Grรผne Farbe hatten sie dann doch noch nicht dabei, die Mรคnner von der Firma, die seit der vergangenen Woche die Markierungsarbeiten am Martin-Luther-Ring und in der รถstlichen Tauchnitzstraรe vornehmen. Aber was hier entstehen soll, ist nicht nur schon gut zu sehen โ es wird auch schon eifrig benutzt von Radfahrern, die hier auf dem Promenadenring direkt Richtung Karl-Tauchnitz-Straรe wollen.
Baubรผrgermeister Thomas Dienberg hatte am Montagnachmittag, 29. August, noch zu einem kurzen Pressetermin eingeladen, um im Grunde den Startschuss zu geben fรผr die Anlage neuer, grรผner Radstreifen auf diesem Ringabschnitt, nachdem am Freitag, 26. August, schon die Kreuzung Friedrich-Ebert-/Karl-Tauchnitz-Staรe mit der neuen Ampelanlage freigegeben wurde.
Bis zu dieser Kreuzung fรผhrt der neue Radweg, der jetzt direkt auf der Fahrbahn aufgetragen wird und auch schon zu sehen ist. Schon am Peterssteinweg kรถnnen Radfahrer jetzt einfach in den Martin-Luther-Ring einbiegen und auf diesem Radstreifen direkt zur Karl-Tauchnitz-Brรผcke fahren.
Der Streifen ist abmarkiert. Am Montag kamen die Radsymbole auf die Kreuzung. Die Arbeiter waren hier mitten im Feierabendverkehr am Werk. Erst in den nรคchsten Tagen werden dann auch die Radwege grรผn eingefรคrbt.

Womit rund um die Kreuzung am Neuen Rathaus so langsam Gestalt annimmt, wie Radfahrer hier kรผnftig mit deutlich weniger Umwegen รผber die Kreuzung kommen sollen.
Es gibt auch schon die Radmarkierungen auf der Kreuzung, die in der Harkortstraรe in ein erstes markiertes Radwegstรผck mรผnden.
Hier geht es noch in diesem Jahr weiter, sagt Thomas Dienberg. Der Radweg soll in der Harkortstraรe bis zur Beethovenstraรe verlรคngert werden, wo er dann direkt auf die Fahrradstraรe trifft.
Es ist ein stรผckweiser Prozess, mit dem das Verkehrsdezernat nach und nach den Ring fรผr Radfahrer befahrbar macht. Dahinter steht ja bekanntlich das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Bautzen, das ein Radfahrverbot auf dem Leipziger Promenadenring fรผr unwirksam erklรคrt hat.
โAber wir kรถnnen die Radfahrer nicht einfach mitfahren lassen im motorisierten Verkehrโ, sagt Dienberg. Das hรคlt auch er fรผr zu gefรคhrlich. Weshalb der gesamte Ring nach und nach umgestaltet und mit separaten, gut sichtbaren Radwegen ausgestattet werden soll. Was seit Ostern auf der Westseite des Rings passiert, soll 2023 auf der Nordseite seine Fortsetzung finden.

โDann werden wir unbedingt etwas vor dem Hauptbahnhof machen mรผssenโ, sagt Dienberg. Die jetzige Radfรผhrung auf dem Fuรweg, wo gleich zweimal die querenden Passantenstrรถme zum Hauptbahnhof gekreuzt werden, kรถnnen so nicht bleiben. Der Radweg kommt dort also ebenfalls auf die Fahrbahn. Und gleichzeitig muss sich das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) Gedanken machen, wie dieser Radweg auf der Fahrbahn dann bis zum Goerdelerring fortgesetzt werden kann.
Das Komplizierteste daran, so Dienberg, sind gar nicht die Markierungsarbeiten, sondern die Ampelschaltungen. Wenn man dem Kfz-Verkehr eine Fahrspur wegnimmt und dort Radfahrer fahren lรคsst, mรผssen sich sรคmtliche Ampelphasen verรคndern.
โIm Grunde mรผssen wir die Ampeln vรถllig neu programmierenโ, so Dienberg.,
Aber das Projekt gehรถrt fรผr ihn auch zwingend in die Leipziger Mobilitรคtsstrategie. Parallel wird ja im VTA am Programm โErweiterte Innenstadtโ gearbeitet. Das betrifft dann nicht nur bessere Wegefรผhrungen fรผr den Radverkehr, sondern auch eine Neuorganisation des Straรenbahnverkehrs.
Denn der Promenadenring muss auch fรผr den Straรenbahnverkehr durchlรคssiger werden. Ab 2025 setzen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) ihre neuen breiteren Straรenbahnen ein. Aber die Takte verdichten kรถnnen die LVB nur, wenn sie mehr Bahnen รผber den Ring bekommen in kรผrzeren Takten.
2025 soll das Programm โErweiterte Innenstadtโ vorliegen, sagt Dienberg.
Bis dahin werden auch noch weitere Abschnitte fรผr den Radverkehr geprรผft. Denn wenn die Nordseite mit dem Teilstรผck am Hauptbahnhof 2023 fertig ist, geht es um die Frage: Was kann man auf der Westseite machen? Dort gibt es ja separate Radwege, sodass der Druck, den Radverkehr auf die Fahrbahn zu verlagern, nicht so groร ist. Aber den Gerichtsbeschluss hรคlt Dienberg fรผr bindend. Und das Ziel mรผsse sein, dass bis 2025 der komplette Promenadenring mit einer eigenen Fahrradspur ausgestattet ist.
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