Legida hetzt seit einem Jahr auf Leipzigs Straรen gegen Geflรผchtete und Andersdenkende. Fรผr die rassistische Vereinigung ist dies ein Grund zum Feiern. Doch gegen die von Pegida unterstรผtzte Kundgebung am Montagabend kรผndigt sich breiter Protest studentischer, bรผrgerlicher und antifaschistischer Initiativen an. Abseits des eigentlichen Demogeschehens sorgen derweil eine Einschรคtzung des Verfassungsschutzes zum Linksextremismus, eine angebliche Videomaรnahme der Leipziger Polizei und die Mitteilung einer CDU-Bundestagsabgeordneten fรผr Diskussionsstoff.
Legida feiert am kommenden Montagabend auf dem Parkplatz vor dem Naturkundemuseum seinen ersten Geburtstag. Dass es jemals so weit kommen wรผrde, war lange Zeit kaum absehbar. Wenige Monate nach ihrem Start im Januar 2015 mit mehreren tausend Teilnehmern verlor die rassistische Vereinigung deutlich an Zuspruch. Die Veranstaltungen auf dem Simsonplatz besuchte nur noch der harte, einige hundert Personen umfassende, Kern. Legida reagierte zunรคchst mit einer Sommerpause, aus der man einen Monat spรคter mit einem neuen Versammlungsort zurรผckkehrte: dem Richard-Wagner-Platz. Seitdem treffen sich regelmรครig 500 bis 1.000 Menschen, um gemeinsam der Hetze gegen Geflรผchtete, Politiker, Journalisten und alle anderen, die angeblich nicht zum deutschen โVolkโ dazugehรถren, zu lauschen.
Das einjรคhrige Jubilรคum dรผrfte den Rechtsradikalen wieder mehr Zulauf bescheren als zuletzt, als noch maximal 300 Menschen teilnahmen. In Dresden verzichtet das Team um Pegida-Chef Lutz Bachmann auf eine Kundgebung, um gemeinsam mit dem eigenen Anhang den Leipziger Ableger zu unterstรผtzen. Neben der โFreien Kameradschaft Dresdenโ rufen auch Neonazis aus Halle dazu auf, nach Leipzig zu fahren. Legida hat seine Veranstaltung beim Ordnungsamt mit 1.000 bis 2.000 Teilnehmern angemeldet. Diese Spannweite erscheint realistisch, angesichts des Zulaufes auch und gerade aus der rechtsextremen Szenerie.

Hier wird seit einigen Stunden nach der polizeilichen Auflรถsung der von Randalen begleiteten Kรถlner Pegida-Demonstration auch gegen die Polizei selbst gehetzt. In einem Post greift so die rechtsextreme Seite der โFreien Kameradschaft Dresdenโ bei Facebook auch die Polizei im Vorfeld des 11. Januar 2016 an. Diese hรคtte sich durch die Auflรถsung der von Randalen รผberschatteten Demonstration am 9. Januar in Kรถln โschuldig gemachtโ und solle sich nunmehr in Leipzig รผberlegen, auf welcher Seite sie stehe. Untermalt ist dieser Aufruf mit einem vermutlichen Bild eines am Boden liegenden Polizeibeamten.
Internationales Flair und Gegenproteste
Aus der Schweiz hat sich ebenfalls Besuch angekรผndigt: Der Politiker Ignaz Bearth, der in der Vergangenheit als Mitglied und Unterstรผtzer rechtsextremer Parteien auftrat, mรถchte am Montagabend zum Publikum sprechen. Auch in Dresden bei Pegida war er bereits zu Gast. Ende September warnte er dort vor einem angeblichen โVolksaustauschโ, den es zu stoppen gelte, und rief dazu auf, Politiker nach Afrika oder Sibirien zu verjagen. โTauscht die Politiker aus, bevor die Politiker euch austauschenโ, so Bearth. Auรerdem stimmte er wiederholt die Neonaziparole โWer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassenโ an und bezeichnete Geflรผchtete als โSozialschmarotzerโ, โAsyltouristenโ und โkriminelle Migrantenโ.
Um Redebeitrรคge wie diesen nicht unwidersprochen zu lassen, planen verschiedene Initiativen bereits seit Wochen Protestaktionen gegen die Jubilรคumsfeier von Legida. Unter dem Motto โBass statt Hassโ veranstaltet das studentische Bรผndnis โLegida? Lรคuft nicht.โ gemeinsam mit dem Aktionsnetzwerk โLeipzig nimmt Platzโ eine Demonstration vom Augustusplatz zum Richard-Wagner-Platz. Ab 18 Uhr soll dort eine Groรkundgebung gegen Legida und โfรผr einen Willkommensplatz in der Leipziger Innenstadtโ stattfinden. Die Veranstalter erwarten 5.000 Teilnehmer.
Die gleiche Anzahl an Menschen soll sich nach dem Willen des ehemaligen Thomaspfarrers Christian Wolff und zahlreicher Unterstรผtzer an einer Lichterkette rund um den Innenstadtring beteiligen. Sammelpunkte hierfรผr sind ab 18 Uhr der Nikolaikirchhof, der Augustusplatz, der kleine Willy-Brandt-Platz, der Richard-Wagner-Platz und der Burgplatz. Neben Oberbรผrgermeister Burkhard Jung (SPD) haben mehr als 100 Vertreter aus Wirtschaft, Kultur, Bildung und Politik den Aufruf unterzeichnet.
Die CDU setzt sich ab
Es gibt aber auch Kritik an der Initiative. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla mรถchte an der Lichterkette nicht teilnehmen, da diese โdie Bemรผhungen der Bundesregierung um eine Reduzierung und Eingrenzung der Asylbewerberzahlenโ torpedieren wรผrde, wie es in einer am Freitag verรถffentlichten Mitteilung heiรt. Zuvor hatte die L-IZ die Bundestagsabgeordnete wegen ihrer Haltung zur Lichterkette angefragt, was eventuell zur รถffentlichen Positionierung beigetragen hat. Die Initiatoren wรผrden sich in ihrem Aufruf unter anderem fรผr โdas Grundrecht auf Asylโ und โein Europa der offenen Grenzenโ starkmachen, so die Abgeordnete daraufhin. Vor allem diese beiden Forderungen kritisiere Kudla. Die Forderung nach offenen Grenzen sei kontraproduktiv und die โlapidare Betonung des Grundrechts auf Asylโ suggeriere โden Willen zu einer unbeschrรคnkten Aufnahme von Menschenโ, so die CDU-Politikerin.
Darรผber hinaus halte sie nichts von parteiรผbergreifenden Aufrufen sowie der politischen Willensbekundung von Amts- und Funktionstrรคgern im Rahmen von Demonstrationen. Die Parlamentarier sollten sich stattdessen โfรผr weitere Gesetze zur Bewรคltigung der Asylthematik einsetzenโ. Irena Rudolph-Kokot (SPD), die den Aufruf unterzeichnet hat und als Vertreterin von โLeipzig nimmt Platzโ als Rednerin fรผr die Abschlusskundgebung angekรผndigt ist, zeigte kein Verstรคndnis fรผr diese รuรerungen: โIch weiร nicht, ob Frau Kudla in der Politik etwas zu suchen hat. Sie verwechselt Verwaltungshandeln mit politischem Agieren.โ
Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete von Bรผndnis 90/Die Grรผnen hingegen attestierte Bettina Kudla bereits ein โbemerkenswertes Demokratieverstรคndnisโ. โSo distanziert sich Frau Kudla auch von einer demokratischen Streitkultur. Gerade jetzt, vor dem Hintergrund der Vielzahl an Anschlรคgen und der groรen Herausforderung durch die Integration der Geflรผchteten, sollte es das Anliegen aller Demokraten sein, gemeinsam an Lรถsungen zu arbeiten und Angriffe zurรผckzuweisenโ, so Lazar. Mit ihren รuรerungen wรผrde die Bundestagskollegin โdie Lichterkette in die Nรคhe des `Extremismus`โ rรผcken. Zudem verwies Monika Lazar auf die bemerkenswerte Stille seitens Bettina Kudla in den vergangenen Monaten.
Lazar: โFrau Kudla biedert sich damit bei Rassisten in Leipzig an. รuรerungen von Frau Kudla in Bezug auf die hohe Anzahl an rechter Gewalt, die Vielzahl an รbergriffen gegen Nichtrechte und die Presse, hat man dagegen in den letzten Monaten nicht vernommen. Ihr geht es damit nicht um eine ernsthafte Problemlรถsung sondern um ihre Inszenierung und die Delegitimation von Initiativen gegen Rassismus und Gewalt.โ
Kudlas Parteikollege und Kreisvorsitzender der Leipziger CDU, Robert Clemen sprang in einer Mitteilung heute der Bundestagsabgeordneten bei. Die Ablehnung einer โBeteiligung an der der Legida-Geburtstagsfeierโ begrรผndete der Leipziger so: โUnsere Partei hat sich im vergangenen Jahr in keiner Weise an Demonstrationen oder Gegendemonstrationen beteiligt. Wir werden jetzt auch nicht an einer sozialdemokratisch organisierten Geburtstagsfeier fรผr Legida teilnehmen.โ
Innerhalb der CDU gebe es nur wenig Verstรคndnis fรผr die Aufmerksamkeit, die man so Legida schenken wรผrde. Zudem verwies Clemen auf die รผberlasteten Polizei-Beamten. Indirekt verlangte der CDU-Politiker, รผber Verbote von Demonstrationen nachzudenken. โKeiner bezweifelt, dass das Demonstrationsrecht ein hohes Gut unserer Demokratie ist. Es gilt nun jedoch รผber die Verhรคltnismรครigkeit zu befindenโ, so Clemen.
Dass es ein unangenehmer Montag auch weiterhin ganz ohne CDU-Beteiligung fรผr den durch Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) in den vergangenen Jahren zusammengesparten Polizeiapparat werden kรถnnte, deutet sich auf mehreren Seiten an. So auch im linksradikalen Lager.
Vorboten eines komplizierten Montagabends
Hier wird ebenfalls Kritik, allerdings an der Form des Gegenprotestes laut. Die sich selbst als โlinksradikalโ bezeichnende Gruppe โThe Future Is Unwrittenโ schreibt in einem Beitrag auf ihrem Blog: โAngesichts von rassistischen รberfรคllen, Ausschreitungen und Anschlรคgen stellt die momentane Mobilisierung von rechts eine konkrete Bedrohung dar. Durch entpolitisierende Lichterketten und andรคchtige Selbstinszenierung lรคsst sich dieser Situation wohl kaum angemessen begegnen.โ Im Netz tauchen nun auch Grafiken auf, in welchen dazu aufgerufen wird, den Legida-Geburtstag โzu crashenโ.
Der sรคchsische Verfassungsschutz geht davon aus, dass es bei einer Lichterkette und friedlichen Kundgebungen gegen Legida nicht bleiben wird. Er verweist etwa auf ein im Dezember verรถffentlichtes Video, das den Angriff auf den ehemaligen Leipziger NPD-Funktionรคr Axel Radestock zeigt. Es endet mit dem Aufruf: โKommt am 11.01. nach Leipzig, gegen Deutschland, Pegida und Bullenschweine!โ Der Verfassungsschutz rechnet nun mit Anreisenden aus Berlin, Sachsen-Anhalt und Dresden.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich bei der sich andeutenden Mobilisierung in beiden extremen Lagern die Frage nach einem Verbot der gesamten angemeldeten Demonstrationen scheinbar nicht stellt. Wesentlich schwรคchere Indizien hatten noch zu Silvester 2015 genรผgt, um in Connewitz mittels Allgemeinverfรผgung alle Demonstrationen zu untersagen.
Aber nicht nur Auswรคrtige sind den sogenannten Verfassungsschรผtzern ein Dorn im Auge. Eine aktuelle Lageeinschรคtzung vom 7. Januar rรผckt auch โLeipzig nimmt Platzโ ins Zentrum linksextremer Aktivitรคten. So sei der Aufruf des Aktionsnetzwerkes fรผr ein am vergangenen Freitag veranstaltetes, offenes Treffen โรคhnlichโ wie der in dem Gewaltvideo verbreitete Aufruf, โwenn auch verhaltener und subtilerโ. Insbesondere stรถrt man sich an dem Anliegen, โden Beteiligten die Mรถglichkeit zu bieten, Bezugsgruppen zu treffen und sich zu vernetzenโ. Dies sei โein Indiz auf die Teilnahme des militanten Kleingruppenspektrumsโ. Weiter fรผhrt der Verfassungsschutz aus, dass auf angeblich linksextremistische Organisationen verwiesen, eine auf Blockadeaktionen ausgerichtete Demonstration beworben und sich in den entsprechenden Aufrufen nicht ausdrรผcklich von Gewalt distanziert werde. Diese โTatsacheโ wรผrde โerfahrungsgemรครโ auf einen โkonfrontativen Verlaufโ hinweisen.
Irritationen auch um die Rolle der Polizei
Mitglieder des Aktionsnetzwerkes reagierten auf diese Einschรคtzung mit einer Mischung aus Belustigung und Unverstรคndnis. Bei โLeipzig nimmt Platzโ sind neben aktivistischen Gruppen auch Parteien, Gewerkschaften und Kirchen organisiert. Die anlรคsslich der Legida-Demonstrationen verรถffentlichte und bis heute gรผltige โLeipziger Erklรคrungโ enthรคlt ein klares Bekenntnis zu โgewaltfreien Aktionenโ. Dieses wurde nach den Ausschreitungen am Rande der OfD-Demonstration Ende September sowie der Neonazikundgebung am 12. Dezember nochmals bekrรคftigt.
Doch nicht nur der Verfassungsschutz, sondern auch ein mรถgliches Fehlverhalten der Leipziger Polizei am vergangenen Montag beschรคftigt aktuell die Aktionsnetzwerker. Ein am spรคten Montagabend erst auf Twitter und dann auf dem Blog Sechel.it verรถffentlichtes Foto soll einen Beamten zeigen, der heimlich aus einem Polizeiwagen heraus Videoaufnahmen von der Kundgebung gegen Legida auf dem Richard-Wagner-Platz anfertigt. Bislang konnte der Sachverhalt nicht aufgeklรคrt werden.
Die Polizei mรถchte Kontakt zum Fotografen aufnehmen, woran dieser jedoch kein Interesse zeigt. โDie Polizeibeamtinnen und -beamten werden fรผr ihre Arbeit bezahlt und sollten in der Lage sein, diese selbst zu erledigenโ, so der Journalist Ronny Gsawitz gegenรผber der L-IZ. โDa auf meinem Foto zu erkennen ist, dass ein Polizeibeamter Aufnahmen mit einer Videokamera fertigt, ist dies auch gar nicht notwendig.โ
Andreas Loepki, Pressesprecher der Polizeidirektion Leipzig, zieht aus dem bisherigen Ermittlungsstand einen anderen Schluss: โMangels tatsรคchlich belegbarer Kenntnisse รผber Datum und Uhrzeit der Aufnahme, konkreten Standort und Aufstellrichtung des Fahrzeugs, angebrachtes Kennzeichen und Blickrichtung des Polizeibeamten bleibt letztlich eine reine Behauptung im Raum. Die Polizeidirektion Leipzig muss daher gegenwรคrtig davon ausgehen, das Foto werde ganz bewusst zu Zwecken der Fehlinterpretation und Meinungsbeeinflussung genutzt beziehungsweise missbraucht.โ Gleichwohl wolle man versuchen, โden Sachverhalt mit den bisher eher dรผrftigen Angaben aufzuhellenโ.
Der Journalist Gsawitz sieht sich durch diese Sichtweise der Leipziger Polizei verleumdet. โDies stellt eine Diffamierung kritischer Medienberichterstattung dar.โ Sein Vorschlag: โDerjenige, der es am besten wissen mรผsste, ist der betreffende Beamte. Es sollte keine Mรผhe kosten, diesen einfach zu fragen.โ Solange der Vorfall nicht aufgeklรคrt ist, mรถchte sich das Aktionsnetzwerk dazu nicht รคuรern. Man habe bislang bewusst darauf verzichtet, damit an die รffentlichkeit zu gehen. Polizei-Pressesprecher Loepki betont, dass es keinerlei Interesse gebe, Teilnehmer des friedlichen Protests zu filmen. โIch kann aber gegenwรคrtig auch nicht ausschlieรen, dass die Videotechnik zur Dokumentation einer Straftat oder eventuell wegen der Zoomfunktion โ ohne Aufnahme โ genutzt wurde, um im Hintergrund einen Schriftzug auf einem Plakat oder รคhnliches zu prรผfen.โ
Spรคtestens am Montagabend dรผrfte die gesamte Konzentration aller Beteiligten wieder dem Legida-Geburtstag gelten. Die mit Neonazis kooperierende โOffensive fรผr Deutschlandโ mรถchte dann ebenfalls demonstrieren und nach der Spaltung vor etwa einem dreiviertel Jahr wieder den Schulterschluss mit Legida suchen. Sollte dies im Rahmen der Feierlichkeiten zum einjรคhrigen Bestehen nicht klappen, dรผrften sich noch zahlreiche weitere Gelegenheiten ergeben. Das Ordnungsamt bestรคtigte auf Anfrage, dass weiterhin bis Jahresende Demonstrations-Anmeldungen fรผr den Richard-Wagner-Platz vorliegen.
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Es gibt 4 Kommentare
Lieber Klaus, da haben wir nun schon Ihnen zu Ehren zu diesem Thema einen Artikel geschrieben โฆ http://www.l-iz.de/leben/gesellschaft/2015/07/problem-mit-fremdenhass-und-politischer-ignoranz-100413
Dazu mal den Einstieg Ende 2014.
http://www.l-iz.de/politik/sachsen/2014/11/pegida-hogesa-legida-teil-1-sachsen-heimat-volk-vaterland-60922
http://www.l-iz.de/politik/sachsen/2014/12/pegida-hogesa-legida-2-die-saat-geht-auf-58694
http://www.l-iz.de/politik/sachsen/2014/12/pegida-hogesa-legida-3-malen-mit-zahlen-in-sachsen-58695
http://www.l-iz.de/politik/sachsen/2014/12/pegida-hogesa-legida-4-gegen-oben-58699
โIch werde mich an dieser Problematik per Kommentar nicht weiter beteiligen.โ
โฆ und dann blubbert es doch aus ihm heraus.
Vielleicht eine versteckte Schizophrenie?
โฆ.nicht in Abgriff genommen.
Es muss natรผrlich โฆnicht in Angriff genommen โฆheiรen.
Ich werde mich an dieser Problematik per Kommentar nicht weiter beteiligen. Ich persรถnlich kann weder den Demonstrationen noch den Gegendemonstrationen etwas abgewinnen. Es ist mehr als traurig, wie sich Leipzig zu einen Ort der Gewalt entwickelt hat. Die Ursachen sind vielfรคltig, scheinen aber nicht zu interessieren. Wรคren nรคchsten Monat Stadtratswahlen in Leipzig und zugleich Landtagswahlen in Sachsen, wรผrden die Bรผrgerinnen und Bรผrger abstimmen, was sie davon halten. Das werden sie trotzdem. nur etwas spรคter.
Ich komme jedoch nicht umhin, zu nachfolgender Behauptung kurze Bemerkungen zu machen:
โWenige Monate nach ihrem Start im Januar 2015 mit mehreren tausend Teilnehmern verlor die rassistische Vereinigung deutlich an Zuspruch.โ
Weshalb diese mehr als fragwรผrdige Behauptung, Herr Freitag? Bei den ersten beiden Demonstrationen, besonders bei der ersten, konnte von einer angeblich rassistischen Vereinigung keine Rede sein. Die Probleme, weshalb demonstriert wurde , waren vielfรคltig. Bis heute wurde davon der รผberwiegende Teil nicht in Abgriff genommen. Darรผber sind die Bรผrgerinnen und Bรผrger verbittert. Diese gehen aber nicht auf die Straรe. Damit wollen sie nichts zu tun haben, besonders nicht in dieser Form bzw. Art und Weise.
Sie. Herr Freitag, waren auf zwei durchaus gelungenen und sehr gut besuchten Veranstaltungen in der Volkshochschule anwesend. Ich hatte sogar die Ehre, neben Ihnen sitzen zu dรผrfen.
Viele Themen wurde dort angesprochen, wo sich die Bรผrgerinnen und Bรผrger von Parteien nicht mehr vertreten fรผhlten. Waren das alles Rassisten? Auch ich, weil ich auf dort auf die skandalรถse Situation bei der Kontrolle der Steuergelder deutlich hingewiesen hatte? Meine Darlegungen wurden รผbrigens mit Beifall bedacht und ein jรผdischen Bรผrger fordert mich danach sogar auf, sich in seinem Buch zu verewigen.
Herr Freitag, wenn das der Ausgangspunkt aller ihrer Darlegungen bzw. ihre Einstellung ist, dann finde ich das befremdlich. So zumindest meine Ansicht.