Auf Initiative der Freien Demokraten Leipzig hin beantragte die Fraktion Freibeuter im Leipziger Stadtrat einen Anstands-Abstand für das Denkmal 17. Juni 1953 im Salzgässchen. An Markttagen und zu besonderen Veranstaltungen ist das Salzgässchen beliebt für Stände. Die Stände werden der Reihe nach aufgestellt. Dabei wird auch die Panzerspur verdeckt. Dies soll künftig nicht mehrmöglich sein.
FDP-Stadtrat Sascha Matzke erklärt den schwierigen Spagat: „Das Denkmal lädt dazu ein, es zu betreten. Es fügt sich in den Alltag ein und ist für die Menschen ein Mahnmal für die Erinnerung in ihren Wegen. Man kann es sich aber nur dann in Erinnerung rufen, wenn man es auch wahrnehmen kann. Wenn man es verdeckt, dann geht es unter. Es muss natürlich niemand andächtig davor stehen bleiben. Die Erinnerung an den 17. Juni 1953 sollte uns aber mehr Wert sein, als eine Abstellfläche für Buden. Das soll so nicht mehr passieren.“
Am 17. Juni 1953 demonstrierten Menschen in über 700 Städten der DDR für die Freiheit und gegen das politische System. Die Aufstände wurden gewaltsam vom SED-Regime niedergeschlagen. Mindestens 55 Menschen verloren ihr Leben, mehr als 15.000 Bürger wurden inhaftiert.
Peter Jess, stellvertretender Vorsitzender der FDP Leipzig, sagte „Ich habe oft gesehen, wie halbherzig mit dem Denkmal umgegangen wird. Die Erben der Friedlichen Revolution feiern pompös das Jahr 1989, während einer der Meilensteine auf dem Weg dahin zunehmend in Vergessenheit gerät. Wir können hier und heute in der Freiheit leben, für die die Menschen damals ihr Leben riskiert haben, während sich die Bürger anderer Ländern in blutige Auseinandersetzungen begeben, um für ihre Freiheit zu kämpfen. Es ist eine Frage des Respekts. Wer aber respektlos mit dem Denkmal umgeht, schätzt die Freiheit nicht Wert, für die die Opfer des 17. Juni gekämpft haben.“
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