Eigentlich ist es nichts Neues, dass der Weißeplatz in Stötteritz auch von der dort anliegenden Schule als Schulhof mitbenutzt wird. Der eigentliche Schulhof ist viel zu klein für die Schule. Aber eigentlich war der Platz dafür bislang nicht eingerichtet, erst in der vergangenen Woche stellte die Verwaltung nun die Vorlage vor, mit der der Platz saniert und umgestaltet werden soll.

Das soll 2022 für insgesamt 480.000 Euro passieren und damit auch die Doppelnutzung sichern – als öffentlicher Stadtplatz und „offener Schulhof“. Dies geht aus der Sitzung der Verwaltungsspitze in der vergangenen Woche hervor.Unter anderem werden neue Spielangebote geschaffen, wofür die vorhandenen zurückgebaut und soweit möglich an anderer Stelle wieder eingesetzt werden. Weil die angrenzende Schule den Platz nutzt, soll es künftig mehr Sitzgelegenheiten geben. Neben den Sitzen um das zentrale Spielgerät wird auch die Anzahl der Bänke von 9 auf 18 erhöht.

Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal sagte dazu: „Alle Spielangebote des stark frequentierten Weißeplatzes wurden in enger Abstimmung mit den Wünschen und Anforderungen der Schülerinnen und Schüler sowie der Schulleitung der angrenzenden Oberschule ausgesucht. So ist etwa ein Seilzirkus vorgesehen, der zur Bewegung anregt aber auch Ruhemöglichkeiten bietet. Auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler werden auch zwei Hochbeete eingeordnet.“

Die Schule übernimmt auch die Pflege der Beete.

Die Deckschichten der Wege sind stark erneuerungsbedürftig und werden neu hergestellt. Um unberechtigtes Befahren der öffentlichen Grünfläche zu verhindern, werden an verschiedenen Stellen Poller eingeordnet. Zudem sind sechs Fahrradbügel Typ Leipzig vorgesehen. Die bestehenden Mastleuchten werden erhalten, ihre Standorte jedoch neu geordnet. Um Trampelpfade und ein Querlaufen durch die Vegetationsflächen zu verhindern, wird die Bepflanzung größtenteils durch ein wegebegleitendes Rabattengeländer geschützt.

Der denkmalgeschützte Stadtplatz ist stark verschlissen. Durch die künftige Doppelnutzung als öffentliche Grünfläche und als offener Schulhof für die Schule am Weißeplatz ist eine Aufwertung unabdingbar. Dies soll helfen, den kulturhistorisch wertvollen Stadtplatz zu erhalten und die Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger jedes Alters zu verbessern, insbesondere aber für Kinder und Jugendliche sowie als „offener Schulhof“ für Schülerinnen und Schüler.

„Schule und Platzfläche sind Ende des 19. Jahrhunderts nahezu zeitgleich entstanden. Eine Nutzung der Platzfläche als zusätzlicher Freiraum für die Schüler und als öffentlicher Stadtplatz haben damit Tradition“, heißt es übrigens in der Vorlage. Und diese Doppelnutzung hat auch in der Zwischenzeit nicht aufgehört, wie die ursprüngliche Meldung der Stadt suggerierte.

Nur ist es längst überfällig, den Platz auch für die Pausenaufenthalte der Schüler/-innen deutlich aufzuwerten. Und sie sind ja nicht die einzigen, die dem Platzgrün kräftig zugesetzt haben.

Hier sind auch die üblichen Trampelpfadläufer unterwegs, die es in allen Teilen Leipzigs gibt: „Die ursprüngliche Bepflanzung ist durch den allgemein starken Nutzungsdruck in Mitleidenschaft gezogen. Bedingt durch die Nutzung von Teilen der Platzfläche als Schulhof während der Sanierung der Schule hat sich dieser Effekt noch verstärkt. Insbesondere die Trittbelastung führt zu Schädigungen der raumbildenden Gehölzpflanzung. Außerdem haben sich durch die geänderten Zugangssituationen zum Platz an verschiedenen Stellen breite Trampelpfade gebildet.“

„Auch hier führt die Bodenverdichtung langfristig zu Problemen. Die ausreichende Versorgung der Vegetation mit Wasser und Sauerstoff ist gefährdet und führt langfristig zu irreversiblen Schäden. Die gegenwärtigen Ausstattungselemente werden den geänderten Anforderungen nicht mehr gerecht. Ebenso sind die vorhandenen Spiel- und Beschäftigungsangebote gerade für die Bedürfnisse der Altersklasse 10–16 nur bedingt geeignet.“

Was übrigens auch 2014 schon der Fall war, als die Modernisierung der Schule begann und das oben gezeigte Bild entstand. Nur war damals das nötige Geld nicht da, auch den Platz neu zu gestalten.

„Die zentrale Platzfläche wird zugunsten mehrerer Spielangebote vergrößert. Es wird dabei auf die historische Ausdehnung der Platzfläche vor 1945 zurückgegriffen. Die Befestigungsart mit einer wassergebundenen Decke bleibt erhalten. Die Wegebauschichten werden, soweit erforderlich, erneuert“, heißt es in der Vorlage weiter. „Für die vier Stichwege, die von den Platzecken zur Mittelfläche führen, ist eine Befestigung mit Mosaikpflaster vorgesehen. Grund hierfür ist das Gefälle der Wege und die damit verbundenen Ausspülungen, insbesondere bei Starkregenereignissen.“

Aber was wird für die Schüler/-innen eigentlich wirklich verbessert?

Das benennt die Vorlage recht genau: „Aufgrund der Nutzung des Platzes durch die angrenzende Schule sollen die Sitzangebote deutlich erhöht werden. Neben Sitzmöglichkeiten um das zentrale Spielgerät wird die Anzahl der Bänke von 9 auf 18 erhöht. Als mittiges raumwirksames Spielgerät ist ein Seilzirkus vorgesehen, der dem Bewegungsdrang von Kindern und Jugendlichen gerecht wird, zur Bewegung anregt aber auch Ruhemöglichkeiten bietet. Außerdem ist ein für größere Kinder geeignetes Drehelement und ein Freischach vorgesehen. Alle Spielangebote wurden in enger Abstimmung mit den Wünschen und Anforderungen der Schülerinnen und Schüler sowie der Schulleitung ausgesucht.“

Baubeginn soll im Zweiten Quartal 2022 sein. Und noch im selben Jahr will das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport fertig werden, sodass schon die Schüler/-innen im neuen Schuljahr den Platz nutzen können.

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