einen erneuten rechten Besuch im Kiez innerhalb der nächsten drei Tage an.

Großes gelbes L vorm Service-Center der LVB an der Petersstraße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Seit Dienstag ist der Leipziger Stadtkonzern mit einem einheitlichen Design und großem L im Stadtbild präsent

Am 4. Januar flatterte es auf einmal knallgelb am Augustusplatz: ein riesiges "L". Dann tauchten diverse nicht ganz so große L im Stadtbild auf. Und am Dienstag, 12. Januar, waren auf einmal die Straßenbahnen plakatiert, die Leuchtsäulen im Stadtgebiet zeigten die Kampagne ebenfalls und auf den Monitoren in den Bahnen erzählte ein kleiner Clip vom Leben in Leipzig. Leipzigs Stadtkonzern zeigte Flagge.

Andreas Reimann: Grüner Winter. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die klugen und satyrischen Gedichte Andreas Reimanns aus seinem Dresdner Winter-Aufenthalt

Drei Leipziger Dichter waren die ersten, die jeweils drei Monate als "poet in residence" in Dresden residieren durften: 2013 Carl-Christian Elze, 2014 dann Bertram Reinecke. Und im warmen Winter 2015 dann Andreas Reimann. Seine Gedichte aus diesen drei Monaten an der Elbe sind jetzt als Publikation erschienen. Und am Donnerstag, 14. Januar, liest er daraus in der Leipziger Stadtbibliothek. Mal so gesagt: ein Heidenspaß.

Weltcup-Greenhorns sorgen für Furore: Anne Lobenstein (li.) und Mariama Jamanka vom BSR Oberhof. Foto: privat
Sport·Weitere

Gelungene Weltcup-Premiere für Leipzigerin Anne Lobenstein

Anne im Wunderland. Zwei Jahre nach ihrem Umstieg von der Leichtathletik in den Zweierbob rast Anne Lobenstein stets neuen Erfahrungen entgegen. Mit ihrer Steuerfrau Mariama Jamanka errang sie im Dezember überraschend den ersten Europacup-Sieg. Ende letzter Woche ging das Oberhofer Duo nun zum ersten Mal gemeinsam in einem Weltcup an den Start. Mit einem siebenten Platz darf diese Premiere durchaus als gelungen betrachtet werden.

Filmemacherin Alina Cyranek. Foto: Susann Jehnichen
Kultur·Film & TV

Tanners Interview mit der Filmemacherin Alina Cyranek

Es sind die leisen Geschichten, die berühren. Gelangweilt vom Kinodauerfeuerwerk voller Special-Effects sehnt sich der Tanner nach Menschlichkeit. Diese Sehnsucht befriedigt seine gute Freundin Alina Cyranek mit ihren Filmen - zum Beispiel den Geschichten im neuen Werk "Ein Haufen Liebe". Es geht um Menschen. Es geht um Wertschätzung. Und es geht um die universelle, allumfassende Liebe. Doch lest selber.

Pastor André Krause. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
Politik·Engagement

Friedensgebet in der Nikolaikirche: Die christliche Motivation der Gewaltlosigkeit und der Zuwendung zum Du

Die Lichterkette startete 18 Uhr. Zuvor fand ab 17 Uhr in der Nikolaikirche das Friedensgebet statt. Pfarrer Bernhard Stief erinnerte an die Tradition der Gewaltlosigkeit. Pastor André Krause deutete die Geschichte vom verlorenen Sohn für die Gegenwart. Unter den Zuhörern war Oberbürgermeister Burkhard Jung, der katholische Propst Gregor Giele und Superintendent Martin Henker. Landesbischof Carsten Rentzing war leider erkrankt und konnte nicht teilnehmen.

JVA Leipzig an der Leinestraße. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Altersabgänge verschärfen auch die Personalsituation in den sächsischen Gefängnissen

Eigentlich muss man nur da und dort ein wenig zupfen und es kommt ein Sachsen zum Vorschein, das man so eigentlich nicht vermutet hätte. Am Montag, 11. Januar, zeigte mal die "Sächsische Zeitung" wie das geht und berichtete über überbelegte Gefängnisse. Für Katja Meier, rechtspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Sächsischen Landtag, Anlass, mal eine etwas ältere Landtagsanfrage vom Oktober auszukramen.

Ãœberfall auf Connewitz am 11. Januar 2016. Foto: LZ
Leben·Gesellschaft

Im Zweifel Ahnungslosigkeit bei Legida

Leipzig, Dresden, Halle. Mit Autos sind die rechten Hooligans gekommen, ungewöhnlich viele Aufkleber mit einschlägigen Fußballclubnamen sind am gestrigen Abend in Leipzig Connewitz zu sehen, das Auftreten der Gruppe ist eindeutig. Minutenlang haben laut Polizeiangaben über 200 Männer Zeit, rund 20 Geschäfte im Leipziger Süden zu attackieren. Der „Fischladen“, das Vereinslokal des antirassistischen und als links bekannten Fußballvereins „Roter Stern“ wird zuerst ins Visier genommen. Eine Entwicklung, die sich bei der nach Randalen aufgelösten Pegida-Demonstration in Köln abgezeichnet hatte, setzt sich in Leipzig nahtlos fort. Legida und Pegida haben längst nicht nur ein verbales Gewaltproblem.

Max Reger in seiner Leipziger Wohnung. Foto: Stadt Leipzig
Bildung·Zeitreise

Eine Spurensuche nach dem Leipziger Musiker, dessen 100. Todestag sich im Mai jährt

Denkbar nüchtern bringt die Stadt Leipzig auf den Punkt, warum im Jahr 2016 unbedingt der 100. Todestag von Max Reger gewürdigt werden sollte: "Reger, der sich kompositorisch in der Tradition von Bach und Brahms sah, hatte ab 1907 bis zu seinem Tod im Jahr 1916 eine Professur für Tonsatz und Komposition am Königlichen Konservatorium Leipzig sowie 1907 bis 1908 den Posten des Universitätsmusikdirektors inne und schuf hier die von ihm sogenannten 'Herzblutwerke'."

Das Logo zum Max-Reger-Festjahr in Leipzig.
Kultur·Musik

Nur ein Fall für Kenner oder gehört Max Reger in den Götterhimmel der Leipziger Musik?

Leipzig feiert in jedem Jahr eine ganze Menge Höhepunkte. 500 Stück hat Andreas Schmidt, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der LTM, allein für 2016 gezählt. Allein im Mai ballen sie sich, dass es - wie alle Jahre - in keinem Hotel mehr freie Plätze geben wird: Wave Gotik Treffen, Wagner-Festtage, diesmal auch noch der 100. Deutsche Katholikentag (25. bis 29. Mai) und die Max-Reger-Festtage (8. bis 20. Mai). Max wer?

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
Bildung·Leipzig bildet

Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) drängt auf baldige Novellierung des Hochschulfreiheitsgesetzes

Da ist ein altes Machtspielchen gründlich in die Hose gegangen, als am 6. Januar bekannt wurde, dass auch noch der letzte verbliebene Kandidat für das Rektorenamt der Uni Leipzig zurückgezogen hat. Seitdem steht der Hochschulrat mitten in der Kritik und eine bislang starre Haltung der Sächsischen Staatsregierung gerät ins Rutschen: Das Hochschul(freiheits)gesetz steht an zur Novellierung.

Lange Zeit hatte der HCL um seine Kapitänin Karolina Kudlacz-Gloc erhebliche Schwierigkeiten, die Abwehrlücken zu finden. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

HC Leipzig vs. Muratpasa 33:26 – “Wollen unser Ding durchziehen!”

Es war irgendwie so Metzingen. Denn wie schon im DHB-Pokalspiel vier Tage zuvor, erwischten die Handballerinnen des HC Leipzig auch am Sonntag im EHF-Cup-Spiel gegen Muratpasa SK eine verkorkste erste Halbzeit. Erst in den letzten Minuten - ebenfalls eine Parallele zur Metzingen-Partie - steigerten sich die Leipzigerinnen und konnten die drohende Niederlage doch noch in einen klaren Heimsieg umbiegen.

Sven Felix Kellerhoff: "Mein Kampf". Die Karriere eines deutschen Buches. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Nicht “Mein Kampf” ist das Buch der Zeit, sondern Klemperers “LTI”

Irgendwie passt das scheinbar: Das Hitlersche Gefängnisgedöns "Mein Kampf" darf wieder veröffentlicht werden. Und auf den Straßen treiben sich Leute herum, denen man zutraut, dass sie das Gedöns auch lesen. Verstehen müssen sie es ja nicht. Dazu war es nie da. Wer es nicht glaubt, kann es ja versuchen, darf sich aber nicht wundern, wenn er in einer regelrecht esoterischen Suppe versinkt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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