Im Mai hat die Fraktion Die Linke einen Antrag eingebracht, der von der Verwaltung ein mittelfristiges Investitionsprogramm für die Leipziger Bühnen der großen Häuser und der Freien Szene fordert. Die Antwort der Verwaltung auf den Antrag ist ein Teilerfolg. Oberbürgermeister Jung und Kulturbürgermeister Faber haben sich auf drei Projekte bis 2017 festgelegt.

Das sind die Sanierung der Musikalischen Komödie, der Umbau der ehemaligen Schauhausdisko zur Zweitspielstätte des Schauspiels Leipzig und ein Theaterzentrum für die Freie Szene im Leipziger Westen.

“Dieses Bekenntnis ist anerkennenswert”, sagt Dr. Skadi Jennicke, kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion. “Gleichwohl liegen für alle drei Projekte bereits Ratsbeschlüsse vor, die im Fall des Theaterhauses für die Freie Szene ebenfalls auf einen Antrag der Linken zurückgehen. Zur Muko soll es laut der Verwaltung eine Beschlussvorlage geben, allerdings: Zeitraum offen. Nichtsdestoweniger begrüße ich dieses Bekenntnis auch angesichts des vorliegenden Gutachtens, das zum zweiten Mal die Kosten für die Überführung der Muko in das Opernhaus am Augustusplatz geprüft hat.”

Ein Strategieplan, wie ihn der Antrag fordert, würde sicherlich anders aussehen, schätzt Jennicke ein.

“Ziel des Antrags war aber auch, Eigenbetriebe und Freie Szene nicht länger gegeneinander auszuspielen und bei Investitionen gleichrangig zu berücksichtigen. Dass das Theaterhaus für die Freie Szene offenkundig Priorität in der Verwaltung neben Muko und Schauspiel genießt, ist ein überraschender Schritt”, stellt die Stadträtin fest. “Denn bekanntlich nutzte die Verwaltung seit 2009 jede Gelegenheit, um die Bemühungen um den gemeinsamen Standort von Leipziger Tanztheater, Lofft, Schaubühne Lindenfels und Lindenfels Westflügel auszubremsen.”

Ansonsten aber ist sie ernüchtert. “Der Verwaltungsvorschlag bleibt weit hinter dem zurück, was der Antrag fordert”, sagt Skadi Jennicke. “Angesichts des aktuellen Haushaltsdefizits, das der Finanzbürgermeister morgen im Stadtrat als alternativlos darstellen wird, ist der Spatz in der Hand möglicherweise das Maximum des aktuell Erreichbaren. Um die Taube kümmern wir uns später.
Der Antrag der Linken als PDF zum download.

Der Verwaltungsstandpunkt als PDF zum download.

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