„Wir übernehmen den Verwaltungsstandpunkt und ich werbe schon jetzt um Zustimmung.“ Jürgen Kasek brachte gleich vom Start weg nicht den Antrag seiner Grünen-Fraktion ein, sondern stellte den Verwaltungsvorschlag zur Abstimmung. Der wurde dann zu einem glatten Durchläufer, denn im Leipziger Stadtrat herrschte große Einigkeit, dass Autos auch zukünftig von der Richard-Lehmann-Straße aus keinen Zugang zum Leipziger Auwald haben sollten. Dem ist zwar jetzt schon so, doch Regelbrecher gibt es eben überall.

1952 ging das Gelände an die SG LVB, als „Neue Linie“ werden seither die entsprechenden Sportplätze von der Sportgemeinschaft genutzt. Abends offenbar auch gern durch Tennisspieler, die dann auf den Plätzen spielen. Von da aus geht es über eine asphaltierte Straße bis zur Richard-Lehmann-Straße in den normalen Verkehr hin und zurück.Theoretisch schon jetzt nicht mit dem Pkw, denn da ist ein „Einfahrt verboten“-Schild angebracht, doch, so Kasek: „Wie das so ist, nicht jeder hält sich daran“, was den Nutzungsdruck im Auwald weiter ansteigen lässt.

Christopher Zenker stimmte für die SPD zu, die Straßennutzung für Autos im Auwald ist auch für seine Fraktion ein No-Go. Doch, so wie es der Grünenantrag vorsah, mit einem Poller ist es an der unbeleuchteten Ecke nicht getan – man würde wohl eher nur das Unfallrisiko erhöhen auch für Radler/-innen.

Und so blieb der Verwaltungsstandpunkt abzustimmen, welcher einen einzigen Satz in Form eines Versprechens umfasste: „Eine Lösung zur Unterbindung des Befahrens der Neuen Linie mit KfZ durch Unberechtigte, wird unter Einbezug u.a. der AG Rad und des Nutzers des Sportplatzes geprüft und dem Stadtrat bis Ende des II. Quartals 2021 das Ergebnis vorgelegt.“

Welche Lösung es also werden soll, die letztlich die Einfahrt von Autos an dieser Stelle wirksam unterbindet – im Sommer dieses Jahres soll ein Vorschlag auf dem Tisch liegen. Mit nur 11 Gegenstimmen wurde der Vorschlag der Verwaltung angenommen.

Die Debatte vom 24. März 2021 im Stadtrat

Video: Livestream der Stadt Leipzig

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