Die Radwegsituation zwischen Lindenau und Innenstadt ist spätestens im vergangenen Jahr zu einem der dominanten Themen in Leipzig geworden. Nun hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, verschiedene Varianten für Radwege in diesem Bereich prüfen zu lassen. Vertreter verschiedener Fraktionen äußerten jedoch die Kritik, dass es besser gewesen wäre, wenn zuvor ein Gesamtkonzept für den Radverkehr in Leipzig vorgelegen hätte.
Die Verwaltung soll bis zum 3. Quartal dieses Jahres verschiedene Varianten für Radwege zwischen Lindenau und Innenstadt prüfen. Das hat die Ratsversammlung am Mittwoch, den 22. Januar, auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beschlossen.
Diese hatte ursprünglich beantragt, „verschiedene Varianten eines Radschnellwegs“ zu prüfen. Für das Elsterflutbett hatte die SPD vorgeschlagen, entweder die Brücke an den Seiten zu verbreitern oder eine zusätzliche Brücke zu bauen.
SPD-Stadtrat Christian Schulze betonte, dass insbesondere die Situation in der Inneren Jahnallee und bei der Kleinmesse entschärft werden müsse. Dort kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu teils schweren Unfällen, bei denen Menschen starben.
Katharina Krefft (Grüne) argumentierte, dass die Umsetzung des ursprünglichen SPD-Antrags lange gedauert hätte: „Das ist eine schöne Idee, die von der Gegenwart ablenkt.“ Nötig wäre beispielsweise ein Gutachten zum Naturschutz gewesen. Krefft bevorzuge eine sichere Radspur auf der Jahnallee. Von den Verkehrsplanern im Rathaus habe man gehört, dass dies möglich sei. Allerdings bremse die Verwaltung solche Pläne aus.
„Ein Gesamtkonzept wäre die bessere Lösung“, forderte FDP-Stadtrat Sven Morlok (Freibeuter). Was Linken-Stadtrat Mathias Weber ähnlich sah. Dann könnte man anhand der dort gesetzten Prioritäten entscheiden. „Wir wissen nun, dass die Verwaltung an diesem Thema intensiv arbeitet, und hoffen auf Vorlage in den nächsten Wochen.“
Neben der Prüfung verschiedener Varianten für die Radverbindung beschloss der Stadtrat außerdem: die Vorplanung dafür noch in diesem Jahr abzuschließen, die nötigen Maßnahmen im kommenden Jahr umzusetzen und in der Jahnallee eine Radzählstelle einzurichten. Diese Beschlusspunkte hatte die SPD-Fraktion aus einem Änderungsantrag des Stadtbezirksbeirates Altwest übernommen.
Die Debatte am 22. Januar 2020 im Stadtrat
Video: Livestream der Stadt Leipzig
Leipzigs Verkehrsplaner sollen noch 2020 eine Lösung für die Radverbindung Lindenau-City vorlegen
Leipzigs Verkehrsplaner sollen noch 2020 eine Lösung für die Radverbindung Lindenau-City vorlegen
Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 1. November 2019): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 400 Abonnenten.
Keine Kommentare bisher