Der Deutsche Journalisten-Verband hat das angekündigte Ende der Live-Berichterstattung durch die Leipziger Internet-Zeitung (LIZ) über Legida-Demonstrationen als „verheerendes Signal über den Zustand der Pressefreiheit in Sachsen“ bezeichnet. Die LIZ-Journalisten hatten zuvor den Berichterstattungsstopp damit begründet, dass die Polizei sich nicht um ihren Schutz bei Demonstrationen und Aufmärschen der Legida kümmere. Auch die sächsische Staatsregierung tue zu wenig gegen die Gewalt.
DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall forderte die Polizei in Sachsen auf, das Grundrecht der Pressefreiheit aktiv durchzusetzen: „Nirgendwo in Deutschland dürfen wir uns daran gewöhnen, dass manche Orte und Situationen zu gefährlich für Journalisten sind.“ Es gehe nicht an, dass nur noch solche Medien über rechtsradikale Demonstrationen berichten könnten, die in der Lage seien, ein privates Sicherheitsunternehmen zu engagieren, wie es der Mitteldeutsche Rundfunk angekündigt habe.
Der DJV-Vorsitzende wertete es als positives Signal, dass der sächsische Innenminister ein Gesprächsangebot des DJV Sachsen für die kommende Woche angenommen habe: „Die Journalistinnen und Journalisten in Sachsen erwarten Taten und nicht wohlfeile Worte“, sagte Überall.
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